Die Modeflüsterin-Stil-Formel ist kein leichter Weg. Dafür haben die Kursteilnehmerinnen, die sich auf diesen intensiven, logisch aufgebauten Prozess zur Stilfindung einlassen, oft erstaunliche Ergebnisse – und tiefgreifende Erkenntnisse über sich selbst.
So auch Brigitte, die in der Stil-Formel ihre Stil-DNA erarbeitet und mit der Modeflüsterin-Moodboard-Methode in ein zauberhaftes Outfit gegossen hat.
Es erwartet Sie eine Outfit-Analyse, in der Sie Brigitte und ihren ganz individuellen Stil näher kennenlernen.
Das Moodboard von Brigitte
Brigitte ist 55 Jahre alt und arbeitet als Managerin in der IT-Branche. Ihr Moodboard hat sie jedoch für einen ganz bestimmten, privaten Anlass erstellt: für ein Abendessen mit ihrem Mann. Sie gibt ihrem Moodboard den Titel:
„Ästhetin mit Sinn für Natürlichkeit und Lust auf Extravaganz“.
Und Sie führt weiter aus, dass sie bei dieser Gelegenheit vor allem „geheimnisvoll, elegant, extravagant, sexy und gelassen“ wirken möchte.
Dazu müssen Sie wissen: Brigitte hat nicht nur eine, sondern mehrere Stil-Botschaften formuliert.
Die übergeordneten Stil-Botschaft von Brigitte lautet:
„Ich bin strukturiert und selbstbestimmt, möchte vor allem charismatisch wirken und damit ein Gefühl von Gelassenheit erzeugen.“
Darüber hinaus gibt es eine spezielle Stil-Botschaft, wie sich Brigitte als Frau sieht – ich vermute, sie meint damit ihre Rolle als Ehefrau:
„Ich bin neugierig und tiefgründig, möchte vor allem geheimnisvoll und loyal wirken und damit ein Gefühl von Intimität erzeugen.“
Struktur und Gelassenheit.
Extravaganz und Natürlichkeit.
Intimität erzeugen und geheimnisvoll bleiben.
Sie sehen, das klingt nach einer äußerst spannungsreichen Persönlichkeit mit einigen Facetten, die es näher zu erkunden gibt.
Die Stimmung des Moodboards
Das Moodboard ist auf den ersten Blick äußerst ästhetisch und eindeutig das Werk einer elegant-femininen Frau. Bei genauerem Hinsehen ergeben sich dennoch diverse Widersprüche.
Die Frauen auf dem Moodboard gehen oder stehen. Sie bilden eine gerade, lange Linie. Vor allem die Arme bleiben oft seitlich am Körper und nur vereinzelt erhebt sich ein Unterarm zu Höherem – um eine Tasche möglichst elegant zu halten oder sich an einer Wand abzustützen.
Hier ist niemand, der viel Raum einnimmt. Es sind elegante Frauen, die sich der Etikette sehr bewusst sind und sich nur wenig Freiraum nehmen.
Allerdings ist ihre Kopf- und Körperhaltung auch überwiegend stolz und gerade. Es sind Blüten, die stark, loyal, verlässlich und aufrecht stehen, auch wenn der Ort, an dem sie erblühen, vielleicht vorherbestimmt wurde.
Überhaupt scheint auf dem Moodboard alles aufrecht zu stehen: Blüten stehen in der Vase, Säulen strecken sich zur Decke, Gräser in den Himmel und sogar die Petruschka-Dosen mit Eulen-Motiv sind schmal, schlank, wie Säulen aus alten griechischen Tempeln aufgereiht.
Die schmale, längliche, rechteckige oder zylindrische Form gilt als Inbegriff der Eleganz – und des männlichen Yang-Elements. Sie ist überall auf dem Moodboard wiederzufinden. Wenn auch meist mit abgerundeten Kanten – eine kleine Verbeugung in Richtung der weiblichen Yin-Komponente.
Ja, es ist ein äußerst elegantes Bild, das hier geboten wird. Mit viel Gespür für Ästhetik und ruhiger Würde, die sich in den gedämpften Farben des Moodboards widerspiegelt.
Dazwischen blitzt jedoch eine weit weniger „sittsame“ Symbolik hervor:
Gerundete Feigen und organisch geformtes, grünes Gemüse (sind das grüne Tomaten?) dürfen ungeordnet herumpurzeln.
Eine voll geöffnete und dem Betrachter zugewandte Blüte blickt neugierig aus der Bildfläche heraus.
Schließlich fällt der Blick auf Brigitte Bardot – der Inbegriff des sexy Weibs aus den 60er Jahren -, die dem Betrachter einen intensiven Blick samt Schmollmund darbietet.
Nicht zu vergessen: die langen, leicht gewellten und offen getragenen Haare, die an der ein oder anderen Stelle einen Kontrast zu den ansonsten eher aus dem Gesicht zurückgebundenen Hochfrisuren bilden.
Hier darf die Weiblichkeit relativ frei und ungezähmt bleiben.
Auf ganz sublime Weise werden so weitere Themen transportiert, die eher an weibliche Sinnlichkeit denn zurückgenommene Eleganz denken lassen.
Es bleibt also spannend.
Die Farben des Moodboards
Dominant sind die Grüntöne des Moodboards zusammen mit einem alles umrahmenden Petrolblau – ein Blau, das mit seinem hohen Gelbanteil auch ein bläuliches Grün sein könnte.
Von dunklen, gedämpften, geheimnisvoll wirkenden Nuancen, Schlammtönen und Olivgrün bis hin zu frischem, lebendigem und intensivem Grasgrün und fast grünliches Gelb reicht das breite, grüne Spektrum.
Dazu kommen ein Hauch Schwarz und Weiß sowie viele Beige- und Nude-Töne als neutrale Farben.
Vor allem die vielen Beige- und Grüntöne sprechen eigentlich für die typische Farbigkeit des natürlichen Stiltyps.
Eigentlich.
Denn in Ihrem Stil-Profil gibt Brigitte als ihre Lieblingsfarben Blau, Grau, Kirschrot und Petrol an. Davon sind nur Grau und Petrol reichlich auf dem Moodboard zu finden.
Wenn Blau auf dem Moodboard präsent ist, dann nur als fast nicht mehr erkennbares, rauchiges, fast graues Blau – mit kleinen Spritzern von Türkis und Aquamarin.
Allerdings sind viele Nachbarn von Blau vertreten: In Richtung Gelb sind es die vielen Grüntöne, in Richtung Rot die vielen Lila-, Violett- und Rosa-Nuancen, die dem Bild entscheidende Akzente verleihen.
Dazu kommt ein Mini-Fläche knalliges Rot, das sich – zusammen mit dem Türkis und Aquamarin – irgendwie in die grün-lila-rosa Gruppe eingemogelt hat.
Das geheimnisvolle Lila und das natürliche Grün übernehmen die Führung und sprechen eindeutig für die gewünschte Stil-Botschaft.
Die weiteren Farbspritzer erscheinen hingegen eher eine Kapriole in dieser Farbenwelt zu sein als ein Grundtenor. Kleine Vulkan-Ausbrüche in einer zurückhaltend-gedämpften, grünen, natürlichen Welt.
Muster, Stoffe und Texturen des Moodboards
Die Texturen auf Brigittes Moodboard schwanken zwischen glatten, matten und glatten, leicht glänzenden Oberflächen. Die grünen Tomaten glänzen prall, die zarten Blütenblätter bestechen durch zarte, matte Sanftheit.
Die Oberfläche der Artischocken-Blüte ist etwas steifer und härter als die dünne, fast samtige Oberfläche einer frischen Feige oder gar der hauchdünnen Textur eines Blütenblatts.
Auch stofflich wird diese Bandbreite dargeboten:
Das glatte, weiche Leder der Leggings vermischt sich mit glatter, matter Baumwolle eines T-Shirts und dem glänzenden, griffigen Jacquard eines Mantels sowie mit feinen, hauchdünnen bis hin zu transparenten, weich fließenden Stoffen.
Nur vereinzelt gibt es mehr Oberflächenstruktur zu entdecken – Tüll, Spitzenstoff, Jacquard – und dann auch mehr als Webstruktur oder Maserung denn als stärkere 3D-Optik.
Von widerstandsfähiger Glattheit mit Griff bis zu sanfter, fast zerbrechlicher Weichheit entwickelt sich die Stofflichkeit analog zu den Polen zwischen Yin und Yang.
Neben vielen einfarbigen Flächen sind es vor allem organische, gerundete, florale Muster auf Kleidern und die zarte Äderung der Blütenblätter und Feigen, die für lebhaftere Oberflächen sorgen.
Auch bei den Materialien des Moodboards ist somit die Hinwendung zur Natur als Leitgedanke erkennbar.
Schnitte und Silhouetten auf dem Moodboard
Eine figur-umfließende, taillierte und schmale Silhouette ist es, die das Moodboard von Brigitte klar dominiert.
Die elegante Form der Weiblichkeit wird vor allem in schmalen Kleidern oder taillierten Tops mit schmalen Röcken inszeniert. Auch Drapierungen sind zu finden, die die weibliche Figur umschmeicheln. Die Röcke bleiben immer mindestens kniebedeckend oder sind sogar bodenlang.
Die Göttinnen Griechenlands dürften sich freuen…
Daneben gibt es ausnahmsweise auch einen weit schwingenden, langen A-Linien-Rock und – auf zwei Bildern – locker fallende, gerade geschnittene Tops zu schmalen Hosen.
Ein T-Shirt wird im Half Tuck in eine enge Lederhose eingesteckt, eine Bluse darf deutlich transparent darüber fallen.
Volumen wird scheinbar nur zögerlich eingesetzt – und wenn dann nur in akzeptabler Menge.
Nur ein extravaganter Ausreißer mit überbordender Stoff-Fülle durchbricht dieses Schema: Ein mega-weit schwingender Oversize-Longmantel zeigt seinen Mitspielern, dass es auch wilder und ausschweifender geht…
Allerdings geht es bei der Schuhwelt dann gleich wieder in gewohnter Tradition weiter:
Riemchen-Sandaletten, feine Stiefeletten und spitze Pumps ergänzen das elegante Ensemble. Nur in einem Fall dürfen auch lässige, flache Sandalen zum Maxi-Kleid mitspielen.
Dekors und Accessoires
Neben der eleganten, aufstrebenden Formensprache des Zylinders gibt es auf dem Moodboard eine weitere Form, die gut zur floralen Welt passt: Es ist der geschlossene Blütenkelch oder die stark gerundete Zapfenform.
Es sind Blütenblätter, die ihren Kern sorgsam bewachen, geschlossen halten, bis er sein Innerstes zeigen darf. Die Artischocken-Blüte ist nur ein Beispiel dafür. Es geht um Vielschichtigkeit. Um Facettenreichtum in ästhetischer Verpackung.
Übrigens weisen auch die Petruschka-Dosen in diese Richtung: Erst nach mehreren Lagen geben sie ihr inneres Geheimnis preis!
Die Kelch- oder Zapfenform ist in erster Linie gerundet, verjüngt sich jedoch in einer umgekehrten Kaskade von Blätterreihen nach oben zu einer (gedachten) Spitze. Damit ist sie die florale Version eines Tropfens – mit einer breiten, runden und einer deutlich schlankeren, zugespitzten Seite.
Auch hier ist es wieder eine Verbindung von Yin- und Yang-Elementen, die in der Formensprache deutlich wird.
Neben einfarbigen Flächen und üppigen Mustern bleiben die Looks auf dem Moodboard ansonsten dekorativ äußerst zurückhaltend.
Ein schmaler Gürtel und eine Ladybag hier, eine dünne Halskette mit Anhänger oder ein paar zierliche Stickereien und Applikationen dort. Das war’s auch schon.
Nur die Muster, Stoffe und Formen dürfen auf diesem Moodboard sprechen. Nicht so sehr die dekorativen Details.
Das Outfit von Brigitte
Das Outfit von Brigitte weist viele Details auf, die fast eins zu eins aus dem Moodboard entnommen sein könnten:
- Die locker fallende, hauchdünne Bluse in hellem Rauchblau – fast Grau – greift sowohl die gerade und länglich geformte Yang-Energie als auch die zarte Stofflichkeit sowie Farbigkeit der Yin-Energie auf.
- Die Transparenz der Bluse ist ein Versprechen, ohne das Geheimnis preiszugeben.
- Die dunkelgrüne Lederleggings hat mehr Griff und etwas Glanz, bleibt in der natürlichen, grünen, gedämpften Farbigkeit, die auch eine dominante Erscheinung auf dem Moodboard ist.
- Der Unterkörper ist in dieser Hose lang, figurnah und schmal inszeniert und folgt einer der gezeigten Silhouetten: oben weit, unten hautnah.
- Die Sling-Pumps in Schlangenprint mit ihrem Netzeinsatz am Fuß-Dekolleté offerieren Transparenz am Ausschnitt. Ähnlich wie einige auf dem Moodboard gezeigten Kleider erhöhen sie damit noch zusätzlich ihren Verführungsfaktor.
- Das haben sie eigentlich gar nicht nötig, denn die Pumps sind mit ihrer spitzen Kappe und dem schmalen, hohen Pfennig-Absatz ohnehin extrem sexy – eine Art von aktiver Sexyness, die mit einer gehörigen Portion Yang-Energie ausgestattet ist.
- Zudem spiegelt das schuppige Schlangenmuster die Zapfen-Struktur in einem Muster der Natur – nur dass nicht Flora, sondern Fauna hier Pate stand.
- Das Gleiche gilt für die elegante Clutch in länglicher Rechteck-Form: Auch sie weist ein Schlangen-Print auf, das in seiner Struktur zwar an die Blüten auf dem Moodboard erinnert – jedoch mit weit weniger Lieblichkeit und dafür mehr Anklängen von Wildheit ausgestattet ist.
- Bei der Clutch kommen Brigittes Lieblingsfarben Grau und Blau ins Spiel, die auf dem Moodboard etwas ins Hintertreffen gekommen sind.
- Blau wird es auch, wenn es um die lange Kette geht: Dort hängt ein amorph gerundeter Stein aus rauchigem Aquamarin an einer goldenen Kette. Wie zufällig besitzt der Stein eine bauchige und eine schmalere Seite und erinnert ganz entfernt an eine Feigenform. Oder an eine gerundete Tropfenform.
Das gesamte Outfit besitzt auf den ersten Blick sehr viel Yang-Energie – auch in den feminin-sexy Details.
Auf den zweiten Blick bahnt sich eine Portion Yin-Energie vorsichtig den Weg:
Der Blusenstoff, die transparenten Einsätze an den Schuhen, die sanften, rauchigen Blautöne im Look sowie die Frisur und die Form des Anhänger-Steins weisen sehr feminin geprägte Wesenszüge auf.
Geheimnisvoll, elegant, sexy. Ja, das passt.
Struktur und ein Quäntchen Lässigkeit sind ebenfalls präsent.
Auch wird die Ruhe der einfarbigen, gedämpften Flächen durch eine typisch strukturierte Musterung aufgelockert.
Alles scheint da zu sein – oder vielleicht doch nicht?
Fazit: Gespannte Erwartung auf das, was noch kommt
Die Analyse zeigt: Brigitte hat schon sehr viel von ihrem Moodboard im Outfit umgesetzt.
Umso mehr fällt auf, was im Outfit fehlt:
Üppige, florale Musterpracht, freche lila, rote oder türkise Farbspitzer, wallende, lange Röcke, ein um den Körper drapiertes Göttinnen-Kleid oder extravagantes Volumen dürfen (noch?) nicht im Outfit mitspielen.
Die locker fließende Bluse ist die Portion Losgelöstheit, die Brigitte zulässt. Ansonsten bleibt sie innerhalb eines fein abgesteckten und immer noch recht eleganten Rahmens.
Sie zeigt eine gehörige Portion Sexyness, bleibt dabei hauptsächlich in der Yang-Energie.
Sie zeigt ein bisschen weiche Weiblichkeit, ein bisschen zarte Sinnlichkeit, ein bisschen anschmiegsame Lässigkeit. Damit honoriert sie ihre Yin-Energie – es ist eher ein leichtes Nicken in diese Richtung.
Sie inszeniert all dies in einer aufrechten, selbstbewussten Haltung – ganz so wie die Frauen auf ihrem Moodboard.
Und doch: Die vorsichtige, vornehme Zurückhaltung ist so deutlich spürbar!
Brigitte nimmt sich zurück. Sie tastet sich zwar vor allem mit der Bluse und ein bisschen Schlangen-Print bis an ihre Grenzen vor, bleibt jedoch auf der sicheren Seite. Wie die Blüten mit ihren Wächtern aus Dutzenden von Blättern, die ihren Kern um jeden Preis bewahren wollen.
„Mit monochromen Looks fühle ich mich sicher, aber es braucht mehr außergewöhnliche Muster, damit ich lebendig, leicht und mondän wirke“,
so drückt sie es selbst aus. Und an anderer Stelle sagt sie:
„Mein Eleganz-Level ist hoch, das würde ich aber gerne mehr brechen, hin zu mehr Lässigkeit.“
Da ist die Sehnsucht nach lebendiger, leichter, lässiger Natürlichkeit und mondäner Extravaganz gleichermaßen.
Was auf den ersten Blick als unvereinbarer Gegensatz erscheint, ist auf den zweiten Blick gar nicht so weit entfernt – wenn nicht sogar eng verbunden:
Übersetzen Sie lebendig-leichte Natürlichkeit mit loslassen, sich öffnen, Losgelöstheit, Lebendigkeit. Etwas zulassen können. Die Blüte, die sich öffnet und neugierig dem Betrachter zuwendet.
Und ersetzen Sie mondäne Extravaganz mit Grenzen sprengen.
Sich selbst zu erlauben, die vorgegebene Struktur zu verlassen. Und wenn es nur darum geht, in überbordende, geblümte, weich fließende Stofflichkeit einzutauchen. Oder sich sonstigen ausschweifenden (modischen) Gelüsten hinzugeben.
Zumindest ab und zu und wenn der Anlass passt.
Und wenn Sie diesen Gedanken weiterspinnen, wird klar, welcher spannende, modische Weg noch vor Brigitte liegt.
Ich zumindest stelle mir gerade eine atemberaubende Frau in einem transparenten Blütentraum vor – einem Kleid aus wallenden, hauchdünnen Stofflagen und floralen Motiven. Elegant, Sinnlich, unendlich weiblich. Und mit der stolzen Haltung einer griechischen Göttin…
Liebe Brigitte,
Du hast schon so vieles aus Deinem Moodboard umgesetzt! Dein Look ist in vielerlei Hinsicht ganz bezaubernd und ganz nahe bei Dir selbst.
Jetzt geht es darum, die Arme auszustrecken und auch den Rest Deiner Stil-DNA in Dein modisches Leben aufzunehmen.
Darum, Deine vornehme Zurückhaltung ab und zu aufzugeben und die tieferliegenden Facetten Deiner weichen, weiblichen Seele auszuleben.
Darum, die Blüte ab und zu zu öffnen und ihr genügend Raum zu geben.
Ich wünsche Dir, dass Du auf diese Weise Deiner eleganten, ästhetischen sowie sinnlichen, selbstbewussten Erscheinung das Quäntchen losgelassene, ausschweifende, weibliche Extravaganz schenken kannst, das auch noch in Dir steckt – und das Dein Moodboard so herrlich vor Augen führt!
Alles Gute auf Deiner weiteren Stilreise!
Jetzt bin ich gespannt, welche Stil-Facetten Sie aus dem Moodboard von Brigitte noch herauslesen! Ich zumindest sehe da noch weitere interessante Ansatzpunkte, die als Stoff für mindestens noch einen Beitrag reichen würden… Sie auch?
Guten Morgen in die Runde,
ich sehe im Moodboard von Birgitte – in Ergänzung zu dem, was bereits gesagt wurde – neben der Sexyness auch Romantik (das bestickte, volumige, fließende Kleid) und einen Hauch Opulenz (der Mantel). Sogar Mustermix ist vorhanden. Das sind Stilanteile, die vielleicht nach und nach eingebracht werden könnten. Vielleicht braucht es dazu etwas Mut, aber man kann ja – wie schon von Henrike vorgeschlagen – in kleinen Schritten beginnen.
Herzliche Grüße
Susanne
Liebe Sannie,
vielen Dank für Deine Ergänzungen! Ja, das kann ich alles so nachvollziehen 🙂 Ich bin gespannt, wie Brigitte dies aufgreifen und umsetzen wird! Vielleicht sehen wir ja irgendwann einmal eine Fortsetzung… 😉
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Stephanie, liebe Brigitte, liebe Leserinnen,
wie schön, Dein besonderes Moodboard mit dem so konsequent umgesetzten Outfit jetzt in einer Analyse wiederzutreffen, herzlichen Glückwunsch zur gelungenen Zusammenarbeit, Ihr Beiden!
Für mich ist es auch immer wieder sehr interessant, Stephanie beim detaillierten Analysieren des Moodboards über die Schulter zu schauen. Besonders, weil es hier einige Parallelen zu meinen eigenen Moodboards gibt, die elegant säulenhaften Frauenfiguren, überbordende Muster oder Ornamente auf Kleidern, bei mir sogar eine perlenverzierte Shorts. Trotzdem dienen diese Kleidungsstücke für mich eher als Inspiration, ich würde sie nicht 1:1 tragen, sondern die Elemente nur als Akzent einsetzen. Zum Beispiel Perlenstickerei als Verzierung eines Ausschnitts. Oder der Schuhe. Oder einen Gürtel.
Und so fällt es mir auch schwer, mir Brigitte in einem der Kleider vorzustellen, insbesondere wenn sie selbst sagt, dass sie sich in monochromen eher minimalistischen Looks sicherer fühlt. Die überbordenden Muster zeigen sich bei Brigitte auf den reich verzierten Schuhen und der Tasche. Mehr entspräche vielleicht gar nicht dem zurückhaltenden unaufgeregten Charakter?
Vielleicht wäre es eine gute Idee, sich langsam heranzutasten? Und ein vielleicht nicht gleich ein in Muster UND Schnitt überborderndes Kleid zu probieren? Extravaganter Schnitt in eher neutraler Farbe (Sommer, Leinen, lang mit Schlitz für die Sinnlichkeit, Dekor am Ausschnitt) oder ein Blumenmuster in eher strengem Schnitt. Die Balance ist wichtig, um sich nicht verkleidet zu fühlen. Das gelänge z.B. auch durch Kombination eines schlichten Blazers zum ungewohnten Blümchenkleid.
Das hohe Eleganzlevel etwas zu reduzieren, scheint keine besonders schwierige Aufgabe zu sein, oder? Lässigere Schuhe, flache Ballerinas, Sandalen, Chelsea-boots statt Stilettos. Weite weichere lässigere Hosen statt Skinnies. Mehr natürliche Stoffe, Jeans, Leinen. Oversized-Schnitte am Oberkörper, nicht zu exakt figurnah geschnittene Kleidung. Ein gutes Beispiel war Melania Trump am Tag der Amtsübergabe – schwarzes Kostüm und 10cm-Absätze beim Abflug im Weißen Haus, langes gerades Kleid mit 70er Jahre-Muster und flachen Schuhen beim Aussteigen. Immer noch elegant, aber lässig. (Wenigstens etwas Positives musste ja sogar an Donald Trump dran sein, so waren es die modischen Eskapaden seiner Frau.)
Alle Kursteilnehmerinnen kann ich nur ermutigen, Erfahrungen, Erfolge und auch Frust und Misserfolge im Forum zu teilen. Im Moment entwickeln sich wieder fruchtbare Diskussionen, in denen alle etwas lernen können.
Habt einen schönen Sonntag, bleibt gesund und von zu viel Schnee verschont,
herzliche Grüße von Henrike.
Liebe Henrike, liebe Ladies,
zu Melanie Trump in Modeangelegenheiten fällt mir vor allem die Jacke mit dem Aufdruck “ I really don´t care, do you?“, getragen beim Besuch von Flüchtlingskindern, die von ihren Eltern getrennt waren, ein. Eines der scheußlichsten mit Mode verbundenen Statements, die mir gerade einfallen. Das ist vielleicht nicht sehr bekannt, gehört aber für mich in den Zusammenhang von Mode mit dieser Dame … Das aber nur am Rande, hat ja nicht eigentlich etwas mit dem Outfit zu tun.
Liebe Sannie, das ist an mir völlig vorbeigegangen. Gibt es das überhaupt, das jemand so wenig Gespür hat? Entsetzlich!
Liebe Henrike,
ja, das „langsame Herantasten“ halte ich auch für entscheidend. Man sollte sich ja immer noch wohlfühlen – auch wenn man einmal die bekannten Grenzen überschreitet!
Und ein Mix aus streng/zurückhaltend/strukturiert und weiblich/sinnlich/üppig wäre die beste Art, die im Moodboard erkennbaren stilistischen Einflüsse zu vereinen. Dann darf es bei der einen Gelegenheit nur eine Mini-Dosis weibliche Sinnlichkeit sein, bei der anderen ruhig etwas mehr 🙂
Und nicht zu vergessen die kleine exzentrische Stilrichtung, die sich Brigitte auch wünscht. Exzentrisch heißt ja, dass man etwas überreichlich, überdimensioniert, etc. einbringt – eben nicht ganz ausgeglichen. Ob das nun Volumen ist oder geblümte Zartheit, kann man dann von Fall zu Fall entscheiden, wenn es passt. Und das Ganze immer ein bisschen mit Struktur und entspannter Natürlichkeit „erden“ – vielleicht mit einem Blazer zum Blütenkleid, wie Du sagst.
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Dieser Stil gefällt mir sehr, das könnte meiner sein. Allerdings habe ich kein Mood-board. Den Rest könnte ich auch zur Verfügung stellen, etwas blumiges fehlt mir noch, weich, fließend.
Liebe Bea,
dann freue ich mich, dass Dich das heutige Beispiel inspirieren konnte 🙂
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Guten Morgen!
Ich hatte Brigittes MB ja schon im Forum gesehen und kommentiert – das war mein Eindruck damals, der natürlich bei weitem nicht Stephanies Tiefe erreicht:
„Zuallererst fallen mir an deinem schönen Moodboard die Farben auf – Grün in verschiedenen Schattierungen, gedämpfte Rottöne, Lila und ein bisschen Neutrales (Holz, Offwhite, Anthrazit). Das wirkt zusammen aber gar nicht bunt, sondern stimmig, harmonisch, edel (ästhetisch!) und durchaus auch extravagant.
Und ja, entspannt passt auch: Die Frauen wirken ruhig und unaufgeregt, du hast Naturbilder mit dabei, nichts wirkt gekünstelt oder aufgesetzt. Die Silhouetten der gezeigten Kleidung sind klar und schnörkellos, auffällig sind die Farben und Muster.
Ich sehe hier eine Frau mit eigenem Kopf und gutem Geschmack, die sich traut, ihr eigenes Ding zu machen, ohne dabei „laut“ oder „provokant“ zu werden.“
Und ich weiß noch, dass ich Brigitte so gerne mal in einem der Kleider, die sie auf dem MB zeigt, gesehen hätte! „Überbordend“ sind die für mich jetzt aber nur vom Muster her, ich denke, eine gewissen Geradlinigkeit und auch „Strenge“ dürfen ruhig dabei sein – oder?
Liebe Grüße und schönen Sonntag
Diana
Liebe Diana,
ja, natürlich! Die strukturierte Strenge gehört ebenso zum Profil wie die sinnliche, „überbordende“ Weiblichkeit. Vielleicht ist „üppig“ der bessere Ausdruck anstatt „überbordend“. Ich meinte damit, dass es ruhig etwas mehr an zarter Weiblichkeit sein darf – zum richtigen Anlass, wohl gemerkt 😉
Aber welches Maß genau das Richtige ist, wird Brigitte sicherlich selbst herausfinden…
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin