Oder frei nach Shakespeare: Kleiden oder Verkleiden – das ist hier die Frage.
Jedes Jahr am 11. November wird der Fasching oder Karneval eingeläutet. Interessant dabei finde ich vor allem zu beobachten, wer in der närrischen Zeit in welche Verkleidung schlüpft. Die einen möchten jemand sein, der sie nicht sind. Die anderen wollen endlich zeigen, wer sie eigentlich sind.
Die einen setzen vor allem diejenigen Stilmittel ein, die ihrer Persönlichkeit widersprechen. Die anderen nutzen modische Stil-Elemente, die zu ihrer inneren Befindlichkeit passen, aber eben im Übermaß.
Und das ist genau der Grund, warum Sie sofort bemerken, dass die kostümierten Personen nicht wirklich sie selbst sind. Denn wenn Sie gegen Ihr Stil-Profil verstoßen, können Sie sich selbst modisch nicht treu bleiben.
Sie meinen, das ist ein reines Faschings-Phänomen? Keinesfalls. Ich sehe auch im Alltag viele Menschen, die eigentlich verkleidet sind. Entweder sie tragen nicht die Kleidung, die zu ihrem Persönlichkeitstyp passt oder sie machen zu viel des Guten.
Denn zum authentischen Stil gehört es auch, das Zuviel und Zuwenig eines Looks in einer individuellen, harmonischen Balance zu halten. Diese Balance zu finden, ist nicht einfach.
Leider gibt es dabei keine festen Regeln á la „Tragen Sie nur maximal 3 Schmuckstücke!“. Ich hoffe aber sehr, dass Ihnen meine folgenden „13 Dimensionen für das Zuviel und Zuwenig in der Mode“ helfen, Ihre ganz persönliche Stil-Dosis herauszufinden.
Hallo,
toller Beitrag. Schön wäre es wenn das Polaritätenprofil der 13 Dimensionen als pdf zum ausdrucken vorhanden wäre, so dass man nur noch ankreuzen muss.
LG
Lee
Liebe Lee,
das ist eine gute Idee! Kommt auf meine To-Do-Liste 🙂
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
… und von der Schuh-Stil-Matrix aus bin ich nun hier gelandet …
Juhu! Ein Stil-Artikel, den ich noch gar nicht entdeckt hatte.
„Stil-Blindheit“, mach Dich auf was gefasst!
Es gibt so viel zu entdecken hier :-).
Danke dafür.
Lieb Cathleen,
könnte es sein, dass Du Dich gerade wie ein Kind im Süßigkeitenladen fühlst? 😉 Viel Spaß weiterhin beim Schmökern!
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Stephanie,
vielen Dank. Du hast mir wirlich sehr geholfen. Ich war gedanklich auf der völlig falschen Spur und habe alles falsch gemacht. Kein Wunder, wenn dann die Ausstrahlung verloren geht.
Gerne werde ich Dich und Deinen tollen Blog weiterempfehlen.
Herzliche Grüße
Catharina
Liebe Catharina,
dann freue ich mich, dass ich Dir doch auch blind und online etwas helfen konnte! Und lieben Dank fürs Weitersagen!
Herzliche Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Stephanie,
wieder ein super Beitrag, der mich zum Nachdenken angeregt hat.
Dabei ist mir etwas aufgefallen. Ich bin 53 Jahre und meine Haut hat sich verändert. Insgesamt weniger Strahlkraft, kontrastarm und irgendwie blasser. Eine Farb-und Stilberatung vor 15 Jahren ergab, dass ich Wintertyp bin. Ich habe aber heute das Gefühl, dass mir die Farben aus dem Pass nicht mehr wirklich stehen, da sie zu kräftig sind. An meine ehemals geliebten Kontraste
( Schwarz / Weiß / Grau / Kirsch ) traue ich mich überhaupt nicht mehr heran, weil ich befürchte, noch blasser zu wirken. Aber auch Hellgrau oder Pastellfarben ( meine Eistöne finde ich meistens nicht ) sind keine Lösung. Damit sehe ich richtig käsig aus. Meine Lieblingsfarbe Schwarz kommt mir zu hart vor und Farben mit höherer Leuchtkraft empfinde ich als grell und unangenehm.
( bezieht sich alles auf das ungeschminkte Gesicht ).
Nun lese ich, dass Du gerne mit grellen Farben und Kontrasten arbeitest und komme gewaltig ins Grübeln.
Mache ich vielleicht einen Gedankenfehler ?
Ich wäre unheimlich froh, wenn Du mir helfen würdest, denn die selbst auferlegten Einschränkungen im Bereich Farbe und Kontrast sind sehr anstengend.
Herzliche Grüße
Catharina
Liebe Catharina,
das ist natürlich jetzt eigentlich gar nicht machbar: eine Farbberatung online und blind? Das ist eigentlich gar nicht seriös…
Dass Frauen mit dem Alter etwas verblassen, ist normal. Die Haut wird weniger gut durchblutet, die Augenbrauen werden etwas heller, die Farbe der Iris etwas weniger klar. Dadurch werden die einstmalig großen, natürlichen Kontraste abgeschwächt. Die Folge: Auch in der Kleidung werden etwas weniger Kontraste vertragen.
Dieser Tendenz kann man aber entgegen wirken. Ich selbst schminke mich etwas mehr (insbesondere Makeup und Rouge, um etwas frischer auszusehen und auch etwas Kajal und Wimperntusche müssen immer sein) und trage eine prägnante, schwarze Brille sowie roten Lippenstift. So schaffe ich wieder die Kontraste, die ich benötige, um meine knalligen Farben und mein geliebtes Schwarz weiter tragen zu können. Damit würde ich an Deiner Stelle auch experimentieren.
Zudem würde ich einmal ausprobieren, wie Du mit einer nur leichten Abschwächung Diner Lieblingsfarben zurecht kommst. Also beispielsweise statt Schwarz mal dunkles Anthrazit ausprobieren. Und ich würde die kräftigen Farben mehr mit Weiß als weiterer Basisfarbe kombinieren, um insgesamt eine hellere Optik zu erzielen.
Darüber hinaus empfehle ich Dir, noch einmal eine versierte Farbberatung zu machen. Denn in 15 Jahren kann sich wirklich Einiges verändern. Das würde Dir bestimmt viel mehr Sicherheit geben, welche Farben und Farbkombinationen für Dich jetzt am besten geeignet sind.
Ich wünsche Dir viel Erfolg damit und grüße Dich herzlich!
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Modeflüsterin,
vielen Dank, dass Du Dir die Mühe gemacht hast, zwei Beispielkleider für „kantig/architektonisch“ und „weich/fließend“ herauszusuchen!! Das hat mir sehr geholfen!
Ich tendiere mehr zu „weich/fließend“.
Habe jetzt einmal meinen Kleiderschrank bezüglich der „Stil-Dimensionen“ durchgesehen und dabei festgestellt, dass viele Stücke stilistisch nicht zu mir passen. Insbesondere „steife“ Sachen wie beispielsweise Polohemden trage ich fast nie („architektonisch“?). Ebenso sehr grobe, auffällige Muster, plakative Drucke oder Grobstrick, Zopfmuster und Jeansstoff. Werde zukünftig verstärkt darauf achten, mich mehr im höheren „Eleganzlevel“ zu bewegen, wie du so schön sagst. Mein Stil hat sich auch in der letzten Zeit sehr „femininisiert“. Ich trage viel mehr Röcke, Pumps und weniger Krawatten.
Was mich am meisten überrascht hat: Obwohl ich ja gar nicht genug betonen kann, wie wenig romantische Details oder gegenständliche Darstellungen zu mir passen, ist mein Lieblingsrock ein Crinklerock mit Farbverlauf von Schwarz nach Dunkelblau, rüschenartig angenähtem Bund und schwarzem Blumenmuster. Und dann gibt es ja noch meinen obligatorischen Uhu-Schal … Merkwürdig.
Ich glaube, ich muss da noch mal in mich gehen …
Liebe Karin,
ich trage Hemd und Krawatte gern zu meinem blumenbedruckten Rock. Dadurch wirkt das nicht ganz so streng. Oder du wählst femininen Glitzerschmuck u. s. w. Andererseits kannst du auch eine Krawatte in einer „weiblichen Farbe“ wählen, beispielsweise Rosa, Hellgelb oder Violett (je nach Farbtyp). Einfach mal testen!
Aber weißt du, ich habe selbst oft Spitze getragen, weil ich Spitze liebe. Trotzdem fühlte ich mich damit irgendwie nicht authentisch. Manchmal passen bestimmte Looks einfach nicht zur eigenen Persönlichkeit. Das muss man dann akzeptieren.
Na ja, Probieren geht über Studieren!
Oje, was ich mir an Geld und Ärger gespart hätte, wäre ich eher auf die Modeflüsterin gestoßen …
Liebe Silva,
das freut mich, dass ich Dir weiter helfen konnte! Das Stil-Profil ist sicherlich nicht ganz einfach zu beantworten – da geht es schon an den Kern der Stil-Persönlichkeit. Aber alleine schon das Nachdenken darüber führt zu einer genaueren Betrachtung der Kleidungsstücke und des Gefühls, das diese beim Tragen auslösen. Und manchmal kann man dann plötzlich belegen, warum man sich eben doch nicht zu hundert Prozent wohl fühlt. Wie bei Dir 🙂 Weiterhin alles Gute beim Stil-Nachspüren!
Herzliche Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Wunderbar! ich liebe diesen Beitrag von Dir. Es ist nämlich genau das, was mich momentan auch interessiert.
Ich habe vor ca. einem Jahr eine Farbberatung mit zwei Kolleginnen angefangen. Wir sind dadurch so auf den „Geschmack“ gekommen, dass wir uns seitdem einmal wöchentlich treffen. Wir machen dabei erstaunliche Beobachtungen bezüglich der Wirkung von Farben an uns. Das Schöne dabei ist, dass wir drei unterschiedliche Farbtypen sind und die Farben daher auch ganz unterschiedlich auf uns wirken und wir natürlich auch ganz unterschiedliche Farbtöne benötigen, um unsere Ausstrahlung zu betonen. In diesem Zusammenhang haben wir auch das Buch von Veronika Wimmer mit dem Titel „Mein schönstes Ich“ entdeckt. Dies ist eine fantastische Erweiterung der Farbtypeneinteilung. Es geht genau um das, was Du oben beschrieben hast. Nämlich, dass es sehr wichtig ist, herauszufinden, ob einem nun eher zarte oder kräftige Farbtöne stehen, eher helle oder dunkle, eher konrastreiche oder monochrome, eher große Muster oder kleine usw. Falls Du das Buch noch nicht kennen solltest, kann ich es Dir nur wärmstens empfehlen. Es gibt nämlich darin auch noch eine sehr interessante Einteilung in verschiedene Kleidungsstil-Typen. Das Studium dieses Buches hat uns auf jeden Fall unglaublich geholfen, unseren eigenen Stil zu finden!
Herzliche Grüße und vielen Dank für Deinen wunderbaren Modeblog
Violetta
Liebe Violetta,
die Idee, für die Stilfindung eine kleine „Arbeitsgruppe“ zu bilden, finde ich herrlich! So könnt Ihr Euch gegenseitig unterstützen und auch objektiv Feedback geben. Das von Dir empfohlene Buch kenne ich noch nicht, ist aber bereits (dank Amazon) zu mir unterwegs. Wenn es mir genauso gut gefällt wie Dir, werde ich es vielleicht hier einmal vorstellen. Wir werden sehen. Was Du beschreibst, klingt auf jeden Fall vielversprechend 🙂
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Das ist wieder ein prima Beitrag, liebe Modeflüsterin, der mich sehr zum Nachdenken angeregt hat!
Früher sah ich irgendwo einen schönen Look, und schon rannte ich los, um mir das Gleiche auch zuzulegen (unabhängig von Figur-, Farb- oder Stiltyp) mit meist katastrophalen Ergebnissen.
Mittlerweile bin ich ja durch Farbberatung, diesen tollen Blog hier und eigene Experimente schon einen Schritt weiter und kaufe wenigstens nichts, wo schon Schnitt oder Farbe völlig unvorteilhaft sind. Auf die Idee, mir auch einen stilistischen Rahmen zu setzen, bin ich bisher allerdings noch nicht gekommen.
Für mich war lediglich klar, dass alles Romantische und Mädchenhafte nicht zu mir passt: Blumenmuster, Ranken, Stickerei, Spitze, Rüschen, Herzchen, Schleifen … Auch Abbildungen von Tieren, Menschen und Gegenständen stehen mir in der Regel nicht. Daher lag es auf der Hand, bei Punkt 7 (Gerade – Organisch) eine eindeutige 1 einzutragen.
Bei allen anderen Punkten fiel es mir ziemlich schwer, mich einzuordnen. Insgesamt bin ich wohl eher schlicht und dunkel, mehr elegant als rustikal, aber mit starken Farbakzenten und wenigen, jedoch auffälligen Details (Punkteschal, Statementkette, Glitzerarmband). Wobei ich andererseits auch ganz gern einfache Silberketten mit schlichtem Anhänger trage … Kompliziert!
Bei Punkt 13 (Feminin – Androgyn) dachte ich mir: Ich bin ja sozusagen „Androgyn-Expertin“ (trage gern dunkle Farben, lange Blazer mit Schulterpolstern, Herrenhüte und -schals, Hemden mit geraden Kragen, Krawatten), und wollte mir eine 5 geben. Dann fiel mir jedoch ein, dass ich schon mehrfach Schuhe im Herrenstil kaufen wollte, schließlich aber davon Abstand nahm, weil ich einfach komisch damit aussehe. Auch Marlenehosen kann ich wegen meiner breiten Hüften nicht tragen. Überhaupt bin ich eher Rock- als Hosenfan. Werde schon etwas unsicher. Wahrscheinlich muss ich mir eine 3 oder sogar eine 2 geben.
Überhaupt nicht entscheiden konnte ich mich bei Punkt 10 (Kantig/Architektonisch – Weich/Fließend). Gibst Du mal ein Beispiel, bitte? Kann mir irgendwie nicht wirklich etwas darunter vorstellen.
Die Analyse hebe ich mir auf jeden Fall auf. Ich muss direkt mal meine Garderobe unter diesem Gesichtspunkt analysieren …
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Liebe Karin,
beim „Androgynisieren“ habe ich eines festgestellt: Krawatte und hochgeschlossene Hemden passen nicht zum großen Busen.
Wenn Du A-X bist, nehme ich mal an, dass du eher eine kleine Oberweite hast?
Dann gehen Krawatten immer. Ich (auch A) kann zudem keine weiten Hosen tragen. Einzige Ausnahme: Ich habe eine schwarze, ganz gerade geschnittene Hose mit Bügelfalten und taillenhohem Bund. Sie ist etwas länger als meine Beine und dazu trage ich dann hohe Absätze und als Oberteil entweder ein extrem enges, helles „Unterhemd“ und Hosenträger oder einen polangen schwarzen Blazer.
Das Ganze mit auffälligem Tuch und/oder protzigen Ketten ergänzen.
Kombiniere doch einmal einen Rock zur schlichten Bluse im Herrenstil mit Pullunder und Krawatte, dazu einen Hut (mein Klassiker).
Übrigens widersprechen lange Haare dem androgynen Look keinesfalls!
Du kannst sie hochstecken (dann sieht es fast so aus, als wären sie kurz) oder du bindest einen strengen Pferdeschwanz oder du lässt sie absichtlich offen bzw. flichtst Dir einen romantischen Zopf, um einen Kontrast zu erzeugen.
Liebe Silva,
Nachdenken, auch in modischen Dingen, ist immer gut! Wobei ich Dir den spontanen Spaß an Mode sicherlich nicht verderben möchte (auch wenn der oftmals sehr viel mehr kostet…). Wenn Du die vielen Kommentare der anderen Leserinnen liest, wirst Du feststellen, dass es ganz normal ist, sich bei einigen Dimensionen sofort ganz klar einordnen zu können, bei anderen eher stimmungsabhängig zu agieren.
Bei der Entscheidung zwischen androgyn und feminin ist es eigentlich nicht wichtig, ob man Röcke, Kleider oder Hosen trägt. Denn ein Kleid kann beispielsweise einen sehr femininen Schnitt haben, mit Drapierungen oder Wickeleffekten oder eben Elemente aus der Herrenmode aufweisen, wie dies beim Hemdblusenkleid der Fall ist. Oder ein Bleistiftrock kann einen Bund haben, der an eine Herrenhose erinnert. Ich denke, Du siehst, worauf das hinaus läuft.
Zum Thema kantig/weiche Konturen habe ich mal auf unserem Ü30-Outfit-Pinterest-Board ein wenig herumgeschaut und auf Anhieb einen kleinen, anschaulichen Vergleich gefunden. Es sind zwei Kleider von Cla: Das eine ist fließend und weich und umschmeichelt ihren Körper (auch wenn es auffällig geschnittene Ärmel hat, die in einem steiferen Stoff durchaus architektonisch wirken könnten, es aber aufgrund der fließenden Eigenschaft des vorliegenden Stoffs eben nicht tun). Das zweite ist ein eigentlich sehr schlichtes, elegantes Kleid, das aber sehr eindeutige Konturen aufweist. Der Ausschnitt schafft klare Kanten, der Schnitt sorgt für eine klare Silhouette, die eben nicht dem Körper folgt, sondern diese neu formt. Das Kleid ist zwar nicht extravagant, sondern eher klassisch, aber es gibt einen deutlichen Unterschied in der Anmutung zwischen Kleid A und B. Ich hoffe, Du kannst eine bessere Vorstellung davon gewinnen, was ich meine.
Dir wünsche ich jetzt weiterhin fröhliches Ausprobieren und grüße Dich herzlich!
Stephanie alias die Modeflüsterin
Libe Silva,
danke für deine tollen Tipps zum „Androynisieren“. Ja, ich habe eine kleine Oberweite und trage zur Zeit gerne klassische Blusen bis oben hin zugeknöpft, das geht gut. Krawatte hatte ich aber noch nie und ich weiß nicht, ob das nicht doch zu streng für mich ist. Meine derzeitige Lieblingsbluse ist in einem sanften Blau mit dezent eingewebten Pünktchen und hat obendrein noch einen Bubikragen – alles nicht sehr männlich, ich weiß. Ich muss mich da langsam herantasten.
Aber das Spiel männlich-weiblich finde ich sehr reizvoll. Im Sommer sah ich am Strand eine hübsche junge Frau mit einer ganz zarten Haut und einem extrem weiblichen Taille-Hüfte-Verhältnis, dieses war fast schon zu extrem. Und was machte sie damit? Sie machte m.E. das genau Richtige: sie trug zu schwarzen Boxershorts und Turnschuhen ein weißes Ringer-Unterhemd und als Frisur einen Kurzhaarschnitt mit Undercut. Das sah so super aus, ich musste sie einfach bewundern.
Liebe Grüße,
Karin
Hallo Stephanie,
wieder ein sehr interessantes Thema! Als ich (für mich) die einzelnen Kategorien durchging, wurde mir schlagartig klar, warum ich eine Strickjacke, die ich im Herbst zum halben Preis gekauft hatte, noch nicht getragen habe: Sie ist einfach zu grob! Ich mag lieber glatteren Strick aus Kaschmir oder Merino …
Dann ging mir noch durch den Kopf, dass wir alle wahrscheinlich mit der Wirkung einer bestimmten Dimensions-Ausprägung spielen! Kleines Beispiel: Mein privates Ich bevorzugt eher weniger ausgeprägte Farbkontraste und ich mag größere Muster (bin 182 cm groß und Streublümchen stehen mir nicht!). Im Job dagegen ziehe ich dagegen oft bewusst Kleidung mit größerem Farbkontrast und eher unifarbene Sachen an, weil ich um deren Wirkung weiß (Ausstrahlen von Autorität, Sachlichkeit, Kompetenz etc.).
Liebe Petra,
ja, genau so ist es. Manchmal spielen wir mit der Mode und wollen uns in bestimmte Rollen begeben – sehr häufig im Beruf, aber auch beim Date oder bei gesellschaftlich relevanten Ereignissen. In dem Moment betont man mit seinem Outfit bestimmte Eigenschaften, die man entweder hat oder eben gerne hätte. Wie nah dieses Outfit dann tatsächlich der eigenen Stil-Persönlichkeit kommt, hängt davon ab, wie sehr sich Frau in den genannten Situationen „verstecken“ oder „verändern“ muss bzw. will… Mehr Autorität, Sachlichkeit oder Kompetenz im Beruf zeigen zu wollen, finde ich aber sehr verständlich und manchmal auch wichtig. Aufpassen würde ich nur, sich modisch nicht zu sehr zu verbiegen. Dann kommt nämlich der besagte Verkleidungs-Effekt zum tragen… 😉
Herzliche Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Natürlich trage ich SLIPPER , nicht Skipper 😉
Liebe Stephanie,
ein wundervoller Beitrag! Stilfindung ist ein großes Thema bei mir und es ist gar nicht so einfach, dein Stil-Barometer auszufüllen. Es wird mich bestimmt noch eine Weile begleiten. In manchen Punkten bin ich tatsächlich ein Zwitter, manchmal ist die Tendenz klar, aber nicht ohne einer „aber“. So bevorzuge ich eindeutig glatte Stoffe, aber ein bisschen “ grob“ als Kontrast darf es gerne sein, z.B. ein großer Grobstrickschal.
Genauso ist es in der Kategorie feminin-androgyn. Ich mag den Tomboy-Look, aber mein X- Körper ist dafür nicht gemacht, darum leihe ich mir nur bestimmte Dinge aus der Herrenewelt, wie Skipper oder Boots.
Und ich hatte eine Erkenntnis, warum ich meine Blusen mit floralem Print zwar mag, aber einfach nicht an mir. Sie entsprechen schlicht nicht meinem Stil! Nun muss ich überlegen, ob sie unter einem schlichten Pullover für mich tragbar sind oder ich sie doch aussortieren muss…
Du siehst hoffentlich, dein System funktioniert 🙂
Liebe Grüße, Jessie
Liebe Jessie,
das freut mich sehr, dass ich Dich wieder zum Nachdenken gebracht habe und dass dabei sogar eine weitere wichtige Erkenntnis für Deinen Stil herausgesprungen ist! Es ist ja tatsächlich so, wie es schon viele Leserinnen hier angesprochen haben: Bei manchen Dimensionen ist man ein Zwitter und variiert in der Ausprägung je nach Stimmung, Anlass und – teilweise – sogar nach Jahreszeit. Und dann ist da noch die Schwierigkeit, dass eine Diskrepanz entstehen kann zwischen dem, was einem gefällt, was einem besonders gut steht und wie man sich in einer bestimmten Situation zeigen möchte. Es bleibt also spannend 🙂
Herzliche Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Stephanie, Ines Apfel ist sicher der Knaller. Besser hättest du das Thema kaum illustrieren können. Jedesmal denke ich, du hast den Nagel auf den Kopf getroffen, und jedes Mal übertriffst du dich selbst. Was ich all dies Jahre an Stilbildung betrieben habe, hätte ich mich sparen können, wenn es schon deine Seite gegeben hätte. Wer dich liest und nun auch gleich abonniert, braucht keine Zeitschrift mehr lesen!!! Und das Tolle daran, so ein Quizz macht auch noch Spaß. Ich habe aber gemerkt, dass sich die Koordinaten über die Jahre auch verschieben. Modemutig war ich zwar schon immer, aber ich bin kein Ms. Apfel Typ;-) Trotzdem hätte ich mir früher keinen Bleistiftrock im Karomuster gekauft. Also für mich war die Frage herauszufinden wie ich Muster tragen kann. Ganz herzliche Grüße und genieße die Vorweihnachtszeit! Ich denke an dich. Deine Sabina | Oceanblue Style
Liebe Sabina,
ich danke Dir für Dein so überschwängliches Lob! Ich selbst lese ja Modezeitschriften sehr gerne, aber auch mit sehr kritischem Blick. Vor allem beobachte ich immer sehr intensiv, welche Kleidungsstücke uns von den Redaktionen als „It-Piece“ oder „Must-have“ verkauft wird – und muss manchmal ganz schön lachen, wenn sich die It-Pieces und Must-haves so inflationär vermehren, dass man schon nach dem Lesen nur eines Magazins den ganzen Kleiderschrank austauschen müsste – ganz zu schweigen vom Jahres-Kleiderbudget einer Celine Dion, das mindestens fällig wäre 😉
Deinen Modemut finde ich übrigens bezaubernd und dieser macht genau Deinen Stil aus. Auch mal Dinge zu kombinieren, die vielleicht auf den ersten Blick nicht allzu harmonisch zusammenpassen und den Look dann mit viel Grandezza und ein bisschen Selbstironie zu präsentieren, finde ich großartig. Weiter so – ob mit oder ohne Muster!
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Ich finde, jeder hat unbewusst einen eigenen Stil. Das sieht man sehr deutlich bei den ganzen Modeblogerinnen, die immer wieder neue Looks zeigen, aber im Prinzip oft das gleiche anhaben. Wenn ich shoppen gehe, sehe ich manche Kleidungsstücke und ich denke, dass könnte Bloggerin A gefallen oder das hier würde sich bestimmt Bloggerin B kaufen.
Selber versuche ich aber, so verschieden wie möglich zu sein und alles auszuprobieren, was geht. Aber wenn man sich auf meinem Blog meine Outfits anschaut, merkt man doch schnell, dass auch ich einen bestimmten Stil habe – besonders an geliebten Kleidungsstücken wie meine enge schwarze Hose. Wenn ich mal ausbreche aus dem bekannten, gewohnten Look, dann merken es auch sofort die Leser und das sagt mir, ich muss mehr experimentieren – denn das bin ich, das ist meins, jeden Tag anders sein.
Liebe Grüße,
Moppi
Liebe Moppi,
das ist absolut legitim, sich modisch auszuprobieren! Und es gibt tatsächlich auch Stil-Typen, bei denen gerade dieser Kontrast – heute so und morgen eben ganz anders – das konstante Stil-Element ist. Ich nenne das die „wechselhaften“ oder „spielerischen“ Typen. Und trotzdem wirst Du feststellen, dass Du bei bestimmten Dimensionen immer mehr zu den ähnlichen Ausprägungen tendierst – wie Du ja auch selbst sagst. Sich modisch Auszuprobieren ist wie ein Spiel – aus Kleiden und Verkleiden, das Schlüpfen in unterschiedliche Persönlichkeiten, wie bei einem Schauspieler. Irgendwann wirst aber auch Du Dich bei bestimmten Fixpunkten einpendeln. Da bin ich ziemlich sicher…. Ich hoffe, dass wir in ein paar Jahren noch Gelegenheit haben werden, darüber zu sprechen und festzustellen, wohin Dich Deine Stilreise geführt hat!
Herzliche Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Genau das ist zur Zeit mein Problem, wie finde ich meinen Stil, der mich auch von den anderen ein wenig unterscheidet. Zuerst war ich total unsicher wo ich mich einordnen soll, dann habe ich mir auf Ihrer Pinterestseite die Modeoutfits durchgesehen und sofort gesehen was ich jetzt tragen würde und was nicht, da war das Ausfüllen leichter.
Bleibt die Frage: ist das auch der Stil der mir wirklich steht bzw meine Persönlichkeit unterstreicht. Ich tu mir schwer, die Teile so zu kombinieren, dass es nicht bieder oder 08/15 aussieht. ich möchte zu einem Ergebnis kommen wie auf den ,wo scheinbar mit einfachen Teilen ein Woweffekt entsteht. Ist das zu hoch gegriffen?
Liebe Erika,
aber nein! Das ist keinesfalls zu hoch gegriffen! Warum sollten Sie das nicht schaffen können? Wenn Sie schon beim Ansehen der Pinterest-Outfits modische Details erkennen, die Sie ansprechen, haben Sie grundsätzlich schon ein Auge für Mode. Jetzt fehlt vielleicht nur noch die Routine im bewussten Hinsehen – die kontinuierliche Schulung des Auges sozusagen. Viele hilfreiche Tipps, wie Sie Outfits aus schlichten Basics aufpeppen, finden Sie übrigens auch hier auf dem Blog, in einer zweiteiligen Blog-Serie. Das hilft Ihnen vielleicht weiter. Viel Erfolg damit!
Herzliche Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Stephanie,
diese Art „Mitmach-Beiträge“ mag ich am allerliebsten! Ich bin sehr gespannt, wie die Analyse bei mir ausfallen wird. Das Gefühl, dass ein bestimmter Kleidungsstil an anderen toll wirkt, aber zu mir nicht passt oder sich verkleidet anfühlt, kenne ich gut :-). Ich bin aber noch nie auf die Idee gekommen, das analytisch zu ergründen und dem Bauchgefühl ein Fundament zu geben.
Manchmal ändern sich die Vorlieben auch ganz schleichend – bei mir gerade von schwerem, klobigen Schmuck hin zu filigraneren Stücken. Da spielt sicher auch der Zeitgeist wieder mit 😉
Vielen Dank für die Anregung und herzlichen Gruss
Diana
Liebe Diana,
ich freue mich, dass dieser Beitrag für Dich so nützlich ist und Dir neue Anregungen gibt, über Deinen Stil nachzudenken. Das bringt immer wieder ein Stück weiter.
Mit dem Zeitgeist hast Du vermutlich auch Recht. Denn unsere ästhetischen Vorlieben sind diesem auch unterworfen. Wenn sich das Auge an eine neue Form, eine neue Silhouette erst einmal gewöhnt hat, da ein bestimmtes modisches Element häufig zu sehen ist, steigt das subjektive Empfinden, es zu mögen. Wir mögen Bekanntes lieber als Unbekanntes. Gilt leider nicht immer für Menschen – kleiner Scherz am Rande 😉
Herzliche Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Ich denke, ich könnte mich bei den meisten Fragen klar einordnen, beim Rest ist es stimmungsabhängig. Eigentlich probiere ich mich da ganz gerne aus. Mal schick, mal sportlich. Danke für diesen tollen, informativen Beitrag 🙂
http://www.thesmallnoble.de
Liebe Patrizia,
wie Du wahrscheinlich anhand der anderen Kommentare bereits vermuten kannst, bist Du damit gar nicht alleine 🙂 Stimmungen und Anlässe beeinflussen unser Stil-Profil oder dessen Ausschläge nach rechts oder links. Typisch Mensch eben 😉
Herzliche Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Stephanie!!
Ich habe ja wirklich viiiieeel zu wenig Zeit, um deinen höchstinteressanten blog-Beiträge aktiv zu folgen…. Nichtsdestotrotz bin ich sonntäglich immer ganz bei der Sache, wenn auch nur passiv!
Der Beitrag dieser Woche ist wieder einmal richtig genial, vor allem wenn man sich schon einige Zeit selbst Gedanken zur Stilfindung gemacht hat. Viele Dinge, Überlegungen, Empfindungen kann einem auch eine Stilberaterin nicht abnehmen, da man ja auch gewisse Erfahrungen immer wieder miteinberechnen muss.
Ich würde für Beruf, Freizeit, festliche Aktivitäten jeweils eigene Polaritätenprofile anlegen. ZB würde ich beruflich nie ein trachtenmäßiges Seidenmieder mit Rüschen anziehen, Abends habe ich mit so viel Weiblichkeit gar kein Problem und wünsche diese sogar. Beruflich trage ich nicht einmal Röcke, weil ich mich darin zu wenig spontan und dynamisch fühle – obwohl sie mir sicher gut stehen würden.
Was hinsichtlich der Kontrasteinteilung bei mir noch hinzukommt ist, dass ich in den Wintermonaten stärkere Kontraste vertrage als in den Sommermonaten. Meine Haut ist im Winter hell, meine sehr kurzen Haare dunkel. Im Sommer bräunt meine Gesichthaut sofort, meine Haare sind auch sofort eine Nuance heller. Als ich noch lange Haare getragen habe, ist mir das gar nicht so aufgefallen.
So kann es wirklich sein, dass ich Pastellfarben im Sommer tragen kann, im Winter gar nicht. Dunkelgrau-schwarz im Sommer ist fad, im Winter sehr harmonisch.
Einheitlich bleiben sicher: Schlichtheit, große ruhige Flächen, gemischte Strukturen, figurbetont ohne viel Haut, wenig schlichter grober Schmuck, Muster als Akzent in Accessoires.
Ich wünsche eine wunderschöne Woche, viele liebe Grüße!! Und immer wieder Danke! für deine wunderbare Arbeit – einzigartig wie ich finde!!
Lisbeth
Liebe Lisbeth,
wie schön, dass Du Dir wieder einmal die Zeit genommen hast, hier zu kommentieren! Obwohl Du so viel um die Ohren hast. Ich weiß das sehr zu schätzen!
Auch Dein Stil-Bericht klingt sehr klar und entschieden. Besonders interessant finde ich Deine Erkenntnis zu den unterschiedlichen Farbwelten im Sommer und Winter. Kannst Du Dich noch an die Aktion aus dem letzten Sommer „Finde Deinen Stil“ erinnern? Dabei war es wichtig, den Stilfindungs-Prozess auf einen bestimmten Anlass und eine Jahreszeit abzustimmen – in unserem Fall war das die Sommer-Freizeit. Denn es ist tatsächlich so, dass verschiedene Anlässe dazu geeignet sind, verschiedene Persönlichkeitsmerkmale modisch zu betonen. Dein Beispiel mit den Farben zeigt, dass eine Differenzierung auch hinsichtlich der unterschiedlichen Jahreszeiten durchaus Sinn machen kann. Vielen Dank für diese wertvolle Ergänzung zum Thema!
Herzliche Grüße und bis bald mal wieder!
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Stefanie,
es ist immer wieder ein Freude, deine guten Tipps und hilfreichen Anleitungen zu lesen!
Deine Seite hilft im normalen Modeleben wirklich weiter und hilft auch sparen.
(Gerade heute habe ich gelesen, dass laut einer Studie, von 5,2 Millarden Kleidungsstücken in Kästen in Deutschland 40 % kaum oder nicht getragen werden…)
lg
Liebe Barbara,
ich danke Dir sehr für Dein so positives Feedback!
Zum Thema „Wie viele unserer Kleidungsstücke tragen wir eigentlich?“ habe ich auch schon Zahlen in der Höhe von 20 Prozent gehört. Was bedeuten würde, dass 80 Prozent der Kleidung kaum, wenig oder gar nicht getragen würde. Bei dem Kaufrausch, den ich in den letzten Jahren bei vielen Frauen beobachte, verwundert mich das nicht. Ich frage mich dann oft, welches Leben man führen müsste, um wirklich all die Kleidung zu tragen, die gekauft wird… Vielleicht ist das dann wie bei den Royals, die sich für jeden Repräsentations-Termin mehrmals am Tag umziehen. Oder die Moderatorinnen mancher großen Show-Events, die zu jeder neuen Anmoderation in einem neuen Outfit erscheinen.. oder so ähnlich 😉 Wir werden das heute sicherlich nicht mehr klären – hihihi!
Herzliche Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Stephanie,
danke für deine Tipps und Anregungen zu den maskulinen Elementen, die ich in meinen Stil einbauen könnte. Bis auf ein Hemd im Herrenhemdstil habe ich davon noch nichts. Aber ich finde, kühle, neutrale Farben und schlichte Schnitte ohne viel Schnickschnack haben per se auch schon was Maskulines, stimmt das?
Auch ich mag leider nur Echtschmuck und, tja, so einen etwas breiteren Platinring hätte ich schon auch ganz gerne.
Übrigens, ich schau ja Sonntag abend immer die Sendung Günther Jauch an und gestern war Sonia Mikich als Gast, die ich wunderschön fand. Du analysierst doch so gerne Outfits, vielleicht magst du mal Bilder von ihrem gestrigen Outfit googlen? Die Frau ist 62 und sah umwerfend aus. Sie hatte einen khakifarbenen Longblazer zu einer dunkelblauen schmalen Jeans und flachen schwarzen Stiefeletten an. Unter dem Blazer trug sie einen schwarzen Rolli und besonders schön dazu fand ich das Hermès(?)-Tuch und die Perlenkette, obwohl das sonst gar nicht mein Stil ist. Und das I-Tüpfelchen: der Lippenstift, der Nagellack, die goldenen Ringe und die Ponyfrisur. Meine Fragen dazu wären: Ist das fanzösischer Stil? (die Frau war jahrelang ARD-Korrespondentin in Paris). Ist sie Herbsttyp oder täuscht das durch die rötlich gefärbten Haare? Stimmt mein Eindruck, dass warme Farben so viel femininer wirken als kühle (besonders auffällig, wenn man Frau Mikich mit den vier Männern in der Runde mit ihren grauen, blauen und graubraunen Anzügen und den graumelierten Haaren
vergleicht!)?
Liebe Grüße,
Karin
Liebe Karin,
also ein schlichter Schnitt kann natürlich androgyner wirken als ein sehr detailreicher Schnitt. Je verspielter desto femininer wird es. Entscheidend sind aber die kleinen, feinen Details, wie beispielsweise die Verarbeitung des Hosenbundes oder von Manschetten, wenn diese an Herrenmode erinnern. Oder ein paar Ecken und Kanten im Schnitt, die eine etwas weniger weiche Silhouette ergeben.
Auch Frau Mikich habe ich mir (leider in sehr schlechten Fotos) angesehen. Sie scheint ein Herbsttyp mit großem Kontrastlevel zu sein. Das Französische an ihrem Stil ist vielleicht die Mischung von Boots mit Biker-Schnallen mit einem Blazer – was übrigens auch eine Mischung im Sinne von männlich-weiblich ist. Das Khaki sieht auf den Fotos eher wie ein helleres Lindgrün aus, ebenso das Tuch. Das ist eine Farbe, die dem Herbsttyp schmeichelt. Auch trägt sie das richtige Kontrastlevel. Einzige Ausnahme: Ich finde den schwarzen Rolli etwas zu hart für sie. Eine dunkelblaue oder dunkelbraune Version wäre noch etwas weicher und gefälliger gewesen. Allerdings hätten dann die schwarzen Booties keine farbliche Entsprechung gefunden. Und der harte Effekt des schwarzen Rollis wird durch das farblich weich machende Tuch in unmittelbarer Gesichtsnähe abgemildert. Warme Farben wirken nicht grundsätzlich weiblicher als kühle Farben. Aber die pudrige, pastellige Version von Farben spricht für sanfte Zurückhaltung und das wiederum wird mit Weiblichkeit assoziiert – immer noch… 😉
Insgesamt ist Frau Mikich tatsächlich eine sehr präsente Erscheinung. Das liegt auch ein bisschen an der Klarheit und Kontraststärke des Looks – zwei Stil-Elemente, die nicht zuletzt auch durch das präzise geschnittene Pony aufgegriffen werden.
Jetzt ist meine Antwort doch glatt fast eine kleine Stil-Analyse geworden… Ich hoffe, meine Gedanken können Dir ein paar Ideen geben, warum Dich das Outfit so begeistert hat.
Herzliche Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Stephanie,
vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast für die detaillierte Stilanalyse des Outfits von Sonia Mikich. Interessant finde ich den Hinweis auf die Bikerboots als eher maskulines Element, das mache ich nämlich auch schon oft. Und den Blazer findest du im Gegensatz dazu eher feminin? Dass der schwarze Rolli nicht ganz in das Farbspekrum des Herbsttypes passt, stimmt zwar, aber ich finde zu den klassisch roten Lippen und Nägeln passt das Quentchen Schwarz doch irgendwie ganz gut, das wirkt auf mich sehr elegant.
Karin
Liebe Karin,
ich meine, ich habe beim Blazer eine Taillierung ausmachen können – aber ich kann mich natürlich täuschen. Und das mit dem Schwarz ist schon o.k. – vor allem zu den schwarzen Boots. Das Outfit ist insgesamt sehr gelungen, da hast Du auf jeden Fall Recht! Schwarz ist immer eine sehr elegante Farbe und klassische, rote Nägel sowie Lippenstift unterstreichen das zusätzlich. Ich denke, da sind ein paar Elemente in diesem Outfit, die Dich besonders stark ansprechen und daher gefällt es Dir so gut 🙂
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
interessant!!
ich bin die 12 punkte durchgegangen – und konnte jedesmal bei beiden optionen kreuze machen! und das liegt sicher nicht daran dass ich nicht weis was mir steht….
ich denke es hat viel mit persönlichkeit zu tun ob man in blassen neutralen tönen ohne schmuck ausgewaschen aussieht oder die volle dröhnung modeschmuck auf wildem mustermix einen erschlägt – je stärker die persönlichkeit umso besser schleppt sie stil-extreme weg – siehe die beiden prominenten damen die du genannt hast.
bei mir kommt´s auf die tagesform an….
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Liebe Beate,
das Wichtige dabei ist, dass man sich darüber im Klaren wird, wohin man grundsätzlich tendiert – und wenn es nur eine Tendenz von… bis… ist. Das muss nicht immer in jeder Situation und an jedem Tag gleich sein. Allerdings zeigen die so genannten Stil-Ikonen (und damit meine ich jetzt nicht die typischen Fashionistas, sondern die Frauen, die über viele Jahre hinweg konstant stilvoll sind), dass sie einen sehr eigenen, ausgeprägten Stil haben, der sich recht gut in einem solchen Profil darstellen lässt. Von Iris Apfel weiß ich beispielsweise, dass sie einmal in einem Interview gesagt hat: Sie verstehe gar nicht den plötzlichen Hype um ihre Person, sie habe sich doch ihr ganzes Leben lang schon so angezogen. Allerdings kann sich auch dieses Stil-Profil im Laufe der Zeit allmählich verändern.
Ich betrachte das Ganze als eine Art Seismograph, dessen Pendel um einen Fixpunkt herum ausschlägt. Je jünger die Frau ist, desto größer sind die Ausschläge. Je älter sie wird und je besser sie ihren stilistischen Weg gefunden hat, desto geringer werden die Ausschläge. Es gilt also, den Fixpunkt zu erkennen und dann herauszufinden, wie stark das Pendel bei den einzelnen Dimensionen ausschlagen darf. Ein bisschen wissenschaftlich, ich weiß, aber vielleicht ein hilfreiches Bild 🙂
Herzliche Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Stephanie , ganz herzlichen Dank für die viele Mühe mit diesemdoch so komplexen Thema. Ich liebe Muster und trage oft gemusterte Tücher und Schals. Da ich etwas zu viel Bauch habe lenke ich den Blick gerne aufs Gesicht. Ich habe einen einzigen hochwertigen Pullover mit Rautenmuster. Da trage ich dann gerne eine farblich passende hellere Weste drüber um den Blick eher auf die Schultern und Seiten zu lenken. Ich wrerde auf jeden Fall das Stil Profil machen , habe mir die Seiten schon ausgedruckt! Das habe ich auch mit deinem Block über die Wertigkeit der Muster und Farben gemacht, und greife da gerne drauf zurück. profitiert habe ich auch von dem Buch ‚Mein schönes ich‘ ( ich glaube ,den Vorschlag hab ich auf diesem Block gefunden?) Wünsche allen viel Spaß und Erfolg mit dem Stil Profil !Gruss Sibylle
Liebe Sybille,
dann wünsche ich Dir auch viel Erfolg beim Ausfüllen des Profils! Es kann ganz schön kniffelig werden. Und bei manchen Dimensionen muss man vielleicht erst ein bisschen herumprobieren, bis die optimale Dosis erkennbar wird. Naturtalente sind da leider sehr selten 😉
Herzliche Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Stephanie,
danke für das spannende Thema. Zunächst ein kleiner Hinweis: hast du dich verzählt? Die 4. Dimension kommt im Text zweimal vor. Und dann eine neugierige Frage: Ist das Beispiel am Ende des Beitrags dein eigenes Stil-Profil?
Ich habe es natürlich auch gleich ausgefüllt und gebe mal meine Ergebnisse durch (die erste Ziffer steht für die Dimension 1 bis 12 und die zweite für die Position auf der 5-stelligen Skala:
1-2; 2-4; 3-3: 4-4; 5-3; 6-3; 7-1; 8-3; 9-5; 10-1; 11-2; 12-3
Insgesamt also eher monochrom, ruhig und mit wenig Dekor. Im Gegensatz zu dir (wenn das dein Profil ist) brauche ich gedämpftere Farben und zartere Muster und Dekors. Mein Kontrastlevel ist gestiegen, seit ich graue Strähnen im dunklen Haar habe, früher hätte ich wohl nicht 4 angekreuzt.
Manchmal mal habe ich die 3 angekreuzt, weil ich da wirklich in der Mitte liege, z.B. beim Helligkeitswert. Rauhe/grobe Stoffe passen besser zu meiner Natürlichkeit als glänzende, glatte, aber zu derb dürfen sie auch nicht sein (deshalb auch hier nur die 3). Rauh und weich hingegen ist perfekt, vor allem zum Gesicht hin, kuscheliger Bouclé steht mir super.
Manchmal habe ich auch die 3 angekreuzt, weil ich widersprüchlich bin, z.B. gerade Linien mag ich sehr gerne, aber zu meiner A-X-Figur geht das nicht immer, das wäre nicht harmonisch. Da versuche ich dann halt einen Kompromiss zu finden.
Dekor (z.B. Schmuck) ist bei mir sehr sparsam und zierlich (nicht wie bei dir sparsam und klobig). Das muss auch so sein, aber manchmal frage ich mich, ob ich mich nur nicht traue, mehr zu klotzen als zu kleckern. Iris Apfel ist für mich der totale Overkill, aber vielleicht gibt es auch für mich eine Möglichkeit, noch etwas exzentrischer zu werden. Im Moment bin ich das am ehesten durch ausgefallene Schnitte bei Mänteln.
Und ein weiterer heikler Punkt ist die Frage feminin-androgyn. Ich liebe den androgynen Stil. Ich finde gerade bei femininen Frauen kann das toll aussehen. Allerdings habe ich lange Haare und trage seit den Wechseljahren lieber Röcke und Kleider, weil ich die bequemer und vorteilhafter finde. Wie kann ich trotzdem ein bisschen androgyn sein?
Liebe Grüße,
Karin
Liebe Karin,
zuerst einmal: Herzlichen Dank für diesen Hinweis! Ich habe nachgezählt und tatsächlich sind es 13 und nicht 12 Dimensionen… Da muss ich beim Schreiben schon ins Rotweinglas gefallen sein oder mein Zaubertrank war einfach nicht in Reichweite… 😉 Das habe ich natürlich gleich korrigiert.
Das Stil-Profil ist tatsächlich meines, das ich – ohne lange nachzudenken – einfach ausgefüllt habe, um den Leserinnen eine Vorstellung davon zu geben, was ich mit Polaritätenprofil meine. Über die ein oder andere Dimension ließe sich bestimmt noch genauer nachdenken. Insbesondere bei klobig auf Position 5 schwanke ich noch gehörig. Da ich eine Echtschmuck-Anhängerin bin, ist es recht schwierig, diesen durchaus gewünschten und passenden Punkt immer umzusetzen. Meine Diamant-Ohrstecker könnten deutlich mehr Karat haben und gegen einen riesigen Platin-Ring mit einem überdimensionierten, scharfkantig geschnittenen Rubin hätte ich auch nichts einzuwenden… 😉 Bei Modeschmuck kann man in dieser Richtung deutlich gewagter sein.
Dass man bei einigen Punkten etwas hin und her gerissen ist, ist völlig normal. Der Stil ist ja auch der Fluktuation, Stimmungen und unterschiedlichen Anlässen unterworfen. Aber alleine das Nachdenken unter dem Motto „grundsätzlich tendiere ich eher dazu als dazu“ schafft oft schon wesentlich mehr Klarheit. In Deinem Fall ist es dann eben die Erkenntnis, dass es zwar rau, aber gleichzeitig weich sein muss, damit es passt. Oder dass Du einen Kompromiss zwischen Deinen weiblichen Kurven und Deinem Wunsch nach geraden Linien und Androgynität findest. Dazu kannst Du alles einsetzen, was aus der Herrenmode kommt: Also Bikerboots und -Jacken, Schnürhalbschuhe, Hemden, die typischen Herren-Ledergürtel, aber auch die typischen Stoffe aus der Herrenmode (die durchaus in figurnahen Schnitten verarbeitet werden können). Auch größere Herren-Armbanduhren gehören dazu. Manchmal braucht es nur eine kleine Reminiszenz, um auf einen bestimmten Stil hinzuweisen (beispielsweise die typischen Lochmuster der Brogues, die ja auch Stiefeletten zieren können etc.). Ich denke, da wirst Du noch viele weitere, kleine Stilelemente finden, die Du auch als X-Frau einbauen kannst. Viel Erfolg dabei!
Herzliche Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Stephanie,
ich habe nun deine Antworten und auch die anderen Kommentare gelesen und finde viel Erhellendes darin, beispielsweise die Erläuterung zu kantigen und fließenden Formen in deiner Antwort an Silva. Ich würde jetzt in meinem Profil bei der 9. Dimension nicht mehr die 5 ankreuzen, denn ich finde die kantigen Formen sehr schön, weiß aber nicht genau, wieviel ich davon vertrage. Woran machst du das fest?
Zum Thema „Was ist zu viel und was zu wenig?“ ist mir noch die Sendung „Schrankalarm“ beim Privatsender Vox eingefallen. Kennst du die? Obwohl das Pärchen, das die Beratungen macht, schon Ahnung von Mode hat, finde ich, dass sie ihren Klientinnen zu sehr ihren eigenen exzentrischen Stil aufdrücken. Wenn der Satz kommt: „Dieses Outfit ist nicht schlecht, aber noch ein bisschen zu einfach und langweilig, wie wäre es mit ein knalligen Farbe (oft gelb oder türkis) und einem Leomuster?“ … dann weiß ich schon, was dabei rauskommt. Also für mich wäre das meist viel zu viel.
Liebe Grüße,
Karin
Liebe Karin,
das Maß an „architektonischen“/ „kantigen“ Stilelementen mache ich daran fest, 1. wie eckig die Silhouette tatsächlich ist und 2. wie extrem weit die Kleidungssilhouette von der weiblichen, natürlichen Körper-Kontur entfernt ist. Da gibt es sehr exzentrische Entwürfe mit völlig überspitzten Kragen oder spitz gearbeiteten Schultern (beispielsweise sind viele Balmain-Blazer an den Schultern sehr kantig geformt). Aber auch Haider Ackermann hat eine skulpturale Art und Weise, Kleidung auf den Körper zu projezieren.
Die Sendung „Schrankalarm“ kenne ich leider nicht. Aber ich finde auch wie Du, dass eine Stilberaterin niemals den eigenen Stil aufdrängen sollte. Und ob etwas langweilig ist, nur weil der derzeit angesagte, mutige Farb-Muster-Mix nicht umgesetzt wird, wage ich zu bezweifeln… 😉
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Karin,
ich mag auch den androgynen Stil sehr gern, habe auch lange Haare und trotzdem eine Vorliebe für weite Midi-Röcke mit viel Volumen entwickelt. Allerdings kombiniere ich die dann gerne ganz schlicht und streng – ein einfaches T-shirt und Slip-ons, Brogues oder spitze Ballerinas dazu statt romantisches Top, Taillengürtel und High Heels, minimalistischer Schmuck und eine „coole“ Tasche.
Liebe Grüße, Diana
Liebe Diana,
ja so ähnlich mache ich das auch schon. Einfaches T-Shirt geht bei mir aber nicht immer, weil ich wegen meiner A-Figur irgendwas brauche, was den Blick nach oben lenkt, also irgendein schmückendes Detail, z.B. Spitze, was natürlich dann gleich viel romantischer wirkt. Aber sonst mache ich es wie du, flache Sandalen, Ballerinas oder sogar Sneakers, minimalistischen Schmuck und ne coole Tasche. Und die Haare trage ich meist offen.
Liebe Grüße,
Karin
Liebe Stephanie, ganz herzlichen Dank für ihren heutigen tollen Blog! Obwohl ich eigentlich meinen Stil sehr gut kenne und auch genau weiss was mir steht, ich bin ein androgyner Typ und bervorzuge ruhige Farben, lese ich jeden Sonntag Ihren Bericht sehr gerne! Er ist für mich eine echte Bereicherung!
Jetzt hätte ich aber eine Frage! Ich trage schon seit einiger Zeit weite Hosen! Also oben weit und gegen den Knöchel schmal! Ich bin zierlich, klein! Das steht mir auch sehr gut! Jetzt sehe ich aber öfters weite, fast überlange Hosen im Vogue und Elle! Die gefallen mir sehr gut. Aber nicht Hosen mit Schlag, die würden mir nicht gefallen. Können Sie sich solche Hosen an einer kleinen Frau vorstellen? Liebe Grüsse und danke im voraus! Maja
Liebe Maja,
das freut mich sehr, dass Sie die Beiträge hier genießen!
Zu Ihrer Frage: Für kleine, zierliche Frauen sind solche überweiten Herrenhosen leider nicht die optimale Wahl. Sie können aber natürlich auf eine mittlere Weite ausweichen und dazu hohe Schuhe tragen, um die moderne Silhouette doch einmal mitzumachen. Und wenn Sie die Olsen-Zwillinge kennen (das sind echte Winzlinge!), dann werden Sie sehen, dass diese sich über solche Regeln grundsätzlich hinwegsetzen und sogar überweite Oberteile zu überweiten Hosen und Röcken tragen, wenn ihnen danach ist. Allerdings dann immer mit recht hohen Absätzen. Als „Normalsterbliche“ würde ich das Outfit auf nur ein Oversize-Kleidungsstück begrenzen und alles andere sehr figurnah stylen. Probieren Sie es doch bei Ihrem nächsten Einkaufsbummel einfach einmal aus! Ich kann allerdings wirklich nicht versprechen, dass es klappt…
Herzliche Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Das war ja mal wieder sehr informativ und ausführlich. Vielen lieben Dank dafür. Nachher werde ich mir auf jeden Fall so ein Stil-Profil erstellen.
Beim Lesen habe ich schon gedacht, es stimmt: Was man für sich selbst völlig unmöglich findet, sieht an anderen toll aus. Ich würde z. B. nie Ohrringe tragen, wenn ich meine Brille aufhabe. Für mich ist das einfach zu viel. Bei meiner Freundin finde ich es schön und daher habe ich es auch immer wieder ausprobiert. Aber es steht mir einfach nicht.
Den eigenen Stil zu finden, ist gar nicht so leicht, aber zum Glück gibt’s ja Blogs wie deinen, die einem aufzeigen, was man alles dabei beachten könnte. So fällt es doch leichter, den eigenen Weg zu finden. Auch wenn es vielleicht länger dauert.
Ich wünsche dir einen schönen Sonntag
L. G.
Sabine ~ Style Up Petite
Liebe Sabine,
wie wahr, wie wahr. Der Stil braucht etwas Zeit – besonders, wenn er mit so viel Selbsterkenntnis zu tun hat. Sich selbst zu erkennen, ist für Menschen immer eine große Herausforderung. Umso größer ist der Lohn, wenn man wieder einmal ein Puzzle-Teilchen zusammengefügt hat 🙂
Herzliche Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Ich glaube, das Schwierigste bei der Einordnung ist, zwischen „Geschmack“ und „Aussehen“ zu differenzieren – was man mag und was einem steht sind ja oft zwei verschiedene Dinge (große Muster ziehen mich in Läden magisch an, ich finde sie wunderschön – tragen kann ich sie nicht, ich bin zu klein und es erschlägt mich).
Ich denke, ich könnte mich bei den meisten Fragen klar einordnen, beim Rest ist es stimmungsabhängig – ich habe nicht den einen Stil, den ich immer trage, und möchte das auch gar nicht, eine gewisse Wandlungsfähigkeit ist mir wichtig und gehört zu mir. Auch wenn ich Frauen, die immer den einen ganz klaren Stil tragen, toll finde!
Hallo Hana,
ja, das hast Du absolut Recht! Man muss unterschieden zwischen dem, was einem steht und dem, was einem an anderen gefällt. Sonst stimmt ja das Stil-Profil nicht mehr… Bei Dimensionen, die stimmungsabhängig sind, würde ich die Mitte ankreuzen. Dann kann man von Fall zu Fall entscheiden, ob man eher zur einen, zur anderen oder zu beiden Stil-Elementen innerhalb eines Outfits tendiert. Oder Du markierst einfach die ganze Zeile bis zu den Extrempunkten – wenn Du bei einer Dimension gerne herumspielst und zwischen den Extremen pendelst, dann ist es vielleicht genau das, was Deinen Stil ausmacht. Auch das wäre ja schon eine wichtige Erkenntnis. Ich bin sicher, Du wirst das Beste daraus machen 🙂
Herzliche Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin