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Stoff-Falten sind eine wichtige Stil-Facette in der Mode. Sie sollten wissen, welche Stoff-Falten es gibt und wie sich diese auf Ihren Stil und Ihre Figur auswirken.

Falten sind ein Schnittdetail in der Mode, das Ihre Aufmerksamkeit verdient. Denn wenn Stoff in Falten gelegt wird, entsteht immer eine figürliche sowie stilistische Wirkung. Diese Wirkung kann für genau Ihren Stil oder Ihre Figur günstig sein – oder nicht.

In diesem Beitrag finden Sie Antworten auf die folgenden Fragen:

  • Was ist eine Stoff-Falte?
  • Welche Arten von Stoff-Falten gibt es?
  • Wie wirken Stoff-Falten stilistisch und figürlich?

Was ist eine Stoff-Falte?

Definition einer Stoff-Falte

Eine Falte entsteht durch Übereinanderlegen oder Zusammenschieben von Stoff. Je nachdem, wie dies genau umgesetzt wird, wird dabei eine bestimmte gerade oder wellenförmige, schmale oder breite, lange oder kurze Linie geschaffen.

Warum werden Falten in der Mode eingesetzt?

  • Falten sind ein funktionales Schnitt-Element, um an bestimmten Stellen eines Kleidungsstücks für mehr Bewegungsfreiheit zu sorgen.
  • Falten produzieren ein Mehr an Stoff-Volumen, haben daher Auswirkungen auf die Silhouette eines Kleidungsstücks.
  • Falten erzeugen mit ihren spezifischen Linien eine Struktur auf der Oberfläche des Stoffs. Sie sind daher ein dekoratives Element der Kleidung und häufig der Blickpunkt.

Welche Arten von Stoff-Falten gibt es?

Im Folgenden werden die wichtigsten Falten-Arten kurz vorgestellt und in ihrer Wirkung beschrieben.

Die Liegefalte

Die einfache Liegefalte ist ein klassisch-elegantes Schnitt-Detail, das vielfältig einsetzbar ist.

Die Liegefalte ist eine einfache Falte. Dabei wird der Stoff gefaltet und der Falz flach zu einer Seite gelegt. Der Falz gibt dabei die Richtung der entstehenden Linie vor.

Liegefalten sind vielseitig einsetzbar – einzeln und in Serie.

Daher werden Sie Liegefalten an Blusen, Röcken, Kleidern und Hosen finden.

Bei Bundfaltenhosen werden sie direkt am Hosenbund gelegt.

Bei Faltenröcken kommt eine Serie zum Einsatz, die stilgebend für das Kleidungsstück ist.

Insgesamt können Liegefalten überall dort eingesetzt werden, wo ein Mehr an Volumen gewollt ist, das sanft und schmeicheln in einer klassischen A-Linie über den Körper fließen soll.

Der Stil von Liegefalten

Eine Liegefalte gibt einem Kleidungsstück immer eine klassisch-elegante, fließende Silhouette.

Auch betont die Richtung der Falte und ihre lineare Wirkung eine längliche, klassische Struktur – besonders, wenn die Falte gebügelt oder dauerhaft in den Stoff gepresst wird.

Darüber hinaus werden Liegefalten auch als rein dekoratives Element eingesetzt – durch ihre Schlichtheit sind sie besonders bei ansonsten puristischer Kleidung beliebt.

Volumen und Wirkung von Liegefalten

Je breiter eine Liegefalte ist, desto mehr Stoff-Volumen entsteht.

Das Stoff-Volumen springt unterhalb der Falte in einer Art A-Linie auf.

Wo genau das Volumen abgegeben wird, kann durch das ganze oder teilweise Zunähen der Falte kontrolliert werden. Dabei wird die Falte am Falz entlang schmal abgesteppt. Im zugenähten Teil bleibt der Stoff flach am Körper anliegend, während die Falte am Ende der Steppnaht aufspringt und dort spontan für mehr Volumen sorgt.

Solche Designs werden beispielsweise bei Faltenröcken eingesetzt, die bis zur Hüfte körpernah bleiben und danach weit ausgestellt sein sollen.

Aber Vorsicht: Genau dort, in Höhe des oberen Oberschenkels, ist für viele Frauen nicht die vorteilhafteste Stelle für mehr Volumen!

Es gibt aber auch Couture-Kleider, bei denen das Oberteil in zugenähten Liegefalten designt ist, die dann ab der Taille zum Rock hin aufspringen. Das ist dann die große Kunst des Liegefalten-Designs…

Auch bei Blusen ist ein solcher Einsatz von Liegefalten eine willkommene Gelegenheit, um beispielsweise unterhalb eines schmalen Unterbrustbereichs die Falten aufspringen zu lassen, um einen kleinen Bauch zu überspielen.

Unterhalb eines V-Ausschnitts sorgt schon eine einzelne Liegefalte für eine leichte A-Linien-Silhouette im Vorderteil eines Tops – mit demselben Bauch-weg-Effekt.

Vorsichtig sollten Frauen mit Bauch hingegen bei Bundfaltenhosen sein. Denn bei diesen entsteht das Volumen sofort unterhalb des Hosenbundes – und akzentuiert dort die Pölsterchen zusätzlich!

Struktur und Wirkung von Liegefalten

Liegefalten haben eine streckende, lineare Wirkung. Besonders wenn die Liegefalte in Serie eingesetzt wird, verleiht sie dem Stoff eine gleichmäßige, parallele Struktur.

Solche langen, vertikalen Linien können – richtig platziert – in der Figur-Optimierung als teilende und streckende Maßnahme eingesetzt werden. Immer vorausgesetzt, dass das aufspringende Volumen solcher Falten an einer günstigen Stelle platziert wird!

Biesenfalten

Biesenfalten produzieren viel Struktur auf einer Fläche und werden in folkloristischen und femininen Kleidungsstücken gerne eingesetzt.

Biesen sind schmale, parallel verlaufende Falten, die meist abgesteppt werden und dadurch eine dezente Struktur im Stoff erzeugen.

Sie sind damit eine spezielle, sehr schmale, meist zugesteppte Liegefalten-Serie.

Biesen finden sich häufig an Blusen, Hemden und Sommerkleidern.

Dort werden Sie oft im Vorderteil in Brusthöhe eingesetzt – angelehnt an das Plastron des Smokinghemdes, welches oftmals mit Biesen oder plissierten Falten verziert ist.

Der Stil von Biesenfalten

Biesen wirken feingliedrig und elegant. Sie sind eine aufwändige Art der dekorativen Gestaltung, die vor allem bei festlicheren Kleidungsstücken eingesetzt wird.

Allerdings wird auch bei folkloristischer Mode und Trachten häufig diese Art von Falten als Verzierung verwendet.

Daher haben Kleidungsstücke mit Biesenfalten entweder eine klassisch-elegante Wirkung oder einen Ethno-Touch.

Beachten Sie bei der Einordnung daher vor allem weitere stilistische Hinweise, wie die Stoffart, Knöpfe, Paspel oder Borten, um Ihr Kleidungsstück richtig zuordnen zu können!

Volumen und Wirkung von Biesenfalten

Da Biesenfalten in aller Regel festgesteppt sind, wird dadurch kein Mehr an Volumen geschaffen.

Allerdings können auch Biesenfalten irgendwo aufspringen. Dann wird an dieser Stelle viel Stofflichkeit freigegeben.

Da es sich um sehr schmale Falten handelt, springt der Stoff nicht wie bei der Liegefalt in einer klassischen A-Linie auf, sondern formt eher bauschige, weiche Wellen.

Dieser Effekt wirkt dann eher weich-feminin als linear, klassisch-elegant.

Struktur und Wirkung der Biesenfalten

Die besondere Wirkung von Biesenfalten liegt vor allem in ihrer Struktur.

Viele schmale, parallele Linien schaffen ein feines, aufwändiges Relief auf dem Stoff.

Während die klare Linie der Liegefalte eine Aufteilung der Fläche bewirkt, sorgen die vielen schmalen, aneinander liegenden Biesenfalten für einen dekorativen Blickpunkt im Look.

Zudem können Biesenfalten für mehr Substanz bei sehr dünnen Stoffen oder transparenten Stoffen sorgen. Dadurch, dass bei Biesenfalten drei Stofflagen übereinander festgesteppt und mehrere Nähte eng nebeneinander platziert werden, erhält der Stoff mehr Standfestigkeit, Griff und Blickdichte.

Auch das ist ein sehr schöner Effekt, der gezielt für transparente Kleidung eingesetzt werden kann.

Die Kellerfalte

Die Kellerfalte wird eingesetzt, wenn mehr Bewegungsfreiheit gefragt ist. Dann bevorzugt bei klassischen Kleidungsstücken, wie Röcken, Blusen, Jacken und Mänteln.

Bei der Kellerfalte werden zwei Stoff-Falze gegengleich nach innen umgelegt, sodass die Falze mittig aufeinandertreffen. Die Oberfläche bleibt dabei glatt.

Sie können sich diesen Begriff sehr einfach merken:

Denn bei der Kellerfalte springt der Stoff nach unten bzw. innen, zum Körper hin auf – daher der Begriff „Keller“ im Namen. Es handelt sich um eine Falte unterhalb der Oberfläche.

Eine solche Falte schafft vergleichsweise weniger Volumen, da sich die Stoff-Fülle erst einmal nach innen, zum Körper hin ausbreitet.

Kellerfalten sind daher beliebte Details an Röcken, Blusen, Jacken und Mänteln. Dort sorgen sie für die nötige Bewegungsfreiheit, während das Volumen gut kontrolliert werden kann.

Der Stil von Kellerfalten

Da Kellerfalten im Prinzip zwei Liegefalten sind, die spiegelverkehrt aneinander angrenzen, haben sie dieselbe Wirkung wie Liegefalten:

Eine Kellerfalte ist ein typisches Detail für ein klassisch-elegantes Kleidungsstück.

Volumen und die Wirkung der Kellerfalte

„Kontrolliertes Volumen“ lautet das Stichwort zur Kellerfalte.

Dadurch dass sich der Stoff erst einmal nach innen wölbt und außen alles glatt bleibt, sind Kellerfalten ein figürlich häufig sehr vorteilhaftes Detail. Sie schaffen eine leichte A-Linien-Silhouette.

Beim Rock wird eine Kellerfalte gerne vorne mittig platziert, sodass sie im Hüftbereich genügend Volumen bietet, das dann zum Rocksaum hin in mehr Weite ausläuft. Das ist vor allem bei gerade geschnittenen Röcken eine gute Idee, um mehr Beinfreiheit zu gewähren.

Auch sind Kellerfalten dazu geeignet, einen Schlitz an einem Saum herzustellen, bei dem die Stoffteile nicht einfach aufklaffen und das Darunter freilegen, sondern mit Stoff unterlegt sind – also blickdicht. Das wird gerne bei hochwertigen Blazern rückseitig oder bei Röcken umgesetzt.

Blusen-Hersteller wiederum nutzen Kellerfalten dafür, um an der hinteren Schulterpasse für ein Mehr an Weite zu sorgen und damit die Bewegungsfreiheit im Schulterbereich zu erhöhen.

Struktur und Wirkung einer Kellerfalte

Durch die zwei Falz-Linien der Kellerfalte, die beim Aufspringen A-förmig auseinanderlaufen, entsteht eine A-Linie im Kleidungsstück.

Diese ist figürlich sehr vorteilhaft, da sie aufteilend und vertikal streckend wirkt.

Röcke mit Kellerfalten können die Hüftzone optisch verschmälern und die Beine optisch länger erscheinen lassen.

Dort, wo eine Kellerfalte platziert ist, wirkt die Länge der entsprechenden Körperzone betont.

Somit ist die Kellerfalte eine höchst vielfältig einsetzbare Falte, die oft vorteilhafte Effekte mitbringt.

Die Quetschfalte

Die Quetschfalte gibt Bewegungsfreiheit und schafft skulpturales Volumen.

Die Quetschfalte ist genau genommen das Gegenteil von der Kellerfalte. Hier werden die beiden Falze ebenfalls nach rechts und links gelegt. Dabei liegen die Falze jedoch voneinander abgewandt. In der Mitte entsteht eine flache Stelle.

Bei der Quetschfalte springt das Mehr an Volumen nach außen auf und produziert eine Art längliche Stoffwelle in leichter A-Form.

Dieses Volumen wird an der Ansatznaht jedoch eingehalten und flach gepresst – „gequetscht“.

Quetschfalten werden gerne bei Blusen und Röcken eingesetzt, um dort die Silhouette entscheidend zu verändern – um nicht zu sagen: aufzuplustern.

Der Stil von Quetschfalten

Quetschfalten bringen durch ihr nach außen gewandtes Volumen eine skulpturale Optik in den Look ein.

Sie dienen der Betonung im Außen, haben daher nur selten ausschließlich funktionalen Charakter. Vielmehr sind sie ein strukturgebendes Design-Element, das die Silhouette stark nach außen runden kann.

Volumen und Wirkung der Quetschfalte

Quetschfalten erhöhen das Volumen an der Stelle, an der sie aufspringen, deutlich. Sie bilden eine sanfte, konvexe Welle in der Silhouette.

Wenn eine solche weiblich gerundete Silhouette gestaltet werden soll, sind Quetschfalten daher eine gute Wahl.

Beispielsweise können Röcke und Hosen auf diese Weise im Hüftbereich mehr weibliche Fülle erhalten.

Nutzt man Quetschfalten mit steifen Stoffen, kann sogar ein dramatischer Volumen-Effekt erzielt werden.

Ein Rock aus festem Brokat, der am Bund mehrere Quetschfalten aufweist, wird sich gleich unterhalb des Bundes voluminös aufbauschen und eine höchst weibliche, üppige Taillen-Hüft-Kurve formen.

Auch bei weit fließenden Blusen, Jacken und Mänteln in ausgreifender A-Linien-Silhouette wird die Quetschfalte gerne dazu eingesetzt, um gleich am Ansatz der Falte eine großzügige Weite zu erzielen.

Struktur und Wirkung der Quetschfalte

Die beiden Falten-Falze der Quetschfalte laufen in einer leichten A-Linie auseinander. Daher wirken sie – ähnlich wie die Kellerfalte – aufteilend, verschmälernd und verlängernd.

Allerdings ist die gerundete und voluminöse Silhouette dieser Falte weniger figürlich vorteilhaft. Werden doch auf diese Weise die vorhandenen Rundungen betont oder nicht vorhandene Rundungen vorgespiegelt.

Wenn genau diese „weiche“ A-Linien-Struktur ohne zu viel Strenge gewollt ist, dann sind Quetschfalten immer eine gute Alternative zur Kellerfalte.

Die Akkordeonfalte oder Plissée-Falte

Die Akkordeonfalte oder auch Plissée-Falte bringt viel Bewegung in einen Look ein und bildet stets einen eleganten Akzent.

Bei Akkordeonfalten oder auch Plissée-Falten wird der Stoff abwechselnd nach oben und nach unten gefalzt – wie der Name schon sagt: wie bei einem Akkordeon.

Zudem werden die Falten durch ein bestimmtes Verfahren dauerhaft in den Stoff gepresst. Dadurch entsteht eine feine, regelmäßige, parallele Faltung.

Der Stil von Plisséefalten

Plisséefalten bestechen durch ihre Feinheit, aber auch durch ihre Bewegung, die Dynamik in den Look bringt.

Dabei sind sie gleichzeitig durch ihre strenge, parallele Linienführung sehr förmlich.

Da oft besonders feine Materialien plissiert werden, sind Plisséefalten häufig an Abendkleidung oder Couture-Kleidung zu finden.

Ein Plisséerock hat immer einen eleganten Charakter – auch wenn er zeitgemäß im Stilbruch mit lässigeren Begleitern kombiniert wird.

Plissierte Ärmel an Kleidern oder plissierte Palazzohosen sprechen ebenfalls eine elegante Stilsprache.

Volumen und Wirkung von Plisséefalten

Das Volumen von Plisséefalten hängt stark davon ab, aus welchem Stoff sie gemacht sind.

Ist der Stoff steifer und behält daher der Stoff die Form, entsteht viel Volumen. Fällt der Stoff leicht in sich zusammen, entsteht weniger Volumen.

Wobei durch Plissierung auch dünne Stoffe einen skulpturalen Effekt erhalten und daher mehr optische Substanz erhalten.

Von dramatischen Volumen-Designs bis hin zu die Figur umschmeichelnden Silhouetten ist mit Plisséefalten alles umzusetzen.

Struktur und Wirkung von Plisséefalten

Plissée-Falten verlaufen typischerweise über die gesamte Länge des Stoffs und erschaffen eine reliefartige Struktur aus parallelen Linien.

Das kann einerseits – in einem zarten Stoff ohne Stand und in der passenden Richtung – streckend wirken.

Vor allem aber der dekorative Effekt solcher Plissées ist entscheidend. Sie sind immer ein starker Blickpunkt.

Kräuselfalten

Kräuselfalten haben eine verspielte, romantische Ausstrahlung und werden oft in dieser Stilrichtung eingesetzt.

Kräuselfalten entstehen durch das Zusammenschieben bzw. die Raffung von Stoff an einer Naht entlang.

Dabei wird der Stoff unregelmäßig zusammengeschoben und plustert sich an der Kräusel-Linie in weichen Wellen auf.

Der Stil von Kräuselfalten

Kräuselfalten und Raffungen haben immer einen sehr weichen, romantisch-verspielten Anklang.

Daher werden sie auch gerne bei Puffärmeln, Maxi-Stufenröcken und romantischen Kleidern eingesetzt.

Volumen und Wirkung von Kräuselfalten

Kräuselfalten erzeugen immer ein deutlich aufgeplustertes, welliges Volumen.

Dieses Volumen ist hervorragend dazu geeignet, um bestimmte Körperzonen breiter, fülliger oder geschwungener erscheinen zu lassen.

Das funktioniert auch in reduzierter Version.

Werden beispielsweise Ärmel an der Schulternaht nur etwas gekräuselt, wirkt die Schulter sofort breiter.

Ist ein Rock am Bund mit Kräuselfalten gearbeitet, entsteht sofort der Eindruck von einer üppigeren Taille.

Das Gleiche passiert bei Tunnelzug und Gummibund: Auch dabei wird der Stoff unregelmäßig zusammengeschoben – mit derselben fülligen Wirkung wie bei Kräuselfalten!

Struktur und Wirkung von Kräuselfalten

Die weiche, wellige und unregelmäßige Struktur von Kräuselfalten macht sie verspielt, feminin und genau das Gegenteil von streng.

Kräuselfalten sorgen für eine ungeordnete, organische Struktur. Also für einen typischen Yin-Effekt, der für weibliche Energie steht.

Sie wollen nur eine Prise Femininität in ein Outfit einbringen? Dann achten Sie darauf, dass irgendwo im Look eine Kräuselfalte zu sehen ist – und schon wird Ihr Weiblichkeitsfaktor steigen…

Smok-Falten

Smok-Falten sind kleinteilige, romantisch-verspielte Blickpunkte für schlanke Körperzonen.

Von Smok-Falten spricht man, wenn die Kräuselung eines Stoffes nicht durch Kräuselfalten sondern durch eine elastische Naht entsteht, die sich zusammenzieht.

Dabei wird ein elastischer Faden oder Gummi in gedehnter Version auf den glatten Stoff genäht. Zieht sich der Gummi dann zusammen, wird der Stoff automatisch gekräuselt.

Meistens werden solche Smok-Falten in mehreren Reihen angelegt, sodass ein mehrfach gekräuseltes, insgesamt elastisches Stoff-Areal entsteht.

Der Stil von Smok-Falten

Smok-Falten werden überwiegend in folkloristischen oder romantischen Kleidungsstücken verwendet.

Sie wirken daher immer sehr feminin-romantisch und bringen etwas Ethno-Vibe mit.

Volumen und Wirkung von Smok-Falten

Wird der Stoff mehrreihig gesmokt, dann wird auf dem gesamten gesmokten Areal Volumen addiert.

Breite Körperzonen wirken dadurch tendenziell noch breiter. Polster werden unvorteilhaft abgebildet.

Allerdings: Durch die Elastizität liegt der Stoff eng am Körper an und betont somit schmale Körperzonen, die durchaus etwas mehr Volumen verkraften können.

Schmale Taillen – oder sehr zierliche Oberkörper – können so wunderbar inszeniert und betont werden.

Struktur und Wirkung von Smok-Falten

Smok-Falten bringen durch ihre Kleinteiligkeit viel feine Struktur in ein Kleidungsstück ein.

Dabei wirkt zum einen das unregelmäßige Kräusel-Relief, zum anderen wird dieses in parallel angeordneten Nähten in strengen Reihen präsentiert – man könnte auch sagen: gebändigt.

Ich nenne das „kontrollierte“ Romantik, die immer für einen zierlich-femininen Blickpunkt sorgt.

Rüschen

Rüschen sind ein dekoratives Element für den feminin-romantischen Stil mit mädchenhaftem Flair.

Rüschen sind gekräuselte Stoffstreifen, die als dekoratives Element an verschiedensten Stellen eines Kleidungsstücks angebracht werden können.

Oft sind sie an Knopfleisten und Krägen zu sehen. Aber auch an Schulterpassen, Brusttaschen und Säumen aller Art kommen sie zum Einsatz.

Der Stil von Rüschen

Rüschen sind der Inbegriff der Romantik.

Sie werden dekorativ eingesetzt, um eindeutig auf die verspielte, verträumte Seite der Weiblichkeit hinzuweisen.

Diese Stilaussage können Rüschen sogar noch in Lackleder produzieren…

Volumen und Wirkung von Rüschen

Rüschen addieren immer Volumen auf dem Körper – dort, wo sie angebracht sind.

Ist dieses Volumen erwünscht, ist es figürlich vorteilhaft.

Ein kleiner Busen profitiert beispielsweise davon. Oder ein flacher Po – man denke nur an die gerüschten Höschen der Cancan-Tänzerinnen!

Für alle anderen Körperzonen, die Sie weder betonen noch aufpolstern möchten, gilt: Finger weg!

Struktur und Wirkung von Rüschen

Ein Rüschenbesatz schafft immer äußerst viel Struktur. Und zwar kleinteilige, unregelmäßige, verschnörkelte Struktur.

Wellenförmiges Volumen, das sich in alle Richtungen bauscht, wird an einer geraden Naht angebracht. Das gibt strengen Designs eine große Portion Weiblichkeit und lockert sie auf.

Volants

Volants haben mit ihrem typischen Schwung eine sehr elegante, feminine Ausstrahlung.

Volants sind glatt angesetzte, schwingende Stoffbahnen. Dabei werden die Stoffbahnen kreisförmig zugeschnitten und flach an eine gerade Naht angesetzt.

Da der freie Saum der Stoffbahn deutlich länger ist als der angenähte Saum, ergibt sich der typische, schwingende Fall des Volants und seine gewellte Saumlinie.

Volants werden an Rocksäumen, aber auch an Ärmelsäumen und Knopfleisten angenäht, um diese zu verzieren und mehr Dynamik in den Look zu bringen.

Sie bestechen vor allem durch ihren eleganten Fall.

Der Stil von Volants

Volants sind die große Schwester der Rüsche. Denn Volants bringen fließende Bewegung mit, ohne dabei die allzu verspielte Anmutung der Rüsche zu zitieren.

Der Volant versprüht eher die Femininität einer Lady denn eines kleinen Mädchens.

Ein Volant sorgt für eine elegante Note, wie sie die klassisch-feminine Frau liebt.

Volumen und Wirkung von Volants

Volants sorgen für schwingendes Volumen. Diese Art von Volumen kann eine Körperzone so umschmeicheln und dabei ablenken, dass das Volumen darunter gar nicht mehr ins Auge fällt.

So schaffen raffiniert angebrachte Volants ein Volumen, bei dem das Darunter schlanker wirkt.

Ein Volant am Rocksaum kann kräftige Beine vergleichsweise schlanker erscheinen lassen.

Ein ausladender Volant am Ärmelsaum macht große Hände optisch kleiner.

Schräg aufgesetzte Volants in üppiger Fülle schaffen so viel Bewegung und Interesse, dass das Auge genug zu tun hat – und sich nicht auf einzelnen Pölsterchen fixieren kann.

Struktur und Wirkung von Volants

Durch den typischen Fall von Volants entsteht eine abwechselnd nach innen und außen gewölbte, wellenförmige Struktur. Dabei entsteht eine harmonisch geschwungene Linie am Saum – eine „weiche“ Struktur.

Anders als die unruhige Rüsche besticht der Volant durch die Ruhe an der glatten Ansatznaht und die sanft fließende Linie am Saum.

Wie eine in sich ruhende Frau, die mit gleichmäßigen, anmutigen Bewegungen einen Raum durchschreitet.

Ein Volant ist immer ein femininer, eleganter und starker Akzent im Outfit.

Godetfalten (eingesetzt oder angeschnitten)

Eingesetzte Godetfalten bilden eine kegelförmige Form, die für viel Weite und Schwung am Saum sorgt.

Für Godetfalten werden dreieckige Stoffstücke in einen Schlitz eingesetzt, sodass ein Rocksaum deutlich mehr Weite und Schwung erhält.

Godet-Falten werden damit hauptsächlich an Röcken und Kleidern eingesetzt, um ihnen diesen schönen Schwung am Saum zu verleihen. Bei Tanz- und Abendkleidern sind sie besonders beliebt.

Alternativ können Godet-Falten angeschnitten werden, sodass sie bereits durch die spezifische Formung der einzelnen Rock-Schnitt-Teile entstehen.

In diesem Fall werden mehrere Stoffbahnen für einen Rock längs so zugeschnitten, dass sie zum Saum hin in einem deutlichen Schwung breiter werden. Näht man diese Stoffbahnen an der Längsseite zusammen, ergibt sich ebenfalls eine Silhouette, bei der am Saum weit schwingendes Volumen addiert wird.

Der Stil von Godetfalten

Godetfalten haben etwas Elegantes, aber auch fröhlich Schwingendes an sich. Sie stehen für Weiblichkeit und Fröhlichkeit.

Dabei ist der besondere Effekt der Godetfalte, dass sie auch schmalen, klassischen Rockformen am Saum die typische, schwingende Weite verleihen kann.

Sie ist damit ein Zwitter zwischen klassisch-femininen und fröhlich-ausgelassenen Stil-Facetten. Klassik mit Augenzinkern.

Angeschnittene Godetfalten bilden eine elegante, geschwungene Linie und einen frechen Schwung am Saum.

Volumen und Wirkung von Godetfalten

Godetfalten geben auch einem figurnahen Rock oder Kleid spontan mehr Volumen – genau dort, wo es gewollt wird. Dabei wird der Saum nicht durch eine Ansatznaht durchbrochen wie beim Volant.

Die Raffinesse der Godetfalte liegt in ihrem fließenden Übergang zwischen figurnahen und weiten Zonen und ihrem frechen, unerwarteten Schwung.

Das Volumen am Rocksaum ist vor allem für kräftigere Beine vorteilhaft – wirken diese darunter doch vergleichsweise schmaler.

Struktur und Wirkung von Godet-Falten

Eingesetzte Godetfalten produzieren deutliche kegelförmige Linien am Saum. Sie sind ein interessantes dekoratives Element, das einen Blickpunkt setzt.

Werden Godetfalten angeschnitten, entstehen durch die Konstruktionsnähte mehrere lange Nahtlinien über die ganze Länge des Rocks. Diese können teilend und streckend wirken. Und haben denselben neckisch-schwingenden Effekt.

Godetfalten sind damit die freche Variante des Volants.

Falten sind weit mehr als „nur“ konstruktive Details eines Kleidungsstücks.

Falten sind notwendige, funktionale Schnitt-Details, um den Körper einer Frau abbilden zu können.

Sie sind aber noch weit mehr:

In ihrer ganzen Vielfalt hat jede Falte einen spezifischen, stilistischen Ausdruck, den Sie für Ihre Stil-Botschaft nutzen können.

Zudem produzieren die einzelnen Faltenarten ihr Volumen auf ganz unterschiedliche Weise. Auch das können Sie für Ihre Figur-Optimierung raffiniert zu Ihrem Vorteil nutzen. Oder damit Ihre Silhouette harmonisch ausgleichen.

Schließlich hat jede Falte auch einen einzigartigen, strukturgebenden Charakter. Solche Strukturen – mit ihren Linien und Formen – können Sie nutzen, um interessante, dekorative Elemente zu schaffen. Und wunderschöne Blickpunkte zu setzen.

Somit sind Falten eine Stil-Facette, mit der es sich zu beschäftigen lohnt.

Sie werden bald bemerken: Sie haben eine Lieblingsfalte. Und das hat einen Grund, der viel über Ihre Stil-Persönlichkeit aussagt.