„Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Schönste im ganzen Land?“ Sie kennen dieses Zitat. Und Sie verbinden damit eine eitle, von Neid zerfressene Königin, die Schneewittchen an den Kragen will. Leider sind wir manchmal viel mehr die böse Königin, als uns lieb ist. Denn wir befinden uns bewusst oder unbewusst in einem gigantischen Schönheitswettbewerb. Überall sind Spiegel aufgestellt – in den Medien, in unserem sozialen Umfeld und in unserem Zuhause sowieso. Überall wird bewertet und verglichen.
Der schlimmste Spiegel von allen befindet sich aber in uns selbst. Denn oft urteilen wir radikal über uns selbst. Was also tun? Ich habe heute eine Antwort für Sie und drei Übungen…
„Natürlich bin ich schön“ und drei spannende Interpretationsmöglichkeiten
Als ein Unternehmen auf mich zukam und mich bat, meine Gedanken zum Thema „Natürlich bin ich schön“ niederzuschreiben, habe ich sofort zugesagt. Denn alleine die Doppeldeutigkeit dieser These finde ich äußerst reizvoll.
So besagt sie doch vor allem, dass Frau in ihrer Natürlichkeit besonders schön anzusehen ist. Aber nur eine kleine Veränderung der Betonung führt dazu, dass Frau vor Selbstbewusstsein strotzt. Und dann gibt es da noch eine ganz andere, dritte Interpretationsmöglichkeit – mein Favorit, der Sie erst so richtig attraktiv macht. Und der auch mit Natur zu tun hat. Ihrer wahren Natur nämlich…
Natürliche Schönheit kommt von innen – aber anders als Sie denken.
Ganz objektiv kann die Schönheit von Haut, Haar und Nägeln natürlich von innen angeregt werden: Die richtigen Nährstoffe, ein gesunder Säure-Basen-Haushalt, ausreichend Wasser und genügend Schlaf haben noch keiner echten Beauty geschadet.
Wenn es aber an unseren inneren Spiegel geht, dann stoßen selbst die besten Vitaminbomben der Welt an ihre Grenzen. Denn der innere Kritiker in uns braucht etwas ganz Anderes: Träume, Visionen, Sinnfindung, ein erfülltes Leben. Um uns wirklich schön zu finden und auch auf andere unwiderstehlich attraktiv zu wirken, brauchen wir positive Gedanken, den Glauben an uns selbst und an unser Glück.
Coaching-Experten nennen das „Core Confidence“ – ein Selbstvertrauen, das aus unserem Innersten schöpft. Das Schöne daran: Core Confidence operiert völlig unabhängig von Äußerlichkeiten. Es ist unser Urzustand. Unsere ursprüngliche, innerste Natur. Die Natur, die uns einzigartig und unvergleichlich schön macht. Immer und vor jedem Spiegel der Welt.
Core Confidence – oder der Weg zu Selbstvertrauen, Glück und Schönheit.
Auch wenn ich einmal ein Psychologiestudium im Nebenfach absolviert habe, bin ich noch lange kein Psychologe. Es gibt aber nicht viele bedeutende Bücher über Glück, Gelassenheit, persönliche Freiheit und Selbstbestimmung, die ich nicht gelesen habe. Und alle besagen mehr oder weniger das Gleiche:
Unsere Träume, unser Glaube und ein erfülltes Leben machen uns glücklich und schön. Die Vollkommenheit liegt niemals in äußerer Perfektion, sondern ist das lebenslange Bemühen, sein Leben im Einklang mit der Natur zu gestalten. Und zwar der eigenen, innersten, einzigartigen Natur.
Unsere Träume sind wichtige Wegweiser.
Unsere Träume zeigen uns den Weg zu unserem wahren Selbst. Sie zeigen uns, wer und was wir sein könnten, wenn wir die Selbstbegrenzung der Realität und damit auch die erlernten, falschen Glaubenssätze ablegen.
Diese Glaubenssätze haben wir oft bereits in frühester Kindheit geformt. Sie wurden uns von unserem Umfeld, unserer Erziehung eingeimpft – ob nun wissentlich oder ungewollt. Sie beginnen meist mit „Du kannst nicht…“, „Du hast noch nie…“, „Das bringt doch nichts, wenn…“ und enden damit, dass sich wieder eine gedankliche Tür in uns schließt.
Doch was wäre, wenn unsere Eltern, unsere Verwandten, unsere Freunde uns von Anfang an in allem unterstützt und gefördert hätten, was uns in unserer kindlichen Neugierde fasziniert hat? Und zwar wertfrei und ohne negative Konsequenzen – oder gar Liebesentzug – zu fürchten? Und obwohl sich unsere Wissbegierde jeden Tag, jede Woche auf ein neues Ziel gerichtet hat? Was wäre, wenn wir so viele Fehler und Irrwege hätten einschlagen können, wie wir benötigen, um herauszufinden, welcher Weg wirklich für uns bestimmt ist?
Sie finden diese Gedanken unvorstellbar? Das geht den meisten so. Denn eine solche umfassende und wertfreie Förderung in der Kindheit hätte aus uns Nobelpreisträger, Erfinder, Forscher, Maler, Entwicklungshelfer, Dressurreiterinnen, Ballerinas oder einfach alles werden lassen, was in unserer Macht steht. Der Macht unserer Natur.
Tatsache ist: In fast jedem von uns lauert so ein Wunsch, der bereits in der Kindheit, spätestens jedoch im Jugendalter begraben wurde. Da wir oder andere uns Grenzen gesetzt haben, die uns darin beschränken, unsere wahre Natur zu leben. Daher lautet mein wichtigster Rat für Sie an dieser Stelle: Achten Sie auf Ihre Träume! Und nehmen Sie sich immer einmal wieder die Zeit, in sich hineinzuhören und nachzuforschen. Ob Tagtraum oder Meditation. Gehen Sie auf Forschungsreise in Ihr Innerstes und finden Sie heraus, wovon Sie wirklich träumen!
Übung: Wie sieht mein Traum-Tag aus?*
Bei dieser Übung geht es darum, zu träumen. Und zwar richtig groß. Ohne jegliche Beschränkungen oder ohne dabei auf das realistisch Machbare zu achten. Sie wollen mit dem Hubschrauber zur Arbeit fliegen? Kein Problem. Sie wollen morgens am Strand Yoga machen und abends in der Berghütte abfeiern? Kein Problem. Gestatten Sie sich einfach für einen Augenblick, grenzenlos zu sein.
Und dann machen Sie Folgendes:
- Malen Sie sich präzise, in allen erdenklichen Details aus, wie Ihr idealer Tag in solch einem grenzenlosen Szenario aussieht. Schreiben Sie das auf. Wann und wo wachen Sie auf? Wer liegt neben Ihnen oder wer weckt Sie auf? Was passiert dann genau? Was ziehen Sie an? Wo leben Sie? Arbeiten Sie? Wenn ja: was? Mit wem? In welchem Ambiente? Wie ist die Stimmung – ihre und die der anderen Menschen? Notieren Sie alles, jedes kleinste Detail Ihres idealen Tages.
- Dann legen Sie eine Tabelle an: In der ersten Spalte sind alle Stationen Ihres Tages. In den drei Spalten rechts daneben füllen Sie aus WAS Sie tun, WO Sie es tun und MIT WEM Sie es tun. Achten Sie dabei besonders darauf, welche Gefühle Sie in sich wahrnehmen und wie das Ambiente und die Stimmung der Menschen ist, die Sie umgeben. Wenn es keine bestimmten Menschen sind, die Sie vor Ihrem inneren Auge wahrnehmen, dann fragen Sie sich: Welche Art von Menschen wünschen Sie sich um sich herum?
- Und nun analysieren Sie: Was davon ist bereits so oder in ähnlicher Form in Ihrem Leben vorhanden? Was fehlt?
- Versuchen Sie, den Kern Ihrer Träume auszumachen: Was sind Dinge, die Sie unbedingt in Ihrem Leben brauchen? Welche Menschen, Orte und Tätigkeiten – aber auch ein bestimmtes Lebensgefühl oder ein bestimmtes Ambiente – sind so wichtig für Sie, dass Sie nicht ohne sie leben könnten? Welche weiteren W’s sind wünschenswert? Und was sind eigentlich nur Dinge, die Sie zur Ausschmückung verwendet haben und die Sie nicht wirklich brauchen?
Sie sehen an der Übung, wie Ihre Träume tatsächlich aussehen und können besser einschätzen, was wirklich wichtig für Sie ist. Auch wissen Sie nun, welche Facetten Ihrer Träume Sie schon im Kern in Ihr Leben integriert haben. Und an welchen Wünschen Sie noch arbeiten können. Und wahrscheinlich werden Sie sogar erstaunt feststellen, dass die ganz großen Dinge gar nicht wirklich wichtig sind…
*Diese Übung wurde dem Buch „Wishcraft. Lebensträume entdecken und verwirklichen.“ (Affiliate-Link) von Barbara Sher sinngemäß entnommen. Wenn Sie Ihren Träumen wirklich näher kommen und diese umsetzen wollen, ist dieses Buch Gold wert!
Nur das, was wir glauben, ist wahr.
Unser Glaube an unser Glück und an unsere innere Kraft ist eine selbsterfüllende Prophezeiung – „self-fulfilling prophecy“, wie der Engländer so schön sagt. Nur das, an was wir in unserem Innersten glauben, wird wahr oder: ist in diesem Moment bereits wahr. Daher ist es unglaublich wichtig, was wir denken und an was wir glauben. Jeden Tag. In jeder Minute.
Sind Ihre Gedanken überwiegend positiv, werden sich auf wundersame Weise auch positive Ereignisse in Ihrem Leben häufen. Oder Sie werden sogar in augenscheinlich negativen Ereignissen etwas Positives entdecken.
Das bedeutet nicht, dass Sie ab jetzt naiv-verblendet durchs Leben gehen sollten. Keineswegs. Es geht um eine gedankliche Umdeutung tatsächlich vorhandener Ereignisse und Situationen. Und vor allem um eine Umdeutung Ihrer eigenen Glaubenssätze. Ein Sprichwort besagt sinngemäß: „Du kannst die Dinge nicht ändern. Aber Du kannst Deine Sichtweise auf die Dinge ändern und entscheiden, wie Du darauf reagierst.“
Das Leben hat viele Prüfungen für uns. Probleme sind dazu da, sie zu lösen. Liegt dies nicht in unserer Macht, ist es an uns, unsere Einstellung dazu zu verändern. Menschen, die fest daran glauben, dass alle Ereignisse einen Sinn haben – auch wenn sich dieser nicht gleich erkennen lässt – und darauf vertrauen, dass daraus letztendlich Gutes und Schönes entstehen wird, sind glücklicher, gelassener und psychisch widerstandsfähig. Sie ruhen in sich. Und strahlen das auch aus. Es gibt fast nichts Schöneres.
Übung: Verändern Sie Ihre Glaubenssätze!
Jetzt sind Sie dran: An was glauben Sie? Was sind vor allem die negativen Grundsätze, die Ihr Leben regieren?
- Schreiben Sie mindestens fünf dieser Glaubenssätze auf die linke Seite eines Papiers. Wichtig: Machen Sie das unbedingt schriftlich!
- Und jetzt: Formulieren Sie die negativen Sätze einfach so um, dass sie positiv werden. Schreiben Sie die positiven Formulierungen rechts daneben. Beispiel: „Ich habe zu wenig Zeit, um zu malen (schreiben, lesen, eine Zusatzausbildung zu machen etc.).“ Daraus wird dann: „Ich finde immer ein wenig Zeit, um zu malen (zu lesen, zu schreiben, meine Ausbildung zu machen)…“.
- Ihre Aufgabe für die nächsten Tage oder Wochen lautet: Lesen Sie die positiven Glaubenssätze jeden Tag laut vor.
Sie überschreiben damit Ihre alten, negativen Glaubenssätze. Geben Sie Ihrem Unterbewusstsein eine Chance. Und achten Sie einfach mal darauf, was mit der Zeit passiert…
Was liegt in Ihrer Natur? Nicht weniger als der Sinn Ihres Lebens.
Unsere eigene Natur – das gesamte Paket unserer Fähigkeiten, Talente, Erfahrungen, Wissen und unserer Meinungen – führt uns zu einem erfüllten Leben. Wenn wir sie erkennen und ihr folgen. Nur dieser innere Kern macht uns zu der Naturschönheit, die wir nach außen spiegeln.
Daher ist eine der wichtigsten Fragen, die Sie sich stellen sollten, nicht: „Bin ich schön?“ oder „Bin ich schön genug?“. Die richtige Frage lautet: „Wie könnte ich sein, was könnte ich machen und welchen Sinn hätte mein Leben – vorausgesetzt es gäbe keine selbst auferlegten, gedanklichen Grenzen?“ Es geht darum, Ihre innerste Natur zu erkennen und konsequent auszuleben.
Das ist gar nicht so einfach. Denn die Selbsterkenntnis des wahren ICH ist eine tückische Angelegenheit. Wir tragen unglaublich viele Facetten in uns. Zudem wird das natürliche Ich überlagert von besagten falschen Glaubenssätzen, Erziehung und Erfahrungen sowie den Schlüssen, die wir irgendwann daraus gezogen haben. Darüber hinaus ist die eigene Persönlichkeit immer im Fluss. Sie kann sich zwar stabilisieren, ist aber entwicklungsfähig. Glücklicherweise!
Was also ist Ihre wahre Natur? Für was wurden Sie so gemacht, wie Sie sind? Welche Aufgabe hat Ihnen das Leben zugedacht, für deren Umsetzung genau Sie optimal geeignet sind? Welchen Sinn macht genau diejenige Kombination aus Eigenschaften, Fähigkeiten, Erfahrungsschatz und Wissen, die Sie mitbringen? Wie können Sie anderen helfen, welchen Nutzen können Sie schaffen – für sich, für andere, für die Welt?
Es lohnt sich, hier auf Forschungsreise zu gehen: sich selbst zu erkennen, mit allen Stärken und Schwächen. Und sich konsequent den Stärken zuzuwenden. Sie zu fördern, auszubauen und anzuwenden. Das schafft nicht nur Selbstbewusstsein, sondern führt Sie direkt zu Ihrem ganz individuellen Lebenssinn.
Dabei ist – wie so oft zitiert – der Weg das eigentliche Ziel. Es geht nicht darum, vollkommen zu sein. Es geht darum, nach Vollkommenheit zu streben. Aber eben nicht im Äußeren – dort ist Perfektion niemals zu erreichen. Wahre Vollkommenheit kann nur in Ihrem Inneren entstehen. Es ist Ihr Lebensweg. Und vielleicht sogar der eigentliche Sinn des Lebens.
Aber das Glück und die Erfüllung, die Sie auf Ihrem ganz persönlichen Weg spüren, werden sich automatisch ihre Bahn nach außen brechen. Und Sie zu einem schönen, faszinierenden Menschen werden lassen. Einen Menschen mit Tiefe. Und Untiefen. Eine „echte“ Persönlichkeit eben.
Übung: Welche Fähigkeiten und besonderen Eigenschaften habe ich?
Es gibt eine ganz einfache Übung, die Sie Ihrer wahren Persönlichkeit näherbringt. Sie lautet: Fragen Sie in Ihrem Umfeld nach. Denn Introspektion – das in sich Hineinschauen – kann nur einen Teil des Selbst abbilden. Die blinden Flecken der Selbstwahrnehmung können Sie nur füllen, wenn Sie den Blick der anderen einfangen.
- Die Aufgabe lautet also: Fragen Sie eine gute Freundin, einen Verwandten, vielleicht sogar eine liebe Kollegin – auf jeden Fall Menschen, die Ihnen zugetan sind -, welche positiven Eigenschaften, Wesenszüge, Talente sie an Ihnen besonders schätzen – und zwar möglichst präzise und keinesfalls zu allgemein.
- Lassen Sie sich diese Listen schriftlich geben. Sie können entweder einen Zeitrahmen setzen, in dem gesammelt werden soll – beispielsweise: schreibe 3 Minuten lang auf, was Dir einfällt – oder eine Mindestanzahl an Nennungen festlegen.
Sie werden erstaunt sein, welche Ergebnisse diese kleine Umfrage erbringt. Und Sie werden vielleicht sogar feststellen, dass Andere Sie mit wesentlich liebevolleren Augen sehen als Sie sich selbst. Glauben Sie das einfach mal!
Selbstentfaltung ist selbstbestimmt.
Jetzt habe ich Ihnen drei wesentliche Bereiche beschrieben, an denen sich zu arbeiten lohnt – für mehr Glück, Erfüllung und (wahre) natürliche Schönheit. Und ich denke, es ist klar geworden, was ich unter der wahren, natürlichen Schönheit verstehe:
Die Schönheit eines Menschen, die von innen, aus seiner wahren Natur kommt und nach außen scheint. Die Schönheit eines Menschen, der seinen Träumen folgt, an sein Glück glaubt und der seinem Leben einen Sinn gibt. Ein Mensch, der bereit ist, seinem ureigenen Weg zur inneren Vollkommenheit zu folgen und dabei sich selbst, seinem Umfeld und der Welt liebevoll begegnet. Und vielleicht dabei schon den ein oder anderen Meilenstein hinter sich gelassen hat.
Das Beste an den genannten Erkenntnissen ist aber: Sie können alles selbst beeinflussen. Wovon Sie träumen, woran Sie glauben, wie glücklich Sie sich fühlen und wie schön Sie auf andere wirken, ist nicht vorherbestimmt. Es wird auch nicht durch andere bestimmt. Es ist selbstbestimmt.
Sie alleine entscheiden, in welchen Spiegel Sie sehen, wenn Sie sich selbst betrachten. Sie alleine haben es in der Hand, was andere in Ihnen sehen können. Sie selbst gestalten das äußere Spiegelbild Ihrer innersten Natur. Ein Spiegelbild, mit dem sich niemand vergleichen kann. Denn es ist einzigartig. Sie sind einzigartig – und natürlich schön!
Ich bin gespannt auf Ihre Meinung: Was macht Frauen aus Ihrer Sicht wirklich schön?
Oh! Mich wundert, dass es gar keine Kommentare zu diesem tollen Beitrag gibt.
Leider bin ich auch oft böse Königin, allerdings nicht so sehr im Hinblick auf das Aussehen. Da bin ich dank der Modeflüsterin mittlerweile ganz zufrieden mit mir.
Na klar bin ich mal neidisch auf Frauen mit langen Beinen, schönen Haaren und großen Brüsten. Aber jeder hat so seine Vorzüge und Problemzonen. Also insgesamt hält sich mein Neid im Hinblick auf Äußerlichkeiten in Grenzen.
Als Typ-1-Diabetikerin bin ich allerdings sehr neidisch auf Gesunde.
Außerdem bin ich neidisch, wenn jemand erfolgreich ist oder ein besonderes Talent hat, womit man andere begeistern oder Geld verdienen kann. Ich habe so Fähigkeiten wie Schwachstellen finden, von vornherein sehen, dass etwas schief laufen wird, sarkastisch Kritik äußern … Damit macht man sich natürlich bei seinen Mitmenschen nicht gerade beliebt.
»Natürlich« bin ich nicht schön. Schönheit ist bei mir vor allem Ergebnis großer »künstlicher« Anstrengungen, die gerade das Ziel haben, die »natürlichen« Defizite auszugleichen oder zu verdecken. Ich weiß, man soll seine Vorzüge betonen, aber ich fühle mich wohler mit »Nachteile verstecken«. Das ist aber gerade das Gegenteil von Natur.
Es gibt nur sehr wenige Menschen, die von Natur aus schön sind.
»Glück« ist dagegen etwas anderes, was mit Schönheit gar nichts – oder nur sehr wenig – zu tun hat.
Okay, unglückliche Menschen sehen meistens hässlicher aus. Aber auch nicht immer.
Jedenfalls ist gutes Aussehen nicht die Voraussetzung fürs Glücklichsein.
Da gebe ich Dir vollkommen recht: Das natürliche Selbstbewusstsein und die Sicherheit des Kindes werden zu oft durch das grob fehlerhafte Erziehungsverahlten der Eltern zerstört, die meistens gar nicht merken, wie sehr sie dem Kind schaden mit ihrem: »Nein, das kannst du nicht!« Schlimm!
Lange überlegte ich, wie mein »perfekter Tag« aussehen soll, ich konnte mich jedoch nicht wirklich festlegen. Alles hat seine Vor- und Nachteile.
Das ist überhaupt das Problem bei mir, dass ich nicht weiß, was ich will.
Aber eins steht fest: Arbeit kommt darin nicht vor! Weder Erwerbsarbeit noch Hausarbeit!
Dafür aber ein schönes, helles Ankleidezimmer!
^_^
Und viel Sonne, leckeres Essen und guter Wein. Und um mich sind nette, sympathische Menschen in einer sauberen und schönen Umgebung.
Nachdem ich meine negativen Glaubenssätze aufgeschrieben hatte, dachte ich: ›Oje, das hört sich ja schrecklich an!‹ Ich kam mir wirklich doof vor, als ich meine umformulierten Sätze das erste Mal las, aber ich glaube, das ist eine gute Methode.
Ich werde mir meine Sätze schön an die Pinnwand heften, damit ich sie jeden Tag sehe.
Die dritte Übung scheidet für mich aus. Ich habe Angst, andere darum zu bitten, mir positive Eigenschaften auch noch schriftlich zu attestieren, weil ihnen dann entweder keine einfallen oder sie sich genervt fühlen könnten.
Ich weiß noch, wie ich einmal im Rahmen einer ähnlichen Übung meinen Ex fragte. Dem fielen auch nur Äußerlichkeiten ein. Ein anderer sagte: »Du bist nett.«
Also das lasse ich lieber bleiben. Ich glaube, ich sehe mich selbst viel positiver als andere.
Vielleicht bin ich einfach realistischer?
😉
Liebe Silva,
leider ist es in den letzten tagen zu ein paar Störfällen hier auf dem blog gekommen und die Kommentare wurden nicht mehr angezeigt… Ich bin gerade bei der Umstellung der Webseite und des Newsletters.
Ich freue mich, dass Dir zumindest der Traumtag und die Glaubenssätze weiterhelfen konnten. Dann hat sich der Beitrag ja schon gelohnt. Dass Erfüllung und persönliches Glück auf jeden Fall schöner machen, davon bin ich zutiefst überzeugt! Und ich sehe ständig Beispiele dafür 🙂
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Modeflüsterin,
vielen Dank für diesen gedankenreichen Beitrag, der so viel Stoff zum Nachdenken liefert.
Sehr inspirierend finde ich Deine Anregungen, Elemente aus dem Traumleben in konkrete Aktivitäten zu überführen, die sich in den Alltag zu integrieren lassen. Dies ist nichts anderes, als sich die schönen Seiten des Traumlebens herauszupicken.
Denn, seien wir ehrlich, nicht alle Aspekte davon wären ausschließlich positiv, wenn sie in der Realität tatsächlich so vorlägen: Ein Schloss müsste finanziert und unterhalten werden, Erfolg und Berühmtheit sind oft mit Opfern im privaten Bereich verbunden, das Leben als Künstlerin bedeutet ggf. finanzielle Unsicherheit, das einer professionellen Ballerina Konkurrenzdruck usw.
Mir hilft es daher oft auch, mir vorzustellen, was ich NICHT habe, z.B. Stress, Sorgen, keine Zeit, eine Fernbeziehung…
Herzliche Grüße
Britta
Liebe Britta,
auch das ist ein sehr interessanter Gedanke! Tatsächlich kommt in dem empfohlenen Buch auch eine Stelle vor, in der man seine Träume hinterfragen soll – eben gerade auch mit den negativen Seiten. Wenn man bereit ist, die negativen Seiten hinzunehmen, da die positiven Seiten so überaus wichtig sind, dann ist man bereit, seine Träume auch zu leben 🙂
Danke für diese wertvolle Anregung!
Herzliche Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Stephanie,
Dein wohltuender Perspektivwechsel zur Frage, was/ wer schön ist, kommt wie gerufen. Einzig mit sich im Reinen zu sein zählt. Aber wer kann das schon von sich behaupten?
Die Übungen habe ich gleich gemacht und festgestellt: so ein Wunschleben (aus dem Traum-Tag) muss ich komplett selbst bauen. Mit Traummann fuhren wir von einem kleinen Schloss mit einem Cabrio über Serpentinen hin zum Strand. Nach einem Bad im Meer ging’s zur Vernissage, danach in ein kleines Restaurant. Nichts davon findet sich in meinem Alltag. Ein Grund mehr, erstmal nach diesem Schloss zu suchen.
Die positiven Glaubenssätze werde ich täglich laut lesen, schließlich können sie helfen, gesund zu werden? Seit Jahren bin ich krank, alle Versuche daran etwas zu ändern, scheiterten. Entsprechend verzweifelt bin ich inzwischen.
Nach vielen Demütigungen habe ich früh gelernt, nicht auf ein Urteil anderer über mich zu hören. Ich fühle mich wohl in meinem Körper, habe erst sehr spät zur Mode gefunden- und zum Selbstbewusstsein, meinen Stil finden zu wollen mit allen Misserfolgen, die dazu gehören. Mit Humor hat man mehr von Blicken und Kommentaren, das fröhliche Glucksen im Bauch ist kostenlos 🙂
Und das ist, glaube ich, das Wesentliche: sich so anzunehmen und gut zu finden, wie man ist. Die resultierende Ausstrahlung leuchtet von innen, jenseits aller Moden und erzielt ihre Wirkung bei anderen: natürlich anziehend zu sein.
Ich wünsche Die eine sonnige Woche
Meike
Wieder ein sehr schön geschriebener Post – ein wenig überraschend, sehr entspannt und authentisch und ein schönes Gegengewicht zu unser aller Optimierungsbemühungen, was das äußere Erscheinungsbild angeht 😉
Doch so ganz mag ich in einer Sache nicht folgen – oder vielleicht besser gesagt: in einer Richtung. Ob das Glück wirklich so ganz allein in mir tief innen schlummert und nur geweckt werden will? Ob es nicht doch auf die gelingende Balance zwischen Innen und Außen ankommt, liebe Stephanie? Ich meine jetzt mit Außen nicht das Styling, ich meine unseren sozialen Beziehungen, unser Engagement in gesellschaftlichen Fragen, ich meine die Entdeckung, dass wir als Lebewesen biologische Wurzeln haben und zum Beispiel sehr beglückende Erfahrungen in und mit der Natur machen können uvm. Das befreit ein bisschen von zu viel Konzentration auf sich selbst und macht es nicht zuletzt auch leichter zu akzeptieren – zumal in unserem Alter -, dass manche Träume sich nicht verwirklicht haben und das auch nicht mehr tun werden. Ohne deshalb in Hoffnungslosigkeit zu verfallen.
Hab‘ Dank für diesen Denkanstoß!
Liebe Annette,
ich weiß genau, was Du meinst! Der Aufruf zur Introspektion klingt erst einmal zu selbstbezogen, nach Nabelschau… Aber so ist es gar nicht gemeint. Der Glaube an das Glück ist das, was uns die Ereignisse und Dinge um uns herum in einem anderen Licht sehen lässt. Es geht dabei um die Art, wie man von innen heraus auf das Äußere blickt. Nehmen wir Dein Beispiel mit der Natur: Die Eine hat eine schwere Zeit, in der alles nicht so gut läuft, geht spazieren und bläst Trübsal. Dadurch wird es nicht besser. Die Andere geht durch die Natur und lässt all das Schöne in ihr Herz und denkt sich: Auch in der schlimmsten Zeit meines Lebens gibt es immer noch schöne Dinge im Leben, die ich genießen kann – hier und heute. Und ich weiß, dass nach einer schlechten Zeit im Leben auch immer eine gute folgt. Das Naturerlebnis zeigt mir, dass ich mich immer noch freuen kann – auch auf alles, was die Zukunft noch (an Gutem und Schönen!) für mich bereit hält.
Das meine ich unter dem Vertrauen auf das Glück. Es lässt uns auch in schlechten Zeiten an das Gute glauben – und es auch entdecken!
Zum Thema Träume: Natürlich sind der Umsetzung von Träumen 1 : 1 ab einem gewissen Alter Grenzen gesetzt. Eine 70Jährige wird wahrscheinlich keine gefeierte Ballerina mehr werden. Aber wenn man den Kern des Traums hinterfragt, dann kommt man vielleicht (das ist natürlich individuell verschieden) darauf, dass man einfach einen Drang hat, sich elegant zu bewegen und seine Begeisterung fürs Ballett mit Gleichgesinnten auszuleben. Einen Ballettkurs kann man auch mit 70 Jahren noch belegen – und man wird wahrscheinlich als Exotin gleich noch einen großen Fanclub dazu bekommen… (rate ich jetzt einfach mal). Oder man startet einfach einen Blog über Ballett. Oder einen Ballettzirkel mit Freundinnen. Oder man fängt an, ehrenamtlich junge Tänzerinnen zu betreuen oder oder… Ist der Kern des Traums bekannt, gibt es immer auch einen Weg, zumindest einen Zipfel des Traums in sein Leben zu bringen. Vielleicht eben nicht in seiner ursprünglichen Form. Das ist meine feste Überzeugung, nach der ich auch lebe… 🙂
Vielleicht lohnt es sich doch, einmal über seine Träume nachzudenken und über die Art, wie man sie teilweise in die Realität retten kann? Würde mich freuen, wenn das bei Dir so ist!
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin