Oder die Grundprinzipien für den Casual Business Chic
Heute gibt es von mir Tipps für angemessene Outfits für Lehrerinnen, Dozentinnen und andere Lehrberufe mit Vorbildfunktion. Denn eine gute Lehrerin zu sein, ist wahrlich nicht leicht. Eine stilvolle Lehrerin zu sein, noch viel weniger. Dies zumindest lassen die vielen Anfragen von Ihnen zu diesem Thema vermuten.
Denn bei Outfits für Lehrerinnen gibt es eine feine Linie zwischen lässig-bequem und nachlässig. Gerade wenn Sie freundlich, aber dennoch professionell, zugänglich, aber dennoch respektabel, jugendlich, aber dennoch erwachsen sowie modern, aber nicht als Modeopfer erscheinen wollen, kann der Balanceakt schwierig werden. Mit der Outfit-Formel der Modeflüsterin klappt es trotzdem.
Im Prinzip ist sich die Kleidung für Lehrerinnen und der Casual Business Chic sehr ähnlich. Nur dass Ihre Zielgruppe – neben Vorgesetzten und Kollegen – auch noch Kinder und Jugendliche umfasst. Und Sie sich als Lehrerin deutlich mehr bewegen als bei einem Schreibtischjob im Büro. Was das konkret für die besten Outfits für Lehrerinnen bedeutet, erfahren Sie hier. Dazu gibt es eine Outfit-Formel, mit der Sie ganz leicht Ihre eigene „Schul-Uniform“ im Easy Chic gestalten können.
Welche Rahmenbedingungen gibt es und wie wollen Sie wirken?
Das Lehrerinnen-Dasein bringt so einige Besonderheiten und Gefahrenzonen mit sich, die für ein berufliches Büroleben eher weniger relevant sind.
Grundsätzlich sind die Menschen, mit denen Sie es zu tun haben, sehr heterogen – sowohl was ihre Persönlichkeiten, als auch ihre Rollenverteilung angeht: Vom Schulleiter als Ihrem Vorgesetzten, über Lehrer-Kollegen der unterschiedlichen Fachrichtungen, über die Eltern Ihrer Schüler, bis hin zu den Kindern oder Jugendlichen, die Sie unterrichten. Sie müssen als Lehrerin in jeder Hinsicht überzeugen.
Dazu kommt ein schulisches Umfeld, das ebenfalls große Unterschiede aufweisen kann. Alleine die Tatsache, ob eine Schule auf dem Land oder in der Großstadt angesiedelt ist, kann dazu beitragen, dass eine mehr oder weniger große Aufgeschlossenheit gegenüber modischen Trends vorhanden ist. Oder Ihre Kleidung auf unterschiedliche Art beurteilt wird.
Ferner entscheidet Ihr Lehrfach, aber auch das Alter Ihrer Schüler darüber, wie wahrscheinlich Sie mit Flecken auf Ihrer Kleidung rechnen müssen und wie viel Sie sich während des Unterrichts normalerweise bewegen.
Der wichtigste Faktor, den Sie sich zu Beginn überlegen müssen, ist aber: Wie möchten Sie gegenüber all diesen unterschiedlichen Menschen wirken?
- Gegenüber Ihren Schülern wollen Sie wahrscheinlich freundlich, zugänglich und kompetent wahrgenommen werden. Sie wollen aber sicherlich auch als Autorität und mit dem nötigen Respekt behandelt werden. Auch möchten Sie Frau sein, jedoch sexy Klischees vermeiden.
- Gegenüber Ihren Vorgesetzten und Kollegen möchten Sie als professionelle, engagierte und fähige Lehrerin akzeptiert werden.
- Und den Eltern der Schüler möchten Sie als reife, verantwortungsvolle und ernsthafte Pädagogin gegenübertreten – manchmal vielleicht auch als verständnisvolle, aber durchaus selbstbewusste und überzeugend auftretende Frau, deren Empfehlungen man folgt.
Diese spezielle Mischung ist gar nicht so leicht modisch herzustellen.
Hier findet sich auch die größte Parallele zum Casual Business Chic. Denn auch beim lässigen Büro-Outfit gilt es, die feine Balance zu halten: zwischen lässig und korrekt, jugendlich-dynamisch und erwachsen, humorvoll und verantwortungsbewusst, weiblich und durchsetzungsstark, freundlich und respekteinflößend.
Allgemeine Tipps und Tricks für ein angemessenes Lehrerinnen-Outfit
Es gibt glücklicherweise ein paar Tipps und Tricks, die Sie als Leitlinien nutzen können, wenn Sie Ihre Outfits als Lehrerin oder für einen lässigen Bürolook zusammenstellen.
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Liebe Stephanie,
auch wenn dieser Artikel schon etwas älter ist, möchte ich ihn noch gern kommentieren – so oft habe ich ihn mittlerweile schon gelesen. Aber zunächst einmal: ein ganz, ganz, ganz großes Dankeschön für diesen Blog! Da habe ich mich immer für einen Modemuffel gehalten und dann das…
Tatsächlich bin ich auf deinen Blog gestoßen, weil ich nach 2 Kindern wieder in den Lehrerberuf eingestiegen bin und nicht nur mehr wenige passende Sachen in meinem Schrank übrig waren, sondern sich auch mein Stil, meine Persönlichkeit und wohl auch meine Ansprüche verändert haben. Zumindest ist mir früher nie so sehr aufgefallen, wie wenige wirklich gut und stilsicher gekleidete Kollegen und Kolleginnen sich im Lehrerzimmer tummeln. Und ich finde, das macht es einem tatsächlich nicht immer leicht – an unserer Schule sind Jeans und Hoodie oder T-Shirt, vielleicht noch T-Shirt und Strickjacke/ Cardigan Usus, dazu eher flache Schuhe, oft Sneakers. Sticht man aus dieser „Uniform“ auch nur ein bisschen „nach oben“, also ins Schickere, heraus (was ich ohnehin schon tue, da ich im Job fast nur Schuhe mit Absatz trage) und trägt zum Beispiel eine Bluse oder gar einen Blazer oder möglicherweise ein Kleid (nein, kein businessmäßiges Etuikleid, ein einfaches Jerseykleid in A-Linie und mit einem schmalen Gürtel tailliert), wird man gefragt, ob man noch etwas Besonderes vorhabe, ob das Abitur anstünde oder wird auch gern mal schief angeschaut… Daher wären für mich tatsächlich die meisten Vorschläge in deinem Artikel (außer dem Bild mit der petrolfarbenen Bluse) schon overdressed. Meist enden also auch meine Outfits doch meist in schmaler Jeans und T-Shirt mit Cardigan oder Pulli (derzeit am liebsten mit Rollkragen) und Tuch/ Schal, dazu Stiefeletten mit Absatz oder Pumps.
Nichtsdestotrotz habe ich aber nicht nur aus diesem Beitrag, sondern aus deinem gesamten Blog so unendlich viel gelernt – v.a. weiß ich jetzt, dass ich nichts weiß 😉 und werde mir wohl zu Weihnachten eine Farb- und Stilberatung wünschen. Kannst du vielleicht eine gute Beraterin im Frankfurter Raum empfehlen?
Und ich merke ab und zu, wenn ich Dinge trage, die ich optimalerweise vielleicht besser im Laden gelassen hätte – und akzentuiere so auch schonmal ganz unvorteilhaft für mich A-Typ (glaube ich, vielleicht auch X??) den unteren Teil des Körpers mit einer knallroten Hose (aber immerhin habe ich schon gelernt, dass man ja auch mit dezenteren Kontrasten, Farbklammern etc. ein „unpassendes Stimmungsteil“ ein bisschen ausgleichen kann).
So, langer Rede, kurzer Sinn:
Ganz herzlichen Dank für deine Arbeit hier!
Anna
PS: Wenn du noch nach Themen suchen solltest: Magst du dir nicht mal überlegen, wie man als Mama stilvoll und dennoch praktikabel durch die zahllosen Spielplatznachmittage kommt? Oder ist diese Zielgruppe noch zu jung für deinen Blog? Vielleicht ist die Antwort ja auch einfach und man bleibt am besten bei Jeans, T-Shirt und Chucks….
Liebe Anna,
ein ganz herzliches Dankeschön von meiner Seite für Dein tolles Feedback zur Modeflüsterin!
Ich freue mich sehr – vor allem, wenn ich sogar Modemuffel erreiche 😉
Zu Deiner Frage: Bitte wende Dich für Deine Farb- und Stilberatung an den Bundesverband Farbe Stil Image e.V.. Dieser hat seinen Sitz in der Nähe von Frankfurt und dort kann man Dir bestimmt weiterhelfen. Viel Spaß dabei!
Herzliche Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
hi, alles schön und gut, aber wo kann man solche Kleidung kaufen. Als voll berufstätige Frau mitten in den 50 ern wird das schon schwierig. In den meisten Läden gibt es Kleidung für die ganz Jungen, für die Älteren wird es gleich ganz seriös, zu businessmäßig a la Bank oder Rechtsanwältin ( vielleicht ja bloß ein klischee – ) . Ich trage sehr gerne Röcke, Etuikleider mit entsprechenden Blazern, Jacken u.a. . Schuhe wären da das nächste Problem, mit einem Hallux Valgus ist da nicht mehr viel an modischem Schick zu machen. Vielleicht gibt es ja da ein paar ganz praktische Hinweise, ich bin ja sehr bereit, modisch altersentsprechend auch professionell daherzukommen. Liebe Grüße
Liebe Sophie,
das wäre ja mal eine Herausforderung für eine Einkaufsberatung 😉
Ich habe immer so meine Lieblings-Marken, bei denen ich regelmäßig vorbeischaue. Und genau das brauchen Sie wahrscheinlich auch: „Ihre“ Marken, bei denen Sie wissen, dass die Passform und der Stil zu Ihren Bedürfnissen passt. Haben Sie diese gefunden, ist alles andere nicht mehr schwer.
Und vielleicht noch ein Tipp: Damit es nicht so businessmäßig wirkt, ist ein raffinierter Stil-Mix meist eine ausgezeichnete Idee… Dann können Sie auch konservativen Büroklassikern ein bisschen mehr Pep geben.
Viel Erfolg dabei!
Herzliche Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Stephanie,
auch mir gefällt dein Artikel sehr gut. Er enthält einige gute Tipps. Ich trage auch schonmal Jeans und T-Shirt in der Schule, achte aber immer darauf, dass sie ordentlich,sauber und nicht zu sportlich. Aber häufiger einmal auch durch die Kleidung für Seriösität unnd auch die nötige Portion Autorität zu sorgen, ist – vielleicht gerade auch für junge, anfangende Lehrerinnen – wie mich nicht verkehrt.
Ich habe noch ein/zwei fragen an dich. Ich trage prinzipiell gerne Röcke, v.a. A-Linien-Röcke oder auch gerade und schmal geschnittene Röcke aus elastischen Stoffen.
Darüber, welche Schuhe ich zum rock kombinieren kann, habe ich schon mehr gelernt, u.a. in deinem Beitrag zum Thema „Flache Schuhe zum Rock kombinieren“.
Eine wichtige Frage ist für mich aber noch offen: Was für eine Jacke kann ich – insbesondere in der Übergangszeit – zum Rock oder auch zu einem Leid kombinieren. Im Winter trage ich meist lange Mäntel, die so lang sind, wie der Rock. Im Sommer reicht ja ein Cardigan, ein Bolero o.ä. Aber welche Jacke trage ich zum Rock in den Zeiten dazwischen? Auf dem Weg zur Arbeit oder in den Pausen möchte ich schließlich nicht frieren. Vermutlich passt ein Trench Coat? Aber geht auch eine kurze Jacke, z.B. ein Bluson? Hast du eine Idee für mich?
Danke schon einmal!
Liebe Grüße
Sabrina
Liebe Sabrina,
Deine Frage ist nicht so einfach zu beantworten. Denn ich kenne weder Deinen Stil, noch Deine Figur. Und dann ist die passende Jacke auch noch davon abhängig, welche Silhouette der Rock hat.
Grundsätzlich würde ich Folgendes empfehlen: Zu einem schmalen Rock passt eine Blousonjacke (schön wäre, wenn diese nicht allzu sportlich wäre, sondern aus einem besonders edlen Stoff). Zu einem weiteren Rock würde ich eine taillierte Jacke bevorzugen. Ideal sind oft Trenchcoat-Kurzmäntel oder Trenchcoat-Jacken. Diese gibt es in leichten Stoffen, die für die Übergangszeit und für kühlere Sommertage angenehm tragbar sind. Aber: Diese passen nicht so gut, wenn der Rock eher romantische, sehr feminine Stil-Elemente hat. Dann könnte ein Stilbruch über eine taillierte Stoffjacke im Biker-Stil sinnvoll sein.
Aber, wie gesagt: Alles nur auf Verdacht und quasi blind…. 😉
Herzliche Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Stephanie,
danke für deine Antwort.
Also, ich habe wohl eine Variation aus H- und X-Figur. Ich bin groß und schlank, habe lange Arme und beine und eher wenig Oberweite. 🙂 Schultern und Hüfte sind aber in etwa gleich breit und ein wenig Taille habe ich auch.
Ich habe z.B. eine einen schmalen dunkel blauen Jeans-Rock (dazu passt dann wahrscheinlich der Bluson) sowie einenhelleren Jeans-Rock in A-Linie. Zudem habe ich noch einen A-Linien-Rock aus einem festen, elastischen Jersey-Stoff. Er ist bedruckt, hat aber keine Volants, Rüschen, Spitze o.ä. Er fällt einfach glatt. Ich trage zwar gerne Röcke, aber mein Stil ist eher sportlich schikc.
Eine taillierte Jacke ist für mich logisch. Unsicher bin ich mir bei der Länge. Ist es in Ordnung, wenn unter einem Kurzmantel im Trench Coat Style der Rock noch hervorschaut? Oder ist es besser, wenn die Jacke dann nur hüftlang ist?
Vielleicht muss ich mich doch mal nach eine Stil-/Farbberatung in meiner Nähe umschauen. Ich kann verstehen, dass eine Beurteilung aus der Ferne nicht so einfach ist.
Danke für deine Tipps und deine vielen, tollen Beiträge zum Thema Mode!
Liebe Grüße
Sabrina
Liebe Sabrina,
vielleicht hast Du den Beitrag über die vertikalen Proportionen noch nicht entdeckt? darin findest Du einige Tipps, wie Du harmonische Saumlängen findest. Grundsätzlich ist es völlig ok, wenn ein Rocksaum unter dem Mantelsaum hervorschaut – allerdings sollte dies mindestens 10 Zentimeter sein, also ein breiterer Streifen entstehen. Das macht deutlich, dass der hervorblitzende Rocksaum gewollt ist und eben kein „Fehler“ im Outfit.
Und auch die Schuhe spielen bei der vertikalen Optimierung eine Rolle… Eine Stilberatung vor Ort ist IMMER eine gute Lösung, wenn die Beraterin professionell arbeitet. Schau mal beim Bundesverband Farbe Stil Image e.V. vorbei! Viel Erfolg!
Herzliche Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Stephanie,
herzlichen Dank für diesen tollen Artikel, das letzte mal habe ich einen Vortrag etwa in diese Richtung an der Uni gehört :)!
Liebe Grüße aus der Slowakei!
Maria
Liebe Maria,
oh! Aus der Slowakei! Herzlich willkommen! Ich wusste gar nicht, wo man die Modeflüsterin überall liest… 😉
Und der Vergleich mit einem Uni-Vortrag ehrt mich natürlich sehr! Danke Dir!
Herzliche Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Stephanie, na jetzt habe ich mich gleich in deinen Newsletter eingetragen und du kannst dir sicher vorstellen, dass ich den Text mit einem Schmunzeln gelesen habe:)
Nach vielen Jahren in der Erwachsenenbildung und durch das Schauspielern weiß ich, wie wichtig dein Rat ist und wie Kleidung wirkt. Daran ist nichts Oberflächliches!
Vor allem meine weiblichen TN interessiert es, was ich trage. Das reicht vom Schmuck bis zu den Schuhen. Das nutze ich natürlich auch thematisch zum Vermitteln des Lehrinhalts.
Aber ich bin eher in der Minderheit, weil ich mich für Mode interessiere im Kollegenkreis.
Oh, was ich sehr bedauere: Schwarz kann ich so gut wie nie tragen, wegen der Kreide!
Hab einen wunderschönen Sonntag! LG Sabina
Liebe Sabina,
ja, das mit der Kreide kenne ich gut!!! Für mich war an die Tafel schreiben und später die Tafel abwischen immer die schlimmste Aufgabe und danach hatte ich das Gefühl, ich brauche eine Dusche 😉 Später gab es dann glücklicherweise Whiteboards. Na ja, mit den Stiften dafür konnte man sich auch gut Flecken in die Kleidung machen… 😉
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Ach ja, Lehrer(innen) haben es wirklich nicht leicht, stilsicher aufzutreten!
Einige liegen aber auch wirklich so daneben, dass man das Gefühl hat, sie wollten sich mit Absicht lächerlich machen.
Wenn ich da an meine Schulzeit zurückdenke …
Man sollte doch denken, dass ein gepflegtes Erscheinungsbild im Berufsleben – nicht nur für Lehrer – selbstverständlich ist, aber weit gefehlt! Unser »Urmensch« trat beispielsweise mit wirrem Haar, wilden Augenbrauen und Dreitagebart, bekleidet mit abgewetzten Jeans und Fusselpulli vor die Klasse. Ein anderer Lehrer präsentierte regelmäßig gelbliche Hände und schmutzige Fingernägel. Eine Dritte quarzte in jeder Pause und verströmte demzufolge einen penetranten Rauchgeruch, der die Schüler nötigte, nach dem Unterricht sofort alle Fenster aufzureißen.
Wo es die Einen an Aufmerksamkeit gegenüber dem eigenen Körper fehlen ließen, übertrieben es die Anderen mit ihrem Styling: Der »Schminkkasten« klopfte mit langen, rot lackierten Fingernägeln auf die Tafel, schüttelte ihren, gefärbten, perfekt ondulierten Lockenkopf und verzog missbillligend das unter einer dicken Makeup-Maske kaum erkennbare Gesicht.
Dann hatten wir noch die zeigefreudigen Lehrkräfte, die sich nichts daraus machten, allerhand Einblicke zu gewähren. Hier wurde mit Spitze oder transparenten Stoffen gearbeitet, unter denen blaue BH und rot gepunktete Slips sichtbar wurden. Man trug ärmellose Oberteile (möglichst noch mit unrasierten Achseln) und kurze Hosen oder Röcke, dazu leichte Sandalen. Manche griffen auch zu hautengen Jeans, um ihre Körperformen zu betonen. Muss das sein?
Ich bin übrigens generell gegen nackte Füße im beruflichen Umfeld – ganz besonders bei Kundenkontakt!
Spott ernteten schließlich auch die modischen »Individualisten«.
So hatten wir Lehrer in Hawaii-Hemden, roten Hosen oder Cowboy-Stiefeln.
Eine Dame war für ihre besonders auffälligen Strumpfhosen (mit Lepoparden-, Blumen- oder Karomuster) berüchtigt, die sie mit kontrastfarbigen Röcken, bunten Blusen und Jacken zu kombinieren pflegte. Eine andere trug Steghosen in hellen Pastellfarben, dazu passene Longpullover und gefütterte Stiefel – als ob sie Ski fahren wolle.
Bei einem solchen Aufzug ist es kein Wunder, wenn man von den Schülern nicht respektiert wird!
Nun, es kann jedenfalls nicht schaden, sich auch als Nichtlehrerin Deine Ratschläge zu Herzen zu nehmen, denn mit einem gepflegten, dezenten, seriösen Auftreten, mit viel Bequemlichkeit und ohne Steifheit macht man wohl in den meisten Berufsfeldern eine gute Figur.
Liebe Silva,
da scheinst Du ja wirklich allen möglichen exotischen Exemplaren der Spezies Lehrer begegnet zu sein… Darüber könntest Du wohl einen Roman schreiben 🙂
Herzliche Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Da kann ich auch noch was beisteuern. Meine Französischlehrerin präsentierte Ihre unrasierten Beine mit schwarzen Ringellöckchen unter ihrer Feinstrumpfhose. Es war einfach abstoßend!
Gruß Nora
Liebe Nora,
oh je! Und das, obwohl die meisten Schüler ja sitzen und somit der Unterkörper des Lehrpersonals wesentlich mehr im Fokus liegt als beim Austausch mit stehenden Menschen… 😉
Herzliche Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Stephanie,
vielen Dank für diesen ausführlichen und informativen Artikel! Ich schließe mich den Kommentatorinnen an, die schrieben, noch nie etwas Vergleichbares gelesen zu haben. So viel Information in so kompakter und interessanter Form. Ihre Bilder sind wie immer hinreißend.
Ich bin sozusagen Geschäftsfrau und kleide mich sehr feminin und verspielt, „ohne Rücksicht auf Verluste“, allerdings auch äußerst gepflegt. Ich habe keine Lust, bloß wegen meiner Position zu seriös herumzulaufen. Nachteile im Beruf konnte ich dadurch auch nicht feststellen, eher im Gegenteil.
Zu Schulzeiten liefen die Lehrer meistens ökologisch abbaubar herum. Das hat mich nie gestört, da ich selbst fashiontechnisch desinteressiert war und Lehrer für mich keine Vorbildfunktion hatten. Einige Lehrerinnen trugen im Sommer gern ärmellose Oberteile und Busch unterm Arm… Damals haben sich alle darüber lustig gemacht, aber selbst wenn: Auch ich finde es lustig und unangenehm, jedoch empfinde ich das nicht als weltbewegend. Schlimmer fände ich deutliche religiöse Bekenntnisse – gerade heutzutage!
Eine Dozentenfunktion könnte ich nie annehmen, einfach weil ich keine Lust hätte, dauernd von Leuten angestarrt zu werden. Da bin ich auch viel zu nachlässig mit meiner Kleidung, als dass ich die Muße hätte, jeden Tag darauf zu achten, dass auch ja nichts rausquillt oder irgendwas Schlimmes passiert. Die Vorbereitung auf einen Schultag wäre für mich jeden Tag mit einer Expedition in den Regenwald verbunden: Für alle Eventualitäten vorbereiten – viel zu viel Stress.
Was ich an Lehrerinnen immer besonders schlimm fand: Holzschmuck, große Tücher und Statement-Ketten. Das sieht einfach selten schön aus und irgendwie jede läuft so rum. Das ist nichts Schlimmes, ich finde es nur eben nicht so toll.
Liebe Grüße
Liebe Nina,
also den täglichen Gang zum Arbeitsplatz einer Lehrerin mit einer Expedition in den Urwald zu vergleichen – das ist schon einmalig! Und manchmal wahrscheinlich sogar sehr treffend. Denn ein Dschungel sind viele Schulen allemal… 😉
Und glücklicherweise passen ja der persönliche Stil und die Berufswahl recht oft zusammen – sie entstehen ja in der gleichen Person.
Herzliche Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Modeflüsterin,
vielen Dank für diesen Beitrag, er ist genau das, worauf ich seit Jahren gewartet habe. Ich bin modisch betrachtet eher unbedarft, habe auch nicht die Energie, allzu viele Gedanken auf meine Optik zu verwenden und auch keine Idealfigur, möchte aber meinen Schülern trotzdem einen halbwegs präsentablen Anblick bieten. Was mir manchmal besser gelingt, meistens jedoch eher weniger. Die freundlichste Beschreibung für meinen „Stil“ dürfte wohl langweilig mit Tendenz zur Schlabberigkeit sein … Und jetzt finde ich hier diesen Beitrag! Dank der Anregungen zur DIY-Schuluniform sollte sogar ich in der Lage sein, mir ein seriöses und bequemes Outfit zu basteln, in dem ich einen Tag mit Schülern, Eltern und Kollegen überstehe ohne mir verkleidet vorzukommen.
Herzlichen Dank dafür!
Liebe Stefanie,
das freut mich sehr, dass ich helfen konnte! So war’s gedacht 🙂
Herzliche Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Sehr interessante Beiträge… Ich glaube, es geht gar nicht um eine „perfekte Performance“, sondern vor allem um zwei Dinge:
1. Ich mache es MIR als Lehrerin leichter, wenn mein äußerer Eindruck beim Gegenüber so ankommt, dass er die Wirkung erzielt, die ich mir wünsche. Respekt und Disziplin sind sowieso schon schwierige Themen, da muss ich mir es nicht absichtlich noch schwerer machen, indem ich extrem lässig auftrete. Wobei ich eine Kollegin habe, die in ausgewaschenen Jeans und lässigem T-Shirt dermaßen viel Autorität ausstrahlt, dass sie im Blazer vermutlich absolut einschüchternd wirken würde. Aber sie ist hier eher eine Ausnahme ;-). Es geht also um mich – darum, wie leicht oder wie schwer ich es mir selber mache. Viele, vor allem Berufsanfängerinnen, habe das noch nicht verinnerlicht, deshalb macht es Sinn, darüber zu reden.
2. Es gibt Grenzüberschreitungen, und gerade wer mit pubertierenden Jugendlichen arbeitet, sollte hier ein feines Gespür haben. Eine sehr kräftige Oberweite und ein hautenges weißes T-Shirt, wie vor Jahren bei einer Berufsanfängerin erlebt, geht eben nicht, wenn man stundenlang mit zwei Meter Abstand vor 16-Jährigen steht und möchte, dass diese sich auf den Inhalt dessen konzentrieren, was man sagt. Einigen Berufsanfängerinnen ist auch nicht bewusst, dass Schüler einen entsprechenden Einblick bekommen, wenn man sich mit einem weit ausgeschnittenen Shirt zu ihnen vorbeugt, um auf das Heft zu zeigen und dort etwas zu erklären. Da hilft ein häuslicher Test vor dem Spiegel, um sich einmal klar zu machen, wie man in dieser Situation dem anderen gegenüber wirkt. Vielen ist das einfach nicht klar bzw. sie haben sich darüber keine Gedanken gemacht.
Es geht nicht darum, dass man sich perfekt stylen muss – auch wenn Schüler sehr darauf achten, was man anhat. Nach jedem Friseurbesuch bekomme ich die Frage gestellt: „Frau XY, waren sie beim Friseur?“. (Während es meiner Familie nie auffällt – so dramatisch kann der Effekt also nicht sein). Es kommt vor, dass Schülerinnen einen auf ein Kleidungsstück ansprechen. Zitat eines Schülers (!) vor Jahren: „Frau XY, haben Sie einen neuen Style? Sieht gut aus.“ Schüler achten sehr darauf, was man trägt – ob einem das nun gefällt oder nicht. Und man kann damit umgehen, wie man will – der eine wird mehr Sorgfalt in die Wahl seiner Kleidung stecken, der andere weniger. Aber egal, wie man es handhabt – die beiden oben genannten Punkte sind wichtig und ich finde, man muss dies als Lehrer, der den Anspruch hat, beruflich kompetent in seiner Rolle zu sein, im Blick haben.
Liebe Kerstin,
ja, das sehe ich genau so 🙂 Well said.
Herzliche Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Die Schule, heißt es doch so schön, ist ein Spiegel der Gesellschaft. Die Jugendlichen, liebe Kommentatorinnen, kommen schon klar mit dem, was sie da kleidungsmäßig so zu sehen bekommen – und eine perfekte performance der Lehrkräfte jeden Tag passt nicht nur nicht in den Schulalltag, sondern setzt auch, wie wir inzwischen alle wissen sollten, unsere Töchter und Schülerinnen enorm unter Druck. Deshalb – entspannt euch!
Ich lese die Tipps der Modeflüsterin für m i c h – und nicht, um sie als Messlatte bei anderen anzulegen. Und ich fand, sie waren wieder sehr gelungen.
Liebe Annette,
so ist es auch gedacht: als Hilfestellung für lehrende Berufe, die Kleidung für sich als unterstützendes Instrument einzusetzen. Allerdings sehe ich schon, dass die aufgeführten Beispiele der Leserinnen hier teilweise die Grenzen des guten Geschmacks und der Rücksichtnahme deutlich überschreiten… Dass die Jugendlichen davon einen ernsthaften Schaden davontragen, glaube ich auch nicht unbedingt. Aber vielleicht prägende Erinnerungen der nicht so schönen Art, über die man später lacht… 😉
Herzliche Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Stephanie,
deinen Beitrag finde ich wie immer super, aber die Kommentare der anderen Leserinnen machen mich irgendwie traurig. Ich habe deinen Blog nie als Aufforderung verstanden, irgendeinem Kodex nachzueifern, sondern wer Lust an Mode an, soll Anleitungen und Tipps bekommen, wie er sich stilvoll und typgerecht kleiden kann. Das bedeutet aber nicht, dass andere, die sich nicht für Mode interessieren, nicht herumlaufen dürfen wie sie wollen. Ich bin da tolerant. Lachen musste ich bei der Formulierung von Maren, dass Lehrer und Lehrerinnen oft eine gewisse Unangepasstheit leben wollen und dass sie im strukturieren Schultag die Abwesenheit eines Dresscodes als persönliche Freiheit genießen. Ich gönne ihnen das von Herzen!
Wie gesagt, finde ich deine Tipps trotzdem gut, wenn sie jemandem helfen, sich im Beruf wohlzufühlen.
Liebe Grüße,
Karin
Hi Karin,
grundsätzlich bin ich der gleichen Meinung wie Du, wer sich nicht für Mode interessiert, kein Problem, wen interessiert’s.
Nehme Deinen Beitrag noch, Karin, für eine Ergänzung, dann bin ich auch still.
Ja, ich gönne mir die Freiheit auch von Herzen 😉 Noch einmal: Es geht nicht um einen Kodex, um eine Messlatte oder um modisch oder eben nicht modisch sein, sondern um minimale professionelle Standards im Umgang mit anderen Menschen. Es ist mein Beruf, nicht meine Freizeit, das ist ein wesentlicher Unterschied. Wenn das alles so easy peasy ist, komme ich im Sommer mit Badeanzug und Parero in die Schule, bin dann abends schneller am Baggersee … Mich macht z.B. traurig, wenn ein Kollege monatelang durchaus bewusst mit wirklich hautengen Radlerhosen vor sitzenden 13jährigen, 14jährigen, 15jährigen usw. Schülerinnen steht. Die kamen damit nämlich nicht klar und die kommen schon mit vielem klar, ist richtig. Es zeichnete sich direkt in Augenhöhe die ganze Männlichkeit ab, biologisch astrein, war kein Raum für Fantasie mehr frei. Erst auf größere Initiative von mehreren Elternbeiräten hin ist die Schulleitung aktiv geworden. Es gibt in diesem Berufsfeld durchaus Grenzen, die meiner Meinung nach die Toleranz sprengen, ganz klar. Und ja, in manchen Berufszweigen gibt es Dresscodes. In Schulen nicht. Gar nicht. Das ermöglicht große angenehme Freiheit, aber gleichzeitig absurde Grenzüberschreitungen. Und die passieren nicht als Ausnahme im Alltag. Um diese geht es (mir).
Annette schreibt von einer perfekten Performance. Die gibt es in keinem sozialen Beruf, das kann niemand, natürlich nicht. Ich kenne Lehrer, die eine sehr hohe Arbeitsbelastung haben, zu Hause noch Familie meistern oder pflegebedürftige Eltern versorgen – diese Kollegen schaffen es nicht, sich noch groß die Kleiderfrage zu stellen, die Energie reicht schlicht und ergreifend weder am Ende des Tages, noch am frühen Anfang des Tages dafür. Wie bei anderen Menschen in anderen beruflichen Situationen eben auch. Trotzdem bemühen sie sich, sauber, nicht riechend und einigermaßen zusammengeräumt in die Öffentlichkeit zu treten. Stimmt, in Anbetracht der Tatsache, was Kinder und Jugendliche alles zu meistern haben, von Trennung der Eltern, über eine schwere Erkrankung eines Elternteils oder Tod eines Bruders bis hin zum neuen Partner der Mutter, ist die Kleiderfrage von Lehrern durchaus komplett unwichtig. Ich bin aber nicht die Schüler, sondern die Lehrerin und zu meinem Beruf gehört es, neben ganz vielen anderen Dingen in der Schule, nun einmal auch, wie ich wirke. Meine Stimme. Meine Gesten. Meine Kleidung, meine Erscheinung. Das gehört zu einem kommunikativen Beruf. Das ist die Sicht, um der es meiner Meinung nach in dem Beitrag der Modeflüsterin geht. Die Profession zu unterstützen, nicht, meine Freizeitkleidung zu ordnen, dafür gibt es wieder andere Beiträge von ihr. Wie gesagt, aus meiner Erfahrungswelt heraus nehme Jugendlich ganz genau wahr, mit welcher Haltung ich ihnen gegenübertrete und ich habe bis jetzt durchweg nur mehr als positive Erfahrungen mit Schülern gemacht, die mich explizit nach einer Weile darauf angesprochen haben, wenn ich bei meinem Outfit und meiner Pflege Bedacht habe walten lassen! Und das waren von schulmüden vernachlässigten Jugendlichen, über Hauptschüler bis hin zu Gymnasiasten, d.h. Schularten unabhängig. Dies bestätigt mich, dass ich nicht so ganz falsch liegen kann, finde ich.
Sehr aufschlussreich, wie unterschiedlich die Wahrnehmungen teilweise zu dem Thema sind. Danke für den Austausch!
Und Deinen Beitrag, Stephanie.
Liebe Karin,
natürlich darf grundsätzlich jeder herumlaufen, wie er /sie will. Die Person sollte sich aber darüber in Klaren sein, wie sie auf andere wirkt und ob sie sich genau diese Wirkung wünscht. Das gilt eben nicht nur für Leute, „die Lust an Mode“ haben. Der Satz müsste daher meiner Meinung nach lauten: „Ich laufe herum wie ich will, ich weiß wie es wirkt und es ist mir egal, wie es bei den Schülern/ Studierenden ankommt.“ Ich bin mir sehr sicher, dass das in vielen der hier geschilderten Beispiele gerade nicht der Fall ist.
Der Lehrer, der zwecks Erhalt seines Urlaubsfeelings in bunten Bermudas und Latschen zum Unterricht erscheint, hat wohl nicht berücksichtigt, dass die Schüler nicht mehr in den Ferien sind und seinen Aufzug bestenfalls als lächerlich, schlimmstenfalls als ignorant werten könnten. Die Referendarin mit der imposanten Oberweite im hautengen T-Shirt wollte bestimmt nicht absichtlich das Busenwunder geben. Ich hoffe, das Mädel hat durch diese Episode nicht einen gut haftenden Spitznamen verpasst bekommen. Mit den Tipps der Modeflüsterin wäre ihr das wohl nicht passiert ! Ich kann mich selbst noch gut an eine Geschichtslehrerin erinnern, die mit ihren ständig total fettigen und schuppigen Haaren ganze Schülergenerationen genervt hat, aber in Tränen ausgebrochen ist, nachdem ihr irgend ein Spaßvogel mal zum Unterrichtsbeginn eine Flasche Haarshampoo auf das Pult gestellt hatte.
Wie schrieb eine andere Leserin so treffend:“…es ist nicht möglich, nicht zu wirken“. Kleidung ist eine Form der Kommunikation und sie kann mich unterstützen oder es mir schwer machen, so rüberzukommen, wie ich mir das wünsche.
LG Claudia
Liebe Karin,
Deine Toleranz ehrt Dich sehr! Und natürlich ist es niemals meine Absicht, jemanden zu zwingen, bestimmte Regeln einzuhalten. Allerdings gibt es auch bei der Freiheit so ihre Grenzen. Die absolute Freiheit gibt es nicht. Sie muss verantwortlich gefüllt werden. Insbesondere, wenn bei Lehrern noch die Vorbildrolle hinzukommt, sollte man sich zumindest mit seiner Wirkung auf andere auseinandersetzen. Denn Schüler können nicht ausweichen.
Ansonsten habe ich diesen Beitrag eigentlich gar nicht als erhobenen Zeigefinger verfasst, sondern als Hilfestellung für die vielen Anfragen der Leserinnen, aus denen ich eine gewisse Unsicherheit gespürt habe. Die eben genau ihre eigenen Grenzen zwischen Freiheit und Rücksichtnahme, zwischen Lässigkeit und Professionalität abstecken möchten. Das ist ja dann wieder eine sehr individuelle Angelegenheit. Man kann jeden Rat entweder befolgen, zur Kenntnis nehmen, darüber nachdenken, ignorieren, für sich selbst als nicht tauglich einstufen oder einfach in den Wind schlagen. Und dann eben mit den Konsequenzen leben. Das ist Freiheit 😉
Herzliche Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Stephanie,
danke für diesen Beitrag, der war überfällig und sollte Pflichtlektüre für alle Lehrpersonen sein.
An der Schule meines Sohnes gibt es einen Dresscode – leider nur für die Schüler/innen. Bei zu freizügigen vorderen oder hinteren Ausschnitten (Po), bauchfreien Tops und (zu) zerrrissenen Kleidern, bekommen sie ein grosses, weites, hässliches T-Shirt übergezogen, das gewaschen zurückzugeben ist.
Eine Lehrerin Ü50 und Frau des damaligen Direktors unterrichtete aber im Minirock, eine andere hat einen sehr eigenen Stil, Gothic, viel schwarz, Plateausohlen, kreative Fingernagelgestaltung. Der rote, gut sichtbar hervorblitzende BH der Chemie/Biologielehrerin blieb den Pubertierenden auch gut in Erinnerung. Wir alle hatten dann am Tag der offenen Tür freie Sicht auf den aus der Jeans herausguckenden Spitzenslip der Musiklehrerin, die die Schüler am Flügel sitzend begleitete.
Herzliche Grüsse aus der französischsprachigen Schweiz
Petra
Liebe Petra,
hui, das sind aber auch „bitterschöne“ Beispiele, die Du uns hier so locker flockig servierst! Unglaublich, nicht wahr? Da ist wohl noch viel Aufklärungsarbeit notwendig…
Herzliche Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Stephanie,
ich bin zwar keine Lehrerin, verfüge aber über einige Erfahrung im Bereich Verhaltens- und Verhandlungstraining und möchte das Thema deshalb gerne aus diesem Blickwinkel beleuchten, nachdem ich die vorangegangenen Beiträge gelesen habe.
Ich stelle immer wieder fest, dass ein großer Teil meiner – erwachsenen – Zuhörerinnen und Zuhörer Kleidung gar nicht als Teil oder Form von Kommunikation wahrnimmt.
Sprache, Wortwahl, Lautstärke, Mimik und Gestik, ja klar…. aber Klamotten??? Vielen ist nicht klar, dass der Situation angemessene Kleidung die eigene Performance positiv unterstützt, während unpassende Kleidung gegen einen arbeitet; Fachkompetenz und Engagement hin oder her. Deshalb ist man noch lange kein Modepüppchen. Kleidung wird schnell mit Mode/ Fashion verwechselt, die ihrerseits als Gipfel der Flüchtigkeit und Oberflächlichkeit definiert wird. Ich könnte mir vorstellen, dass diese Meinung auch unter Lehrerinnen und Lehrern recht verbreitet ist.
Außerdem sollte niemand glauben, dass Gesprächspartner/ Schüler auf Äußerlichkeiten nicht reagieren, weil man das ja selbst auch nicht so wichtig findet. Jeder reagiert – zum großen Teil unbewusst – auf das, was er von seinem Gegenüber wahr nimmt, und bildet sich – meistens sehr schnell – eine bestimmte Meinung. Hier haben die „Äußerlichkeiten“ eines Menschen einen großen Stellenwert, weil sie leicht zu erkennen sind. Diese Herangehensweise ist bei uns entwicklungsgeschichtlich bedingt so angelegt. Ob das nett ist oder dem Menschen insgesamt gerecht wird, steht auf einem anderen Blatt.
Liebe Claudia,
ja, genau so ist es. Dem kann ich nichts hinzufügen – Du hast alles Wichtige gesagt 🙂
Herzliche Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Stephanie, wieder einmal den Nerv der Leser getroffen. Hier ist schon fast alles zum Thema geschrieben worden. Ich arbeite auch zeitweise als Dozentin und bin zufrieden, dass ich eine genau so funktionierende Uniform habe. Suche aber gerade einen Blazer, der weniger offiziell aussieht und bequem ist. Gruß Sibylle
Liebe Sibylle,
da könnte der Tipp weiter unten für Dich passen: Jersey-Blazer sind viel weniger förmlich und dennoch strukturiert. Vielleicht auch etwas für Dich?
Herzliche Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Stephanie,
beim Lesen der Kommentare, denke ich: „du hast den Nerv getroffen“. Super.
Ich bin als Tochter einer Lehrerin groß geworden, doch zu einer anderen Zeit. Meine Mutter war eine gepflegte und modische Frau!! Und in meiner Schulzeit sind die Lehrer teilweise noch im Anzug erschienen.
Es gab und gibt einen Dresscode, wir sollten uns da als Frauen nichts vormachen. Und es ist wohl an der Zeit wieder darauf hinzuweisen, wie dein Beitrag zeigt. Und die Inhalte sind für viele Berufsgruppen passend und anwendbar.
Ich bin eine unkonventionelle Denkerin und mir geht es oft auch“ um das Wohlfühlen in Kleidern“, doch ich habe mich kleidungsmäßig immer den Konventionen angepasst. Manchmal auch mit einem weinenden Auge: schon in jungen Jahren mich so konventionell „ver-/kleiden“ zu müssen. Oft hätte ich auch gerne mit Armbändern geklimpert oder hochmodische Kleidung getragen.
Dumm ist nur, dass ich dies nicht mehr nachholen kann, denn jetzt spielt das Alter (statt den Konventionen) eine Rolle. Dein Hinweis, reifere Frauen sollten darauf achten, sich nicht mit vielen modischen Teilen zu überladen, Bsp.. Schlaghosen, brachte mich zum Lachen.
Liebe Stephanie, deine Bilder, deine präzisen Formulierungen und deine Wesentlichkeit in den Beiträgen sind für mich immer wieder auf das Neue
eine Freude. Es liest sich so mühelos, doch es steckt viel Arbeit dahinter, denke ich. Danke.
Liebe Grüße Ingrid
Liebe Ingrid,
ganz herzlichen Dank für Deine lieben Zeilen!
Ich bin davon überzeugt, dass man die Jugend auch dazu nutzen sollte, seine Grenzen auszutesten und auch mal modisch über die Stränge zu schlagen. Das gibt sich dann meist wieder – spätestens im Berufsleben stößt man ja ohnehin auf Grenzen – und man hat im reiferen Alter nicht das Gefühl, etwas verpasst zu haben. Schwierig wird es nur, wenn man auf diesem Weg völlig die Orientierung verliert und gar kein Empfinden mehr dafür hat, was angemessen ist. Und das scheint heute bei einigen Menschen der Fall zu sein. Anhand der Leserinnenfragen habe ich bemerkt, dass hier viel Unsicherheit besteht und daher ist diese Diskussion wohl wichtig.
Herzliche Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Stephanie,
Toll, toll, toll!!!! Etwas Vergleichbares habe ich noch nie gelesen. Endlich mal ein kompetenter Leitfaden für diese Berufsgruppe. Ich unterrichte seit einiger Zeit Migranten und da ist natürlich das Thema „transparente Materialien“ und auch das unbedingt zurückhaltende Dekolleté ein wichtiges Thema.
In der Schule meines Sohnes (er geht auf ein technisches Gymnasium) scheinen die weiblichen Lehrkräfte deine Tipps überwiegend auch verinnerlicht zu haben, aber wenn ich mir die Herren so anschaue…. Manchmal bleibt einem da fast schon die Spucke weg. Und wenn ein Lehrer über Sicherheit am Arbeitsplatz unterrichtet und dann in der Werkstatt mit von den Schülern spöttisch „Sicherheits-Sandalen“ genannten Birkies mit Socken drin (versteht sich) aufläuft, von den mit Sponsoren-Aufdrucken gezierten sonstigen Kleidungsstücken ganz zu schweigen, hat das so gar nichts von souveräner Ausstrahlung. Polos und T-Shirts dürfen nach einiger Zeit gerne in den Fundus für die Gartenarbeit wandern, vor allem, wenn sie ausgewaschen und deutlich zu kurz und/oder eng geworden sind. Und ja, auch männliche Lehrer sollten vor regelmäßigen Friseurbesuchen und dem Gebrauch von Shampoo nicht zurückschrecken!
Elternabende sind auch so ein Thema. Eine Klassenlehrerin, die da im Oktober im Tanktop in Nato-Oliv zu Jeans erscheint, kann ich einfach nicht für voll nehmen. Es ist nun einmal so, dass man nicht „nicht wirken“ kann. Das gilt auch für Lehrende.
Ich könnte dazu noch so viel schreiben, würde aber vieles nur wiederholen, was in vorherigen Kommentaren, vor allem dem von Maren, zu lesen ist.
Danke nochmal und eine gute kurze Woche!
Herzliche Grüße
Angelika
Liebe Angelika,
ja, da hätten hier wohl einige Eltern die ein oder andere Anekdote beizutragen! Die Wirkung von Kleidung ist nicht zu unterschätzen. Und ein nachlässiges Auftreten fällt immer auf die Person zurück. Ob man das nun toll findet oder nicht, ist dabei eigentlich nebensächlich. In unserer pluralistischen, individualisierten Gesellschaft wird der – grundsätzlich ja sehr wichtige – Freiheitsgedanke auf viele Bereiche übertragen, in denen ein bisschen mehr Rücksichtnahme durchaus angemessen wäre. Aber wie soll man Rücksichtnahme und Umsicht einfordern? Das ist das eigentlich Schwierige an der Sache…
Herzliche Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Ich arbeite seit einer Weile in der Erwachsenenbildung vor allem mit Migranten. Ich liebe schöne und qualitativ hochwertige Kleidung, habe aber zunächst eher nicht die besten Sachen angezogen, weil ich keine zusätzliche Mauer zwischen mir und meinen Teilnehmern aufbauen wollte, denen es zum Großteil finanziell nicht besonders gut geht.
Neulich hatte ich eine Fortbildung zum Thema Lehren im interkulturellen Kontext und ein Satz der Dozentin ist mir nachhaltig im Kopf geblieben: Wenig Stoff, wenig Status. Und das bezieht sich nicht nur auf die Rocklänge, sondern zum Beispiel auch auf die Stofffülle. In anderen Kulturen sind Lehrer eine viel stärkere Autorität als bei uns und textile Codes, die Status und Autorität konnotoeren, sind noch viel ausgeprägter als bei uns. Ich werde jetzt natürlich nicht mitten im laufenden Kurs komplett von meinem Erscheinungsbild abweichen, aber ich greife nun doch eher nach dem Bouclé- als nach dem Jeansrock, etc.
Liebe Alexandra,
das ist ein sehr interessanter, zusätzlicher Aspekt des Themas! Kulturelle Unterschiede werden uns zukünftig noch viel mehr beschäftigen und da ist ein Blick auf eine solche Interpretation Gold wert! Danke!
Herzliche Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Stephanie
Zwar bin ich keine Lehrerin, gebe nur regelmässig Schülern Nachhilfe. Aber ich möchte auch zuhause nicht schlabberig angezogen sein. Diese Stil-Tipps sprechen mich einfach an!
Vielen herzlichen Dank und liebe Grüsse
Maggie
Liebe Maggie,
auch eine Nachhilfelehrerin ist ein Vorbild und daher ist das Thema ganz sicherlich auch für Dich relevant 🙂 Danke für Dein positives Feedback!
Herzliche Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Stephanie,
vielen Dank für den heutigen Beitrag, der mich als Lehrerin (an einer weiterführenden Schule tätig) besonders anspricht.
An der Länge meines Textes sieht Du schon, dass ich zu dem Thema gerne rede …
Wünschenswert ist für mich, dass mehr Menschen wie Du, die nicht direkt in Schule oder Hochschule arbeiten, das Thema Kleidung und Pflege für Unterrichtende ansprechen würden, damit bei einigen in der Hinsicht mal der Groschen fällt. Nicht aus dem Grund, um noch eine Vorschrift in den Schulalltag zu bringen, sondern um ein Mindestmaß anzusprechen, sogenannte No-Gos im beruflichen Umfeld zu formulieren, die eigentlich selbstverständlich sein müssten und zum Handwerkszeug meiner Arbeit gehören.
Der Beruf an sich ist natürlich sehr anfällig für Kritik. Wenn ich mich jedoch für einen Beruf entschieden habe, bei dem ich jeden Tag präsentiere und ständig in Kontakt mit Menschen bin, spielt es sehr wohl eine Rolle, wie ich mich selbst präsentiere bzw. wie ich wahrgenommen werde. Es geht nicht nur bei Kleider- oder Farbwahl um Respekt, Autorität oder fachliche Kompetenz. Ich halte das Thema deshalb für essentiell, weil es eine innere soziale Haltung spiegelt, das ist sehr wohl ein Teil meiner pädagogischen Arbeit, welche innere Geisteshaltung ich lebe.
Es hat nichts mit Mode, modisch sein oder „ich interessiere mich nicht so für’s Äußere, innere Werte zählen“ oder „Kampf dem Konsum oder der Wegwerfgesellschaft“ zu tun. Gerade das macht die Sache aus meiner Berufserfahrung heraus so schwer, das Thema bei Lehrenden anzubringen, die oft eine gewisse Unangepasstheit in verschiedenen Bereichen leben möchten. Aus meiner bescheidenen Beobachtung heraus empfinden viele die Abwesenheit eines Dresscodes in Schule als entspannend, es gibt einem in einem sowohl inhaltlich als auch organisatorisch schwer geregelten Arbeitsfeld eine gewisse persönliche Freiheit, die viele genießen. Das macht es aus meiner Sicht so schwer, Bewusstsein zu verlagern. Die Beanspruchung während dem Berufstag ist enorm, Lehrer treffen pro Unterrichtsstunde zig Entscheidungen – und das soll dann schon morgens zu Hause bei der Kleiderfrage anfangen? Das ist schwierig zu vermitteln.
Dieser Aspekt, den ich für sehr wichtig bei dem Thema halte, fehlt mir in Deinem Beitrag noch. Mein Gedanke dazu:
Jeden Tag schauen mich die Schülerinnen und Schüler im Unterricht an, ob sie wollen oder nicht. Und ich finde, es gehört zu meinem respektvollen Umgang mit den Jugendlichen, mich für diese adrett, gepflegt und angemessen zu kleiden. Es ist eine Wertschätzung meiner Zuhörer, wenn diese einen gewissen Aufwand und wohldurchdachte Überlegung in meinem Auftritt erkennen könnten. Sie sind mir die Mühe nämlich wert. Ein angemessenes Äußeres spiegelt automatisch meine innere Einstellung den Menschen gegenüber wieder, für die ich mich morgens angezogen habe, ebenso meiner Arbeit gegenüber, meinem Beruf, abgesehen dabei von der Wertschätzung mir selbst gegenüber, versteht sich.
Meine Erfahrung: Die Jugendlichen nehmen das zu 100% wahr (!), sind sehr sehr sensibel dafür, genau wie Erwachsene gleichfalls dankbar für eine gepflegte Moderatorin sind. Ich selbst empfinde es z.B. bei einer Fortbildung als Zumutung, einer betont lässig-schlampig daherkommenden Lehrkraft mit ausgewachsenem Haarschnitt oder einer korpulenteren Dame, die sich in ein extra enges T-Shirt mit skinny Jeans gequetscht hat, stundenlang zuzuhören.
Damit komme ich nämlich zu meinem nächsten Punkt, der für Deinen Beitrag noch ergänzt werden könnte, um sich der eigenen Profession bewusster zu werden:
Wenn ich sitze, schaue ich der Dame oder dem Herren direkt auf den Po-Bereich, vorne wie hinten, das ist meine erste Sichthöhe (im Unterricht für Kinder und Jugendliche 1:1 die gleiche Situation, bitte) und ich möchte einfach nicht die Kurven der Unterhose, den Zwickel im zu engen Schritt oder die Struktur der Hautbeschaffenheit an Gesäß und Oberschenkel bis ins Detail ständig vor der Nase haben, keine Jeans anschauen, die im Sitzbereich hinten die ursprüngliche Farbe nur noch erahnen lässt, völlig ausgebeult, am besten noch ein Loch in der hinteren Gesäßtasche, dort, wo Geldbeutel oder Handy permanent lagern, der Gürtel schon 100 Jahre in Benutzung, dazu irgendein Hemd, dessen Muster in den Augen des Betrachters brennt.
Das Thema „Schwitzen“, wie von Vorrednerinnen angesprochen, sehe ich genauso. Kann äußerst problematisch sein. Habe selbst schon leidvolle Erfahrungen darin gesammelt. Jersey-Blazer sind übrigens manchmal Gold wert, stimme zu!
Die Idee einiger Kolleginnen hier, den Artikel ReferendarInnen zu zeigen, finde ich super. Dabei möchte ich einen bekannten, sehr weisen Satz ergänzen:
Es hat keinen Sinn, Kinder zu erziehen, sie machen ja sowieso alles nach.
Was ich damit sagen möchte: Angehende Unterrichtende werden sich an ihrem aktuellen Umfeld orientieren, welche Kleiderfrage in der Masse des Kollegiums alltäglich gelebt wird, wenn überhaupt. Und nicht, was die Modeflüsterin auf ihrem Blog postet. Leider. Deshalb möchte ich mich meinen Vorrednerinnen anschließen und Deinen Beitrag als Denkanstoß in die richtige Richtung für alle empfehlen, nicht nur für Auszubildende.
Es gibt keinen Dresscode an Schulen für die Unterrichtenden. Keinen. Auch keinen heimlichen oder unausgesprochenen. Ich rede nicht von vorgeschriebener Kleidung bis ins letzte Detail, sondern von einem minimalen Standard, den man im Beruf, speziell beim Umgang mit anderen Menschen, selbstverständlich umsetzt. Es gibt nichts.
Inzwischen gibt es an einigen Schulen immerhin Regelungen für Schüler, nicht mit super bauchfreien Tops oder ständig mit schlampigen Jogginghosen etc. zur Schule zu kommen.
Im Sommer habe ich schon etliche Lehrer getroffen, die mit Flip Flops, Hawaii-Bermuda-Shorts und verwaschenem V-Ausschnit-T-Shirt zur Arbeit kommen. Strandoutfit. Auf Nachfrage meinte ein Kollege: Ich möchte mir mein Urlaubsfeeling so lange wie möglich im Alltag erhalten. 😉 Ich bin mir nicht so sicher, ob das die richtige Botschaft ist: Der Lehrer ist während der Unterrichtszeit im Urlaub und die Jugendlichen?
Deine Tipps würden mich in manchen Kollegien schon außen vor stehen lassen.
Oder Strümpfe. Die meisten Frauen, die mir als Kolleginnen begegnen, tragen keine Feinstrumpfhosen. Im Winter blickdicht, ja, aber sonst, niemals. Dieser Aspekt – ob Feinstrumpfhosen bei Röcken bzw. Kleidern ja oder nein – ist in Schule gar kein Thema. Und in Deinem Beitrag auch nicht. Sonst schon.
Bedeutet, dass ich mit etwas formellerer, strukturgebender Kleidung auffalle. Unter Kollegen.
Seit zwei Jahren habe ich für mich in der Kleidung die formellere Ebene gelebt. Meine Arbeitsuniform: Etuikleid, Pumps mit spitzer Kappe, Blazer/Cardigan, hochwertige Mäntel oder Gehrock, Business-Bag, dazu gestufte, wellige, knapp schulterlange offene Haare für den „weichen“ Touch. Passt der Blazer am Ende gar zum Kleid, d.h. ist das eine Kombi/Kostüm, bin ich komplett overdressed und werde gefragt, ob heute etwas Besonderes ist oder ob ich einen wichtigen Termin habe oder ob ich Ambitionen habe, in die Schulleitung zu wechseln. Ich spreche von einer Schule mit über 100 Kolleginnen und Kollegen.
In meiner Arbeitsuniform fühle ich mich pudelwohl, dieser Stil gehört derzeit zu mir (bin Anfang 40).
Merci beaucoup für’s Zuhören!!
Liebe Maren,
deinen Beitrag möchte ich voll und ganz unterschreiben, obwohl (siehe oben) ich keine Lehrerin bin. Der Respekt, den man mit ordentlicher Kleidung seinem Gegenüber (Schüler oder Kollegen) entgegen bringen sollte, fehlt leider einigen Mitmenschen komplett. Und ich finde, dass man nicht unbedingt teuer gekleidet sein muss, aber sauber und passend!
Doro
Liebe Maren,
erst einmal vielen herzlichen Dank für Deine ausführlichen Gedanken und – sinnvollen – Ergänzungen zum Thema! Man merkt, dass Du mit Leidenschaft sprichst und aus Erfahrung. Und ich bin sicher, dass es eine ganze Reihe an Kolleginnen und Kollegen gibt, die Dich für Deine klare Haltung in dieser Sache wahrscheinlich kritisieren. So ist das in einer pluralistischen Gesellschaft.
Meine eigene Einstellung dazu ist: Freiheit braucht Verantwortung. Die absolute Freiheit, die manche gerne für sich in Anspruch nehmen, stößt für mich dort an ihre Grenzen, wo ich andere verletze, störe oder etwas zumute. Vor allem dann, wenn diese Menschen mir nicht ausweichen können. Das nennt sich Rücksichtnahme und Umsicht. Und führt zu angemessener Kleidung sowie Dress Codes – ob nun ausgesprochen oder unausgesprochen.
Nun sind optische Gegebenheiten ja immer sehr subjektiv. Und so ist es wahrscheinlich schwer, diese Grenze, ab wann sich jemand optisch belästigt fühlt und ab wann jemand optisch nicht mehr zumutbar wird, für jedermann einheitlich festzulegen. Geruchsbelästigungen sind da wahrscheinlich etwas einfacher zu fassen, wenn auch ebenso schwierig zu regeln… 😉
Ich hatte tatsächlich einmal eine Geschichtslehrerin, bei der mir schlecht wurde, wenn sie neben mir stand… Aufstehen und Weggehen fiel natürlich aus. Mehr muss ich dazu nicht sagen oder?
Das gehört für mich zu den ganz normalen Grundsätzen des Zusammenlebens, die meine persönliche Freiheit einschränken. Beim Lehrerberuf kommt für mich jedoch erschwerend hinzu, dass Lehrer auch Vorbilder sein sollten. Sie übernehmen die Verantwortung für junge Menschen und dies kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Respekt und Rücksichtnahme sind keine Einbahnstraße. Wer Respekt von den Schülern einfordert, sollte diesen auch zeigen. Was aber ist angemessen? Und wo sind hier die Grenzen? Das ist keinesfalls leicht und ich vermute, dass diese Frage fast jeder etwas anders beantworten würde.
Bei mir fällt beispielsweise die Antwort, ob eine Lehrerin unbedingt Feinstrümpfe tragen muss, anders aus als bei Dir: Ich halte das im Sommer für nicht nötig, solange die Beine und Füße gepflegt sind. Aber auch nur dann.
Und alleine daran sieht man schon, dass es – selbst wenn man im Grundsatz einig ist – gar nicht so leicht ist, auf einen Nenner zu kommen.
Ich freue mich aber sehr, dass mein Beitrag hier so viel Anlass für Diskussionen und tiefere Auseinandersetzung mit dem Thema gegeben hat. Diese Diskussion halte ich für äußerst wichtig. Denn sie ist nur ein kleiner Teil der Frage, die sich unsere Gesellschaft stellen muss: Was können wir von unseren Kindern erwarten und was muten wir ihnen zu? Wo sind die Grenzen unserer so großen Freiheit, die wir hier leben dürfen? Was sollen, dürfen, müssten unsere Kinder in ihre Köpfe und Herzen aufnehmen? Spannende Fragen die sicherlich weit über Dress Codes hinausgehen… 😉
Herzliche Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Stephanie,
super Artikel und kommt wie gerufen. Auch wenn ich keine Lehrerin bin, kann ich die Empfehlungen für meine neue Arbeitsstelle gut gebrauchen. Also herzlichen Dank dafür!
Liebe Grüße Jutta
Liebe Jutta,
das freut mich sehr! Dann wünsche ich Dir alles, alles Gute für den neuen Job!
Herzliche Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Stephanie
Ich lese nun seit gut einem Jahr Ihre Beiträge. Jeden Sonntag freue ich mich auf das Email.
Als Lehrperson habe ich diesen Artikel mit grossem Interesse gelesen. Wie bereits eine andere Dame geschrieben hat, habe ich mir dieses Wissen auch über längere Zeit erarbeitet und bin zu den gleichen Erkenntnissen gekommen. Ebenfalls für mich eine Bestätigung, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Die Suche nach den richtigen Teilen gestaltet sich aber immer wieder als Herausforderung um allen Ansprüchen gerecht zu werden. Da bin ich zum Schluss gekommen, dass auch hier „weniger mehr ist“. Lieber qualitativ hochwertige Stücke und dann die nächste Saison wieder etwas neues.
Herzlichen Dank für Ihr Engagement.
Es grüsst aus der Schweiz
Beatrix
Liebe Beatrix,
schön, dass wir wohl auf der gleichen Linie liegen! Qualität vor Quantität – da bin ich vollkommen bei Dir 🙂
Herzliche Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Ein toller Beitrag, vielen Dank! Ich bin seit zwanzig Jahren Lehrerin und kann alles, was geschrieben wurde, nur bestätigen. Inzwischen habe ich meine „Uniform“ gefunden, die jedoch so variabel ist, dass sie nicht als solche empfunden wird.
Meine Tipps, die natürlich nur unverbindliche Anregungen sind (jeder ist schließlich anders…): Sweatblazer als der große Joker – ich wasche sie nach jedem Mal Tragen (jeder, der täglich stundenlang vor der Klasse steht, weiß, wovon ich rede… trotz sorgfältigster Deowahl…). Ich bevorzuge sie wegen des unkomplizierten Waschens und auch deshalb, weil sie flexibler und nicht so steif sind wie manch andere Blazer, und habe sie inzwischen in vielen Farben. Der Nachteil ist, dass sie schneller ersetzt werden müssen als klassische Blazer, aber die Vorteile wiegen meiner Meinung nach die Nachteile auf. Alternativ Cardigans aus Viskose oder – im Winter – Kaschmir, wenn man nicht darauf angewiesen ist, einen entsprechend „strengeren“ Eindruck zu machen. Gerne ohne Knöpfe und vorne offen in Kombination mit einem schönen und nicht zu voluminösen Tuch (das passt auch prima zum Blazer). Darunter trage ich am liebsten Viskoseblusen, gerne auch in Weiß mit einem weißen, schlichten Tanktop. Ich weiß, dass die Meinungen hier auseinandergehen, aber im Winter habe ich sowieso Tuch, Blazer/Cardigan darüber, und im Hochsommer sieht man damit immer noch „angezogener“ aus als mit einem T-Shirt, zumal perfekt sitzende T-Shirts ab einem gewissen Alter und ggf. ein paar Pfunde zu viel sehr schwierig zu finden sind. Dann lieber ein schlichtes, weißes Tanktop, eine dünne und locker fallende Viskosebluse darüber, deren Ärmel sich etwas nach oben krempeln lassen und die ich locker in den Hosenbund stecke, dazu eine seriös wirkende dunkelblaue Bootcutjeans mit farblich abgestimmtem Gürtel – passt! Im Sommer weiche ich auf helle Stoffhosen mit ähnlichen Schnitten aus. Je nach Situation lasse ich den Blazer dazu an (Elterngespräch) oder ziehe ihn aus (wenn ich im Unterricht viel Bewegungsfreiheit brauche). Die Schuhe, die ich am liebsten dazu trage, haben eine stabilen 4cm-Absatz – sieht elegant aus, ist aber nicht „too much“.
Bei den Farben der Blazer, Hosen und Blusen bleibe ich im eng begrenzten Rahmen, dadurch muss ich morgens vor dem Kleiderschrank nicht lange nachdenken, sondern kann blind etwas herausgreifen und es passt zusammen. Dafür besitze ich unzählige Tücher, eine meiner großen Schwächen, sowie verschiedenfarbigen (dezenten) Schmuck – die Variationsmöglichkeiten sind dann nahezu unendlich.
Ein wie ich finde ganz wichtiger Punkt: Man kann geteilter Meinung sein, was dekorative Kosmetika angeht, aber es bleibt (leider) eine Tatsache, dass ein dezent geschminktes Gesicht ab einem gewissen Alter frischer und lebendiger aussieht als ein ungeschminktes. Man sollte diese Wirkung nicht unterschätzen, auch wenn es natürlich sehr unfair ist, dass junge Kolleginnen auch ungeschminkt frisch und munter wirken, während man selber in den Vierzigern oder Fünfzigern durchaus einen Unterschied feststellt, je nachdem, ob man Lippenstift aufgetragen hat oder nicht 😉 Ebenso spielt die Frisur eine wichtige Rolle und auch hier schadet ein bisschen Farbe häufig nicht.
Ganz wichtig und ein absolutes No-Go: Nie aus dem Haus gehen, wenn man sich nicht zu 100% wohl in seiner Haut (bzw. seiner Kleidung) fühlt – egal, ob es am Schnitt des Blazers, an dem Ausschnitt der Bluse oder der Art der Schuhe liegt. Während ein Einkaufsbummel so durchaus einigermaßen zu bewältigen wenn auch suboptimal ist, ist das in einer entsprechenden beruflichen Position „auf dem Präsentierteller“ ein innerlich gefühltes Spießrutenlaufen, das man sich auf gar keinen Fall antun sollte.
Dann lieber auf Nummer Sicher gehen und die perfekte Bluse bzw. den perfekten Blazer gleich mehrfach kaufen und wissen, dass man sich darin zu 100% wohl fühlt. Abwechslungsreich wird es durch Accessoires, falls man das Outfit sonst zu langweilig findet – da gibt es unzählige Möglichkeiten zur Variation.
Nochmals danke für den tollen und hilfreichen Artikel!
Liebe Kerstin,
das freut mich, dass Du meine Ausführungen mit Deiner 20-jährigen Erfahrung so gut nachvollziehen kannst! Und ich stimme absolut zu: Ein dezentes Make-up ist ab einem gewissen Alter einfach gepflegter und lässt sofort frischer aussehen. Die Betonung liegt natürlich auf dezent 😉
Ich wünsche Dir weiterhin viel Wohlgefühl und gaaaanz brave, super intelligente und neugierige Schüler!
Herzliche Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Uhh, ich fühle mich gerade sehr ertappt und ich glaube diesem Thema muss ich mich jetzt wohl mal wirklich nähern, auch wenn ich glücklicherweise bisher auch in Jeans und Shirts ohne Respektprobleme klar komme. Inzwischen fühle mich aber nicht mehr wohl damit und würde gern was dran ändern – mit meinem Gewicht und meiner Unlust auch nur ein Modegeschäft zu betreten ist das leider kein einfacher Schritt fürchte ich … mir graut aber ich muss mich damit jetzt wohl mal befassen – also vielen Dank für den tollen Post! Herzliche Grüße
Liebe Ingrid,
wenn Du Dich selbst nicht mehr im Gewohnten wohl fühlst, ist das ein deutliches Anzeichen, dass Du aktiv werden solltest 😉 Fang ganz klein an – beispielsweise mit einem wirklich passenden, neutralen, aber gut geschnittenen Blazer, den Du über Jeans und Shirt werfen kannst. Natürlich nur, wenn Du Dich darin gut fühlst. Oder mit einem wirklich schönen Seidentuch um den Hals. Da gibt es kleine, aber feine Möglichkeiten, Deinem Look ein Upgrade zu geben. Ganz ohne Frust 🙂
Herzliche Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Danke, danke, danke! Dieser Newsletter ist wunderbar, die Tipps so praxisnah und umsetzbar, ich bin begeistert. Bestätigt wurde ich in ganz vielen Outfits, die ich bereits ähnlich komponiere, bestehenden Ansichten und Überlegungen. Es sind wunderschöne, sehr praktikable Tipps dabei, die ich so schnell wie möglich ausprobieren möchte (natürlich unter Berücksichtigung meines Figurtyps). Endlich mal weg von Hosenanzug/Kostüm! Dermaßen gekleidet könnte ich in meinem Bereich lediglich Grenzen ziehen, die ich doch vermeiden oder einreißen will. Ich möchte mich wohlfühlen und meine Vorzüge betonen, professionell gekleidet sein ohne unnötige Hierarchien. Ein sehr gelungener Beitrag!
Liebe Margie,
das ist ja toll! Danke! Ich freue mich, dass ich helfen konnte. Du beschreibst genau mein Anliegen, das ich mit dem Beitrag im Sinn hatte: entspannt, nahbar und dennoch professionell wirken.
Herzliche Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Staphanie,
ich kann mich den vorherigen Kommentaren nur anschließen: ganz toll und sehr gut analysiert! Und erfreulich anwendbar auch auf andere (alle) nicht so formalen Arbeitsbereiche. Und ich verstehe wiedermal, warum manche Kombinationen sich so stimmig anfühlen und manche irgendwie verkehrt, da wahrscheinlich zuwenig strukturierte Elemente dabei sind. Mit denen stehe ich noch nicht ganz so gut, was sicher daran liegt, dass es schwierig ist (X-Figur) Struktur ‚von der Stange‘ zu kaufen. Ich übe mich im Abändern und Nähen, das macht oft schon einen besseren Effekt.
Also, vielen Dank für den tollen Artikel!
Herzlichen Gruß
Christina
Liebe Christina,
ja als X-Typ ist das vor allem mit den Abnähern immer schwierig – die stimmen fast nie wirklich. Vielleicht kannst Du auf andere Formen der Struktur ausweichen: Manschetten, Revers, Kragen, Biesen, Falten etc. Und nicht vergessen: Gürtel bringen auch Struktur in nicht so körpernahe Kleidung. Viel Erfolg damit!
Herzliche Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Toller Artikel und Kompliment
Sollte allen angehenden Lehrerinnen mit Bestehen des Examens ausgehändigt werden. Was ich schon alles so bei den Elternabenden gesehen habe …
Mein Sohn und seine Freunde (um die 30) lachen heute noch über ihre tolle Grundschullehrerin, welche leider im Leopardenlook und in Kunstleder gekleidet mit viel Bling-Bling vor die Kinder trat.
Aber sie blieb in nachhaltiger Erinnerung!
Liebe Vieava,
auch das sind bleibende Erinnerungen – nur ob die wohl so gewollt waren?? Kleiner Scherz in einer durchaus wichtigen Diskussion…
Herzliche Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Stephanie,
ich bin keine Lehrerin, könnte diese Tips aber fast 1:1 auf meine berufliche Tätigkeit übernehmen.
Super strukturiert und nachahmenswert, wie eigentlich immer!
Ich habe aber in mich hinein gegrinst, als ich an diverse Lehrer(innen) denken musste, die mir sowohl in meiner schulischen Laufbahn, als auch gerade als Mutter einer (noch) schulpflichtigen Tochter zu Zeit begegnen………da sind ein paar echte Härtefälle dabei….
Es ist wirklich so, dass man sich im persönlichen Gespräch als Elternteil von der Optik teilweise so „beeindruckt“ ist, dass man die Lehrkraft beim besten Willen nur schwer ernst nehmen kann, vor allem wenn diese dann bei den Schülern Ordnung und Struktur fordern. Wie kann man das, wenn man in Tigerleggings mit ca. 25 cm herausgewachsener Haarfarbe ungepflegt mit Essensresten zwischen den Zähnen und zerschlissenen Schuhen als Hauptfachlehrerin vor 16jährigen Schülern steht? Das ist keine Phantasiebeschreibung, sondern leider eine (sicherlich extreme) Tatsachenschilderung. Und auch den Lehrer mit den großformatigen Briefmarken auf seinen Hemden kann ich nicht richtig ernst nehmen. Die Schüler achten auf diese Dinge viel mehr, als man auch nur ansatzweise ahnt. Ich könnte Bücher schreiben. Kommentare wie „Frau S. hat wieder unsere Arbeiten in ihrem Schrankkoffer total zerknickt, weil sie da immer alles einfach oben reinpfeffert“ sind normal und ich glaube, dass sich leider ganz viele Personen die solche Berufe ausüben sich überhaupt nicht darüber im Klaren sind, wie leicht sie sich selbst ihrer Autorität berauben…..
Einen schönen Maifeiertag wünsche ich dir und allen Lesern!
Doro
Liebe Doro,
ja, darum geht es: Dass sich viele Lehrer durch ihr Auftreten selbst die Arbeit erschweren. Ich höre oftmals das Bedauern, dass die Schüler keinen Respekt mehr vor den Lehrern haben. Wen wundert das, wenn es solche Auswüchse gibt, wie Du das schilderst?
Dir auch einen schönen Mai noch und herzliche Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Man sollte seine Outfits auch immer wieder neu kombinieren, oder mit Accessoires leicht abändern, sonst bekommt man zu hören: “ Jetzt hat sie schon wieder das gleiche an, oh Gott!“
Sehr hilfreicher Artikel, den ich an meine Nichte ( Dozentin, noch etwas unsicher im Styling) weitergeleitet habe. Sie ist begeistert.
Liebe Grüße
Nora
Liebe Stephanie,
auch ich bin total begeistert von Ihrem heutigen Bericht!
Ich bin gleicher Meinung wie Ingeborg, dass ihre Vorschläge eigentlich für alle Frauen jenseits des Mädchenalters gelten sollten!
Einach Stil und Klasse haben! Auch innerlich!
Ganz herzlichen Dank dafür!
Liebe Maja,
das freut mich sehr, dass ich anscheinend mit dem Thema tatsächlich einen Nerv getroffen habe 🙂
Herzliche Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Genau so sollten alle Lehrerinnen und Dozentinnen am Arbeitsplatz erscheinen. Ich kenne auch noch die Zeit, als ReferendarInnen und junge LehrerInnen in Jesuslatschen, Schlabber-T-Shirt oder (Männer) Holzfällerhemd im Unterricht erschienen. Vom Wildwuchs der Haare und Bärte ganz zu schweigen. Schön, wenn sich das inzwischen geändert hat. Aber diese Handreichung sollte trotzdem Grundlage für entsprechende Ratschläge in der Ausbildung von ReferendarInnen sein. Bei meiner Ausbildung vor 30 Jahren war das leider kein Thema.
Liebe Ulrike,
ja, solche Jugenderinnerungen habe ich auch 😉 Es waren damals die 68er Lehrer, die alle Kleidungsregeln revolutionär über Bord geworfen haben…
Herzliche Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Stephanie,
als junge Lehrerin freue ich mich natürlich über die praxisnahen Tipps – man merkt, dass da jemand spricht, die Erfahrung in diesem Bereich hat und uns davon mitteilt. Vielen Dank dafür.
Meine persönliche Uniform besteht zur Zeit aus einem Bleistiftrock (habe ich in verschiedenen Farben, zB rot) aus Tweed, dazu ein schwarzes Baumwoll-Langarmshirt (schwarz wegen der Schweiß-Gefahr, davon hatte auch schon eine andere Leserin geschrieben) und schwarze Strumpfhose. Als Schuhe weinrote Chelsey-Boots, super bequem und schick.
In der Kombi fühle ich mich sehr wohl und durch Statement-Kette und große Creolen, die ich dazu kombiniere, auch modisch, ohne für eine Schülerin gehalten zu werden, was aufgrund meines Alters doch passieren könnte. Daher lege ich erst Recht Wert auf gepflegte Kleidung.
Mein zweites immer wiederkehrendes Stilelement, Boho, spare ich mir für den Alltag auf oder setze ganz dezent Akzente mit einzelnen Accessoires.
Ein Tipp für andere Leserinnen hier: Mit Schals oder Tüchern kann man stilsicher dafür sorgen, dass ein Shirt nicht zu tiefe Einblicke gewährt 🙂
Viele Grüße
Nana
Hallo liebe Stephanie
Vielen Dank für das heutige Modegeflüster. Ich bin einfach „platt“, wie strukturiert und überschaulich Du dieses Thema „serviert“ hast. Deine Vorschläge und Bemerkungen dazu sind sehr durchdacht und ich wünsche mir, daß sich ALLE Frauen, egal welchen Berufes und Alters, sich Deine Vorschläge und auch „Warnungen“ einprägen und zu Herzen nehmen. Wie viele Prozent der Frauen, egal wie jung oder alt haben einen Beruf, wo es angesagt ist, durch Kleidung und Bling Bling unbedingt auffallen zu müssen? Deine Ratschläge gelten eigentlich allen Frauen, die aus dem Mädchenalter raus sind. Leider lehnen sich ganz junge Frauen oft an die Vorführfrauen der bunten Medien. Natürlich reicht das Geld oft nicht für Qualität. Das Mantra: “ Weniger ist mehr“ , reicht über viele Modetrends hinaus. Gerade habe mir bei Ebay zum Spaß tausende total übertriebene Modesachen wie sehr hohe, sehr spitze Schuhe angeguckt……. und nun sind Blockabsätze angesagt. Meine Enkelinnen kaufen gern in Second Hand Läden, weil sie keine billigen Stangenklamotten mögen. Da ändere ich schon gerne ein teures , elegantes Teil für sie.
Vielen, vielen Dank für den heutigen Modebrief.
Liebe Modeflüsterin,
Sie haben wirklich an alles gedacht, ich arbeite seit vielen Jahren in der Erwachsenenbildung und bin aufgrund vieler Erfahrungen zu genau den Ergebnissen gekommen, die Sie schildern. Wie oft habe ich im letzten Moment schicke Schuhe doch noch gegen bequeme, flache ausgetauscht ud gemerkt, dass mein „Standpunkt“ besser ist, wenn ich geerdet und sicher stehe! Das A und O bei der Kleiderwahl ist in der Tat: fühle ich mich gut und sicher darin?
Einen wichtigen Punkt möchte ich ergänzen: wenn man „vorne steht“, schwitzt man leicht, vor Aufregung, vor Anstrengung. Reine Naturfasern sind da kontraproduktiv. Der Albtraum: Oberteile aus reiner Seide….die Schwitzflecken sind weithin sichtbar und vor allem: sie trocknen so schnell nicht und fühlen sich unanagenehm an. Mischfasern sind die Lösung.
Ach ja, bei der Unterwäsche sollte nicht nur der BH sehr gut sitzen, auch Slips müssen bequem, unsichtbar und un-spürbar sein. Es gibt nichts Nervigeres, als einen Slip, der nicht richtig sitzt….
Ich fühle mich sehr bestätigt durch Ihren Artikel, das tut auch mal gut!!!
Herzlichst, Sabine
Liebe Stephanie Grupe,
mal wieder ein genialer Artikel, vielen Dank dafür. Ich werde ihn meinen Referendarinnen empfehlen, auch wenn diese in der Schule erheblich professioneller auftreten als meine Generation damals (Latzhosen, wallende Blumenkleider, war trotzdem eine schöne Zeit !). Besonders gut finde ich den Ausdruck „Rüstung“, denn so ist es ja: An schlechten Tagen gibt mir mein Blazer Schutz und „Haltung“. Ich wirke nicht nur sicher, ich fühle mich auch so. – Eine Frage habe ich: Ich ziehe schon super skinny Jeans in der Schule an, aber nur in Kombination mit langen Oberteilen, die den Schritt verdecken, die Jeans hat also dann eher eine “ Strumpfhosenfunktion“. Geht das Ihrer Meinung nach? Und: Im Hochsommer kann ich doch nicht ganz auf Blümchenkleider verzichten… Viele Grüße: Monika