Wissen Sie, was viele der besten Stücke in unseren Kleiderschränken gemeinsam haben? Sie kommen nur selten ans Tageslicht. Ich wette, auch Sie haben dieses bestimmte Teil – ein Kleid, eine Bluse, einen Schuh oder ein Tasche -, die Sie für eine besondere Gelegenheit aufheben. Nur dass diese Gelegenheit irgendwie nie kommt. Und so führen einige unserer schönsten Teile ein wahres Schattendasein. Warum ist das so?
Dieser Frage geht Gillian Dunn in ihrem TEDx -Talk in White Rock, Kanada, nach. Die Krankenschwester aus der Intensivstation hatte ein Schlüsselerlebnis, das sie zum Nachdenken brachte. Seitdem ist sie auf einer Mission. Sie möchte Menschen helfen, die Ursachen dafür zu erkennen, warum sie besonders schöne Dinge horten, anstatt sie zu nutzen – oder zu verbrauchen.
Ich habe mich in der Rede von Gillian an einigen Stellen ertappt gefühlt. Und ich bin gespannt, wie es Ihnen damit ergeht…
Die Original-Rede in Englisch finden Sie hier auf YouTube.
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Im Folgenden habe ich Ihnen die wichtigsten Erkenntnisse zusammengetragen.
Was schläft in Ihren Schränken, das Sie für besondere Gelegenheiten aufheben?
Zuerst einmal stellt Gillian – wie viele Frauen – fest, dass sie nur allzu oft vor ihrem vollen Kleiderschrank steht und überrascht feststellt: Ich habe nichts anzuziehen!
Sie resümiert: Der Kleiderschrank ist nur einer der Orte, an dem uns unser Besitz schlichtweg überwältigt. Tatsächlich zeigen einschlägige Untersuchungen, dass wir nur 20 Prozent unserer Kleidung in über 80 Prozent unserer Zeit tragen.
Und dennoch kaufen wir immer mehr davon.
Nicht zuletzt, da jedes zusätzliche Kleidungsstück nur einen Klick entfernt liegt. Im Zweifelsfall müssen wir gar nicht vom Sofa aufstehen, um den Kleiderschrank zu füllen. Und unsere Wohnungen oder Häuser ebenfalls.
„Shoppen“ heißt die neue Freizeitbeschäftigung. Überfluss ist das gesellschaftliche Phänomen, das daraus resultiert.
Immer mehr Dinge anzuhäufen, sei aber gar nicht das eigentliche Problem (einmal abgesehen von den Auswirkungen auf unsere Umwelt). All die Dinge zu nutzen, die wir besitzen, aber schon.
Gillian macht an dieser Stelle in Ihrer Rede eine kleine Umfrage im Publikum, der ich mich gerne anschließe:
- Haben Sie auch Kleidung im Schrank, an denen noch das Preisschild hängt?
- Wie viele Stücke haben Sie im letzten Jahr nicht einmal getragen?
- Wie viele Deko-Kerzen haben Sie im Haushalt, die Sie noch nie angezündet haben?
- Oder wie sieht es mit der Flasche Champagner aus, die immer noch auf die besondere Gelegenheit wartet?
- Oder vielleicht steht ja auch in Ihrer Garage ein wertvolles Gefährt, das fast nie Ausgang hat?
- Ganz zu schweigen vom „guten“ Porzellan, das nur für besonderen Besuch vorgesehen ist…
Seit ihrem Schlüsselerlebnis findet Gillian Dunn viele solcher und weiterer ungenutzter Dinge – bei sich selbst, bei Freunden und Bekannten.
Das Schlüsselerlebnis: Die besten Dinge bleiben im Schrank, weil…
Ihr eigenes Aha-Erlebnis beschreibt sie folgendermaßen:
Damals reiste Sie nach Mexiko. Dort sah sie eine wunderschön aufwändig verzierte, blaue Kerze, die sie sich kaufte. Zuhause angekommen entschied sie jedoch, dass die Kerze zu schade sei, gleich angezündet zu werden. Sie blieb in der Verpackung und verschwand im Schrank.
Drei Jahre sollte es dauern, bis sie sich an die Kerze erinnerte. Jetzt, zu diesem besonderen Anlass sollte sie brennen. Doch leider: Die schöne blaue Kerze war in ihrer Verpackung zu einer blauen Wachsmasse zusammengeschmolzen.
Seitdem recherchiert Gillian nach den Gründen:
Warum häufen wir Dinge an, die wir nicht nutzen?
Es sind nicht die preisgünstigen Jogginghosen oder das Geschirr von Ikea, das dieses Schicksal erleidet. Es sind die “guten“ Dinge: der tolle Hosenanzug oder das Kostüm, das wertvolle Kleid, die teure Handtasche, der exklusive Schmuck.
Gillian berichtet von einer eigenartigen Begegnung – dem Gespräch zweier Männer, die sich beim Einkaufen treffen.
Mann 1: „Oh, Sie tragen da aber eine ganz wunderschöne Armbanduhr!“
Mann 2: „Wenn Ihnen diese so gut gefällt, dann sollten Sie erst einmal die Uhren sehen, die ich nicht trage!“
Und als ob das nicht schon sonderlich genug wäre, antwortet Mann 1: „Sie haben ja so Recht! Die besten Stücke verlassen natürlich niemals das Etui.“
So viele Armbanduhren, die nicht getragen werden! So viele Uhren, die in Schränken vor sich hin ticken, deren Batterien langsam schwinden, während ihre Besitzer nur die zweitbeste Uhr tragen!
Wie sieht das mit Ihrer Kleidung, Ihren Taschen, Ihren Schuhen aus? Ticken diese auch vor sich hin?
Ein Gefühl und zwei Glaubenssätze sind schuld.
Gillian findet heraus, dass es ein ganz bestimmtes Gefühl ist, das wir haben, wenn wir diese besonders wertvollen Dinge nutzen möchten:
Anstatt dass wir uns besonders fühlen, wertvoll, uns etwas gönnen, uns vielleicht sogar ein bisschen verwöhnen wollen, fühlen wir nur: Dieses Ding ist eigentlich zu schön für mich. Für meinen Alltag. Für jeden Tag. Oder überhaupt.
Tatsächlich basiert dieser Instinkt, Dinge zu horten, auf zwei Glaubenssätzen:
- Ich bin nicht genug.
- Ich habe nicht genug.
Überlegen Sie einfach einmal, an was Sie zuerst denken, wenn Sie morgens aufwachen:
„Ich habe nicht genug geschlafen.“
Oder: „Ich habe nicht genug Zeit.“
Das sind nur zwei Symptome des „Nicht-genug-haben-Könnens“.
Tatsache ist: Heute leben viele Menschen in Häusern und Wohnungen, die dreimal so groß sind wie noch vor 50 Jahren. Und dennoch sind die Garagen so voll, dass man darin fast keine Autos mehr parken kann.
Der zweite Glaubenssatz ist noch perfider: „Ich bin nicht genug.“
Dies führt unmittelbar zu Einkaufsorgien als Ersatzbefriedigung. Man stellt sich ein Leben vor, das man gerne hätte und kauft dafür ein:
- Eine Hose, die bestimmt toll aussieht – wenn ich erst einmal 5 Kilos abgenommen habe.
- Ein Werkzeug oder Gerät, das mich ein bestimmtes Hobby viel besser ausführen lässt – wenn ich dann endlich Zeit dafür habe.
- Die High Heels, die vor dem Spiegel ein Superweib entstehen lassen – und niemals das Haus verlassen.
Wir kaufen Dinge, weil wir uns vorstellen so zu sein, dass wir sie brauchen, tragen, nutzen könnten. Aber zwischen Kasse und Zuhause verlässt uns die Hoffnung und das Ding landet im Schrank – zusammen mit all den anderen Dingen, auf unbestimmte Zeit.
Diese Dinge sind nicht einfach Dinge. Dinge sind Versprechen für ein anderes Leben – mit einer besseren Version von uns selbst. Es sind Versprechen für den Tag, wenn…
Sie können die Lücke füllen: Wenn Sie beruflich den erhofften Erfolg haben, wenn Sie ein paar Kilos verlieren, wenn Ihr reales Leben endlich dem Leben entspricht, das Sie auf Instagram schon haben.
Aber was ist, wenn dieses „Wenn“ niemals kommt?
Hier kommt Gillians Erfahrung als Krankenschwester auf der Intensivstation ins Spiel:
Täglich sieht sie Menschen, für die das „Wenn“ niemals stattfinden wird.
Welche Lehre sie aus diesem täglichen Kontakt mit Leben und Tod zieht?
„Leben ist genau das, was Sie daraus machen. Gestalten Sie Ihr Leben so, dass Sie es genießen!“
Angesichts des Todes oder eines Unfalls, der das Leben verändert, fallen Ihre Ausreden, warum Sie Ihre schönsten Stücke nicht tragen oder nutzen, in sich zusammen. Sie werden bedeutungslos.
Werfen Sie diesen – häufig unbewussten – Glaubenssatz „Ich bin nicht gut genug“ über Bord!
Sie sind gut genug, um sich diese schönen Dinge in Ihr Leben zu bringen! Und zwar jetzt!
Wenn es keine Ausreden mehr gibt, dann ist sie da: die Zeit, Ihre schönsten Sachen zu tragen, zu nutzen, zu gebrauchen.
Es wartet viel Freude auf der anderen Seite auf Sie – der Seite, auf der es keine „guten Gründe“ mehr gibt, etwas besonders Schönes oder Wertvolles nicht zu nutzen. Es ist der Ort, an dem Sie gut genug sind. An dem jeder Anlass Ihres Lebens gut genug ist. Denn er ist es immer. Es ist schließlich Ihre Lebenszeit!
Gillian Dunn schließt ihren Vortrag mit einer Metapher:
Stellen Sie sich vor, Sie erhalten ein wunderschön verpacktes Geschenk. Würden Sie es einfach in das Regal stellen – und nicht auspacken? Das käme Ihnen gar nicht in den Sinn oder?
Das Leben wiederum gibt Ihnen jeden Tag, jede Stunde, jeden Moment ein Geschenk: Das heißt „Heute“.
Und wir machen es nicht auf. Da wir falsche Glaubenssätze gespeichert haben. Und so schmilzt unser Leben dahin – wie eine blaue Kerze aus Mexiko.
Also: Tragen Sie das tolle Kleid, die super Schuhe, die teure Tasche! Auch im Alltag. Trinken Sie den Champagner – auch wenn es alleine vor dem Fernseher ist. Nutzen Sie das gute Porzellan einfach jeden Tag in Ihrem Leben!
Und zwar heute. Oder zumindest diese Woche. Und zwar egal, ob die Gelegenheit passt oder nicht.
Versprochen?
Und eine kleine persönliche Ergänzung an dieser Stelle: Alles, was Sie nicht nutzen, brauchen Sie doch nicht wirklich oder?
Was uns wieder zur Frage führt: Wie viel brauchen wir wirklich?
Sie kennen meine Antwort darauf: Wenig. Aber das Richtige. Und davon das Beste, was Sie sich leisten können. Und dann tragen Sie es möglichst häufig. Oder nutzen Sie es möglichst täglich. Weil Sie gut genug dafür sind.
Welches gute Stück werden Sie in der kommenden Woche endlich tragen oder nutzen? Wofür sind Sie sich in den kommenden Tagen endlich gut genug?
Berichten Sie hier von Ihrem kleinen Luxus im Alltag!
Anmerkung: Die meisten Inhalte dieses Beitrags sind eine freie Übersetzung und Interpretation der Rede von Gillian Dunn. Diese hat mich beeindruckt, da sie beschreibt, was ich seit vielen Jahren fühle. Dass wir zu viele Dinge besitzen. Zu viele Dinge nicht nutzen. Und dass dies eine tiefere psychologische Ursache hat. Danke, Gillian, für Ihre aufschlussreichen Worte!
Anmerkung 2: Dieser Beitrag entstand vor der Corona-Krise. Die Überlegung, was wir wirklich zum Leben brauchen, ist heute dringlicher denn je. Ich bin sicher: Wenn wir uns auf das wirklich Notwendige und Richtige für unser Leben konzentrieren und uns von dem Wenigen das Bestmögliche gönnen, werden wir befreiter und glücklicher leben – trotz, während und nach einer Krise. Achten Sie gut auf sich!
Liebe Stephanie,
auch ich kann mich nur den anderen Beiträgen anschließen: Ein toller Artikel inkl. Video, der zum Nachdenken anregt.
Obwohl ich im Winter nach einem Buch von Marie Kondo meinen Kleiderschrank sowie meine Wohnzimmerschränke ausgemistet habe, habe ich nach Lesen des Artikels und Durchsicht meines Kleider- und Schuhschrankes doch festgestellt, dass auch ich noch einige Schätze habe, die ich bisher kaum angezogen habe (könnte dreckig werden oder Macken bekommen, ist zu schade…). Ja, die Glaubenssätze aus der Kindheit wirken auch bei mir nach.
Am nächsten Tag habe ich dann direkt meine „guten“ beigefarbenen Pumps zur Arbeit angezogen. Und nächste Woche ist mal meine Seidenbluse dran – evtl. etwas lässiger kombiniert mit einer Jeans.
Die Ideen, die nächste Zeit (z.B. 21 Tage) jeden Tag etwas zu tragen, was bisher „dahinschlummerte“, finde ich toll und werde ich auch ausprobieren.
Viele Grüße
Susanne
Liebe Susanne,
das finde ich großartig, dass Sie sich mithilfe von Marie Kondo zu so viel mehr Klarheit gelangt sind! Das ist ein herrliches Gefühl, wenn alles übersichtlicher wird 🙂
Die Idee, in den nächsten Wochen möglichst alles zu tragen, was ansonsten „zu gut“ für den Alltag ist, finde ich toll! Da mache ich glatt mit und werde meine Lack-Loafer von Phillip Lim endlich eintragen – im Home Office 😉
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Stephanie,
dieser Beitrag spricht mir aus der Seele. Auch ich hebe Kleidung für „gut“ auf, für Geburtstage und ähnliches. Dann trage ich die doch nicht, weil ich mir unsicher bin (overdressed), das Wetter nicht passt oder im Garten gefeiert wird und ich Angst habe, die Kleidung könnte beschädigt werden. Ehe man sich versieht, ist der Sommer vorbei und die Kleidung liegt immer noch unbenutzt im Schrank!
Hinzu kommt, dass ich seit drei Jahren in Rente bin und längst nicht mehr so viele Sachen brauche wie im Büroberuf.
Ich habe zuviel, kann mich aber auch nicht so schnell trennen. Da wirkt die Erziehung immer noch nach, wahrscheinlich Angst vor Verlust.
Schon verrückt, oder?
Liebe Helga,
das sind tief sitzende Erfahrungen aus der Kindheit. Damals machte das durchaus Sinn, die wenige, schöne Kleidung für sonntags aufzuheben und sie somit zu schonen. Aber sie wurde ja auch jeden Sonntag getragen… 😉
Bei mir dauerte es jahrelang, bis ich weiße Hosen tragen konnte – auch zur Gartenparty oder in den Biergarten. Jetzt lege ich im Zweifelsfall ein Tuch oder eine Serviette auf den Stuhl und bin entspannt, wenn mal doch ein Fleck entsteht. Irgendwann ist die weiße Hose dann eben „durch“. Das dauert überraschenderweise viel länger, als man anfangs glaubt und bis dahin wird sie viel und oft getragen 😉
Wenn Du ohnehin eigentlich aussortieren müsstest, ist es doch viel schlauer, die schönen Teile einfach in den Alltag zu integrieren und aufzutragen – statt sie wegzugeben! Du schaffst das – da bin ich sicher!
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Stephanie, liebe Modeflüsterinnen,
der Sonntag 2.0 bringt Muße für einen Kommentar mit sich. Dreimal dürft Ihr raten, was wir gestern Abend gemacht haben? Klar, Champagner getrunken, einfach so.
Bei ungetragenen Kleidungsstücken gibt es verschiedene Ursachen:
– zu seltene Gelegenheit (das sind dann wirklich extravagante Teile, eine Paillettenhose ist mir tagsüber im Alltag zu viel, egal wie „downgedressed“ getragen)
– zu eingeschränkte unkreative Nutzung
– Fehlkäufe
Die tollen Stücke für Besonders, die mein Herz zum Hüpfen bringen und in absehbarer Zeit zum Einsatz kommen (zum Beispiel zum Champagner auf der Terrasse), dürfen bleiben.
Ursache von Fehlkäufe sind falscher Schnitt, falsche Farbe, zu aufwändige Pflege, v.a. aber sind manche einfach zu unbequem! Um letzteres zu vermeiden, stelle ich mich zur Anprobe neuer Teile NICHT gleich vor den Spiegel, sondern schlüpfe rein und spüre mit geschlossenen Augen erstmal, wie das Teil sitzt, ob es irgendwo klemmt, kratzt, kneift, drückt) und gehe erst dann zum Spiegel.
Bei manchen ungetragenen Stücken hilft es, sich von Konventionen zu lösen und kreativ zu werden, das Einsatzgebiet auszudehnen (z.B. die schöne Bluse auch im Supermarkt zu tragen), andere Tragevarianten zu versuchen oder Kleidung jahreszeitenübergreifend zu nutzen. Letzte Woche hab ich gerade ein paar leichte Boots, die nicht zu warm sind, zu Jeans und Wildledermantel an einem warmen Tag getragen, ging super! Und heute morgen in Ermangelung eines leichten sommerlichen Blazers hab ich ein knielanges Leinenkleid offen über Jeans und Top angezogen.
Auch den eleganten Zaubermantel, von dem oben die Rede war, könnte ich mir, wie Stephanie schon schrieb, ebenfalls gut mit lässiger Jeans und Alltagslook als Highlight vorstellen.
Sowohl mit Gelegenheiten, Jahreszeitenbindung und Tragevarianten kann man sehr erfinderisch umgehen. Werdet kreativ und genießt Eure Schätze!
Herzliche Grüße von Henrike
Liebe Henrike,
herzlichen Dank für Deine vielen hilfreichen, weiteren Anregungen!
Das hast Du wieder einmal super analysiert, warum manche Teile nicht oder fast nicht getragen werden… Den Vorschlag, die Kleidung mit geschlossenen Augen anzuprobieren, finde ich klasse! Denn meist hat man/Frau ein sehr gutes Gefühl dafür, worin man sich wohlfühlt. Nur sind die Augen ein sehr viel stärkerer Sinn und sehenden Auges fällt es schwer, sich noch auf das Körpergefühl zu konzentrieren, da es vom Sehen überlagert wird. Sehr gute Idee! Gefällt mir 🙂
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Stefanie, liebe Moflüsterinnen, ich habe mich in all diesen Kommentaren ein bisschen wieder entdeckt.
Schon seltsam, wie schlecht man Prägungen aus der Kindheit los wird.
Auch ich habe ein paar super schicke Pumps aus feinen Leder, die bislang im Karton ihr Dasein fristen. Zu schade für das Fahrrad auf dem Weg zur Arbeit! Das wird sich jetzt ändern.
Vielen lieben Dank für all die Anregungen und einen sonnigen Pfingstmontag. Caro
Liebe Carola,
sind die Pumps denn super-bequem? Dann würde ich sie auch zu Jeans tragen – genau so wie Sneakers. Vielleicht nicht gerade bei Regen 😉
Wünsche viel Freude beim Fahrrad fahren mit Pumps! Ob das wohl eine Auswirkung auf Deine Haltung auf dem Fahrrad hat? Das fände ich spannend…
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Stephanie,
Sowohl der Artikel als auch die Kommentare sind wieder sehr schön geschrieben und geben gute Impulse. Es erinnert mich an die Geschichte über den Mann, der das edle Seidennachthemd seiner Frau heraussuchte, das sie für eine besondere Gelegenheit aufgehoben hatte- und das wurde nun ihre Beerdigung. Same same but different!
Zu Deiner Frage: in meinem Schrank hängen ungenutzt ein Abendkleid ( in der Hoffnung auf Tanzkurs), ein sommerliches Cocktailkleid, für 3 festliche Anlässe im letzten Sommer gekauft, wo es dann leider doch nicht getragen wurde (zu heiß, zu nass, overdressed) und ein Zaubermantel , gekauft auf überzeugende Anregung einer Modeflüsterin 😉 Aber ich fühlte mich auch damit bisher immer overdressed. Ausserdem horte ich in meinem vollen Schrank Kleidergrößen zwischen 46 und 50, entsprechend meinen Gewichtsschwankungen. Das macht die 2-Jahre -Regel schwierig. Mein Glaubenssatz lautet eher: das brauche ich vielleicht nochmal….. Mit Deiner Hilfe lerne ich aber so langsam, gezielter einzukaufen und meinen echten Stil ( also nicht den, den ich gern hätte wie z.B. der Jaquard-Zaubermantel) zu erkennen. Danke dafür! Liebe Grüße und schönen Pfingstmontag, Andrea
Liebe Andrea,
ja, mit drei Kleidergrößen im Schrank wird das Aussortieren schwierig… Das kenne ich aus eigener Erfahrung – eine Kleidergröße hin oder her sind schon mal möglich 😉
Zum Thema Overdressed: Wenn Du Dich häufig „zu elegant“ oder „zu schön“ angezogen fühlst, dann kann das unterschiedliche Gründe haben: Der eine liegt tatsächlich in Deiner Stil-Persönlichkeit. Jede Frau hat ein eigenes Eleganz-Level, mit dem sie sich wohlfühlt.
Zum anderen kann es einfach nur ungewohnt sein, wenn man die Blicke der anderen plötzlich auf sich spürt. Daran kann man sich gewöhnen! Es braucht nur ein wenig Mut! Dann würden die Teile bei Dir Freude auslösen, sie würden Dir super gut gefallen und Du hast nur Angst, die Blicke auf Dich zu ziehen (obwohl es ja „positive“ oder zumindest „interessierte“ Blicke wären…).
Schließlich könnte es sich auch um einen falschen Glaubenssatz handeln – wie hier besprochen: das Gefühl, für ein Stück nicht „gut genug“ zu sein. Vielleicht solltest Du hier noch einmal genauer nachspüren?
Und dann noch ein Tipp dazu: Nimm Dir ein Teil, in dem Du Dich für „overdressed“ hältst und kombiniere es im Stilbruch mit lässigen Teilen. Also beispielsweise der Zaubermantel mit ausgefransten Jeans, T-Shirt und Sneakers sowie Hobo-Bag. Und dann schau mal, wie sich das für Dich anfühlt (und warum das so ist, siehe oben). Auf diese Weise lassen sich oft viele vermeintlich „zu guten“ Stücke noch wundervoll integrieren 🙂
Viel Erfolg damit!
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Dankeschön für die ausführliche Antwort. Ich denke gern darüber nach. Und das Styling des Zaubermantels hatte ich mir tatsächlich ähnlich vorgestellt- es liegt so ein bisschen auch am Mangel an Gelegenheit, zumal derzeit. Aber vielleicht sollte ich einfach mal wieder in die Stadt zum shoppen fahren? Ohne Kaufabsichten! –Aber mit Maske und Mantel- oje, das überzeugt mich gerade nicht. Ich warte wohl noch ein bisschen:-)
Danke und lieben Gruß! Andrea
Liebe Stephanie und MoFlü’s,
ein Erklärungsversuch: Auch in meiner Kindheit war noch Sonntagskleidung angesagt. Weil die Kinder zu schnell herausgewachsen waren aus ihrer Sonntagskleidung, konnte diese ja nicht so lange wie vorgesehen genutzt werden. Das war irgendwie paradox. Andererseits gab es damals nicht so viel zu kaufen wie heute. Vielleicht waren auch Geldgründe ausschlaggebend. Es sollte nicht gleich die ganze Kleidung wochentags „heruntergerissen“ werden. Diese Verhaltensweise hat sich auch bei mir eingeprägt. Als ich meine Kleidung selber kaufen konnte habe ich damit Schluss gemacht.
Die angeführten Glaubenssätze „Ich bin nicht genug“ und „Ich habe nicht genug“ kann ich nicht teilen. Ich denke zwar oft, dass ich wieder nicht genug geschlafen habe. Die Vorstellung, nicht genug Zeit zu haben, ist falsch. Wir haben ja alle die gleiche Zeit zur Verfügung. Das Zauberwort heißt Energiemanagement. Ich arbeite daran.
Mein Credo, um die im Schrank gehorteten Dinge zu benutzen oder um etwas zu tun, womit ich noch zögere, lautet: „Wann, wenn nicht jetzt !?“.
Wenn ich etwas Neues gekauft habe, entferne ich dann normalerweise das alte Teil aus dem Schrank. Trotzdem habe auch ich einige Sachen im Schrank, die seltener benutzt werden, z.B. eine vor zwei Jahren im Urlaub gekaufte Handtasche. Die neue ist etwas kleiner als die alte. Die alte blaue Tasche habe ich noch nicht weggeworfen, weil sie ein tolles Innenleben hat und ich sie noch benutze. Damit keine Schrammen an die neue blaue Tasche kommen, steht diese in einer blauen Tüte hinter der alten Tasche im Schrank. Immer wenn ich den Schrank öffne, ist die neue Tasche nicht sichtbar. Ich werde die neue Tasche jetzt ohne Verpackung nach vorn stellen und benutzen😊, auch ohne entsprechenden Anlass.
Allen noch einen schönen zweiten Pfingsttag und viele Grüße.
Brigitte
Liebe Brigitte,
vielen Dank für Deinen Bericht in Sachen „Dinge horten“! Ich glaube, dass wir hier sehr viele Leserinnen mit ähnlichen Kindheitserfahrungen haben. Deinen Ansatz nach dem Motto „Wenn nicht jetzt, wann dann?“ finde ich ausgezeichnet! Damit wird das Jetzt – Deine Lebenszeit – zum wertvollsten Zeitpunkt. Jeder Moment davon ist es wert, sich mit schönen Dingen zu umgeben. Auch mit neuen Taschen 😉 Viel Spaß beim Tragen!
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Wunderbar- das Beispiel mit der blauen Kerze!
Ich habe vor einiger Zeit mein Geschirr durchgesehen und das „Alltagsgeschirr“ aus der Küche gegen das „Gute Service“ getauscht, weil das viel zu selten zum Einsatz kam. Seitdem freue ich mich jeden Tag über einen stilvoll gedeckten Tisch. Die Corona-Krise, verbunden mit Home-office, hat mich in der Tat etwas nachlässig und freudlos gekleidet aussehen lassen. „Lohnte sich ja gar nicht“, oder „Mich sieht ja eh niemand…“, doch: ich seh´mich im Spiegel! Der Artikel motiviert mich, mir mehr Mühe für mich zu geben- danke!!
Liebe Sabine,
das ist genau die richtige Einstellung: Mach Dich hübsch – auch wenn es nur für Dich selbst ist!
Wenn es mit dem Geschirr klappt, dann erst recht mit der Kleidung 😉
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Stephanie, ich war schon länger nicht mehr auf Ihrer Seite – auch wenn ich regelmäßig den Newsletter zugeschickt bekomme. Aber da ich, nicht zuletzt durch Ihre Beiträge beflügelt, vor einigen Jahren meinen Stil gefunden habe (der sich jedoch immer weiter entwickelt) benötige ich heute nicht mehr so viel Anleitung wie damals. Danke dafür :-).
Allerdings hatte ich den von Ihnen hier beschriebenen Beitrag auf Youtube bereits gesehen – und mich natürlich (wie wahrscheinlich viele Leserinnen) auch darin wiedergefunden. Das Ergebnis dieses und anderer Beiträge war und ist, dass ich mittlerweile ziemlich auf- und ausgeräumt habe. Nicht nur meinen Kleiderschrank sondern auch meine Küche, Bücherregal, Dekoartikel etc. Einfach alles. Es ist befreiend. Im März (bevor Corona so richtig zuschlug) gingen 14 Umzugskisten an ein Sozialkaufhaus. Alles noch gut erhaltene Sachen – dich in meiner Wohnung ungenutzt herumlagen.
Und heute schaue ich bei jeder neuen Bestellung (ja, ich kaufe weiter gerne v.a. Kleidung), was dafür aus meinem Kleiderschrank verschwindet. Auch durch Ihre Hilfe habe ich jetzt (mit 50 Jahren) endlich einen Stil gefunden, der praktisch und bequem, leicht zu pflegen und gleichzeitig auch kleidsam und schick (selbst für Geschäftstermine) ist. Ich kann nur jede/n ermuntern, sich einen Ruck zu geben und mindestens einmal im Jahr durch die Schränke zu gehen. Das, was man seit ein/zwei Jahren nicht mehr benutzt hat, kann weg. Rigoros, aber sehr befreiend. Und hinein kommen nur noch hochwertige Teile aus Naturmaterialien (im besten Fall fair und ökologisch hergestellt), die ich täglich tragen/nutzen kann – auch und gerade WEIL sie hochwertig sind. Da warte ich nicht mehr auf die besondere Gelegenheit. Jeder Tag ist eine besondere Gelegenheit. Das gilt nicht nur für Kleidung. Mittlerweile bin ich mir wert, den guten Wein, den tollen 25-Jahre alten Balsamico oder die leckere Schokolade auch für mich zu kaufen, nicht nur als Geschenk für andere. Motto: Wenn meine Freunde es mir wert sind – warum bin dann nicht auch ich es mir wert?
Liebe Konstanze,
das ist eine bewundernswerte Einstellung! Ich gratuliere zu dieser Abgeklärtheit! Und natürlich freue ich mich, dass ich zu dieser Entwicklung ein bisschen beitragen konnte 😉
Die befreiende Wirkung von Ausmisten ist unbestritten – und tritt immer wieder ein. Herrlich!
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Danke für diesen sehr guten und passenden Beitrag. Genau so ist es und ja, es sind die häufig in der Kindheit geprägten Glaubenssätze, die einen begleiten, was per se nicht schlecht ist, aber eben manchmal auch hindern, etwas anders zu machen. Seit ich vor vielen Jahren eine zusätzliche Ausbildung als Mediatorin gemacht habe habe ich gelernt, „quer“ zu denken, oder, wie es gerne nenne, frei zu fantasieren ohne wenn und aber. Deshalb muss ich meine Gedanken ja nicht gleich in die Tat umsetzen, aber es hilft mir neue Ideen zu entwickeln. Und so versuche ich es auch privat zu händeln. Trotzdem habe ich manchmal ein schlechtes Gewissen ohne zu wissen warum und ertappe mich dann dabei, dass ich für meinen Übermut ( ein schickes aber auch teures Kleid oder vor einem Jahr das Auto, was ich mir schon ewig Wünsche) wahrscheinlich gleich bestraft werde….Unsinn, weiß ich, aber der Gedanke kommt eben manchmal hoch. Ich sage mir dann ganz bewusst, dass das Unsinn ist und ich mich das ruhig trauen darf ( erlauben darf). Deshalb danke für diesen Artikel. Er spricht mir aus der Seele.
Liebe Julia,
viele Frauen wurden zur Bescheidenheit erzogen. Immer alles für andere machen, aber nie etwas für sich selbst fordern. Daher empfinden es viele als egozentrisch, auch eigene Wünsche zu formulieren und zu erfüllen. Dabei ist das das gute Recht eines jeden Menschen, sich sein Leben nach eigenen Wünschen zu gestalten – und sogar notwenig für Freiheit und Frieden. Das schließt Rücksichtnahme, soziales Miteinander und Hilfe für andere nicht aus. Das eine hat überhaupt nichts mit dem anderen zu tun – außer, dass ein glücklicher Mensch anderen noch besser helfen und damit ein noch wertvolleres Mitglied der Gemeinschaft sein kann.
Und: Bei einem Mann würde niemand jemals auf den Gedanken kommen, ob er sich ein schickes Auto oder einen tollen Anzug „erlauben“ kann oder gar vom Universum dafür „bestraft“ werden könnte. Manchmal muss man diese Gedanken einfach nur umkehren oder auf eine andere Person übertragen und schon merkt man die Absurdität dahinter… 😉
Also: Bitte weiterhin an Deinen Wünschen arbeiten und Deine Bedürfnisse wichtig nehmen!
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Stephanie,
vielen Dank für diesen wundervollen Beitrag. Auch ich komme aus der Zeit der ‚Sonntagskleider‘. Und auch bei mir ist so manches Verhalten aus dieser Erziehung hängengeblieben. Passend zum Sommeranfang morgen werde ich nun 30 Tage täglich etwas tragen, was noch nie raus durfte und 30 Tage nichts kaufen. Quasi ein Selbstversuch, ich bin sehr gespannt.
Liebe Grüße, Veronika
Liebe Veronika,
30 Tage sind eine stolze Zahl! Dann wünsche ich Dir gutes Durchhalten! Du schaffst das! 30 Tage nichts kaufen, müsste eigentlich gar kein Problem sein, wenn noch so viele Stücke im Kleiderschrank auf ihren ersten Ausgang warten… Das ist zumindest ein guter Anfang 🙂
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Veronika, eine tolle Idee. Machbar und zudem auch zeitlich überschaubar.
Ich habe mal so etwas ähnliches gemacht: nennt sich 21 Tage Regel. An 21 aufeinanderfolgenden Tagen sollte man sein neues Verhalten einhalten. Hat man einen Tag es nicht geschafft, sollte man wieder von vorne starten. Mir hat es geholfen.
Viel Spaß bei deinem Selbstversuch. Liebe Grüße Ingrid
Liebe Stephanie,
Diesen Ansatz habe ich schon oft versucht, aber es ist mir in der Vergangen heit leider nicht wirklich gelungen den Kleiderschrank auszumisten und die wertvollen Teile nicht mehr aufzuheben. Ich habe eine Freundin die mir das Motto empfohlen hat: was du 2 Jahre nicht getragen hast, kann weg. Seitdem ziehe ich meine Lieblingsteile immer wieder mal an, hänge meinen Erinnerungen nach und sehe dann manchmal ein, dass ich einige Kleidungsstückeüberlebt habe😏, aber ich arbeite weiter daran. Danke für den Artikel.
Blumige Pfingstgrüße Angela
Liebe Angela,
wenn man sich schlecht von Dingen trennen kann, obwohl man weiß, dass man sie überlebt hat, dann kann das tiefere Ursachen haben. Das heißt nicht, dass das auf Dich zutrifft – das kannst nur Du selbst beurteilen.
Häufig ist Kleidung aber nur ein Synonym für etwas anderes im Leben, das man nicht loslassen kann oder will. Das kann damit zusammenhängen, dass man sich mit vielen Dingen sicherer fühlt – Angst vor Veränderungen hat. Oder daran, dass man Angst hat, die schönen Stunden zu vergessen – oder keine mindestens genauso schöne Stunden erleben zu können -, die man mit der Kleidung verbindet. Wenn man zu sehr an der Vergangenheit festhält, kann das davon abhalten, das Leben im Hier und Jetzt zu leben oder für neues Schöne in der Zukunft offen zu sein.
Daher mein Tipp an dieser Stelle: Welches Lebensgefühl verbindest Du mit den Teilen, die Du nicht loslassen kannst? Wie könntest Du dieses Lebensgefühl wieder in Dein Leben bringen? Wäre es eine Option, ein Foto von den Sachen zu machen und sie dann dankbar zu verabschieden?
Ich hoffe, dass Du einen Weg findest, dich von den überflüssigen Belastungen zu trennen, die Du als für Dich nicht mehr relevant erkannt hast! Wirf den Ballast ab, fühle Dich frei und sei offen für Neues! Das Leben hat soooo viel zu bieten, für das man nicht viele – und bestimmt nicht die alten, überholten – Dinge braucht!
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Stephanie,
ja ich fühle mich ertappt. Viel zu oft stehe ich vor dem Schrank und denke: „Nein, das ist zwar sehr schön, aber für heute nicht gut.“ Die Flasche teuren Whisky vor 2 Jahren von meiner Schwester zum Geburtstag wartet noch heute auf den Moment geöffnet und seiner von meiner Schwester bestimmten Aufgabe zugeführt zu werden. Kurz gesagt ein toller Beitrag der mich zuerst zum weinen und dann zum nachdenken gebracht hat. Vielen Dank dafür.
Ich wünsche euch allen frohe Pfingsten
Liebe Grüße, Rieke
Liebe Rieke,
danke für Deine Ehrlichkeit und dass Du uns ein bisschen in Deine Seele blicken lässt!
So manche Träne kann ausgezeichnet mit einem guten Schluck Whisky getrocknet werden… Und dabei am besten an die schönen Stunden mit Deiner Schwester denken 😉 Dankbarkeit für alles Schöne und Gute im Leben zeigt man nicht zuletzt, indem man es bewusst genießt!
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Stephanie,
ich bin schon etwas älter und in der damaligen Erziehung gab Kleidung für Sonntags und Wochentags, mein Vater hatte sogar noch Feierabendkleidung und etwas für Samstags und zum Weggehen. Sobald ich mein eigenes Geld verdiente habe ich meine Kleidung immer sofort getragen, soweit das Wetter es zuließ, der Kommentar meines Vater’s „musst du alles gleich machen“. Mir passiert es zwar auch dass ich mir etwas kaufe und das Wetter nicht mitspielt, aber ich finde dann meist einen anderen Anlass und wenn es ein schöner Spaziergang ist, das Teil mal auszuführen.
Ich bin übrigens seit neuestem Rentnerin und habe mir fest vorgenommen, nicht die ganze Woche nur noch mit Trainigsanzug rumzulaufen auch wenn es bequem ist. Außer am Putztag ziehe ich mich täglich schön an und ich schminke mich auch. Teilweise komme ich mir schon overdresset vor, aber ich habe viel Selbstbewußtsein und ich mache es für mich selbst und mein Mann freut sich auch.
Kann jeden nur empfehlen sich immer so zu kleiden dass man sich wohlfühlt und nicht verkleidet.
Liebe Ilse,
wenn das mal kein inspirierendes Machtwort ist! Deine Haltung ist bewundernswert und zeigt, dass ein gesundes Selbstbewusstsein zu positiven Ergebnissen führt – nicht nur modisch. Ich danke Dir für dieses Plädoyer!
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Stephanie,
ja die Tipps sind auf jeden Fall etwas mich. Nicht nur für selten getragene Sachen sondern auch für Sachen, die ich mich nicht traue, weil zu alt zu dick zu klein usw…
Deine Artikel helfen mir sehr beim Überdenken so einiger Stereotype .
Liebe Grüße. Xenia
Liebe Xenia,
dann hast Du ab jetzt ein neues Ziel: die stilvollste, coolste, tollste, fröhlichste, mutigste, ältere, kleinere und fülligere „Wow!“-Frau zu werden, die es gibt! Trau Dich!
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Guten Morgen,
ja die lieben Glaubenssätze. Und die Sonntagsschuhe, die ich am liebsten jeden Tag getragen hätte aber nicht durfte bis sie dann zu klein waren …
Dein Artikel kommt für mich grade passend. Bin schon eine Weile dran an diesem Thema zu rütteln und haben uns endlich z. B. schönes Geschirr gekauft zum täglich nutzen.
Und nun ist der Kleiderschrank dran, nachdem ich dort Teile drin hatte, die einfach morsch geworden sind vom rumliegen.
Danke liebe Stephanie und einen schönen Sonntag
Liebe Xenia,
… „morsch vom Rumliegen“ – das ist zwar brutal, trifft es aber ganz genau – herrlich!
Das schreit nach einer zweiten Tasse Kaffee aus einer wunderbar wertvollen Kaffeetasse… Und zum Thema Kleiderschrank: Schau mal, was ich Ingrid dazu empfohlen habe. Das wäre vielleicht auch etwas für Dich! Viel Erfolg bei der Kleiderschrank-Inventur!
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Stephanie,
Danke für diese tolle Anregung, die Sätze schreibe ich gleich auf und pinne sie an die Tür des Kleiderschranks.!
You made my day !
Liebste Grüße
Ingrid
Liebe Stephanie,
Dieser Beitrag hat mich ganz tief berührt.
Die Glaubenssätze aus der Kindheit plus das Gefühl nicht genug zu sein haben mich lange beschäftigt , mein Schrank quillt noch immer genau so über !
Und ich habe bei mir ein anderes Phänomen entdeckt, wenn etwas sehr teuer war dann wird es erst recht gehortet, es könnte ja beim Tragen beschädigt werden.
Ich arbeite nun seit ca. 2 Jahren dran das zu ändern und so viel wie möglich zu tragen , selbst wenn das eine oder andere Teil kaputt geht, es ist noch immer Ersatz da !
Ich habe noch einen langen Weg vor mir …
Schönes Wochenende noch!
Ingrid
Liebe Ingrid,
ja, das kann ganz schön schwierig sein – vor allem, da es sich ja um tief sitzende Glaubenssätze aus der Kindheit handelt!
Wenn Du willst, kannst Du Folgendes versuchen, um schneller voranzukommen (wird gerne von Mindset-Experten empfohlen):
Schließlich fasst Du einen Vorsatz: Du trägst jeden Tag ein Teil, das Du noch nie getragen hast, weil es vermeintlich „zu gut“ war. Für mindestens eine Woche lang, jeden Tag ein anderes Teil. Abgemacht?
Du schaffst das!
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Ingrid und auch liebe Xenia, das ging mir lange genau so! Und irgendwann wurden die teuren Teile fast ungetragen nach ein paar Jahren aussortiert… da ist es mir doch lieber, sie intensiv zu tragen und dann auszusortieren, weil sie „durch“ sind!
Liebe Stephanie, dieser Artikel, für den ich mich sehr bedanken möchte, hat mich persönlich sehr zum Nachdenken angeregt. Ich werde gleich nächste Woche meine Schränke ausmisten und auf die Suche nach besonderen Stücken gehen. Lg Petra
Liebe Petra,
das freut mich sehr!
Und wenn Du ein Stück gefunden hast, dann trage es am besten gleich am nächsten Tag….
Oder überlege Dir, mit wie vielen Outfits Du es tragen kannst und wähle jeden Tag ein anderes davon aus. Noch besser 🙂
Viel Freude dabei!
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Stephanie
Vielen Dank für diesen wundervollen Beitrag! Ich befasse mich schon seit einiger Zeit mit diesem Thema und lebe auch grösstenteil danach. Trotzdem gibt es auch bei mir ein paar Dinge die ich „aufspare“ für den besonderen Moment. Völlig bekloppt. Zum Beispiel habe ich eine Louis Vuitton Tasche im Schrank die immer noch auf diesen besonderen Moment wartet, der wohl nie kommen wird.
Ansonsten lebe ich seit ein paar Jahren nach dem Prinzip „eins rein, eins raus“. Das heisst wenn ich mir was Neues kaufe, geht ein anderes Teil raus. Das mache ich im Kleiderschrank ziemlich konsequent und somit habe ich immer gleich viel Dinge in meinem Schrank. Die Frage die ich mir aber auch immer wieder stelle… wieviel ist zu viel und wieviel ist genug? Einige haben 500 Teile im Schrank und finden es zu viel, es gibt andere die haben 100 Teile im Schrank und finden es auch zu viel. Dieses Gefühl ist wohl sehr individuell und muss jeder für sich selber spüren und entscheiden.
Man konsumiert ja nicht nur selber, man wird ja auch immer wieder beschenkt. Oder man hat zu viel an Medien, Informationen, Nachrichten, Apps, etc. Ich zum Beispiel spüre immer, wenn ich „zuviel“ habe. Dann wird sofort ausgemistet. Vielleicht grad heute…
Einen wunderschönen Pfingstsonntag Euch allen!
Liebe Claudia,
ich habe so das Gefühl, dass die LV-Tasche bald Ausgang haben wird…. 😉
Die Frage nach der optimalen Anzahl der Stücke im Kleiderschrank hängt vom Stil-Typ, vom Lebensstil und vom Klima ab. Kreative Stil-Typen und „spontane Stimmungs-Stylistinnen“ benötigen die größte Auswahl. „Uniform-Trägerinnen“ sind die geborenen Minimalistinnen. In einem durchgehend warmen/kühlen Klima benötigt man weniger Kleidung als in einem Klima mit ausgeprägten vier Jahreszeiten und größeren Temperatur-Unterschieden dazwischen. Wenn man wöchentlich einen Waschtag einlegt, benötigt man (theoretisch) weniger Kleidung als wenn dies (aus Zeitgründen oder warum auch immer) nur einmal monatlich stattfindet oder vieles zur Reinigung muss. Wenn man beruflich und privat sehr unterschiedliche Kleidung tragen muss (Eleganz-Level, Förmlichkeit etc.), steigt der Bedarf an Stücken – usw.
Daher wird es immer ganz individuell bleiben, wieviele Stücke Frau tatsächlich braucht. Es sind aber fast immer mehr, als es sein müssten – bei fast allen Typen, vielleicht mit Ausnahme der bekennenden Minimalistinnen 😉
Dein System „eins rein, eins raus“ ist da wirklich vorbildlich!
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Ich habe seit Jahren ein paar wundervolle teure italienische handschuhweiche Ballerinas. In der Schachtel. Kann man nur tragen wenn es trocken ist. Waren zur Konfirmation von meinem Sohn gedacht, als es regnete. Da warte ich jetzt nicht auf seine Hochzeit, sondern trage sie diese Woche.
Heike aus Freiburg
Liebe Heike,
von Ballerinas zu Lackschuhen: Lass uns unsere gehorteten Lieblinge in dieser Woche ausführen! Oder zumindest zuhause tragen… Versprochen!
Apropos: Die Ballerinas klingen nach den typischen Teilen, die nach ganz präzisen, höchst seltenen Wetterlagen verlangen – die fast niemals zusammen mit dem passenden Anlass eintreten 😉 Also: tragen, tragen, tragen, bis sie auseinanderfallen!
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Guten Morgen liebe Stephanie und liebe Flüsterinnen,
der Beitrag spricht mir aus der Seele! Und passt zu einem Gedanken von Amy Smilovic, der Gründerin von „Tibi“, über den ich kürzlich gestolpert bin: „Treat the life that you live as a special time – life ist short, wear your clothes. Buy what you love and wear what you buy!“
Ich mache das mittlerweile -teuer dürfen für mich ohnehin nur Sachen sein, die ich oft nutzen kann (Mode-Mathematik!). Und dann freue ich mich ganz oft an ihnen. Aber: Es war ein langer Weg dahin, ich bin nämlich so aufgewachsen, dass es sich nicht lohnt, das schöne Kleid im Supermarkt zu tragen..meine Mutter ist heute noch so, leider (für wen soll ich mich denn ‚schick‘ machen? Na, für dich selbst, Mama!). Mittlerweile lasse ich erst gar nicht zu, dass sich eine Hemmschwelle aufbaut und trage eine Neuerwerbung nach Möglichkeit sofort.
An die Champagnerhorterinnen: Im Gegensatz zu Wein soll Champagner nach Produktion rasch getrunken werden – bereits nach 6 Monaten büsst er an Qualität ein 😉
In dem Sinne – Prost, und ein schönes Pfingstwochenende!
Diana
Liebe Diana,
ja, ja, die vielen Glaubenssätze, die in unserer Kindheit geprägt wurden und teilweise bis heute herumgetragen werden, hindern so viele Menschen daran, ihr „bestes“ Leben zu führen…. nicht nur auf Dinge bezogen 😉
Und Deine Info zur Haltbarkeit von Champagner sollte dazu führen, dass spätestens heute vielerorts die Korken knallen 🙂
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Modeliebhaberinnen und liebe Stephanie,
Ein wunderbarer Beitrag, dessen Umsetzung ich schon länger versuche – es klappt insofern, als dass es keine Preisschilder und ungetragene Dinge in meinem Kleiderschrank gibt. Ausmisten ist meine große Leidenschaft und macht mich richtig glücklich-weniger ist eben mehr. Die ganz große Challenge hatte ich letztes Jahr-mein Kleiderfasten-Jahr! Das ging viel besser als erwartet und ich hatte plötzlich viel mehr Zeit -großartig! Um aber zum eigentlichen Thema zurückzukommen: Auch ich habe einzelne Teile, die fast zu schön oder schick sind, das ich sie „einfach nur so“ trage-nun kommt erschwerend das Homeoffice dazu – niemand erwartet mich also im Business- oder Schick-Look. Ich habe mir vorgenommen, trotzdem mal die gewohnte Jeans-Kombi zu ersetzen durch die wirklich schönen, zu seltenen getragenen Teile im Schrank! Sonst werde ich mir selbst noch langweilig😉! Euch allen viel Freude mit Euren Luxus-Momenten im Alltag! Liebe Grüße
Liebe Sandra,
ein ganzes Kleiderfasten-Jahr! Wow! Das ist wirklich etwas Besonderes! Ich empfehle ja allen Teilnehmerinnen an der Modeflüsterin-Stil-Formel, die 6 Monate während des Kurses nichts zu kaufen – wenn es möglich ist. Aber gleich ein ganzes Jahr? Das ist wirklich anspruchsvoll – aber, wie man sieht, nicht unmöglich 🙂 Bravo!
Ja, das Homeoffice verleitet natürlich dazu, es sich etwas bequemer zu machen. Aber bequem kann ja auch schick sein… Auf gute Qualität würde ich dabei nicht verzichten wollen. Meinen geliebten, pinkfarbenen Kaschmir-Hoodie werde ich zumindest definitiv tragen, bis er auseinanderfällt. Wenn die C-Zeit noch lange weitergeht, bestehen gute Chancen, dass dies noch in diesem Jahrzehnt der Fall sein wird :-)))
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Stephanie,
danke, dass Sie diesen wunderbaren Artikel geteilt haben.
Alles Gute für Sie.
Eva
Sehr gerne, liebe Eva!
Ich freue mich, wenn ich eine gute Anregung geben konnte 😉
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Sehr wichtige Gedanken!
Dank regelmäßiger Kleiderschrankinventur habe ich fast keine Teile mehr, die gar nicht getragen werden.
Mein täglicher Luxus:
Parfum »Coco Mademoiselle« von Chanel und Silberbesteck (zu jedem Essen).