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vor der Kamera gut aussehen - die 10 wichtigsten Tipps für Mode, Makeup und Co.

Heute geht es auch bei der Modeflüsterin um das C-Wort: Denn die Corona-Krise führt dazu, dass plötzlich fast jedermann – und jede Frau – vor der Kamera gut aussehen will. Ob Sie nun privat auf Facetime oder via WhatsApp mit Ihrer Familie telefonieren oder zu den berufstätigen Frauen im Home Office gehören, die von einer Videokonferenz zur nächsten springen – ein bisschen hübsch aussehen vor der Kamera möchten Sie bestimmt oder?

Tatsächlich verlangt der „Nachrichtensprecher-Effekt“ nach einem ganz bestimmten Styling. Von den Profis können Sie sich auch für den Privatgebrauch einiges abschauen. Ich habe Ihnen heute die 10 wichtigsten Tipps zusammengestellt, wie Sie zuhause vor der Kamera gut aussehen.

Dabei unterstützt mich meine Blogger-Kollegin Anja, die Schminktante, mit fantastischen Tipps rund um ein kamerafreundliches Makeup.

So sollte Ihrer erfolgreichen Kommunikation in Zeiten des bösen C-Wortes nichts mehr im Wege stehen.

1. Das richtige Licht für Ihren Auftritt vor der Kamera

Das beste Licht ist natürliches Licht – und zwar von vorne.

Vermeiden Sie unbedingt Licht von oben, unten oder der Seite. Das wirft ungünstige Schatten auf Ihr Gesicht.

Am besten ist es, Sie nehmen Ihr Smartphone, sodass Sie sich selbst darauf sehen und gehen in Ihrer Wohnung an ein Fenster. Sobald sich die Schatten in Ihrem Gesicht nahezu auflösen und Sie viel frischer aussehen, haben Sie Ihren besten Kamera-Punkt gefunden.

Dort können Sie dann entweder telefonieren oder Ihren Laptop aufstellen.

Und sollten Sie doch künstliches Licht benötigen, dann haben Sie die Wahl zwischen…

  • … einem günstigen Ringlicht für den professionellen Bedarf oder
  • … einer Lichtquelle, die Sie direkt vor sich auf Augenhöhe platzieren und mit einem weißen Tuch abdecken.

Wichtig ist in jedem Fall, dass Sie die Gesichtsschatten so weit wie möglich reduzieren.

2. Die Perspektive

Die richtige Perspektive ist unglaublich wichtig – wie so oft im Leben 😉

Ideal ist es, wenn die Linse der Kamera in Augenhöhe oder leicht darüber platziert ist.

Vermeiden Sie unbedingt, dass Sie zur Kamera hinabblicken! Das wirkt erstens nicht sehr freundlich gegenüber dem Gesprächspartner und zweitens droht der Doppelkinn-Alarm. Ein Gesicht von unten ist meist weniger attraktiv anzusehen… Gefühlsmäßig und überhaupt 😉

Und noch ein Tipp an dieser Stelle:

Achten Sie darauf, dass Ihr Kopf eher weiter oben im Bildausschnitt und etwas aus der Mitte verrückt platziert ist!

Wo Sie selbst im Bild erscheinen, das entscheiden Sie am besten nach dem Goldenen Schnitt, den Sie bei der Bildaufteilung  wunderbar einsetzen können (stark vereinfacht in einem Verhältnis von 1 zu 2):

Teilen Sie den Bildschirm durch Drei – horizontal und vertikal. Und platzieren Sie Ihren Kopf auf der Schnittlinie zwischen oberem Drittel und linkem oder rechtem Drittel (nach rechts oder nach links aus der Mitte versetzt). Das ist – wie auch bei der Mode – eine sehr harmonische Aufteilung der Fläche.

Position des Sprechers vor der Kamera nach dem Goldenen Schnitt

3. Das Setting

Nun zeigt die Kamera ja nicht nur Sie, sondern auch einen Hintergrund – zumindest einen Ausschnitt davon. Auch dieser ist sorgfältig zu planen. Besonders wenn Sie das Video beruflich verwenden.

Grundsätzlich sollte der Hintergrund möglichst schlicht, klar und aufgeräumt erscheinen. Achten Sie einfach darauf, dass es keine unbeabsichtigte Ablenkung gibt.

Auch ist es immer eine gute Idee, sich bewusst zu werden, was genau Sie im Hintergrund sichtbar machen (wollen).

Im beruflichen Umfeld wird von den Experten empfohlen, dass Sie sich möglichst mit Symbolen Ihres Erfolgs und/oder Ihrer Vision sowie mit geliebten Erinnerungen umgeben sollten. Das ist wichtig für das sogenannte „Mindset“ – die unterbewusste Konditionierung auf den Erfolg.

Welche Dinge würden Sie folglich gerne im Hintergrund Ihrer Videos platzieren?

4. Bewegung vor der Kamera

Die Kamera hat eine eigenartige Eigenschaft: Sie verstärkt die Bewegungen.

Das bedeutet:

Sie sollten sich vor der Kamera wesentlich weniger bewegen als normal. Das gilt für jede Körperbewegung, aber vor allem für Ihre Gestik.

Vor der Kamera wirken Bewegungen wie durch ein Vergrößerungsglas überdimensioniert und unnatürlich bis hektisch. Besonders im professionellen Umfeld wirken Sie kompetenter, wenn Sie weniger bis gar nicht gestikulieren.

Profis empfehlen, vor der Videokamera mit den Händen im Schoß zu sitzen. Oder sogar die Finger der Hände zu verschränken, um die Gestik zu minimieren.

5. Der Blick in die Kamera

Das ist einer der wichtigsten Tipps überhaupt:

Blicken Sie immer in die Linse, nicht auf Ihr eigenes Bild!

Auch das fällt normalerweise sehr schwer: Dieser kleine Punkt der Kameralinse ist es, zu dem Sie sprechen und hinsehen sollten. Dabei ist es viel verführerischer, sich die ganze Zeit selbst auf dem Bildschirm zu kontrollieren…

Stellen Sie sich vor, dass Sie durch die Linse in die Augen ihrer Zuseher blicken (was Sie ja de facto auch machen).

Manche Profis gestalten sich sogar ein Post-it mit einem kleinen Loch in der Mitte und einem Smiley-Gesicht darauf. Dieses kleben sie dann passend auf die Linse, sodass sie nicht vergessen, dass dort ihr Gesprächspartner sitzt.

Und noch ein Tipp dazu:

Meist ist es schmeichelhafter, wenn Sie Ihr Gesicht und Ihren Körper ganz leicht von der Kamera wegdrehen.

Da Gesichter niemals genau symmetrisch sind, wirken sie minimal (!) seitlich gedreht immer attraktiver. Wählen Sie Ihre Schokoladenseite aus und los geht‘s!

6. Makeup und Frisur für die Kamera

Jetzt kommen wir zu einem Thema, für das ich mir Unterstützung von Anja, der Schminktante gesucht habe: das geeignete Makeup für die Kamera.

Ich habe Anja gefragt:

Wenn man nur das Nötigste machen möchte – auf welche Makeup-Tricks sollte man vor der Kamera auf keinen Fall verzichten?

Hier geht es zu den Tipps von Anja – ein Klick auf das Foto genügt (Anja veröffentlicht ihren Beitrag im Lauf des Vormittags):

Vor der Kamera gut aussehen: Schminktipp von Anja
Nun noch kurz zu Ihrer Frisur:

Das Schöne an der Kamera ist, dass Sie nur von vorne, nicht von hinten zu sehen sind. Das bedeutet: Sie können alles, was Sie haben in die Waagschale – bzw. nach vorne – werfen (kleiner Scherz).

Machen Sie Ihr Haar nach vorne hin so füllig, wie Sie mögen.

Grundsätzlich gilt in Sachen Frisur:

Je größer und dominanter Ihre Gesichtszüge (oder Teile davon) sind, desto größer oder fülliger kann auch Ihre Frisur ausfallen.

„Big hair for big faces“ heißt der Profitipp dazu. Will heißen: Fülliges Haar ist eine der besten Methoden, um vor der Kamera von einer großen Nase abzulenken… Aber nur, wenn Sie das unbedingt wollen, versteht sich.

7. Farben und Muster vor der Kamera

Vor der Kamera ist es immer eine gute Idee, Ihre besten Farben zum Einsatz zu bringen.

Tragen Sie die Farben, die Ihren Farbtyp am frischesten aussehen lassen.

Auch die Farben, die Ihre natürliche Pigmentierung mitbringt – beispielsweise ein Top in Ihrer Augenfarbe – sind eine sichere Wahl.

Gedeckte Farben sowie Pastellfarben gehen immer.

Aber:

Vermeiden Sie ein komplett weißes Oberteil!

Dies könnte die automatische Beleuchtungseinstellung Ihre Kamera durcheinanderbringen. Da Ihr Oberteil Ihr Gesicht überstrahlt.

Und: Sollten Sie bei einem professionellen Videodreh vor einem Blue- oder Greenscreen stehen (das sind bestimmte Video-Hintergründe, in die man später alle anderen virtuellen Hintergründe einblenden kann), dann vermeiden Sie blaue oder grüne Oberteile.

Im Home Office dürfte dies eher selten der Fall sein, im Studio sollten Sie vorher nachfragen.

Vermeiden sollten Sie kleine Karo- oder Streifenmuster.

Diese können durch eine Überlagerung der Bildraster zu einem sogenannten Moiré-Effekt führen – das ist ein Flimmern des Bildes.

Wenn Sie allerdings zu großen, auffälligen Mustern greifen, dann ist das ebenfalls nicht die beste Option. Denn dann könnte die Ablenkung von ihrem Gesicht wiederum zu groß sein.

Ein einfarbiges Top ist also immer die bessere Wahl.

8. Stoffe und Schnitte

Da die Kamera keine Glanzeffekte mag, ist ein matter Stoff Ihre beste Option für ein kamerafreundliches Outfit.

Aber: Auch hier geht Stil vor. Wenn leicht schimmernde Materialien besser zu Ihrem Teint und Ihrer Haarstruktur passen, dann sind auch seidig fließende Stoffe durchaus erlaubt. Nur Glitzermaterial sollten Sie nicht wählen.

Beim Thema Schnitt ist eigentlich nur ein Tipp bemerkenswert:

Bleiben Sie bei Ihrem Oberteil möglichst figurnah!

Wenn nur Ihr Kopf und Ihre Schultern sowie der Brustbereich zu sehen sind, dann ist ein Oberteil, das ihre Körperkonturen erahnen lässt, immer vorzuziehen. Da die Kamera ohnehin einen Vergrößerungseffekt mitbringt, wirken Sie in Oversize-Tops noch größer und im Zweifelsfall auch unförmiger.

9. Ihr optimaler Ausschnitt

Zum Thema Ausschnitt für jede Figur gibt es in der Modeflüsterin-Bibliothek bereits umfassende Ratschläge.

So machen Ausschnitt-Formen schlank - Modeflüsterin

Da es beim „Nachrichtensprecher-Effekt“ völlig vernachlässigbar ist, wie sich der Unterkörper proportional zum Oberkörper verhält, können Sie an dieser Stelle aber alle Tipps in dieser Richtung einfach ausblenden.

Wichtig ist folglich nur:

Was macht der Ausschnitt mit Ihrem Hals und Ihrer Gesichtsform?

Benötigen Sie einen den Hals verlängernden Effekt, wählen Sie einen schmaleren, tieferen Ausschnitt.

Ist ihr Hals eher lang, wählen Sie einen breiten, höheren Ausschnitt.

Ist Ihre Ohr-Kinn-Ohr-Linie eher gerundet, dann sieht ein gerundeter Ausschnitt passend aus.

Ist diese Linie eher spitz, dann ist ein spitzer Ausschnitt am harmonischsten.

Ist die Linie eher kantig, dann denken Sie über einen Karree-Ausschnitt nach.

Und noch ein Tipp: Falls Sie nicht den passenden Ausschnitt zur Hand haben, dann hilft auch eine Kette in der richtigen Form, diese Form-Spiegelung zu Ihrer Gesichtsform herzustellen.

10. Schmuck und dekorative Elemente

Im „Nachrichtensprecher-Stil“ haben Sie nur sehr wenige Möglichkeiten, Ihren Stil auszudrücken.

Zeigen Sie Ihren Stil über die Art Ihres Oberteils!

Eine Bluse ist professioneller als ein T-Shirt. Ein Blazer schafft Büro-Atmosphäre und ist für ein wichtiges virtuelles Meeting sicherlich nicht verkehrt.

Sie können kleinste dekorative Details am Ausschnitt, Kragen oder Revers für sich sprechen lassen, um Ihren Stil auszudrücken.

Der kleine Spitzenbesatz, der paspelierte Ausschnitt, die kleine Falte oder die Drapierung bringen viele Stil-Botschaften mit. Diese kleinen Details werden vor der Kamera enorm wichtig.

Darüber hinaus sind Schmuckstücke eine besonders effiziente Art, vor der Kamera Stil zu zeigen.

Dabei genügt ein aussagekräftiges Teil – Ohrringe, Kette oder Brosche. Oder auch eine stilgebende Brille.

Die Kunst ist es, dieses eine Detail – sei es nun das dekorative Element oder das Schmuckstück – auszuwählen und alles andere möglichst schlicht zu belassen. Denn auch die Üppigkeit von Dekors wird von der Kamera verstärkt und lenkt vom Wesentlichen ab.

Und ganz wichtig:

Achten Sie darauf, dass Ihr Schmuck keine Geräusche macht!

Klappern mag zum Handwerk gehören, ist aber vor der Kamera ein absolutes „No-Go“ 😉

Das waren meine 10 besten Tipps, wie Sie vor der Kamera gut aussehen.

Und was ist ansonsten noch wichtig?

Sie sollten sich in Ihrer Kleidung absolut wohlfühlen! Denn mehr noch als im richtigen Leben gilt es, dass Sie sich vor der Kamera nicht verstellen. Das bemerkt der Zuschauer sofort.

Fazit: Für Ihren Auftritt vor der Kamera gilt das Gleiche wie immer in der Mode. Planen Sie gut! Aber bleiben Sie ansonsten einfach Sie selbst!

Anmerkung: Tausend Dank, liebe Anja, für Deine spontane Zusage, diesen Beitrag mit Deinen wertvollen Schmink-Tipps zu ergänzen! Du hast damit bestimmt ganz vielen Leserinnen helfen können!