Eine persönliche Betrachtung zu „Investment-Pieces“.
Der Wert von Kleidung ist für jede Frau anders. Sie können Ihrer Kleidung recht wenig Wert beimessen, sich nicht damit beschäftigen und insgesamt dafür eher weniger Geld ausgeben.
Oder Sie können Kleidung, Schuhe und Taschen wichtig nehmen, sich ausgiebig damit beschäftigen und sich besonders hochwertige Stücke zulegen.
Zwischen diesen beiden Polen sind alle Kombinationen möglich.
Eine einheitliche Bewertung von Mode gibt es nicht. Oder doch?
Sie wissen, dass ich die Bedeutung von Mode immer wieder einmal hinterfrage. So geschehen im Beitrag „Wie wichtig ist Mode wirklich?“ oder in meiner kleinen „Mode-Philosophie“.
Neulich wurde ich wieder zum Nachdenken angeregt, als ich zufällig über zwei sehr interessante Artikel auf der englischen Coupon-Plattform WeThrift gestoßen bin.
Darin geht es um den Wiederverkaufswert von bestimmten Luxus-Kleidern und Luxus-Handtaschen – also darum, ob solche Güter eine gute Wertanlage sind.
Kleidung und Taschen einmal ganz anders, ausschließlich ganz rational als Wertanlage oder Investment zu betrachten – diese Perspektive finde ich spannend.
Denn für mich haben Kleidungsstücke und Accessoires vor allem einen persönlichen, emotionalen und einen ganz praktischen Wert.
Ich möchte darin attraktiv aussehen und mich wohlfühlen. Und ich möchte, dass die Kleidung mich im Alltag unterstützt.
Was aber passiert, wenn Sie den Blickwinkel ändern und Mode mit der Investoren-Brille betrachten?
Lassen Sie uns das gemeinsam herausfinden…
Prolog: Die Modeflüsterin sortiert aus.
Dazu möchte ich Ihnen eine kleine Vorgeschichte erzählen.
Denn im letzten Jahr habe ich mich im Rahmen einer umfassenden Kleiderschrank-Inventur von sehr vielen wunderschönen Kleidungsstücken und Schuhen getrennt.
Mein Körper hatte sich verändert, meine Bedürfnisse ebenso und ich wollte mein Leben insgesamt vereinfachen. Ich wollte einfach mit weniger Ballast durchs Leben gehen.
Dabei bin ich in drei Stufen vorgegangen:
- Zuerst habe ich die aussortieren Teile an gute Freundinnen verschenkt – sofern es figürlich und stilistisch passte.
- Weitere besonders hochwertigen Teile von Luxusmarken habe ich bei Rebelle online verkauft.
- Die restlichen, sehr gut erhaltenen Teile habe ich an ein Sozial-Kaufhaus gespendet.
Meine Erfahrung dabei war sehr unterschiedlich:
Einer guten Freundin eine große Freude bereiten zu können und ein ehemaliges Lieblingsteil in guten Händen zu wissen, machte mich glücklich.
Wir haben gemeinsam vor dem Kleiderschrank herumprobiert, alles Mögliche kombiniert und hatten dabei viel Spaß! Zu wissen, dass ein Lieblingsteil weiter geschätzt wird, ist einfach nur schön.
Die Teile ins Sozial-Kaufhaus zu geben, erfüllte mich mit Dankbarkeit – dafür, dass es mir gut geht und ich dadurch anderen helfen kann.
Ich dachte an die Menschen, die mit meinen aussortierten Stücken vielleicht das erste Mal so richtig hochwertige Kleidung tragen können. Und wie sie sich dabei fühlen. Vielleicht kann einer meiner Blazer einer Frau zu einem Job verhelfen. Oder die Füße einer anderen Frau können endlich in einem tollen Schuh aufatmen.
Der Verkauf bei Rebelle machte mich hingegen traurig. Denn dort werden Top-Luxus-Teile, die nicht oder kaum getragen sind, für so ein geringes Entgelt wiederverkauft, dass es weh tut.
Oder sie bleiben in der Auslage liegen – ungewollt, unbeachtet von den vielen Schnäppchenjägern.
Mir wurde auf diese Weise die relative Wertlosigkeit von getragener Kleidung – selbst wenn sie in bestem Zustand ist – eindringlich vor Augen geführt.
Mein persönliches Fazit der Second-Hand-Aktion steht daher fest:
Das nächste Mal werde ich meine aussortierte Kleidung lieber komplett verschenken.
So erhalten die Stücke auch beim Weitergeben einen emotionalen Wert – für mich und für eine andere Frau, die sich zukünftig an den Stücken erfreuen kann.
Und ich erspare mir die Enttäuschung festzustellen, dass meine ehemaligen Lieblinge auf dem Markt so gut wie nichts mehr wert sind.
Denn wenn diese Erfahrung etwas zeigt, dann ist es Folgendes:
Der handelbare Investment-Wert ist selbst bei ungetragener Second-Hand-Kleidung in der Breite so gut wie nicht vorhanden – wenn Sie ihn ganz rational am Wiederverkaufswert bemessen.
Natürlich bleibt hierbei unberücksichtigt, dass es sicherlich irgendwo auch eine Käuferin bei Rebelle gibt, die sich darüber freut, ein echtes Schnäppchen gemacht zu haben.
Der Handel als solcher ist jedoch ein emotional schlechter. Denn der große monetäre Wertverlust wird dabei offensichtlich – zu offensichtlich für meinen Geschmack.
Die luxuriösen Ausnahmen von der Regel
Natürlich ist die obige Erkenntnis nicht in allen Fällen absolut richtig. Denn die oben erwähnten Veröffentlichungen von WeThrift zeigen, dass Mode sehr wohl ein Investment sein kann.
Im ersten Beitrag geht es um den Wiederverkaufswert von Luxus-Roben, die bei der Oscar-Verleihung an Filmstars zu sehen waren und auf dem roten Teppich Furore machten.
Solche Kleider haben heute Sammlerwert. Sie werden von Fashion-Profis deutlich höher als Ihr Anschaffungswert taxiert und landen bei Superreichen oder gleich im Museum.
Im zweiten Artikel geht es um Luxus-Taschen. Dabei gibt es ein paar wenige, berühmte Modelle, die fast jedes Traum-Investment mit einer bis zu dreistelligen Rendite in den Schatten stellen.
Und dann gibt es natürlich auch bestimmte Schmuckstücke, deren Wertigkeit unbestritten ist – alleine schon durch den Materialwert oder die limitierte Auflage.
Bei solchen Preissteigerungen geht es um das Zusammenspiel von einem exklusiven Kreis aus Liebhabern und einigen wenigen Luxus-Marken, die höchste Handwerkskunst, angewandte Kunst oder Spitzen-Design bieten.
Ähnlich wie auf dem Kunstmarkt bestimmen einige wenige Big Player, welcher Designer bzw. Hersteller und welches seiner Werke in welcher Preiskategorie gehandelt wird.
Dazu können einige wenige Medienstars einen Hype um ein bestimmtes Kleid oder ein Taschen-Modell erzeugen, sodass die Begehrlichkeit der Sammler zusätzlich steigt.
Bis zu einem gewissen Grad können auch „normale“ Frauen – vielleicht am ehesten Fashionistas mit Liebhaber-Gen und genügend Kapital – dieses Spiel mitspielen.
Jeder, der dazu bereit ist, eine Tasche für 5.000 bis 30.000 Euro zu kaufen, gut vor Staub geschützt ins Regal zu stellen und darauf zu setzen, dass genau dieses Modell in ein paar Jahr(zehnt)en doppelt oder dreifach so viel wert ist, kann seine Jetons gerne auf dem Roulette-Tisch der Mode setzen.
Die meisten anderen werden wohl eher meine Erfahrung und die Erkenntnis von oben teilen.
Was bedeutet das alles für den Wert Ihrer Kleidung?
Sie sehen, es ist gar nicht so leicht, den Wert von Kleidung oder Accessoires zu bestimmen.
- Da gibt es den emotionalen Wert für die Trägerin: Jeden Tag gut auszusehen und sich wohlzufühlen, ist eigentlich unbezahlbar.
- Der emotionale Wert der geteilten Freude ist ebenfalls nicht zu unterschätzen: Die Gewissheit, jemandem eine Freude zu machen, wenn Sie etwas verschenken oder weitergeben, ist ein zutiefst befriedigendes Gefühl.
- Und dann gibt es da den Marktwert: Was ist das gute Stück auf dem Markt (noch) wert?
Letzteres ist nur in Ausnahmefällen und bei Sammlerstücken wirklich positiv. Nur dann, wenn es sich um ein echtes – monetäres – Investmentstück handelt, können Sie mit einem Werterhalt oder sogar einer Wertsteigerung rechnen.
Der Wert jeglicher anderer, „normaler“ Kleidung, von Schuhen oder Taschen verfällt schneller als Sie einen gekauften Neuwagen auf die Straße fahren können.
Die Konsequenz daraus ist für mich eindeutig und eine Bestätigung meiner Philosophie als Modeflüsterin:
Der größte Wert Ihrer schönsten, liebsten Kleidung, Ihrer besten Schuhe, Ihrer hochwertigsten Taschen entsteht dadurch, dass Sie sie möglichst häufig tragen und sich dabei einfach nur herrlich fühlen.
Solche zahlreichen Trage-Anlässe für Ihre Lieblinge, die Ihnen das „Diva-Gefühl“ geben, stellen die größte Wertschöpfung aus Ihrem Kleiderschrank-Bestand dar. Es sind die echten „Investment-Pieces“.
Darüber hinaus ergibt sich vielleicht noch eine nachgelagerte emotionale Wertschöpfung durch Verschenken.
Alles andere ist Wertverlust. Und zwar in der ersten Sekunde nach dem Kauf.
Denn objektiv haben die meisten Teile nur für einen ganz kurzen Mikro-Moment in ihrem Dasein ihren maximalen Marktwert: beim Kauf.
Danach hat Kleidung, haben Schuhe und Taschen nur noch den Wert, den Sie ihr geben – geben können, geben wollen. Durch häufiges Tragen über viele Jahre. Durch den Beitrag eines jeden Stücks zu Ihrem täglichen Mode-Glück.
Das ist der eigentliche Wert Ihrer Kleidung – individuell, subjektiv und dennoch unermesslich.
Ich bin gespannt, Ihre Gedanken zu diesem Thema zu erfahren! Was denken Sie über den Wert von Kleidung? Wie schätzen Sie ihn ein? Welche Schätzchen sind Ihre wahren Investment-Pieces?
Liebe Stephanie,
ich sortiere gerade auch Kleidung aus, um mehr Übersicht in meinem Kleiderschrank zu bekommen. Dabei analysiere ich meine Fehlkäufe und komme zur folgender Einsicht: zu 90% trage ich am liebsten Basics. Mein Stil ist größtenteils minimalistisch. Hin und wieder bekomme ich „Appetit“ auf etwas Farbe oder ein romantisches Kleid. Statt zu kaufen, wäre Mieten oder Teilen eine klügere Entscheidung. In einigen wenigen Großstädten kann man Kleidung mieten. Nur befindet sich leider keine solche Stadt in meiner Nähe, wäre aber eine Idee für die Zukunft in Richtung Nachhaltigkeit.
Eine andere Idee wäre, Kleidungsstücke, die normalerweise nicht ganz meinem Stil entsprechen und ich sie nur selten tragen würde, mit einer Freundin zu teilen. Leider habe ich keine Freundin mit der gleichen Figur oder Vorlieben wie ich. Aber neulich kam ich auf die Idee, einen Sneaker mit meiner Tochter zu teilen. Sie trägt diese paar Schuhe selten, ich würde sie auch nicht ganz oft tragen und wir haben – ein Glück – die gleiche Schuhgröße. Manche Kleidungsstücke schenke ich auch ihr, sofern sie ihr passen und gefallen.
Was hältst Du davon? Können wir uns einen überfüllten Kleiderschrank und Fehlkäufe „ersparen“, indem wir in Zukunft einige Stücke mit jemanden teilen oder mieten?
Viele Grüße,
Renate
Liebe Renate,
das ist ein interessanter Gedanke! Zumal ich früher, als unsere Figuren noch ähnlicher waren, einige Teile mit meiner Mutti getauscht/geteilt habe 😉
Mit einer wirklichen, engen Freundin oder meiner Schwester würde ich sofort Kleidung tauschen oder ihr etwas von mir leihen. Mit fremden Personen eher weniger – schenken ja, abwechselnd tragen eher nein. Besonders bei Schuhen wäre ich da vorsichtig, da diese ja sehr individuell „eingelaufen“ sind und auch hygienische Überlegungen eine Rolle spielen (vielleicht weniger bei Mutter-Tochter).
Aber: Da tickt jede Frau anders! Für mich sind meine Kleidungsstücke so besonders – ich fühle mich darin zu Hause und sie sind wie eine zweite Haut für mich. Zu Tauschkleidung hätte ich eine solche Beziehung sicherlich nicht.
Für besondere Anlässe, die nur sehr selten vorkommen oder vielleicht sogar einzigartig sind, würde ich mir allerdings auch ein Kleidungsstück leihen. Beispielsweise ein Ballkleid. Wenn man es nicht ständig braucht, ist das eine Investition, die ich mir sparen würde. Die „Cost per Wear“ ist bei solchen Eintagsfliegen ja dramatisch schlecht… Da biete sich das Ausleihen absolut an!
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Stephanie,
vielen Dank für Deinen anregenden Text. Dass Dinge einen Wert haben können, der weit über Euros hinausgeht, liegt auf der Hand. Gleichzeitig in den Blick zu nehmen, welche Energien in Form von Geld, Freude oder Dank fließen, kann erhellende Einsichten bringen. Danke für die Inspiration!
Über den Wert von Kleidung mache ich mir in verschiedenen Zusammenhängen auch schon eine Weile Gedanken, die ich gerne mit den Moflüs teilen will:
Second Hand Läden waren früher in meiner Einschätzung etwas für „arme Leute“. Den Bedürftigen dort etwas „wegzukaufen“, damit ich das, was ich mir eh leisten kann, noch ein bisschen billiger erwerbe, wäre mir nicht in den Sinn gekommen. Außerdem war ich froh über meinen relativen Wohlstand, mir Neuware gönnen zu können.
Erst als ich vor fast 20 Jahren eine alte Schulfreundin in Berlin besuchte, wandelte sich meine Sicht: Dort war es schon lange üblich, Kleider, Taschen und sogar Schuhe (!) aus zweiter Hand zu beziehen – aus politischen, modischen, finanziellen oder persönlichen Gründen. Meine Freundin war damals Controllerin in einem Pharma-Konzern. Sie hätte sich jedes aus meiner bescheidenen Perspektive sündhaft teure Designer-Stück leisten können. Und manchmal tat sie das auch. UND sie liebte das Stöbern im Gebrauchtkleider-Markt.
Der figurbetonte, schwarz-weiß geringelte Feinstrick-Pulli mit Ballett-Ausschnitt, den ich mir damals gekauft habe, befindet sich immer noch als gern getragenes Teil in meiner Garderobe. Er verkörpert den Wendepunkt und Sinneswandel meiner Betrachtungsweise.
Aufgrund der Irrungen und Wirrungen meiner eigenen Stilreise in Kombination mit meiner tatkräftigen Umsetzungsenergie 😉 habe ich mehrere Großaktionen der Kleiderschrank-Bereinigung hinter mir. Das ging mit meinem Budget gar nicht anders, als vorwiegend auf 2nd Hand Ware zu setzen.
Bei der ersten Kleiderschrank-Diät vor fünf Jahren habe ich rund 80 Prozent meiner Garderobe aussortiert. Waschkörbeweise habe ich die Sachen zum Altkleidercontainer gebracht. Eine andere Adresse ist mir leider nicht eingefallen. Heute würde ich darauf achten, ob der Betreiber eine gemeinnützige Einrichtung ist oder ein kommerzielles Unternehmen.
Wenn ich die Müllsäcke (!) neben den Containern stehen sehe und beobachte, wie einige Leute ihre Sachen in die übervolle Klappe mit Gewalt hineinstopfen, erscheint mir das ein wahrlich unwürdiges Ende für so manches Schätzchen, das gestern noch am Leib getragen worden ist.
Mit der Entdeckung von Second Hand Boutiquen im Umkreis war nicht nur ein Jagdrevier für meine Safari gefunden, sondern auch eine Möglichkeit, die für mich unpassenden Dinge am Leben zu halten.
Meine Erfahrungen waren facettenreich. Rückblickend würde ich sagen: Je mehr Wertschätzung meine Ansprechpartnerin dort für die Kleidung hatte, desto lieber habe ich sie hingebracht. Wirklich nennenswerte Beträge sind nicht an mich zurückgeflossen. Und zuweilen herrschte organisatorisches Chaos, so dass die Vorgänge nicht transparent waren und ein schaler Beigeschmack aus dem „Geschäft“ übrig blieb.
Die Kommentare meiner Vorrednerinnen kann ich nachvollziehen: Auch ich habe es als Kränkung erlebt, wenn meine Kleider kritisch bewertet oder gar abgewertet wurden, von denen zu trennen ich mich gerade beschlossen hatte. Schließlich waren sie ein Teil meines Lebens gewesen. Viele hatten eine Geschichte, trugen die Energie des Urlaubsorts in sich, wo ich sie erstanden hatte, oder eines speziellen Ereignissen, bei dem sie getragen worden sind.
Vor ein paar Jahren habe ich einen privaten Kleiderkreisel in meinem Freundeskreis ins Leben gerufen. Zweimal im Jahr dürfen alle Teile zu mir gebracht werden, die ein neues Zuhause suchen. Ich bereite die Stücke liebevoll auf, wasche, bügle, creme Schuhe ein, schneide Fädchen ab, versehe die Bügel mit farbigen Geschenkschleifchen, damit man die Größen auf den ersten Blick erkennen kann.
Und dann gibt es übers Wochenende eine kleine Party in mehreren Etappen. Jeder nimmt einfach mit, was er braucht und will. Die Kleidunggstücke tragen Zettelchen, damit man weiß, wer der freundliche Spender war, mit Kontaktdaten. Wer das möchte, kann sich persönlich bedanken. Oft werden Fotos von den glücklichen Besitzern mit ihren neuen Lieblingsteilen geschickt. Die Aktion nenne ich „Mode von Mensch zu Mensch“.
Sie ist meinem Erleben nach eine Quelle der Freude für alle Beteiligten.
Vielleicht kann dieser Beitrag ein paar Damen inspirieren, nach solchen Aktionen Ausschau zu halten oder womöglich ein ähnliches (oder eigenes) Format zu initiieren.
Um den Betrachtungen noch einen aktuellen Bezug zu geben: Heute trage ich ein H&M Sweatshirt mit einem lustigen Hundemotiv – unter meinem (einzigen) Jil Sander Blazer – beides Second Hand Trophäen, die eine mit hohem Spaßfaktor, die andere ein Statement für meinen Marlene-Dietrich-Stilanteil.
Herzliche Grüße reihum,
Petra
P.S.: Die übrigen Teile gebe ich nach der MMM-Aktion an soziale Einrichtungen, und zwar genau dorthin, wo ich mich nächstes Mal wieder über ein hochwertiges Schnäppchen freuen will 🙂
Liebe Petra,
das ist schön, dass Du Deinen persönlichen Umgang mit getragener Kleidung gefunden hast!
So ein Kleiderkreisel-Event ist sicherlich eine tolle Sache und vielleicht hast Du ja jetzt wirklich ein paar Frauen dazu inspiriert, so etwas in ihrem Bekanntenkreis zu versuchen. Dann wären wieder ein paar mehr Kleidungsstücke gerettet 😉
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Hallo zusammen,
ich kann diese Argumentation gut nachvollziehen,
jedoch erscheint sie mir zu kurz gegriffen, da ich mit Second Hand auch gute Erfahrungen gemacht habe – nicht nur bei Kleidung:
Gut erhaltene Schuhe gehen interessanterweise auf dem Flohmarkt, egal ob in München oder auf dem Land. Für ein paar Euro allemal.
Und für Markenware habe ich auch guter Preise erhalten bei Momox – es kommt halt auch auf die Menge der hergestellten Stücke an.
Bei den Sozialkaufhäusern oder karitativen Einrichtungen fällt leider ein erheblicher Anteil an Müll an, da dort nicht immer gewaschene und brauchbare Ware landet …
Daher: Weiterverarbeiten zu Lappen etc. neben den beschrieben Möglichkeiten oder dem Upcycling.
Liebe Stephanie,
durch die Modeflüsterin kaufe ich schon bereits viel weniger Kleidung und achte auf Schnitt, Stoff, Farben, Muster usw.
Alte Kleidung oder die die ich nun nicht mehr ausführen möchte trage ich beim Hausputz bzw. Hundespaziergang auf.
Neue Kleidung kommt nun in eine Tabelle wo Anschaffungspreis und die Häuftigkeit des Tragens festgehalten werden. So werde ich nach einiger Zeit auch feststellen können was ich wirklich so an Kleidung brauche und was doch selten zum Einsatz kommt.
Ich kaufe auch gerne im Sale, das ist ja fast das ganze Jahr über. Gute Qualität darf auch was kosten, wird jetzt aber auch mehr getragen und nicht mehr für „Gut“ aufgehoben.
Gebrauchte Kleidung die ich nicht mehr auftragen möchte geht in die Altkleidersammlung.
Liebe Grüße Maritta
Mein Kleiderschrank ist schon kleiner und übersichtlicher geworden, was ich als positiv empfinde.
Liebe Maritta,
das klingt danach, dass Du schon sehr geplant vorgehst und wohl eher weniger Spontankäufe in Deinem Kleiderschrank zu finden sind. Das ist aus meiner Sicht immer noch das Beste, was man machen kann: als Vorsorge, damit man nicht allzu viele Kleidung entsorgen oder weitergeben muss. Und nur auf diese Weise ist und bleibt der (persönliche) Wert der Kleidung hoch 🙂
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Stephanie, liebe Moflüs,
sehr interessante Gedanken! So sehe ich es im Wesentlichen auch. Meine Devise ist gezielt kaufen, was ich wirklich nutze und viel nutzen, was ich besitze. Klingt einfach, scheint aber schwer zu sein. Wenn ich mich auf Second-Hand-Plattformen umschaue, finde ich es sehr deprimierend, wieviele kaum genutzte Teile dort angeboten werden. Teilweise für allerkleinste Beträge. Die Verfallszeit von Kleidung ist einfach sehr kurz, auch bei den hochwertigen Teilen. Wenn sie ein paar Jahre ungenutzt im Schrank gehangen haben, kauft sie niemand mehr. Bis auf ganz rare Ausnahmen vielleicht.
Letztendlich lagert in den Schränken ein riesiger Berg von Textilmüll, oft fälschlicherweise für Schätze gehalten ;).
Wenn ich etwas aussortiere – habe ja schon die Kleiderschrankformel bearbeitet, da ist schon einiges angefallen ;)- nutze ich ganz gerne die Verkaufsplattformen oder gebe die Sachen in den Sozialladen. Ich staune, dass Ihr im Verwandten- und Bekanntenkreis Teile abgeben könnt. Das funktioniert bei mir nur in den seltensten Fällen. Da fällt mit niemand ein, der eine ähnliche Statur hat und dann auch noch einen ähnlichen Stil.
Liebe Grüße
Eva
Liebe Eva,
großartiger Satz – der Textilmüll, den man für Schätze hält! Bei mir geht Weitergabe in der Familie (Mutter und Schwester), weil die dann auch noch weitergeben. Und wenn dann noch was übrig ist, geht es an die Flüchtlingshilfe oder ähnlich. Für mich ist der Vorteil, dass ich alles auf einen Schlag los werde…
Liebe Grüße
Diana
Liebe Eva,
das mit dem Weitergeben an Freundinnen funktioniert auch nur sehr eingeschränkt und dann meistens bei typischen zeitlosen Klassikern. Es ist tatsächlich recht selten, dass Freundinnen die gleiche Statur UND einen ähnlichen Stil haben. Bei Oversize-Stücken funktioniert es noch recht gut – oder wenn man kleine Dinge umnähen kann. Dann kann man Kleidung an die leicht andere Figur der Freundin anpassen. Bei guten Stücken lohnt sich das.
Wenn ich manchmal daran denke, wie viele Kleidungsstücke in den Schränken der Frauen lagern, die nicht oder kaum getragen werden, die wahrscheinlich nicht einmal wirklich geliebt werden, bekomme ich dieses typische Gefühl der Überwältigung, das mich auch in großen Kaufhäusern schnell erwischt: „Total Overwhelm“ und ich werde ganz schnell super-müde von der mentalen Belastung des Überflusses… 😉
Kleidung ist ein Bereich, in dem Mehr nicht immer Mehr ist!
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Stephanie,
so wie Sie habe ich in den vergangenen Jahren meinen Kleiderschrank sukzessive ausgemistet (Danke auch Ihnen für Ihre Anregungen in dieser Hinsicht) – mittlerweile ist er auf rund 1/4 der ursprünglichen Menge geschrumpft. Und das ist gut so.
Zwischenzeitlich habe ich mir auch einen sehr kritischen Blick dafür antrainiert, was ich an neuen Stücken in den Schrank aufnehme (Stichwort One in – One out). Denn ich habe die Erfahrung gemacht, dass Konsumieren sehr leicht ist – aber die Sachen vernünftig zu „entsorgen“ dagegen sehr zeitintensiv und nicht immer einfach.
Verkaufen kam für mich nie in Frage, da ich vor allem die besonderen und ungewöhnlichen Stücke lieber in nette Hände gebe und von Vorneherein wusste, dass ich nicht viel für die Teile bekomme – egal wie gut sie erhalten sind. Ich habe zwar nie auf Designer-Niveau gekauft, aber immer gute Qualität und nur gut erhaltene Teile abgegeben. Von Anfang an habe ich also das meiste an liebe Freundinnen, Kolleginnen oder Bekannte verschenkt. Das, wofür ich keine Abnehmerinnen gefunden habe ging an das Sozialkaufhaus oder Oxfam.
Ich teile also Ihre Meinung: Der monetäre Wert der Kleidung sinkt bei den meisten Teilen – und seien sie auch noch so gute Qualität – ähnlich wie beim Neuwagen mit dem Moment, wo man das Geschäft verlässt. Das Beste ist: Weniger kaufen, denn es ist sehr schwierig, vernünftige Möglichkeiten zu finden, die Sachen wieder los zu werden.
Liebe Konstanze,
Du bringst mich auf eine gute Idee: Vielleicht sollten viel mehr Frauen beim Kauf von Kleidung daran denken, wie aufwändig es war, als sie zuletzt versuchten, alte Kleidung wieder zu entsorgen. Eine kleine Meditation zurück zu diesem Augenblick würde vielleicht wirklich davon abhalten, vorschnell etwas Neues zu kaufen… 😉
Diese Vorstellung gefällt mir 🙂
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Ja, natürlich kenne ich auch das Gefühl von Kränkung, wenn ich etwas Hochwertiges verkaufen möchte und bekomme quasi nichts dafür. Andererseits: Ich habe gar nichts dagegen Kleidung second hand zu kaufen. Schon oft habe ich mich gefreut, wenn ich ein Teil gefunden habe (im Second-Hand-Laden oder online), das perfekt und wie für mich gemacht ist. Diese beiden Aspekte halten sich die Waage.
Und wenn ich wirklich dann einmal zu einem sehr niedrigen Preis nicht verkaufen möchte, dann gebe ich es an Oxfam und Co.
Liebe Heidi,
da gebe ich Dir Recht: Eine Perspektiv-Änderung macht den Verkauf auf Second-Hand-Plattformen wahrscheinlich nicht ganz so schmerzhaft… Vielleicht trifft es ja auch hierbei genau die „Richtige“, die sich wahnsinnig über ihr günstig erobertes Teil freut und es wieder stolz trägt. Mit diesem Gedanken munterst Du mich jetzt richtig auf 🙂 Danke!
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Stephanie,
mich hat es auch immer regelrecht gekränkt, wenn ein Teil im Secondhandladen nicht angenommen wurde oder noch schlimmer: am Flohmarktstand beim Handeln abgewertet wurde. Ich liebe und pflege meine Kleidung nämlich sehr. Seit Jahren verschenke ich meine aussortierten Sachen nur noch. Man kann es dann auch sofort abschließen und muss nicht noch auf eine Käuferin warten.
Liebe Grüße Petra
Liebe Petra,
ja, das ist auch ein guter Gedanke: den Zeitaufwand möglichst gering zu halten. Das ist beim Verschenken auf jeden Fall viel schneller als beim Verkauf. Guter Punkt!
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Stephanie,
sich von geliebten Kleidungsstücken zu trennen, ist nicht so einfach. Ich habe noch eine Ecke in meinem Schrank: dort dürfen edle Stücke, die im Moment nicht passen noch bleiben.
Da ich selten einen Oskar bekomme 😜, gibt es für tolle Roben keine Anlässe in meinem Leben: das hat die Lebensstilanalyse nur zu deutlich gezeigt…
Toll anzusehen sind sie aber alle!
Ich suche meine Kleidung schon nach guter Qualität aus, es gibt aber eine Schmerzgrenze, die ich nicht überschreite. Die teuersten Stücke kommen immer aus dem Sale.
Taschen und Schuhe sind unabhängig von Gewicht: da investiere ich eher etwas mehr Geld. Sowohl Schuhe als auch Taschen haben bei mir eine lange Lebensdauer: meine ältesten Schuhe sind aus den Anfängen der Neunziger! Und wenn ich darüber nachdenke: alle meine älteren Schätze waren auch damals schon teuer(er). Also lohnt sich die Investition von etwas mehr Geld auf jeden Fall…
Allerdings musste ich mich vor ein paar Jahren von all meinen Schuhen mit hohen Absätzen trennen: ich hatte viele sehr schöne, das war sehr schmerzhaft in doppelter Hinsicht (1. das Laufen darin, 2. die Trennung)! Insofern sind nur die flachen übrig geblieben…
Aber Taschen als Geldanlage in den Schrank stellen? Kommt für mich nicht in Frage!
Und so ein teures Teil täglich tragen? Mmmh, da müsste ich ja Angst haben, dass es mir gestohlen wird…
Eine Freundin mit einem Kleidungsstück noch glücklich zu machen ist bestimmt der schönste Weg sich davon zu trennen: bestenfalls sieht man die Freundin damit regelmäßig!
Bei Second Hand Verkäufen weiß man nicht was daraus wird. Da ist der Weg ins soziale Kaufhaus sicherlich eine gute Lösung….
Liebe Grüße
Ursanna
Liebe Ursanna,
da hast Du etwas angesprochen, was mir noch bevorsteht: sich von Schuhen mit hohem Absatz zu trennen… Ich sehe das seit einiger Zeit auf mich zukommen und – da geht es mir genauso wie Dir – ich habe einige Schuh-Schätzchen schon sehr lange im Schrank, in bestem Zustand, da gepflegt und nicht abgetragen. Da ich aufgrund von sehr empfindlichen Füßen immer schon sehr gute Schuh-Qualität gekauft habe, fällt mir das sehr, sehr schwer – wahrscheinlich meine modische Achillesferse (Hihihi! Was für ein Wort in diesem Zusammenhang!). Aber ich weiß, auch dieser Tag wird kommen – und seitdem ich 60 Jahre geworden bin, kommt er rasant näher 😉
Da beneide ich Dich ein bisschen, dass Du das schon hinter Dir hast…
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Stephanie, liebe Moflüs,
ein wirklich spannendes vielschichtiges Thema!
Mit zunehmendem Alter, Berufstätigkeit und damit auch zunehmendem Budget haben sich zumindest auch die Möglichkeiten der Anschaffung geändert, so dass ich hochwertiger einkaufen kann als in Studententagen. Trotzdem orientiert sich meine Schmerzgrenze z.B. gerade bei der Anschaffung von Taschen nicht im oberen Bereich, weil die wunderschönen Stücke meinem Alltag (häufige Kindertransporte im Auto, kein Sitzplatz frei – ein extra Stoffbeutel als Reisetasche für die Tasche wäre angezeigt- einjähriger Labrador, der eben doch aus Freude manchmal noch hochspringt) nicht Stand halten würden. Gleiches gilt für Schuhe. Für die ganz feinen teuren gibt es zwischen Kopfsteinpflaster und mal eben Rasenmähen bei Oma etc. wenig Gelegenheit. Ein Wechselpaar im Auto müsste immer mit.
Deine Beschreibung vom Wertverfall kann ich so gut nachvollziehen! Wenn für teure ungetragene Schuhe noch 20€ zu viel sind, dann ist Verschenken die bessere Wahl! Wie so oft gibt es eine Diskrepanz des Wertes für den, der die Sachen verkauft (wertvoll!) und den, der sie evtl. kaufen möchte (nicht so viel wert). Gilt für alles andere wie Oldtimer-Ersatzteile, gesammeltes Geschirr usw. genauso.
Second hand zu kaufen, ist dagegen durchaus ein Weg für mich. Wie habe ich mich gefreut, als ich ein paar quasi neue perfekt passende Roger Vivier-Ballerinas für <100€ bei Kleinanzeigen gefunden zu haben. Wenigstens konnte ich der Verkäuferin herzlich danken und ihr meine Freude mitteilen. Aber solche Volltreffer haben absoluten Seltenheitswert.
Teure Mode als Spekulationsobjekt zu kaufen, ist keine Option für mich. Platz, Geld, Wertverlust durch falsche Lagerung? Nein!
Der einzig richtige Weg ist eben doch der, sich an seinen schönen Stücken zu freuen und sie häufig zu tragen. Und das Gefühl, gut und stimmig angezogen zu sein, sich schön und selbstbewusst zu fühlen, ist einfach unbezahlbar.
Dir und allen Leserinnen einen schönen Sonntag,
herzliche Grüße von Henrike
Liebe Henrike,
ja, da sehen wir vieles sehr ähnlich! Ich würde auch nicht in Kleidung oder Taschen investieren, nur weil diese vielleicht einen Wertanstieg haben. Mit zunehmenden Jahren stelle ich ohnehin fest, dass mich Materielles immer mehr belastet, wenn es nicht absolut zu mir und meinem Leben passt, ich es nicht als wesentlichen Teil meiner Lebensfreude betrachte. Gerade in letzter Zeit habe ich das Gefühl, dass sich hier noch einmal etwas Wesentliches ändert. Das Leben, das Genießen steht immer mehr im Vordergrund, materielle Güter sind auf dem Rückzug.
Bei meinem letzten Moodboard (das mache ich immer mal wieder, wenn ich das Gefühl habe, es hat sich etwas verändert) bin ich fast ein wenig erschrocken, wie wenig ich zwischenzeitlich brauche, um modisch glücklich zu sein. 😉
Ich glaube fast, dass meine nächste Kleiderschrank-Inventur eine sehr radikale sein wird…
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Stephanie,
dein Beitrag spricht mir aus der Seele! Ich habe es schon länger aufgegeben, für gebrauchte Kleidung/Taschen einen „angemessenen“ Preis zu erwarten. Das funktioniert nur, wenn man etwas hat, was dem aktuellen Massengeschmack entspricht und deshalb sehr begehrt ist! Außerdem für Dinge, die nicht bei Yoox oder Outlet landen und auch nie in den Sale kommen (wie die berühmte Chanel-Tasche). Für alles andere bekommt man nur „cents on the dollar“ und es bringt Arbeit (Fragen beantworten, Maße messen, Fotos machen). Das schale Gefühl, wenn man etwas zum Schleuderpreis verhökert oder es überhaupt niemand haben will, kenne ich auch. Deshalb gebe ich auch alles weg, entweder innerhalb der Familie/an Freundinnen oder den örtlichen Second Hand Shop vom Roten Kreuz.
Ehrlich gesagt mag ich selbst aber auch nicht gebraucht kaufen (ein völlig irrationales Gefühl, das ich nicht begründen kann!) und gebrauchte Kleidung hat daher für mich persönlich auch keinen so großen Wert.
Die wichtigsten Indikatoren für mich sind in der Tat die CPW und die Freude, die ich an dem Kleidungsstück habe. Beides muss nicht über Jahrzehnte halten, auch in einem kürzeren Zeitraum kann man etwas intensiv und mit Freude tragen. Ein bedrückendes Gefühl erzeugt „gehortete“ Kleidung, die mir nur im Moment des Kaufs Freude bereitet hat. Oder Massen an Kleidung – selbst wenn alles Lieblingsstücke wären, könnte man rein rechnerisch nicht mehr auf eine gute CPW kommen.
Liebe Grüße und schönen Sommer-Sonntag
Diana
Liebe Diana,
besser kann man es nicht sagen: Ich stimme Dir absolut und in jedem Deiner Gedanken zu. Wenn man sich die CPW wirklich verinnerlicht, führt das weg von großen Kleiderschränken und hin zu einem sehr balancierten Umgang mit Mode. Auch kann man dann auch hochwertige Stücke wohlwollend loslassen, sobald ein Teil intensiv getragen wurde – ob nun über kürzere oder längere Zeit, eine persönlich positiv beurteilte CPW sagt immer, ob es „genug“ war.
Leider ist das Horten von Dingen oft völlig losgelöst von rationalen Überlegungen in einem anderen Gehirnareal verortet. Das macht es für viele so schwer, dies umzusetzen (bei mir ist das beispielsweise bei Schuhen so… Da rufe ich jetzt einfach mal in die Runde: „Schuldig“!) 😉
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Stephanie,
die Erfahrung mit dem Wertverlust musste/ muss ich auch machen. Da verwundert es mich, dass es Second Hand Läden nur für Designerkleidung gibt, wo dann immer noch sehr hohe Preise aufgerufen werden.
Wenn bei den wenigen Euro für Second Hand Kleidung dann noch gefeilscht wird, verstehe ich die Welt nicht mehr.
Ich spende das Meiste an Sozialhäuser.
Liebe Karen,
in diesem Fall kann man nur hoffen, dass das Feilschen dann wirklich „notwendig“ ist und es eben gemacht wird, da die potenzielle Käuferin wenig Modebudget zur Verfügung hat und sich dennoch hochwertig kleiden möchte.
Bei Top-Designerkleidung im Second-Hand-Läden habe ich immer das Problem der Konfektionsgröße. Als große, eher kräftige Frau kann ich mit den Mini-Größen nichts anfangen, die überwiegend in diesen Second-Hand-Läden auftauchen… Das habe ich eine Weile wirklich ernsthaft versucht, musste aber aufgeben, da für mich nicht zielführend.
Wenn ich Konfektionsgröße 34/36 oder vielleicht noch 38 hätte, dann würde ich in Designer-Second-Hand-Läden wahrscheinlich sehr gerne nach besonderen Vintage-Stücken fischen gehen 🙂
Für mich persönlich habe ich – genau wie Du – das Verschenken (an Freundin oder Sozialkaufhaus) als die beste und emotional bereicherndste Alternative des Weitergebens gefunden.
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Stephanie
Vielen Dank für den wunderbaren und für mich stimmigen Artikel. Ich beschäftige mich auch immer wieder mit dem Gedanken, wie ich weniger Kleidung kaufe und dafür mehr Schönes, was mir wirklich gefällt und was ich gern trage, im Schrank habe.
Taschen sind bei mir kein Thema, Schuhe naturgemäß wichtiger. Was passt da zu mir und meinem Kleidungsstil.
Bei allem Spaß und der Freude an Mode und dem sich wohlfühlen darin, gefällt mir Dein kritischer Blick auch auf die möglichen Folgen unseres Konsums.
Mein Fazit ist , das ich diesen Sommer mal die Trends in meinem Kleiderschrank suche und dann umsetze, bevor ich etwas Neues kaufe.
Und neue Kombinationen ausprobieren.
Herzlichen Dank für die Anregungen, die mir Sonntagmorgens so ins Haus flattern
Liebe Heike,
beim Ausprobieren der Trends aus dem eigenen Kleiderschrank könntest Du gerade in dieser Saison sehr viele zeitgemäße Kombinationen entdecken. Es sind so viele zeitlosen Basics wieder „in“! Wenn Du dann einfach auf eine aktuelle Farbkombination achtest oder ein trendy Styling anwendest, bist Du schon toll angezogen.
Im Englischen heißt das dann immer „shop your wardrobe“ – im eigenen Kleiderschrank einkaufen gehen. Das wäre für ganz viele Frauen eine tolle Alternative zum vorschnellen Einkaufen von neuer Kleidung! Alleine schon deshalb, um eventuelle Lücken in der Garderobe ausfindig zu machen und zu erkennen, was wirklich fehlt 😉
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin