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Farbenlehre für Mode - Was Sie über Farben in der Mode wissen sollten
Mode ohne Farbe wäre undenkbar. Möchten Sie Mode verstehen und beherrschen, ist es ein wichtiger Schritt, sich mit der Farbenlehre für Mode auseinanderzusetzen. Farbe ist ein essenzieller Teil für alle Mode-Ziele, die Sie umsetzen möchten:

  • Die Farben, die Sie tragen, bestimmten Ihren Stil und Ihre Wirkung maßgeblich mit.
  • Mit Farben können Sie Ihre Figur schlanker aussehen lassen oder proportional ausgeglichener stylen.
  • Um harmonische Outfits zusammenzustellen, müssen Sie wissen, wie Sie Farben passend kombinieren.
  • Schließlich ist es klug, auch beim Aufbau Ihres perfekten Kleiderschranks auf die farbliche Zusammenstellung Ihrer Garderobe zu achten – nur so haben Sie genügend Kombinationsmöglichkeiten für jeden Anlass in Ihrem Leben und können das Potenzial Ihrer Kleidung voll ausschöpfen.

Sie sehen: Was auch immer Sie modisch vorhaben, Farben sind ein wichtiger Teil davon.

Daher spielen Farben auch in jedem Kurs der Modeflüsterin-Fashion-Formel eine bedeutende Rolle: in der Stil-Formel, der Figur-Formel, der Outfit-Formel und der Kleiderschrank-Formel.

In diesem Beitrag habe ich für Sie das Grundlagenwissen zusammengetragen, das Sie für Ihre modische Entwicklung benötigen.

Daraus ist die „Kleine Farbenlehre für Mode“ entstanden. Diese wird hier in vier Teilen präsentiert – Teil 1 ist öffentlich zugänglich, die Teile 2 bis 4 erhalten Sie im E-Book zum kostenlosen Download (siehe weiter unten):

Als Mitglied im Modeflüsterin-Club und Leserin mit Bibliotheksausweis steht Ihnen die Farbenlehre nach dem Login komplett zur Verfügung – inklusive Schaubild „12 Farben und ihre psychologische Wirkung“ zum Download.

Parallel dazu gibt es im Modeflüsterin-Club den Fashion-Impuls „Farbenspiele“, in dem Sie zu Ihren persönlichen modischen Farb-Experimenten angeregt werden. Viel Spaß damit!

Kleine Farbenlehre für Mode - Teil 1: Farbkreis und Farb-Eigenschaften

Der Farbkreis und die wichtigsten Farb-Eigenschaften

Es gibt unzählige Farben und Schattierungen. Da macht es Sinn, zuallererst einmal Ordnung in die Vielfalt zu bringen.

Wie die Farbenlehre für Mode und Kunst entstand

Um eine Ordnung und Systematisierung von Farben bemühten sich schon recht früh bedeutende Künstler: Allen voran beschäftige sich Johann Wolfgang von Goethe schon vor rund 200 Jahren damit, die subjektive Wirkung von Farben und ihre Grundprinzipien zu untersuchen.

Aus seinen Überlegungen, wie Farben erzeugt und gemischt werden, entstand der erste Farbkreis. Bereits damals wurde zusätzlich zu den rein physikalischen Eigenschaften der Farben auch deren „sittlich-sinnliche“ Wirkung untersucht – der Anfang dessen, was wir heute Farbpsychologie nennen.

Danach waren es vor allem namhafte Maler, die sich intensiv mit der Farbenlehre auseinandersetzten: Leonardo da Vinci, Adolf Hölzel, Marc Chagall und Georges Seurat – um nur einige zu nennen.

Der Farbkreis nach Johannes Itten

Schließlich war es der Schweizer Kunstpädagoge und Maler Johannes Itten, der während seiner Lehrtätigkeit am Bauhaus in Weimar (1919 bis 1923) einen Farbkreis erschuf, mit dem bis heute in vielen Bereichen gearbeitet wird – nicht nur im Kunstunterricht.

Der Farbkreis nach Itten ist das grundlegende System zur Ordnung der Farben, das sich bis heute durchgesetzt hat.

Der Farbkreis besteht aus Primär-, Sekundär- und Tertiärfarben in einer ganz bestimmten Anordnung. Diese hat mit der Entstehung der Farben durch die Mischung verschiedener Farbtöne zu tun.

Farbkreis nach Itten - Grundalge für Farbenlehre für Mode

Der Farbkreis nach Johannes Itten besteht aus den Primärfarben Gelb, Rot und Blau. Aus diesen lassen sich alle weiteren Farben mischen. Aus jeweils zwei Primärfarben ergeben sich die Sekundärfarben Orange, Grün und Violett. Aus jeweils einer Primär- und einer Sekundärfarbe ergeben sich die sechs Tertiärfarben.

Primärfarben: Blau, Rot, Gelb

Die reinen Farben Blau, Rot und Gelb lassen sich nicht durch Mischung von anderen Farben herstellen. Vielmehr lassen sich alle anderen Farben durch eine individuelle Mischung dieser drei Farben herstellen. Sie werden daher Primärfarben genannt.

Durch die Primärfarben wird der Farbkreis gleichmäßig in drei Teile aufgeteilt.

Sekundärfarben: Violett, Orange, Grün

Die Farben, die aus einer Mischung der Primärfarben Blau, Rot und Gelb entstehen, werden Sekundärfarben genannt.

  • Aus Blau und Rot ergibt sich Violett.
  • Aus Rot und Gelb ergibt sich Orange.
  • Aus Gelb und Blau ergibt sich Grün.

Diese Sekundärfarben sind daher auf dem Farbkreis jeweils mittig zwischen ihren relevanten Primärfarben angesiedelt, aus deren Mischung sie sich ergeben.

Tertiärfarben: Die Mischungen aus einer Primär- und einer Sekundärfarbe

Nach obiger Aufteilung des Farbkreises mit Primär- und Sekundärfarben würden nun auf dem Farbkreis jeweils eine Primärfarbe und eine Sekundärfarbe nebeneinanderliegen. Aber auch aus diesen „Farb-Nachbarn“ lassen sich weitere Mischungen erzeugen: die Tertiärfarben.

Tertiärfarben entstehen aus einer Mischung zwischen einer Primär- und einer Sekundärfarbe.

Tertiärfarben schieben sich folglich auf dem Farbkreis zwischen die jeweilige Primär- und Sekundärfarbe, aus deren Mischung sie entstehen.

  • Aus Rot und Orange ergibt sich Orangerot.
  • Aus Orange und Gelb ergibt sich Orangegelb.
  • Aus Gelb und Grün ergibt sich Gelbgrün.
  • Aus Grün und Blau ergibt sich Blaugrün.
  • Aus Blau und Violett ergibt sich Lila.
  • Aus Violett und Rot ergibt sich Rotviolett.

Mit diesen 12 Farben ist der Farbkreis komplett. Die Farbnuancen entwickeln sich nun relativ gleichmäßig von Blau über Rot und Gelb wieder zu Blau und nehmen dabei jeweils Sekundär- und Tertiärfarben ein, die entweder eher bläulich, rötlich oder gelblich sind.

Das Prinzip ließe sich nun nahezu unendlich weiter fortsetzen, um weitere Farbnuancen zu erzeugen. Denn jedes Mal, wenn zwei nebeneinanderliegende Farben ein weiteres Mal gemischt werden, entsteht ein neuer Farbton, der sich auf dem Farbkreis zwischen die beiden Nachbarfarben schiebt.

Können Sie das Prinzip erkennen?

Komplementärfarben: Das farbliche Gegenüber

Komplementärfarben nennt man diejenigen Farben, die sich auf dem Farbkreis gegenüber liegen.

Also Blau und Orange, Rot und Grün sowie Gelb und Violett. Oder eben jedes andere Farbenpaar von Primär-, Sekundär- und Tertiärfarben, das sich exakt gegenüber liegt. Zwischen Komplementärfarben entsteht folglich der größte farbliche Kontrast.

Analoge Farben: Der farbliche Nachbar

Das Gegenüber ist das eine, der unmittelbare Farb-Nachbar das andere.

Farben, die auf dem Farbkreis nebeneinander liegen, werden analoge Farben genannt.

Auch diese werden im weiteren Verlauf noch eine bedeutende modische Rolle spielen.

Der Farbkreis und die Anordnung der Farben darauf ist das wichtigste Grundlagenwissen, das Sie für den Einsatz von Farben in der Mode mitbringen sollten: Diese Kenntnisse sind entscheidend dafür zu beurteilen, welche Farben Ihnen stehen, wie Sie in Farben wirken, wie Sie Farben dazu nutzen können, schlanker auszusehen und bei der späteren Überlegung, welche Farben zusammenpassen.

Die physikalischen Eigenschaften von Farben

Nun wissen Sie, wie die Farben durch eine Mischung von Blau, Rot und Gelb entstehen. Aber welche Eigenschaften haben diese Farben, die für Ihr modisches Leben wichtig sind?

Dabei gibt es sowohl physikalische wie psychologische Kriterien, die Sie betrachten können.

NEU: Lesen Sie diesen Beitrag im Best-of MEINE FARBEN der Modeflüsterin-Bibliothek!

Im Best-of Meine Farben finden Sie Modewissen vom Feinsten zum Thema Farben“ width=


Damit ist der Ratgeber „Kleine Farbenlehre für Mode“ zu Ende. Sie wissen jetzt alles über Farben, das Ihnen dabei hilft, Ihre besten Farben zu finden, diese in figürlich vorteilhafte Outfits zu gießen und dabei harmonische Outfits zu kombinieren.

Aber Farben sind nur eine Stil-Dimension. Darüber hinaus gibt es einige weitere modische Bereiche, die zu Ihrem schönsten Ich beitragen. Noch mehr wichtiges Modewissen für Ihre Stilreise finden Sie in den Kursen der Modeflüsterin-Akademie – der Mode-Lernplattform für Frauen über 40.

Welches Farb-Wissen hat Sie am meisten fasziniert oder überrascht? Was finden Sie besonders hilfreich? Schreiben Sie einen Kommentar und erzählen Sie mir, was für Sie die größte Herausforderung beim Umgang mit Farben ist!

 

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