Mode ohne Farbe wäre undenkbar. Möchten Sie Mode verstehen und beherrschen, ist es ein wichtiger Schritt, sich mit der Farbenlehre für Mode auseinanderzusetzen. Farbe ist ein essenzieller Teil für alle Mode-Ziele, die Sie umsetzen möchten:
- Die Farben, die Sie tragen, bestimmten Ihren Stil und Ihre Wirkung maßgeblich mit.
- Mit Farben können Sie Ihre Figur schlanker aussehen lassen oder proportional ausgeglichener stylen.
- Um harmonische Outfits zusammenzustellen, müssen Sie wissen, wie Sie Farben passend kombinieren.
- Schließlich ist es klug, auch beim Aufbau Ihres perfekten Kleiderschranks auf die farbliche Zusammenstellung Ihrer Garderobe zu achten – nur so haben Sie genügend Kombinationsmöglichkeiten für jeden Anlass in Ihrem Leben und können das Potenzial Ihrer Kleidung voll ausschöpfen.
Sie sehen: Was auch immer Sie modisch vorhaben, Farben sind ein wichtiger Teil davon.
Daher spielen Farben auch in jedem Kurs der Modeflüsterin-Fashion-Formel eine bedeutende Rolle: in der Stil-Formel, der Figur-Formel, der Outfit-Formel und der Kleiderschrank-Formel.
In diesem Beitrag habe ich für Sie das Grundlagenwissen zusammengetragen, das Sie für Ihre modische Entwicklung benötigen.
Daraus ist die „Kleine Farbenlehre für Mode“ entstanden. Diese wird hier in vier Teilen präsentiert – Teil 1 ist öffentlich zugänglich, die Teile 2 bis 4 erhalten Sie im E-Book zum kostenlosen Download (siehe weiter unten):
- Teil 1: Der Farbkreis und die wichtigsten Farb-Eigenschaften
- Teil 2: Die psychologischen Eigenschaften von Farbe
- Teil 3: Der Einfluss von Farbe auf Ihre Figur
- Teil 4: Welche Farben passen zusammen?
Als Mitglied im Modeflüsterin-Club steht Ihnen die Farbenlehre nach dem Login komplett zur Verfügung – inklusive Schaubild “12 Farben und ihre psychologische Wirkung” zum Download.
Parallel dazu gibt es im Modeflüsterin-Club den Fashion-Impuls „Farbenspiele“, in dem Sie zu Ihren persönlichen modischen Farb-Experimenten angeregt werden. Viel Spaß damit!
Der Farbkreis und die wichtigsten Farb-Eigenschaften
Es gibt unzählige Farben und Schattierungen. Da macht es Sinn, zuallererst einmal Ordnung in die Vielfalt zu bringen.
Wie die Farbenlehre für Mode und Kunst entstand
Um eine Ordnung und Systematisierung von Farben bemühten sich schon recht früh bedeutende Künstler: Allen voran beschäftige sich Johann Wolfgang von Goethe schon vor rund 200 Jahren damit, die subjektive Wirkung von Farben und ihre Grundprinzipien zu untersuchen.
Aus seinen Überlegungen, wie Farben erzeugt und gemischt werden, entstand der erste Farbkreis. Bereits damals wurde zusätzlich zu den rein physikalischen Eigenschaften der Farben auch deren „sittlich-sinnliche“ Wirkung untersucht – der Anfang dessen, was wir heute Farbpsychologie nennen.
Danach waren es vor allem namhafte Maler, die sich intensiv mit der Farbenlehre auseinandersetzten: Leonardo da Vinci, Adolf Hölzel, Marc Chagall und Georges Seurat – um nur einige zu nennen.
Der Farbkreis nach Johannes Itten
Schließlich war es der Schweizer Kunstpädagoge und Maler Johannes Itten, der während seiner Lehrtätigkeit am Bauhaus in Weimar (1919 bis 1923) einen Farbkreis erschuf, mit dem bis heute in vielen Bereichen gearbeitet wird – nicht nur im Kunstunterricht.
Der Farbkreis nach Itten ist das grundlegende System zur Ordnung der Farben, das sich bis heute durchgesetzt hat.
Der Farbkreis besteht aus Primär-, Sekundär- und Tertiärfarben in einer ganz bestimmten Anordnung. Diese hat mit der Entstehung der Farben durch die Mischung verschiedener Farbtöne zu tun.

Der Farbkreis nach Johannes Itten besteht aus den Primärfarben Gelb, Rot und Blau. Aus diesen lassen sich alle weiteren Farben mischen. Aus jeweils zwei Primärfarben ergeben sich die Sekundärfarben Orange, Grün und Violett. Aus jeweils einer Primär- und einer Sekundärfarbe ergeben sich die sechs Tertiärfarben.
Primärfarben: Blau, Rot, Gelb
Die reinen Farben Blau, Rot und Gelb lassen sich nicht durch Mischung von anderen Farben herstellen. Vielmehr lassen sich alle anderen Farben durch eine individuelle Mischung dieser drei Farben herstellen. Sie werden daher Primärfarben genannt.
Durch die Primärfarben wird der Farbkreis gleichmäßig in drei Teile aufgeteilt.
Sekundärfarben: Violett, Orange, Grün
Die Farben, die aus einer Mischung der Primärfarben Blau, Rot und Gelb entstehen, werden Sekundärfarben genannt.
- Aus Blau und Rot ergibt sich Violett.
- Aus Rot und Gelb ergibt sich Orange.
- Aus Gelb und Blau ergibt sich Grün.
Diese Sekundärfarben sind daher auf dem Farbkreis jeweils mittig zwischen ihren relevanten Primärfarben angesiedelt, aus deren Mischung sie sich ergeben.
Tertiärfarben: Die Mischungen aus einer Primär- und einer Sekundärfarbe
Nach obiger Aufteilung des Farbkreises mit Primär- und Sekundärfarben würden nun auf dem Farbkreis jeweils eine Primärfarbe und eine Sekundärfarbe nebeneinanderliegen. Aber auch aus diesen „Farb-Nachbarn“ lassen sich weitere Mischungen erzeugen: die Tertiärfarben.
Tertiärfarben entstehen aus einer Mischung zwischen einer Primär- und einer Sekundärfarbe.
Tertiärfarben schieben sich folglich auf dem Farbkreis zwischen die jeweilige Primär- und Sekundärfarbe, aus deren Mischung sie entstehen.
- Aus Rot und Orange ergibt sich Orangerot.
- Aus Orange und Gelb ergibt sich Orangegelb.
- Aus Gelb und Grün ergibt sich Gelbgrün.
- Aus Grün und Blau ergibt sich Blaugrün.
- Aus Blau und Violett ergibt sich Lila.
- Aus Violett und Rot ergibt sich Rotviolett.
Mit diesen 12 Farben ist der Farbkreis komplett. Die Farbnuancen entwickeln sich nun relativ gleichmäßig von Blau über Rot und Gelb wieder zu Blau und nehmen dabei jeweils Sekundär- und Tertiärfarben ein, die entweder eher bläulich, rötlich oder gelblich sind.
Das Prinzip ließe sich nun nahezu unendlich weiter fortsetzen, um weitere Farbnuancen zu erzeugen. Denn jedes Mal, wenn zwei nebeneinanderliegende Farben ein weiteres Mal gemischt werden, entsteht ein neuer Farbton, der sich auf dem Farbkreis zwischen die beiden Nachbarfarben schiebt.
Können Sie das Prinzip erkennen?
Komplementärfarben: Das farbliche Gegenüber
Komplementärfarben nennt man diejenigen Farben, die sich auf dem Farbkreis gegenüber liegen.
Also Blau und Orange, Rot und Grün sowie Gelb und Violett. Oder eben jedes andere Farbenpaar von Primär-, Sekundär- und Tertiärfarben, das sich exakt gegenüber liegt. Zwischen Komplementärfarben entsteht folglich der größte farbliche Kontrast.
Analoge Farben: Der farbliche Nachbar
Das Gegenüber ist das eine, der unmittelbare Farb-Nachbar das andere.
Farben, die auf dem Farbkreis nebeneinander liegen, werden analoge Farben genannt.
Auch diese werden im weiteren Verlauf noch eine bedeutende modische Rolle spielen.
Der Farbkreis und die Anordnung der Farben darauf ist das wichtigste Grundlagenwissen, das Sie für den Einsatz von Farben in der Mode mitbringen sollten: Diese Kenntnisse sind entscheidend dafür zu beurteilen, welche Farben Ihnen stehen, wie Sie in Farben wirken, wie Sie Farben dazu nutzen können, schlanker auszusehen und bei der späteren Überlegung, welche Farben zusammenpassen.
Die physikalischen Eigenschaften von Farben
Nun wissen Sie, wie die Farben durch eine Mischung von Blau, Rot und Gelb entstehen. Aber welche Eigenschaften haben diese Farben, die für Ihr modisches Leben wichtig sind?
Dabei gibt es sowohl physikalische wie psychologische Kriterien, die Sie betrachten können.
Zu den wichtigsten physikalischen Eigenschaften von Farben gehören:
- Die Temperatur der Farbe
- Die Sättigung der Farbe
- Die Helligkeit der Farbe
Die Temperatur der Farbe
Den Farben werden unterschiedliche Temperaturen zugeordnet. Dies liegt in ihrer Wahrnehmung begründet. Wir assoziieren Blau mit der Kühle des Wassers, Rot mit der Hitze des Feuers, Gelb mit der Wärme der Sonne und Grün mit dem kühlendem Schatten der Bäume. Entsprechend werden die Farben als eher warm oder eher kühl bezeichnet.
Die warmen Farben sind Orange- und Gelb-Töne, zu den kühlen Farben gehören die Blau- und Grünblau-Töne. Alles dazwischen ist eher bläulich oder eher gelblich und daher eher kühler oder wärmer.
Rot und Grün können jeweils mehr gelbliche oder bläuliche Anteile in sich tragen und tendieren somit in unterschiedlichen Mischungen eher zur kühleren oder wärmeren Seite des Farbkreises.
Allerdings bin ich – entgegen der „reinen Lehre“ und basierend auf meiner Erfahrung als Künstlerin – der Auffassung, dass es bei jeder Farbe eine wärmere und eine kühlere Variante gibt. Das gilt sogar für heißes Rot, warmes Gelb und kaltes Blau.

Auch wenn Lila, Blau und Grün zu den kühlen und Rot, Orange und Gelb zu den warmen Farben zählen, so gibt es im Prinzip für jede Farbe eine wärmere und eine kühlere Version: Mit Zugabe von Gelb werden die Farben wärmer, mit Zugabe von Blau etwas kühler. Im Bild oben wandeln sich die Farben von links nach rechts von einer kühleren zu einer wärmeren Version. Dabei verändert sich der Farbton leicht. Die rechte Spalte stellt noch einmal die kühlste und die wärmste Version der jeweiligen Farbe aus der linken Farbenreihe direkt nebeneinander.
Denn auch eine kalte Farbe kann mit einer Zumischung von Gelb angewärmt werden. Sie wird zwar dadurch nicht zu einer warmen Farbe, aber zumindest etwas wärmer. Und jede warme Farbe kann mit Beigabe von Blau etwas abgekühlt werden. Auch wenn sie dann nicht kalt wird, so ist die daraus entstehende Farbnuance zumindest etwas kühler als das Original.
Diese kleinen Nuancen können eine große Wirkung haben. Sie führen dazu, dass kalte oder warme Farbtypen dennoch die Farben tragen können, die ihnen gefallen. Das bedeutet nichts weniger, als dass jede Frau – egal welcher Farbtyp sie ist – theoretisch alle Farben für ihren stilistischen Ausdruck einsetzen kann. Sie muss nur auf die passenden Nuancen achten.
Diese Sichtweise ist weit weniger rigide, als dies in der Farbenlehre vorgesehen ist. Damit gewährt sie Ihnen deutlich mehr Freiraum, mit Farben Ihren persönlichen Stil umzusetzen.
Die Sättigung der Farbe
Auch diese Eigenschaft von Farben hat mit ihrer Mischung zu tun – allerdings in diesem Fall mit dem Anteil von originären Farbpigmenten, die in der Farbe verarbeitet wurden.
Besteht ein Farbton ausschließlich aus reinen Farbpigmenten, ist die resultierende Farbe sehr intensiv.
Die pure Farbe kann etwas gedämpft werden, indem man ihr weitere Pigmente zusetzt.
Eine solche „Eintrübung“ kann am besten mit einer kleinen Zugabe der Komplementärfarbe hergestellt werden. Also mit der Farbe, die einer Farbe auf dem Farbkreis direkt gegenüber liegt.
- Folglich kann Blau mit einer kleinen Dosis Orange eingetrübt werden.
- Rot braucht nur etwas Grün, um zu verblassen.
- Gelb kann mit einer Prise Violett weniger knallig wirken.

Jede Farbe des Farbkreises kann mit einer Mini-Dosis ihrer Komplementärfarbe – also der Farbe genau gegenüber im Farbkreis – abgemildert werden. Dann wird aus einer intensiven, klaren Farbe eine gedämpfte Version.
Was passiert bei der Abdämpfung von Farben genau und welche Rolle spielt dabei die Farbe Braun?
Warum passiert diese Eintrübung der Farbe auf die beschriebene Art? Dies ist der Tatsache geschuldet, dass alle Primärfarben gemeinsam Braun ergeben.
Würde man irgendeinen Blauton mit irgendeinem Rotton und irgendeinem Gelbton mischen, entstünde immer irgendeine Nuance von Braun.
Dieses Braun kann heller oder dunkler, wärmer oder kühler ausfallen – je nachdem, welche Nuancen von Blau, Rot und Gelb in welcher Dosierung für die Mischung eingesetzt wurden.

Werden Gelb, Rot und Blau gemischt, entsteht daraus Braun. Je nachdem, ob die Ausgangsnuancen kühler oder wärmer sind, ergibt sich ein kühleres oder wärmeres Braun (siehe Blau-Rot-Gelb-Spalten). Ferner hängt es davon ab, welche der Primärfarben in der größten Dosis in der Mischung vorhanden ist, ob sich ein bläuliches, ein gelbliches oder rötliches Braun ergibt (siehe blaue, rote und gelbe Zeilen). Bitte beachten Sie jedoch, dass die Farben auf dem Bildschirm leider nicht farbecht sind und sich somit gerade die feineren Nuancen nicht einwandfrei darstellen lassen.
Wenn also eine Farbe mithilfe ihrer Komplementärfarbe gedämpft wird, dann passiert eigentlich Folgendes:
Beim Abdämpfen von Farben erhält die Originalfarbe eine ganz bestimmte, minimale Dosis von Braun.
Wenn Sie sich den Farbkreis unter dieser Hinsicht noch einmal ansehen, dann erkennen Sie:
Blau kann beispielsweise mit Orange abgemildert werden. Das bedeutet nichts anderes, als dass Blau mit der Zugabe einer Mischung von Rot und Gelb (=Orange) eingetrübt wird. Es entsteht also eigentlich ein Braunton mit ganz geringen Anteilen von Rot und Gelb. Dieser wird noch eindeutig als Blau wahrgenommen, aber wirkt dadurch etwas gedämpft.
Das Gleiche passiert mit Rot, wenn Sie Grün addieren: Zu Rot kommt eine Mini-Mischung aus Blau und Gelb (=Grün) hinzu. Das ergibt eigentlich wieder einen Braunton, der aber immer noch wie ein Rot aussieht – nur etwas weniger kräftig.
Schließlich können Sie Gelb mit einer Prise Violett dämpfen: Zu Gelb kommen kleine Anteile von Blau und Rot (=Violett) hinzu. Es entsteht ein ganz leicht bräunlicheres, getrübtes Gelb.
Auch dieses Prinzip funktioniert mit allen Farben gleichermaßen.
Gedämpfte Farben durch Grau und Beige
Es gibt aber auch noch eine weitere Möglichkeit, eine Farbe ein wenig weniger intensiv zu machen: indem Sie eine kleine Dosis Grau oder Beige hinzufügen.
Die Zugabe von Grau bewirkt, dass Sie einer reinen Farbe weiße und schwarze Pigmente hinzufügen. Damit hat sie weniger Pigmente von ihrer Eigenfarbe. Sie wirkt dadurch etwas weniger intensiv als ihre pure Version.
Je mehr Grau Sie einer Farbe hinzufügen, desto mehr wirkt sie „pudrig“, bis daraus ein bläuliches, rötliches oder gelbliches Grau entsteht.
Die Zugabe von Beige bewirkt, dass Sie einer reinen Farbe „hellbraune“ Pigmente – also eine Mischung aus Blau, Rot, Gelb und Weiß – hinzufügen. Das hat einen ähnlichen Effekt, als würden Sie die Komplementärfarbe addieren. Nur in einer etwas anderen Braunmischung und mit dem Nebeneffekt, dass das Ergebnis durch den Weiß-Anteil zusätzlich etwas aufgehellt wird (siehe unten).
Addieren Sie immer mehr Beige zu einer Farbe, wird sie zuerst immer weniger intensiv und heller, bis irgendwann ein bläuliches, rötliches oder gelbliches Beige entsteht.
Wichtig an dieser Stelle: Mit der Zugabe von Grau wird eine Farbe leicht kühler oder behält ihre Kühle bei. Mit der Zugabe von Beige wird eine Farbe leicht wärmer oder behält ihre Wärme bei.
Sie sehen also, auch hier gibt es neben der „reinen Farbenlehre“ durchaus auch weitere Wege zum Ziel – mit sehr schönen Effekten für die unterschiedlichen Farbtypen.

Hier werden die Farben der verschiedenen Helligkeitsstufen jeweils mit einer Mini-Dosis Beige abgedämpft. In der letzten 3er-Farbspalte werden die Farben jeweils in der oberen Hälfte mit Beige, in der unteren Hälfte mit Grau abgedämpft. So können Sie sehen, dass die mit Beige gedämpfte Version leicht wärmer wird als die mit Grau gemischte Version der gleichen Farbe. Auch hierbei gilt: Bitte beachten Sie, dass Farben auf dem Bildschirm nicht farbecht dargestellt werden.
Die Helligkeit der Farbe
Zusätzlich zu den Farben auf dem Farbkreis gibt es noch die sogenannten Nicht-Farben Schwarz und Weiß.
Farben sind eigentlich Lichtwellen.
- Weiß ist die Gesamtheit aller Farben im Licht. Das kennen Sie: Wenn Licht im Prisma gebrochen wird, entsteht ein Regenbogen.
- Schwarz ist die Abwesenheit von Licht, sodass gar keine Farbe mehr vorhanden ist.
Mit Zugabe von Weiß oder Schwarz lassen sich alle Farben entweder aufhellen oder abdunkeln. Dabei wird einfach der Anteil an diesen Nicht-Farben langsam erhöht.
Werden Farben aufgehellt, bewegen sie sich über hellere Nuancen über Pastelltöne hin zu einer Nuance von Fast-Weiß, beispielsweise Off-White, Wollweiß, Cremeweiß, Elfenbeinweiß, rosigem, bräunlichem, bläulichem oder gräulichem Weiß.
Werden Farben abgedunkelt, bewegen sie sich über dunklere Nuancen bis hin zu unterschiedlichen Tönen von Fast-Schwarz.
Dabei funktioniert die Aufhellung oder Abdunkelung mit Weiß oder Schwarz sowohl bei intensiven, klaren Farben, als auch bei gedämpften Farben gleichermaßen.
Ferner können auch Schwarz, Weiß und Braun heller oder dunkler gemischt werden. So entstehen unterschiedliche Grau- und Beige-Töne.

Jede Farbe kann mit Weiß heller und mit Schwarz dunkler gemischt werden. Auch dadurch werden die Farben etwas weniger intensiv, da die puren Farbpigmente mit weißen bzw. schwarzen Farbpigmenten “verdünnt” werden.
Der Zusammenhang zwischen Farben und Ihrem Farbtyp
Viel wird in der Mode vom Farbtyp gesprochen. Ganze Berufszweige, wie die Farbberatung, beschäftigen sich nur mit diesem Aspekt von Mode und Stil.
Dabei geht es um die Frage:
Welche Farben harmonieren am besten mit den Eigenfarben Ihres Körpers, also mit Haar-, Haut-, Augen-, Augenbrauen- und Lippenfarbe?
Denn bei der natürlichen Pigmentierung eines Körpers gibt es ebenfalls die genannten Unterschiede bei Farb-Temperatur, -Sättigung und -Helligkeit.
In der Farbberatung werden in einem ersten Schritt Ihre Eigenfarben dieser Farbsystematik zugeordnet.
In einem zweiten Schritt geht es darum, Ihre Eigenfarben mit den Farben Ihrer Kleidung zum Strahlen zu bringen. Also die besten Farben für eine Kombination mit Ihren Eigenfarben zu finden.
Einteilung nach Farbtypen
Die Einteilung der Farbtypen nach den vier Jahreszeiten versucht, den natürlichen Farbtyp nach seinen Farb-Eigenschaften und den daher besonders gut passenden Farben zu klassifizieren:
- Der Wintertyp trägt kühle, klare Farben.
- Der Sommertyp trägt kühle, aber gedämpfte oder pudrige Farben.
- Der Herbsttyp trägt warme Farben mit einer Tendenz zu gedämpften, abgedunkelten Nuancen.
- Der Frühlingstyp trägt warme Farben mit einer Tendenz zu klaren, helleren Nuancen.

Die Farbkarten für die verschiedenen Farbtypen Frühling, Herbst, Sommer und Winter zeigen, dass die Frühlings- und Herbstfarben eher auf der wärmeren Seite der Farbskala zu finden sind, während für Winter und Sommer eher die kühlen Farben aufgerufen werden. Die klarsten Farben sind beim Winter- und Frühlingstyp zu finden, während der Sommer- und Herbsttyp gedämpftere Nuancen aufweist.
Einteilung nach Farbkontrasten
Dazu kommt das Konzept der Farbkontraste, das ebenfalls für Ihre modische Entscheidungen eine große Rolle spielt. Es wird zwischen zwei verschiedenen Kontrasten unterschieden:
- Helligkeitskontrast und
- Buntwert oder Farbkontrast.
Helligkeitskontrast: Wie stark ist der Unterschied zwischen Ihren helleren und dunkleren Farben?
Der Helligkeitskontrast sagt aus, wie groß der Unterschied zwischen der hellsten und der dunkelsten Farbe in Ihrer natürlichen Pigmentierung ist.
Also beispielsweise wie hell oder dunkel Ihr Haar im Vergleich zu Ihrer Haut, Ihren Augen, Ihren Lippen ausfällt.
Tragen Sie große Helligkeitskontraste in sich, stehen Ihnen auch große Helligkeitskontraste im Outfit und anders herum.
Farbkontrast oder Buntwert: Wie viele verschiedene Farben tragen Sie in sich?
Beim Farbkontrast oder Buntwert geht es darum, wie viele unterschiedliche Farbtöne Sie in Ihrer natürlichen Pigmentierung mitbringen.
Das ist nicht immer leicht zu entscheiden. Denn das hängt davon ab, ob eine Farbe an Ihrem Körper optisch klar als Eigenfarbe hervortritt. Das können besonders intensiv getönte rosa Lippen sein, eine besonders intensiv gefärbte Iris oder ein stark gelbliches Blond der Haare. Auch der Ton der Haut kann deutlich als rosa, gelblich oder oliv wahrgenommen werden.
Haben Sie zwei oder mehr solcher optisch eindeutig hervortretenden Farben in Ihrer natürlichen Erscheinung, gelten Sie als Farbtyp mit hohem Buntwert bzw. mit hohem Farbkontrast.
Was der Buntwert für Ihre besten Farben bedeutet?
Ganz einfach:
Mit einem hohen Buntwert können Sie in Ihren Outfits mehr verschiedene Farbtöne gemeinsam tragen.
Während Farbtypen mit geringem Farbkontrast mit monochromatischen (einfarbigen) Outfits deutlich harmonischer aussehen.

Diese Beispiele für den Frühlingstyp zeigen, dass jeder Farbtyp seinen individuellen Farb- und Helligkeitskontrast umsetzen kann. Das hängt nur von der Anzahl der Akzentfarben im Outfit und vom Unterschied im Helligkeitsgrad dieser Farbzusammenstellung ab.
Sie sehen, dass die physikalischen Farb-Eigenschaften und Ihre natürliche Pigmentierung eng zusammenhängen.
Es gibt folglich gute Gründe, sich auf das Farbenspiel einzulassen. Denn wenn Sie die passenden Farben zu Ihrem Farbtyp tragen, erscheinen Sie insgesamt strahlender, frischer, entspannter und harmonischer.
Dabei darf aber eine weitere Eigenschaft von Farben nicht vernachlässig werden: die Assoziationen von Farben, also ihre psychologische Wirkung. Darum geht es im nächsten Teil dieses Ratgebers.
Die psychologischen Eigenschaften von Farbe
Bereits in der Antike wusste man, dass Farben einen Einfluss auf das Fühlen der Menschen haben. Und es ist überliefert, dass sogar schon die Ägypter Farben zur Therapie von Krankheiten eingesetzt haben.
Die Farben-Deutung ist abhängig von Epoche und Kultur und funktioniert unterbewusst.
Die moderne Farbpsychologie hat bewiesen, dass bestimmte Farben Gefühle und Assoziationen hervorrufen.
Dabei entstehen diese Assoziationen und Gefühle, die durch Farben hervorgerufen werden, im Unterbewusstsein, also unterhalb Ihrer Wahrnehmungsschwelle.
Das Problem dabei: Die Assoziationen können in unterschiedlichen Kulturen und Epochen völlig anders ausfallen.
Beispielsweise wird die Farbe Rot heute mit Liebe und Leidenschaft assoziiert. Einstmals war sie die Farbe von Macht und Reichtum. Denn nur reiche Leute konnten sich die roten Farbpigmente für ihre Kleidung leisten. Arme Leute kleideten sich in Grau und Braun – Farben, die heute eher für zurückhaltende Eleganz stehen.
Oder betrachten Sie die Nicht-Farbe Weiß: Weiß steht in unserer westlichen Kultur für Reinheit, Unschuld und Tugend. In Japan und China hingegen ist dies die Farbe der Trauer und des Todes.
Auch wenn diese unterschiedlichen Deutungen es nicht gerade leicht machen – Experten auf der ganzen Welt nutzen heute die Wirkung von Farben, beispielsweise für Werbung, Marketing und Mode.
Farbe wirkt mit Lichtgeschwindigkeit
Die Kraft der Farben wirkt in Lichtgeschwindigkeit. Denn Licht ist Farbe. Und somit bringt das Licht die Farben über unsere Augen direkt ins Gehirn – ohne Filter.
Zusammen mit den assoziativen Effekten, die in unserem Unterbewusstsein ablaufen, macht sie das zu einem sehr mächtigen Instrument.
Für Sie bedeutet das:
Wenn Sie sich für bestimmte Farben in der Kleidung entscheiden, dann haben diese Farben eine Wirkung auf Ihre Gefühle und gleichzeitig darauf, wie Sie auf andere wirken – ob Sie das nun wollen oder nicht.
Ihre Vorliebe für bestimmte Farben und Farb-Kombinationen kann aber auch eine gewisse Sehnsucht anzeigen, genau die damit verbundenen Assoziationen und Gefühle in Ihr Leben zu bringen.
Grund genug, sich diese kulturell „gelernte“ Wirkung von Farben näher anzusehen und für Ihre modischen Ziele zu nutzen!
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Damit ist der Ratgeber „Kleine Farbenlehre für Mode“ zu Ende. Sie wissen jetzt alles über Farben, das Ihnen dabei hilft, Ihre besten Farben zu finden, diese in figürlich vorteilhafte Outfits zu gießen und dabei harmonische Outfits zu kombinieren.
Aber Farben sind nur eine Stil-Dimension. Darüber hinaus gibt es einige weitere modische Bereiche, die zu Ihrem schönsten Ich beitragen. Noch mehr wichtiges Modewissen für Ihre Stilreise finden Sie in den Kursen der Modeflüsterin-Akademie – der Mode-Lernplattform für Frauen über 40.
Und auch die Modeflüsterin-Bibliothek für Mitglieder im Modeflüsterin-Club hat in Sachen Farbe einiges zu bieten…
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Vielen Dank, so ein toller Beitrag! Ich beschäftige mich schon sehr lange mit Farben, aber so auf den Punkt gebracht wie Sie, liebe Stephanie hat es bisher niemand. wunderbar!
Ich bin ein bunter, Frühling mit mittlerem Kontrast und tatsächlich trage ich die von Ihnen vorgeschlagenen Akzentfarben, ein klares , warmes, leuchtendes Rot und ein wärmeres, leicht petroliges Blau, schon seit meiner Kinderzeit am liebsten.
Heute morgen ist mir mein Lieblingskleidungsstück eingefallen,
als ich 8 oder 9 war , ein Wendeanorak mit diesen beiden Farben, den habe ich geliebt und so lange getragen, bis es gar nicht mehr ging. Danke für diese schöne Reise in die Vergangenheit und alles Gute Ihnen und allen Lesern, gerade in dieser schwierigen Zeit tut so ein farbiger Beitrag soo gut!
Liebe Grüße,
Maria
Liebe Maria,
ach, wie schön! Ds ist eine so nette Kindheitserinnerung, die Sie da mit uns teilen! Ich freue mich, dass mein Beitrag Sie zu diesen wunderbar nostalgischen Gedanken anregen konnte.
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Stephanie,
Farbe war schon immer mein Thema, natürlich hat auch Ittens Farbenlehre ihren festen Platz im Regal. Zu gern würde ich auch beruflich mit Farben zu tun haben, zumindest aber spielt Farbe bei allen anderen Leidenschaften, wie Architektur, Innenarchitektur und Garten eine große Rolle in meinem Leben!
Ein sehr interessanter Beitrag mit wunderbar anschaulichen Erläuterungen und Bildern. Und wirklich wichtiges Thema: die theoretischen Hintergründe zu kennen, ist immer gut!
Mit der Umsetzung in der Mode konnte ich mich jedoch nie mit der sklavischen Ergebenheit gegenüber den eigenen Farben anfreunden. Nach einer Farbberatung bei Veronika Wimmer wurde ich als “blauer Winter” eingestuft, Blautöne und Grautöne stehen mir hervorragend, klar oder gedämpft, alles geht, nur sehr hell und sehr dunkel geht nur in kleiner Menge. Diese beiden Farbfamilien liebe ich! Mit den mir “bescheinigten” Lilatönen kann ich mich an mir dagegen gar nicht anfreunden. Und – es fehlen in meiner Palette für mich ganz entscheidende Farben, wie Khaki, Beige- und Brauntöne, die ich zwingend für mein Wohlbefinden und meinen Stil brauche – das Safari- Abenteurer-Lara Croft-McGyver-Gen. Also trage ich sie trotzdem!
Wunderbar ist in Deinem Beitrag zu sehen, dass zum Beispiel Beige nicht gleich Beige ist. Mir steht ein rosastichiges Beige viel besser als ein gelbstichiges, also versuche ich so eins zu finden, pfeife aber darauf, wenn mir ein Kleidungsstück vom Stil 100%ig gefällt.
Damit möchte ich die Leserinnen ermutigen, sich zwar durchaus zunächst mit ihren optimalen Farben zu beschäftigen. Man sollte sich aber nicht von einer geliebten Farbfamilie abbringen lassen, nur weil die Farbberaterin (die ja eben nur eindimensional auf dem Gebiet Farbe Empfehlungen abgibt) das empfohlen hat. Es gibt immer Wege und Lösungen, eine nicht zum Farbyp, aber zum Stil passende Farbe zu tragen. Wenn es in Gesichtsnähe stimmt, verkraftet ein Sommertyp auch durchaus eine cognacfarbene Handtasche. 😉
Jetzt freue ich mich auf die Fortsetzung und wünsche Dir und allen Leserinnen einen schönen Sonntag,
herzliche Grüße von Henrike
Lebe Henrike,
Du sagst es: Bitte niemals sklavisch irgendeine Mode- oder Farbenregel beachten! Das schränkt viel zu sehr ein und blockiert manchmal förmlich, zum eigen Stil zu finden. Es ist einerseits gut zu wissen, mit welchen Farben man immer einen präsenten, starken und frischen Eindruck hinterlässt – und wann man die Regeln einfach mal links liegen lassen und Spaß haben kann. Ich finde nur, dass man die Wahl haben sollte 😉
Übrigens gibt es – für Interessierte – in der Modeflüsterin-Bibliothek einen Beitrag, wie man Farben tragen kann, die einem eigentlich nicht stehen. Das wäre dann für die “Farben-Freiheits-Fraktion” genau die richtige Lektüre 😉
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Stephanie,
ein großes Dankeschön und Kompliment für diesen fundierten Artikel. Ich kann Jeden nur ermutigen – ganz besonders auch die Herren – sich sehr intensiv mit dem Thema zu beschäftigen und Farben sehen zu trainieren.
Es hat mein Leben dramatisch vereinfacht, meinen Farbtyp zu kennen und der Kleiderschrank dankt es auch.
Liebe Grüße Heike
Liebe Heike,
da hast Du einen wichtigen Aspekt von Farben angesprochen: Beim Aufbau einer funktionierenden Garderobe ist es essenziell, ein Farbenspektrum zu haben. So passen viel mehr Kleidungsstücke und Accessoires zusammen. Das spart im Zweifelsfall auch viel Geld… 🙂
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Stephanie,
vielen Dank für diesen komprimierten Beitrag. Ich selbst tue mich eher schwer damit, zu erkennen, welchem Farbtyp ich entspreche, erst recht, seit ich meine zunehmend grauen Haare inzwischen blond färbe. Früher waren sie sehr, sehr dunkelblond bis fast schon braun. Die Kontraste in meinem Gesicht haben sich also enorm abgeschwächt. Erstaunlich ist, dass mir erst, wenn ich Fotos von mir als junge Frau zeige, die Menschen glauben, dass meine ursprüngliche Haarfarbe dunkel war, so gut steht mir das Hellblond ;-). Mir geht es eher wie Henrike. Ich trage, was mir gefällt, und lasse nur von sehr warmen Farbtönen die Finger. Außer zuweilen von Orange 😀 Bildschirmberatungen von anderen, ob mir diese oder jene Farbe steht, liefen eher in die Irre. Einen schönen Sonntag wünsche ich, Marianne
Liebe Marianne,
ja, das kann ganz schön verwirrend sein, wenn sich der Typ so grundlegend verändert. Ich kenne das gut! Ich hatte lange, dunkelbraune Haare, wurde dann schnell grau und habe einige Jahre blond gefärbt. Auch damals haben die Leute gesagt, sie könnten sich mich gar nicht mit dunklen Haaren vorstellen. Heute bin ich mit meinen grau-dunkel-melierten Haaren sehr glücklich 🙂
Das veränderte Kontrastlevel kann man immer ein wenig erhöhen – mit Make-up und einer prägnanten Brille beispielsweise…
Liebe grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Stephanie,
wieder ein sehr schönes und interessantes Thema.
Dank dir, habe ich schon viel über Farben gelernt. Doch in der Praxis, an mir, scheitere ich doch regelmäßig. Deshalb habe ich mich auch auf die Stilreise konzentriert und das Farbthema erstmal zur Seite geschoben. Frei nach dem Motto:” Stil schlägt Farbe”.
Dennoch stelle ich mir, immer mal wieder, die Frage: “welche Akzentfarben kämen denn für mich in Frage?”
Vielleicht kannst du mir einen Tipp geben, wie ich weiter kommen könnte? Meine Selbstanalyse bei der “Stilreise” ergab, dass ich ein neutraler Farbttyp bin. Ich habe einen warmen Hautton, besonders im Sommer, doch auch einen kühlen Unterton, der sich im Winter deutlicher bemerkbar macht. Mein Buntwert ist niedrig, mein Kontrastlevel ist mittel und mein Eleganzlevel ist ebenfalls mittel.
Ich trage aus stilistischen Gründen viel schwarz, dunkelblau, aber auch khaki -und cognac-messing- Töne. Neuerdings tendiere ich zu einem weißen off-white Ton.
Hättest du eine Idee, welche Akzentfarbe meiner Haut Raum gibt und sich in die klassischen Unfarben einordnet?
Eine frische Farbe kann so schön belebend sein, an trüben Tagen, nicht nur äußerlich.
Liebe Grüße in die Runde. Ingrid
Liebe Ingrid,
eigentlich sind Farbtipps online gar nicht möglich… Noch dazu, wenn kein Foto dabei ist!
Aber bei Deiner Beschreibung und niedrigem Buntwert scheint mir logisch zu sein, dass Du auch bei Akzentfarben im beschriebenen farblichen Kontext bleibst. Ich sehe bei Khaki weitere Grüntöne als mögliche Akzentfarben. Und bei Cognac-Messing-Tönen sind es die Gelborange-Töne, die mir als Ergänzung in den Sinn kommen. Dunkelblau würde wiederum für ein helleres Blau sprechen, das Du in Erwägung ziehen könntest – wärmer oder kühler, je nachdem, ob Dein Dunkelblau eher wärmere oder kühlere Anteile hat. Grün, Gelb-Orange und Mittel- oder Hellblau lassen sich in helleren, kräftigeren, wärmeren und kühleren Nuancen in monochromen oder analogen Kompositionen testen. Dann bleibst Du in Deiner Farbwelt, kannst aber doch mit frischeren Farben experimentieren. Einen Versuch wäre es sicherlich wert. Aber bitte ohne Gewähr 😉
Übrigens: Im dritten Teil der Farbenlehre gibt es noch wichtige Hinweise für die Kombination von Farben – das wird Dir auch helfen, Deine frischen Akzentfarben zu finden!
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Wow, da dachte ich tatsächlich, schon so ziemlich alles über Farben zu wissen, da ich in meiner Freizeit selber auch viel künstlerisch unterwegs bin. Farben die Leuchtkraft zu entziehen durch abdunkeln, aufhellen, verdünnen mit Grau oder eben den “Sättigungsschieber” im Graphikprogramm der Wahl, war mir alles bekannt. Aber noch nie war ich auf die Idee gekommen, die Farbe mit der Komplementärfarbe abzuschwächen. Eigentlich völlig logisch (und kennt man ja vom Haare färben), aber man muß erst darauf kommen. Vielen Dank für diese Erleuchtung!
Das Problem meiner Vorrednerin hatte ich früher auch lange Zeit. Zwar stellte ich z.B. fest, daß mir tendenziell eher kühle Farben standen, aber konnte dennoch Anleihen bei warmen Kategorien machen und konnte mich weder voll und ganz bei Winter (zu klar), noch Sommer (zu hell/pastellig) wiederfinden. Viele Farb-/Typberater sehen diese Einteilung auch einfach zu dogmatisch – dabei soll es ja eigentlich nur ein Werkzeug sein, um die Farbfindung zu erleichtern und nicht, um einen auf biegen und brechen zu kategorisieren. Heute weiß ich, daß ich wohl ein “soft summer” bin (daher die Anleihen bei den warmen Farben) – das wichtigste Kriterium ist nicht die Wärme oder Helligkeit, sondern die verringerte Leuchtkraft. Meine Haare sind auch in diesem mausigen, Straßenköter-dunkel-Aschblond und Orange die am wenigsten vorteilhafte Farbe. Daher vermute ich da mal einen ähnlichen Farbtyp.
Liebe Kathleen,
ja, wir Frauen lassen uns eben nicht gerne in Schubladen verfrachten 😉
Aber es freut mich, dass Du Dich dann doch noch in einer der vielen Farbwelten wiederfinden konntest! Mir berichten Leserinnen so häufig davon, dass sie schon zwei oder gar drei Farbberatungen hinter sich und immer noch keine Klarheit erlangt haben. Es gibt auch viele Mischtypen. Das macht es nicht gerade leichter… Letztendlich sollten Typisierungen ja eine Art Systematik herstellen, die es leichter machen sollte, Farben zu wählen. Die Komplexität der Realität kann das natürlich niemals abbilden.
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Stephanie, liebe Ladies,
das ist mal wieder ein echter Stephanie-Beitrag! Analytisch und punktgenau, wunderbar! Sowas hätte ich mir vor Jahren gewünscht, als ich in dem Bereich mit dem V. Wimmer-Buch nicht so recht weiter gekommen bin.
Durch Experimentieren glaube ich inzwischen herausgefunden zu haben, daß mir hohe Kontraste in Gesichtsnähe am besten stehen – wohl bedingt durch mein Salz-Pfeffer-Haar.
Beim Buntwert bin ich mir immer noch nicht sicher. Ich kann z.B. nicht einschätzen, ob meine natürliche Lippenfarbe intensiv ist. Meine Haut ist gelblich – das sehe ich gut im Vergleich z.B. zur Haut meines Mannes, die eher rötlich ist. Aber ob das auffallend ist?Monochrom steht mir wohl nicht so gut – am ehesten dunkle Farben.
Trage ich z.B. zu einem pinken Pullover eine schwarz-weiß-pink-roten Schal, so gefällt mir das besser als ohne Schal. Kann es sein, daß dies nur am Kontrast liegt, der mich in Gesichtsnähe so belebt? Dass ich also mit nur einer Farbe zu neutralen Farbtönen an sich am besten bedient bin, daß aber sogar mehr als eine Farbe gut aussehen, solange ein hoher Kontrast da ist und neutrale Farben enthalten sind?
Kürzlich habe ich auch festgestellt, daß mir zu einem monochrom dunkelblauen Outfit weiße Schuhe besser gefallen als dunkle. Kann das auch am benötigten Kontrast liegen?
Sehr oft bringen dann Fotos weiter. Durch den Vergleich sehe ich viel besser, was mir steht.
Interessant finde ich, daß ich mittlerweile – nicht nur an mir – viel besser erkennen kann, welche Farben gut sind. Manchmal tut die “falsche” Farbe an jemandem fast weh, ist ein richtiger Störfaktor.
Ich finde es faszinierend, wie sehr die richtigen Farben einen Menschen zum Strahlen bringen. In Gesichtsnähe würde ich mir keine falsche Farbe mehr zulegen – ansonsten geht es für mich in kleiner Dosis auch gut – einfach um Farbsehnsüchte auszuleben.
Ich freue mich auf die psychologische Wirkung der Farben. Vermutlich variiert diese auch je nach Kulturkreis etwas. Sehr spannend!
Herzliche Grüße
Sannie
Liebe Stephanie,
ich glaube, das war nicht so ganz deutlich … Ich denke, mir steht nur eine Akzentfarbe am besten (unbunt) und hohe Kontraste. Aber mehrere Farben zusammen mit hohem Kontrast aus neutralen Farben können auch sehr gut funktionieren (Schal). Das liegt dann wohl daran, daß die Fläche der Farben nicht sehr groß ist? Kann das sein? Oder ist da meine Selbstwahrnehmung falsch?
Liebe Grüße
Sannie
Liebe Sannie,
neutrale Farben gelten nicht als “Akzentfarben”, also als zusätzliche Farbe im Sinne des Buntwertes. Wenn Du einen geringen Buntwert hast, dann könntest Du durchaus zwei oder drei neutrale Farben tragen – das erhöht den Buntwert nicht. Also beispielsweise Schwarz-Weiß-Dunkelblau oder Schwarz-Weiß-Grau. Zudem macht die Größe der Fläche tatsächlich einen Unterschied: Kleine Flächen verbindet das Auge gerne zu einer Fläche mit Farbenmischung. Dann wird aus einem Schwarz-Weiß-Mini-Muster auch gerne mal optisch eine graue Fläche. Bei Deinem Schal in Schwarz-Weiß-Pink-Rot könnte das übrigens auch passieren, wenn die Flächen klein genug sind. Dann werden Pink und Rot – als analoge Farben – im Auge einfach zu einer Pink-Rot-Mischung zusammengemixt. Trotzdem bleibt die Fläche interessant und vielfältig im Outfit bestehen und sorgt für Blickpunkte.
Vielleicht hilft Dir das bei Deinen eigenen Analysen weiter 🙂
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Stefanie,
vielen Dank für diesen interessanten und informativen Artikel. Besonders gefallen mir die Farbabstufungen, die du zeigst, bezüglich Intensität, Helligkeit und Sättigung der Farben. Das erweitert das Farbspektrum der passenden Farbtöne für mich als Sommertyp.
Sicherlich gehöre ich zu den älteren Leserinnen dieser Seite und ich stelle fest, dass mit zunehmendem Alter für meinen Typ ein geringer Helligkeitskontrast der Farben schmeichelhaft wirkt. Meine langjährige Lieblingsfarbe Dunkelblau wird demnächst weniger Platz in meinem Kleiderschrank bekommen.
Deine wunderbaren Erklärungen bewahren mich aber davor in das “Altersbeige” abzurutschen. Lieber bleibe ich kühl-bunt und pudrig 😉
Liebe Grüße
Tina
Liebe Tina,
das freut mich, dass ich Dir Inspirationen für das “sich weiterentwickelnde”, natürliche Farbspektrum geben konnte! Jede Saison der Natur beinhaltet ihren ganz eigenen Farbenzauber – auch beim Menschen 🙂
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Modeflüsterin,
auch heute morgen wieder ein sehr interessanter Artikel, vielen Dank!
Vor einigen Jahren habe ich mal einen Workshop zum Bestimmen der ” Seelenfarbe ” belegt. Die Ausbilderin sagte uns , das sei die Farbe , in der wir immer mit uns im Gleichklang seien , sozusagen eine Superfarbe für jeden von uns , die in besonderen Situation immer eine positive Wirkung hervorrufen würde, auch falls sie nicht zum eigenen Farbtyp gehört.
Dazu setze sich jeder von uns vor eine weiße Wand und die anderen beurteilten die Ausstrahlung bei wechselnden Faben.
Tatsächlich waren unsere Eindrücke ( wir waren 12) erstaunlicherweise sehr kongruent.
Ich hatte mit einem sanften Mint gerechnet, bekam aber ein leuchtendes Orangerot ” verschrieben” und tatsächlich, in dieser Farbe werde ich eigentlich immer positiv wahrgenommen und ich wähle sie auch bewusst, wenn ein wichtiges Treffen ansteht.
Ich mache jetzt seit Juli das Experiment, jeden Tag dasselbe für mich optimal geschnittene Kleid ( ich hatte es doppelt gekauft) in dieser Farbe zu tragen und mit meinem Fundus zu kombinieren, diese Art von “Diät” macht erstaunlicherweise richtig Spaß, ich freue mich geradezu jeden Morgen auf mein Kleid und es ist unglaublich, wie vielfältig sich ein und dasselbe Kleidungsstück kombinieren lässt.
Liebe Grüße und einen schönen Sonntag!
Maria
Liebe Maria, habe ich das richtig verstanden – du zeigst seit Juli jeden Tag ein orangerotes Kleid? Wow, da brauche ich doch deutlich mehr Abwechslung! Und dann noch ein auffälliges Stück – wie sind denn die Reaktionen in deinem Umfeld?
Neugierige Grüße! Diana
Es hat noch niemand bemerkt, ich war selber ganz erstaunt! Auch die Freundinnen ,denen ich von meinem Peojekt erzählt habe, waren weder erstaunt noch besonders interessiert, sieht anscheinend natürlich aus( bin auch natürlicher Typ) ,oder gerade stehen andere Fragen im Vordergrund Das Kleid sieht über Jeans mit Steickjacke und schönem Schal gar nicht auffällig sondern einfach normal für mich aus, schätze ich.Aber interessant finde ich die fehlenden Reaktionen auch, liebe Diana, viele Grüße!
Liebe Maria,
das ist ein spannender Selbsttest, den Du Dir da ausgedacht hast! Ausgerechnet ein oranges Kleid würde man sich für so eine Herausforderung wahrscheinlich normalerweise nicht wählen. Denn Orange fällt wirklich auf und ist daher leicht wiederzuerkennen. Eine neutrale Farbe wäre für die meisten besser für ein solches Mode-Experiment geeignet.
Aber was tatsächlich unterschätzt wird, ist Folgendes: Den anderen fällt es oft gar nicht auf, wenn man immer das Gleiche trägt (mit Mini-Variationen)! Vielmehr fällt nur auf, dass man immer gut angezogen ist (wenn denn die selbst gewählte “Uniform” perfekt passt). Daher ist es eine gute Idee, bei guten Outfits zu bleiben und diese immer wieder auf die ein oder andere Art zu wiederholen. Leider gibt es aber auch noch verschiedene Modetypen. Die einen brauchen mehr Abwechslung als die anderen. Das wäre dann auch eine Art von Modepychologie 😉
Viel Spaß weiterhin bei Deinem Experiment!
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Guten Morgen in die Runde,
cool, kultiviert, anspruchsvoll? Kein Wunder, dass ich gerne Schwarz trage, auch den berühmten Rolli. Ansonsten geht es auch unglaublich farbenfroh zu in meinem Schrank, hihi. Dunkelblau, Anthrazit, Weiß/Creme, ein bisschen Hellblau, Nuderose/apricot (was sagt das denn jetzt über mich aus?)….ganz neu: Ich kann mich für Braun- und Beigetöne erwärmen, kombiniere sie aber fast ausschließlich mit Schwarz, Anthrazit oder Weiß/Creme (okay, ist ja auch nicht viel anderes vorhanden) und vor allem modern, gerne auch mit glänzenden Materialien (meine Traumstiefel sind bei mir eingezogen…in beige glänzendem “veganen” Leder).
Die sogenannten Juwelenfarben stehen mir zwar objektiv gesehen richtig gut, aber fühlen sich nicht stimmig zu meiner Persönlichkeit an.
Wünsche allen einen schönen Sonntag!
Liebe Grüße von Diana
Liebe Diana,
an Deiner Beschreibung erkennt man ganz deutlich, dass Farben eben nicht nur zum Farbtyp passen müssen, sondern dass es da noch eine ganz andere Welt gibt – die Farbpsychologie – die mindestens ebenso wichtig ist. Ich könnte mir vorstellen, dass Du eben nicht nur “cool” bist, sondern auch eine verlässliche, kumpelhafte, loyale, bodenständige “braune” Seite hast. Und eine ganz zarte, feminine, warme, fröhliche, kommunikative “Apricot”-Seite 😉
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Stephanie,
es macht mir immer Freude, Deine präzisen, klaren und dennoch liebevollen Texte zu lesen und daraus zu lernen. Diese Texte zur Farblehre hatten bei mir aber besonders viele Effekte aus der Kategorie “Ach so! -Na klar! -Wie logisch!”, zumal ich mich im Kurs gerade mit der Farblandkarte beschäftige. Daher sende ich hier schon ‘mal ein herzliches “Zwischen-“Dankeschön! Ich freue mich schon sehr auf Teil 3+4.
Liebe und bunte Grüße
Gesine
Liebe Gesine,
das ist ja schön zu hören! Dann fällt die Farbenlehre ja auf fruchtbaren Boden!
In der Modeflüsterin-Figur-Formel bezieht sich die Farben-Landkarte ja nur auf die figürlichen Vorteile der Farben. In der Stil-Formel kommen ihre assoziativen Wirkungen zum Zug. In der neuen Modeflüsterin-Outfit-Formel wird es dann darum gehen, seine besten Farben im Outfit möglichst harmonisch zu kombinieren – wieder ein Aspekt von Farbe, der sich vertiefend betrachten lässt. Farbe hat so viele modische Facetten, die weit über die üblichen Farbtypen hinausgehen!
Weiterhin viel Erfolg in der Figur-Formel!
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Stephanie,
ich habe nochmal eine Frage zum Kontrastlevel.
Kombiniere ich in einem outfit eine hellgraue Hose mit einem hellgrauen Top, und haben beide Teile dieselbe Kontraststufe, so wirkt im Vergleich dazu die hellgraue Hose mit einem Top in einer Akzentfarbe – und auch hier wieder beide Teile in derselben Kontraststufe- dennoch kontrastreicher. Ist mein Eindruck richtig?
Liebe Grüße Ingrid
Liebe Ingrid,
Dein Eindruck ist genau richtig. Nur dass der Grund ein anderer ist – nicht der Farb- oder Helligkeitskontrast 😉 Das hängt mit der Relativität von Farben zusammen. Dazu gibt es einen sehr ausführlichen Beitrag in der Modeflüsterin-Bibliothek. Hast Du ihn schon entdeckt?
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Dankeschön. Ein unerschöpfliches Thema. Liebe Grüße Ingrid
Danke! Es ist hochspannend dir in die Welt der Farbenlehre zu folgen. Du hast mich gedanklich in die Kunst, die Architektur geführt. Man könnte die Mode fast vergessen! Beste Grüße Caro
Liebe Caro,
ja, das ist gar nicht so abwegig… Denn die Farbenlehre gilt ja für alle kreativen Disziplinen 🙂
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Guten Morgen liebe Stephanie und liebe Modeflüsterinnen-Welt,
split-komplementär, wieder was gelernt. Das kannte ich definitiv noch nicht und ja, das sieht wirklich interessant aus!
Nach Abschluss der sehr aufschlussreichen Farblehre kann ich für mich weiterhin sagen, dass ich zu den unbunten Typen gehöre und mich in den Neutrals am wohlsten fühle.
Meine natürlichen Farben sind nach Abschaffung der jahrzehntelangen blonden Strähnen wenig farbig: graumelierte dunkel-aschblonde Haare, grau-blaue Augen – die bernsteinfarbenen Sprengsel sieht man nur aus der Nähe – einzig auffällig die Neigung zu roten Wangen. Mit eher dunkler Haut und mittelhellen Haaren ist mein natürlicher Kontrast mittel.
Rauf und runter trage ich die neutrale Palette – schwarz, mittel- bis dunkelgrau, dunkelblau, khaki, beige. Meine liebste Akzentfarbe ist und bleibt cognac. Klares Weiß im Alltag überstrahlt mich, ein erdiger Beigeton passt besser.
Kurze Ausflüge in die Farbwelt gibt es eher im Sommer – eine Bluse in verwaschenem Rot oder gedämpftem Kobaltblau, ein farbenfrohes asiatisch angehauchtes Muster auf einer schwarz-khakigrundigen Seidenhose. Wenn im Winter doch mal mehr Farbe sein soll, mag ich die analogen Farbkombinationen am liebsten – blau/petrol/khaki.
Wichtig für mich ist, dass die natürlichen erdigen Farben mit einem kühlen Partner kombiniert werden, damit sie nicht zu “ökig”, weich und (nach-)lässig wirken. Etwas strenges modernes intellektuelles Schwarz, Anthrazit oder Dunkelblau muss sein! Genauso braucht dunkelblau für mich aber auch immer einen modernen Partner – monochrom mit mittelblau, cool und modern mit schwarz oder natürlich mit khaki, cognac, braun oder beige, das wirkt spannender als die altbekannte blau-weiß-rot-Formel.
Und – als Y oder V liebe ich tatsächlich die dunklen Farben oben und die helleren gern voluminösen Teile unten.
Habt einen schönen Sonntag und Dir liebe Stephanie vielen Dank für den umfassenden Wissensschatz nebst e-Book!
Herzliche Grüße von Henrike
Liebe Henrike,
was für ein schönes Portrait einer Wandlerin zwischen den kühlen und wärmeren modischen Gefielden! Das klingt wunderschön harmonisch und stimmig. Danke für diesen persönlichen Einblick!
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Danke für Ihre Arbeit
Liebe Stephanie,
alle Achtung, ich beschäftige mich schon seit langem mit dem Thema “Farbe, da es für mich einfach faszinierend ist, aber du schaffst es mit Deiner Serie mal wieder, mich mit einer Menge Denk- und Experimentierfutter für meine Modereise zu versorgen. Vielen Dank dafür!
In der Mode, aber auch bei der Einrichtung, im Garten, in Büchern, in der Kunst,einfach überall, sind Farben für mich wie Vitamine. Ohne Farben fehlt mir etwas, auch so etwas wie Energie. In einem Outfit ohne Farben fühle ich mich nicht wohl, in einem Outfit mit Farben, die mir nicht stehen, übrigens auch nicht, egal an welcher Stelle des Outfits. Ich habe übrigens festgestellt, dass diese Farben, egal wo sie platziert sind, sozusagen nach oben durchschlagen und mich sehr viel schlechter aussehen lassen als Outfits komplett in einer Idealfarbe.
Ich habe drei royalblaue Kleider, die ich ständig trage und habe schon mit dem Gedanken gespielt, nur noch Kleider in Juwelenfarben zu tragen, aber dann siegt doch wieder meine Experimentierfreude. Insofern kann ich es gut nachvollziehen, liebe Maria, dass Du das orange Kleid zu Deiner Uniform gemacht hast.
Viele liebe Grüße in die Runde,
Eva
Liebe Eva,
da sprichst Du etwas sehr Wichtiges an: Das Wohlfühlen mit Farbe. Ich gehöre nämlich zu den Verfechterinnen, dass man Farbe am Körper spüren kann und sie einen großen Einfluss auf die Stimmung hat. Auch unabhängig davon, was die Farbberatung nur nach natürlichen Pigmenten ergibt. Es soll ja sogar Blinde geben, die Farbe spüren können. Das fasziniert mich sehr. Von daher sollte man immer in sich hineinhören, welche Farbe man gerade braucht. Und diese dann auch anziehen – oder zumindest in das unmittelbare Umfeld bringen, sodass man sie ansehen kann. “Das Auge isst mit”, heißt es immer so schön. Das gilt auch für Farben 🙂
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Herzlichen Dank, Eva!
Liebe Stephanie, wieder ein sehr inspirierender Beitrag – tausend Dank!
Besonders toll die verschiedenen Farbstrategien, die natürlich umgehend vor dem Kleiderschrank ausgetestet werden 😉
Ein bisschen ratlos macht mich der Umgang mit Grau. Eigentlich schön zu weißem Haar, monochromatischen ein bisschen streng vielleicht, und abweisend in der Wirkung aufs Gegenüber. Wie kombiniere ich denn Farben zu Grau? Gibt es da auch eine Strategie?
Liebe Sonntagsgrüße von der Leipziger Annette
Liebe Stephanie,
Deinen Ausflug in die wunderbare Welt der Farben habe ich sehr genossen!
Ich liebe Farben und ich mag es bunt! Nicht nur modisch, auch zuhause ( Kissen Hüllen, Kerzen, Blumensträuße, Wohnaccessoires) – bei mir geht gar nix ohne Farbe! Farben heben meine Stimmung und machen mich glücklich. Aber bitte immer aufeinander abgestimmt und für ( mein) Auge harmonisch.
Außerdem denke man an mein „Regenbogen“ Moodboard und deine tolle Analyse…
Es gibt zwar auch „unauffällige“Tage mit dunklen Tönen, grau, schwarz und taupe, aber ich schwelge auch gerne in Farben. Ich bilde mir ein, sie machen mich lebendiger, bringen mich zum leuchten. Dabei bevorzuge ich kalte Farben, am besten im mittleren Bereich: ein leuchtendes Mittelbau, Zitronengelb, pink, Bordeaux und sämtliche Beerentöne, auch eine türkis eingefärbte Bluse trage ich sehr gerne. In einem Jeanshemd/ Kleid ( aus Lyocell) fühle mich mich so wohl, dass ich beides häufig trage. Gerne kombiniere ich dazu eine weitere Knallige Farbe , wie z. B. Pink ( Täschchen ) dazu.
Bevorzugt setze ich Farbakzente bei Oberteilen, Modeschmuck , Schuhen oder Taschen. Die mittlere Zone bleibt meist zurückhaltend in schwarz, marine, grau… also ganz so, wie es zu einem A/x Typ passt ( und ich dank der Modeflüsterin gelernt habe ;))
Manchmal kommt auch ein Spritzer orange dazu (Gürtel, Tasselohrringe), aber nur im Sommer. Mit ein bisschen weiß unterstreiche ich die Leuchtkraft ( z. B. ein T-Shirt, das vorblitzt oder weiße Sneakers), manchmal beruhigt schwarz/ grau das laute pink. Auch wenn es derzeit schwer in ist, sich von Kopf bis Fuß in ( warme) Erdtöne zu kleiden, für mich ist das nix! Ich würde tot aussehen!
Was ich noch sehr schätze, ist mich monochrom oder in derselben Farbfamilie von Kopf bis Fuß Zu kleiden und dabei mit Materialien zu spielen, manchmal sogar in schwarz all over, mal komplett in blau oder die Beerebtöne miteinander kombinierend. Auch im Forum bekam ich oft die Rückmeldung : du bist einfach eine bunte!
Bestimmt werde ich noch öfter hier nachlesen und mich zu farbenfrohen Kombinationen anregen lassen! Vielen vielen Dank!
Petra
Petra, du sprichst mir aus dem Herzen!
Liebe Petra,
Deine Beschreibung wundert mich gar nicht! Ich erinnere mich noch sehr gerne an die Zeit, in der ich mental förmlich in Dein Moodboard eingetaucht bin – um die Frau dahinter zu erfühlen. Ich konnte die starken Gefühle spüren, die hinter Deiner leuchtenden, kräftigen und fröhlichen Farbenwelt liegen! Auch die melancholischen Momente. Das war ein schönes Erlebnis!
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Annette,
Grau ist ganz easy zu kombinieren: Als neutrale Farbe passt es einfach zu allen Akzentfarben – und zu allen anderen neutralen Farben auch. Allerdings ist Grau nicht gleich Grau. Es gibt wärmere und kühlere Grautöne. Daher ist es wichtig, bei der Kombination auf Farben mit ähnlicher Temperatur zu achten. In der Modeflüsterin-Bibliothek gibt es einen ganzen Beitrag zum Thema Grau. Bist Du im Club? Dann könntest Du dort sicherlich fündig werden…
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Stephanie,
das Thema Farben hast du uns wieder auf deine bewährte Weise rundum gelungen dargestellt, vielen Dank dafür.
Beim Shoppen sehe ich immer zuerst die Farben. Ein ganzes Outfit in neutralen Farben braucht bei mir mindestens noch einen kräftigen Farbtupfer.
Von der Triadischen und Split-Komplementären Farbstrategie hatte ich vordem noch nichts gelesen. Diese Kombinationsmöglichkeiten finde ich sehr interessant. Bisher habe ich vieles mit höherer Farbsättigung bzw. höherem Kontrast getragen. Beim Anschauen der letzten Sommerfotos sah ich, dass z.B. ein Shirt in kräftigem Pink bei mir nicht mehr gut aussieht. Weil die natürliche Pigmentierung nachgelassen hat. Und im Sommer ist der natürliche Kontrast bei mir sogar noch geringer. Ich hatte das schon länger bemerkt, aber keine Konsequenzen daraus gezogen. Jetzt denke ich, dass solche Zwischentöne für mich durchaus geeignet sind. Aber die Beschaffung von Sachen in diesen Tönen dürfte noch schwieriger werden.
Liebe Grüße
Brigitte
Liebe Brigitte,
wichtig dabei ist, dass man sich auch aus den triadischen oder Split-Komplementär-Farben nur zwei aus den drei Farben als Akzentfarbe auswählen kann. Und dass es auch mit weniger kräftigen Farben genauso funktioniert. Auch sprichst Du zwei verschiedene Arten von Kontrast an: den Helligkeitskontrast, der sich mit dem Alter durchaus stark verändern kann und den Buntwert, der sich weniger stark ändert. Die Farben verblassen vielleicht etwas, werden aber nicht bedeutend weniger – außer die Haarfarbe, die mit dem Ergrauen neutral werden kann. Du kannst also durchaus auch beim Älterwerden Deine geliebten Farbakzente tragen!
Ob man die gewünschten Farben dann auch in den Läden findet, ist immer eine ganz andere Sache und kann auch eine länger Durststrecke bedeuten…
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin