Geht es Ihnen auch so? Wenn der Herbst die ersten kälteren Tage bringt, weiß ich nicht mehr, was ich anziehen soll. Die Sommer-Kleidung will nicht mehr passen und die Herbst- Winter-Garderobe ist noch in den hintersten Schrank-Ecken oder im Keller verstaut. Spätestens jetzt ist es höchste Zeit zum Kleiderschrank aussortieren. Um mal genauer nachzusehen, welche vergessenen Schätze sich im Kleiderschrank verbergen. Eine Kleiderschrank-Inventur ist angesagt.
Dabei geht es darum zu überprüfen, welche Kleidungsstücke Sie weiterhin tragen, welche Sie aussortieren und welche Sie ergänzen müssen.
Ziel ist es, einen sauberen, geordneten und ausschließlich mit perfekt passenden und saisonal tragbaren Teilen bestückten Kleiderschrank hervorzuzaubern.
Wenn Sie auch Ihren Kleiderschrank aussortieren und von einer neuen Übersichtlichkeit profitieren wollen, dann zeige ich Ihnen hier meine Vorgehensweise. Dazu gibt es mein Prozess-Diagramm für die Kleiderschrank-Inventur auch zum Download. Damit ist ein aufgeräumter Kleiderschrank nur noch wenige Schritte entfernt.
Kleiderschrank aussortieren und aufräumen – Schritt für Schritt
Sie brauchen dazu zwei Listen – eine Bestandsliste und eine Einkaufsliste -, einen Stift, einen großen Spiegel und – wenn Sie wollen – eine Digitalkamera sowie eine mobile Kleiderstange. Zusätzlich sollten Sie Putzsachen, Mottenschutz, Duftpapiere und Aufbewahrungsmöglichkeiten für Kleidung bereithalten.
Ein bisschen Zeit sollten Sie sich auch noch nehmen. Notfalls können Sie die nachfolgenden Schritte auch in mehreren Abschnitten, jeweils nur mit Hosen, nur mit Kleidern, nur mit T-Shirts etc., durchführen.
Und los geht’s.
Schritt 1: Ausräumen und sortieren
Räumen Sie Ihren Kleiderschrank komplett leer. Sortieren Sie alle Teile nach Kleidungstyp. Machen Sie Stapel mit T-Shirts, Röcken, Hosen etc. Wenn Sie wollen, können Sie zudem nach Kleidungsstil und Farbe sortieren, so dass ähnliche Stücke beisammen liegen oder hängen. Führen Sie die Schritte 2 bis 5 für jeden Kleidungstyp separat durch.
Schritt 2: Anprobieren und Beurteilen
Jetzt beginnen Sie mit dem ersten Stapel. Ziehen Sie jedes Kleidungsstück darin an. Sehen Sie sich im Spiegel an und beurteilen Sie es nach den folgenden Kriterien:
- Fühlt es sich toll an? Trage ich es gerne? Trage ich es oft?
- Ist der Schnitt für meine Figur und meine Proportionen vorteilhaft? Werden meine Vorzüge betont, Schwächen kaschiert?
- Passt das Kleidungsstück perfekt?
- Ist das Kleidungsstück ein zeitloser Klassiker, den ich noch jahrelang tragen kann?
- Entspricht das Teil meinem Stil und ist es zeitgemäß?
- Steht mir die Farbe gut?
Wenn Ihnen diese Beurteilung schwer fällt, ist der Foto-Trick hilfreich. Machen Sie ein Foto von sich und vergleichen Sie im Anschluss, was am besten aussieht.
Oftmals erkennen Sie auf einem Foto plötzlich, dass eine bestimmte Rockform oder eine Farbe Ihnen viel besser steht als andere. Wenn Sie mit dem Spiegel arbeiten, sollten Sie sich auch aus größerer Entfernung ansehen, um die gesamte Silhouette der Kleidungsstücke beurteilen zu können.
Schritt 3: Entscheiden und tadellosen Zustand sicherstellen
Jetzt müssen Sie die ersten Entscheidungen treffen. Kleidungsstücke, die bei allen oder den meisten Kriterien gut abschneiden, kommen auf den Stapel „Behalten“.
Bevor Sie diese jedoch dort ablegen, sollten Sie überprüfen, ob die Teile in tadellosem Zustand sind. Sitzen alle Knöpfe? Sind alle Säume fest angenäht? Ist alles fleckenfrei? Funktionieren die Reißverschlüsse?
Falls Sie feststellen, dass ein Stück gereinigt, gewaschen oder repariert werden muss, kommt es auf den Stapel „Reinigen und Reparieren“. Alle Teile, die Sie sicher behalten wollen, erfassen Sie auf Ihrer Bestandsliste.
Für Kleidungsstücke, die bei diesem Test komplett durchfallen, gilt: Sie müssen sich trennen. Legen Sie diese Teile gleich auf den Stapel „Aussortieren“.
Wenn sich unter den aussortierten Stücken ein wichtiges Basic befindet, für das Sie keinen gleichwertigen Ersatz in Ihrem „Behalten“- oder „Reinigen und Reparieren“-Stapel finden, setzen Sie das Teil auf Ihre Einkaufsliste. Sie sollten es möglichst bald ersetzen – und zwar so, dass alle Kriterien erfüllt sind.
Schritt 4: Entscheidungshilfen für den „Ich-weiß-nicht“-Stapel
Wenn es Ihnen so geht wie mir, dann werden Sie einige Kleidungsstücke finden, die zwar ein oder zwei Kriterien erfüllen, aber eben einige andere nicht. Sammeln Sie diese auf dem „Ich-weiß-nicht“-Stapel. Wenn Sie mit Schritt 2 und 3 fertig sind, wenden Sie sich diesem Stapel wieder zu. Stellen Sie sich folgende Fragen:
Brauche ich das Kleidungsstück wirklich?
Überlegen Sie, ob durch den Wegfall des Teils ein wichtiger Baustein Ihrer Garderobe fehlen würde. Falls nicht: Warum daran festhalten?
Sprechen emotionale Gründe dennoch dafür, es zu behalten, packen Sie das Teil in eine Box und stellen Sie es in den Keller. Überprüfen Sie alle ein bis zwei Jahre, ob Sie es immer noch behalten wollen. Ansonsten: Etwas, das Ihnen nicht optimal steht, Ihnen nicht in Ihrer Garderobe fehlt und keinen emotionalen Wert hat, gehört eindeutig auf den Stapel „Aussortieren“ – und zwar ersatzlos!
Mit den Kleidungsstücken, die Sie wirklich brauchen und für die es keinen Ersatz in Ihrer Bestandsliste gibt, geht es weiter:
Kann ich das Kleidungsstück relativ leicht und zu akzeptablen Kosten ändern lassen?
Wenn ein Kleidungsstück leicht zu ändern wäre, so dass es allen Kriterien entspricht, ist eine kleine Kosten-Nutzen-Analyse angebracht: Lohnen sich die Kosten für die Änderungsschneiderei?
Grundsätzlich ist dies nur der Fall, wenn das Kleidungsstück von sehr hoher Qualität und immer noch zeitgemäß bzw. zeitlos ist. Dann legen Sie das Teil auf den neuen Stapel „Änderung“ und ergänzen Ihre Bestandsliste. Für Teile, die Sie kostengünstig erstanden haben und für die sich eine Änderung nicht mehr lohnt oder gar nicht machbar ist, ist jetzt das endgültige Aus gekommen – ab auf den Stapel „Aussortieren“ und rauf auf die Einkaufsliste!
Jetzt bleiben nur noch diejenigen Kleidungsstücke übrig, die Sie brauchen und hochwertig sind, die aber nicht geändert werden können. Wenn Ihnen diese Stücke nicht mehr passen, müssen Sie sich davon trennen.
Bei allen anderen, übrig gebliebenen Teilen entscheiden Sie mit der folgenden Frage, ob Sie diese gleich aussortieren oder vorerst behalten sollten:
Ist das Kleidungsstück stilistisch und finanziell leicht zu ersetzen?
Wenn Sie sicher sind, das Exemplar in der richtigen Form zeitnah ersetzen – und dies auch finanzieren – zu können, sollten Sie sich trennen und Ihre Einkaufsliste entsprechend ergänzen. Wird es absehbar schwer werden, einen geeigneten Ersatz zu finden oder handelt es sich um ein so genanntes „Investmentstück“, auf das Sie sparen müssen, ist es besser, das Teil vorerst zu behalten.
Dann kommt es mit dem Verweis „Ersetzen“ auf die Bestandsliste. Auf Ihrer Einkaufsliste tragen Sie es bei den mittelfristigen Anschaffungen ein.
Schritt 5: Putzen, Saison-Archiv anlegen und Einräumen
Jetzt haben Sie es gleich geschafft. Bevor Sie jedoch Ihren Schrank wieder einräumen, sollten Sie diesen sorgfältig putzen. Auch den Mottenschutz oder Duftpapiere können Sie jetzt austauschen.
Dann sortieren Sie aus Ihrem „Behalten“-Stapel alle Kleidungsstücke aus, die Sie in der kommenden Saison auf keinen Fall tragen können. Verstauen Sie diese sachgerecht an einem separaten Ort, in schlechter zugänglichen Schrank-Abteilungen oder im Keller. Hauptsache ist, dass diese Sachen keinen Platz wegnehmen, den Sie für die aktuelle Mode benötigen.
Endlich ist es so weit: Sie können Ihren Kleiderschrank wieder einräumen! Darin befinden sich jetzt nur noch Kleidungsstücke, die perfekt zu Ihnen und der Jahreszeit passen oder hochwertige Teile, die auf ihren Ersatz warten.
Nacharbeit beim Kleiderschrank aussortieren und viel Freude
Für die letzten Handgriffe müssen Sie noch etwas Disziplin aufbringen: Bringen Sie Ihre zu ändernden Kleidungsstücke in die Schneiderei und sorgen Sie dafür, dass die Arbeiten am „Reinigen und Reparieren“-Stapel zügig umgesetzt werden.
Dann können Sie auch diese Teile in Ihren frisch organisierten Kleiderschrank oder in Ihr Saison-Archiv einsortieren. Die aussortieren Kleidungsstücke kommen – je nach Zustand – in die Altkleidersammlung, in den Familienmarkt, in den Second Hand Laden oder werden im Internet verkauft.
Haben Sie diesen Prozess durchlaufen, dürfen Sie sehr, sehr stolz auf sich sein! Ich bin mir sicher, dass Sie mit viel Freude belohnt werden: Freude an vergessenen, wieder entdeckten Stücken, Freude an der neuen Übersichtlichkeit in Ihrem Schrank und Freude an dem Gefühl, nur wirklich wertige Kleidungsstücke zu besitzen – nicht zu vergessen, das befreiende Gefühl, alles Überflüssige aus Ihrem modischen Leben entsorgt zu haben….
Und wie fühlen Sie sich nach Ihrer Kleiderschrank-Inventur? Hat Ihnen mein Prozess-Diagramm dabei geholfen? Ich freue mich auf Ihre Erfahrungsberichte!
Und sollten Sie noch weitere Hilfe dabei benötigen, welche Kleidungsstücke, Accessoires, Schuhe und Taschen nun wirklich gut zu Ihnen und Ihrem Leben passen, dann kommen Sie einfach in die Modeflüsterin-Akademie. Dort lernen Sie, wie Sie Ihren Stil entwickeln und sich Ihren perfekten Kleiderschrank aufbauen. Ich begleite Sie gerne auf diesem Weg!
Liebe Stephanie,
zunächst ein dickes Lob für all die interessanten Beiträge! Ich lese (noch nicht so lange)alles sehr interessiert und arbeite daran, das ein oder andere umzusetzen. Ich bewunder alle Frauen, die Stil sicher und selbstbewusst gekleidet sind und offensichtlich stets wissen, was Ihnen steht. Ich fühle mich (meist) schon beim schlendern durch die Geschäfte völlig überfordert ….. ich kann meine Fehlkäufe schon nicht mehr zählen. Trotz all dieser guten Tipps bin ich immer (noch) sehr unsicher was ich pro Saison kaufen soll. Leider mangelt es oft auch an fachlich guter Beratung. Falls Du noch einen „Geheimtipp“ für mich hast der mir „auf die Sprünge“ hilft – her damit! Ich freue mich auf jeden Fall auf viele weitere und interessante Beiträge von Dir. Herzliche Grüße Eva
Liebe Eva,
herzlichen Dank für Dein schönes Feedback zur Modeflüsterin!
Das mit der Orientierung in Geschäften ist so eine Sache: Das funktioniert eigentlich nur, wenn man seine Farben, Schnitte und Stilelemente sehr gut kennt. Und das ist leider nicht heute auf morgen zu erreichen. In einem ersten Schritt würde ich an Deiner Stelle daran arbeiten, den eigenen Stil ein bisschen näher einzugrenzen. Dazu gibt es hier auf dem Blog bereits eine kleine Blogserie „Finde Deinen Stil„, die exemplarisch zeigt, wie es geht.
Dann wäre der nächste Schritt, Deine Basis- und Akzentfarben festzulegen. Damit hast Du schon zwei Kriterien, mit denen Du ganz viele Kleidungsstücke in den Geschäften ausschließen kannst.
Und schließlich solltest Du langsam daran gehen, Deine idealen Schnitte und Stoffe zu finden. Solche, in denen Deine Figur am besten zur Geltung kommt und in denen Du Dich wohl fühlst. Da ist viel Beobachtung, Anprobieren und genaues Hinsehen sowie Hineinfühlen gefragt.
Ich hoffe, dass Du zu alle diesen Bereichen noch viele hilfreiche Tipps hier auf dem Blog findest und wünsche Dir auf diesem Weg alles Gute!
Herzliche Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Modeflüsterin,
ich verfolge seit ca. einem halben Jahr Ihren wundervollen Blog und haben mich eben gerade für auch für Ihren newsletter entschieden. Puh, ich habe geackert! Nach einem Arbeitsleben fast nur in Uniform hat sich ein Sammelsurium an Kleidung im Schrank breitgemacht, das ich durch Ihre Motivation und Anleitung inzwischen ganz gut im Griff habe. Ich bin jetzt 61, in Rente und meine „Rücklaufzeit“ ist zu kurz und zu wertvoll, um sie mit der Ich-hab-nix-Anzuziehen-Zeit vor dem Schrank zu verbringen. Hauttechnisch kühl mit Lieblingsfarbe lila, figurtechnisch, je nach auf und ab (;-)), X oder H Typ, nähtechnisch fortgeschritten. Nach dieser Analyse habe ich meinen Schrank geräumt; mit einem Stapel :In den nächsten Urlaub ein letztes Mal mitnehmen und dort lassen. Hat funktioniert! Modeordner mit denkbaren Outfits ist angelegt mit einer Abteilung: Nach diesen xxxx Stoffen Ausschau halten. Jetzt arbeite ich daran nur noch Lieblingsstücke im Schrank zu haben, auch für die Couch, wo ja immer noch einiges für herhalten muss mit dem Gedanken „Besuch wird ja hoffentlich keiner kommen“ ;-). Für einen Tipp für gute fersengedämpfte und trotzdem schöne Schuhe bin ich immer dankbar, denn nur flach heißt nicht bequem. Ich bin sehr dankbar, Ihren blog gefunden zu haben und dankbar ,dass sich durch den Motivationsschub sehr viel mehr Platz, der auch nicht mehr vollgestopft werden muss (!), Klarheit und dadurch Zeitersparnis vor dem Kleiderschrank ergeben hat. Jetzt heißt es trotzdem Dranbleiben und damit Spaß haben.
Ganz liebe Grüße aus Frankfurt
Christina
Liebe Christina,
das freut mich so sehr! Sowohl dass Sie die Modeflüsterin gefunden haben, als auch dass Sie schon so herrlich bei sich aufgeräumt haben 🙂
Ich stelle auch immer mehr fest, dass – je älter ich werde – ich umso mehr Freiheit und Einfachheit liebe. Weniger ist gerade im reiferen Alter einfach viel, viel mehr. Und das fängt beim Kleiderschrank erst an. Sich auf das Wesentliche besinnen, die Zeit mit wirklich Erfüllendem verbringen – das sind unschätzbare Werte, die immer wichtiger werden. Auf diesem Weg wünsche ich Ihnen weiterhin viel, viel Erfolg!
Und das mit den Schuhen kriegen wir auch noch hin… Ich habe das Thema mal auf meine Themenliste gesetzt 😉
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Stephanie,
vielen Dank für diese schnelle Antwort. Zur Zeit bin ich jeden Tag mal auf Ihrem Blog, um auch alle älteren und trotzdem aktuellen Beiträge zu lesen. Herrlich! Sie haben genau erfasst wie es mir geht. Meine Kleidung , die ich brauche, muss Qualität aufweisen, untereinander kombinierbar sein und zu mir und meinem Lebensstil passen. Ich brauche keine spezielle Kleidung mehr für spezielle Gelegenheiten, sondern ich kann meine Kleidung für Gelegenheiten zusammen stellen und und mit wenigen Accessoires aufwerten. Ich habe inzwischen gelernt, dass es dazu nicht viel braucht. Und vor allem nicht viel Zeit. Das letzte halbe Jahr hatte was von Abrüstung für mich, auch im Kopf. Hat sehr gut getan! Danke auch für die Idee, das Thema bequeme Schuhe aufzugreifen. Mein Beitrag dazu ist z.B. die Fa. Tamaris mit ihren Antishock-System. Das gibt es auch bei etwas niedrigeren Absätzen.
Liebe Grüße
Christina
Liebe Modeflüsterin,
seit dem Besuch einer Farb- und Stilberaterin, die mir auch ihren Blog empfohlen hat, lese ich immer wieder ung begeistert ihre Artikel.
Ich hoffe, die Inventur demnächst mal durchzuziehen. Es fehlt einfach an Zeit und Platz.
Bin stolze Besitzerin von 3.5 m Kleiderstangen plus Schubladen für Wäsche, Socken, Sport… Und gut 50 Paar Schuhe.
Immerhin alles nach Farben und Saison sortiert. Erst recht seit ich meine Farben und meinen Figurtyp besser kenne. Ich miste auch häufig aus… Aber Mode Shoppen macht auch einfach so einen Spaß 🙂 So kommt immer genug dazu…
Wenn ich es jetzt an Ostern nicht schaffe, dann wenn mein Mann das nächste mal ein paar Tage verreist ist… Ich weiß, das Ergebnis wird mir Spaß machen!
Ganz herzlichen Dank für ihre Artikel!!!
Liebe Silina,
leider komme ich erst heute dazu, Ihnen zu antworten: Ich finde es toll, dass Sie sich eine Kleiderschrank-Inventur vorgenommen haben! Und ich bin sicher, dass Sie sich danach sehr, sehr gut fühlen werden 🙂 Falls es nicht gleich auf einmal zu schaffen ist, dann nehmen Sie sich einfach jede Woche eine Abteilung vor: einmal die T-Shirts, dann alle Hosen, dann alle Röcke etc. Das funktioniert auch ganz gut. Viel Erfolg damit!
Herzliche Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Hallo liebe Stephanie, die Modeflüsterin,
Ich fand die Ratschläge sehr richtig und fing sofort höchst moriviert mit meinem über – über-überfüllten 3,2 Meter Schrank an. Dabei zeigte sich mein Hauptproblem: die Stapel “ zum Weggeben“ beinhaltete nach langem hin und her eine HemdBluse aus ursprünglicher Stapel „unsicher“, diese dabei war nur wenige Teile groß und der gesamte Inhalt könnte eigentlich sofort auf dem “ zu Behalten „-Stapel landen. Ich liebe halt alle meine Klamotten. Ich habe nichts altes, nichts ansatzweise “ getragenes“, also mit geringsten Macken, alles steht mir gut und alles kann ich gebrauchen…Ich habe dabei tatsächlich 5 oder sogar mehr fast gleiche Teile, wie z.b. 6 nahezu identische Blusen. Na und? Ich trage sie gerne zur Arbeit, alle. Gebrauchte Sachen gebe ich recht oft weg und kaufe mir sofort neue. Ich habe viele teuere und sehr hochwertige Sachen, z.B. Kaschmir Pullis (so um die 12 an der Zahl).Warum soll ich sie verschenken, die stehen mir alle prima und können alle getragen werden?
Im Ebay verkauft man vergleichsweise total minderwertige Billigware und bekommt dabei immer noch Geld dafür. Nein, ich bin nicht geizig.
Ich hatte als Teenager wenig Geld und wenig Kleidung, später hatte ich mir alles bis zum letzten Teil selbst erarbeitet und gekauft. Auch liebe ich Mode und Klamotten, trage sie gerne, auch gerne unterschiedlichen Sachen, ich freue mich immer, morgens was Tolles anzuziehen und den ganzen Tag gut auszusehen- und ich habe echt keine Teile, die ich nicht mag!
Und so merke ich, das ich hier nicht weiter komme…
Ein Teil der Klamotten habe ich mal getauscht, bei einer TauschPlattform, eher ernüchternde Erfahrung, muss ich sagen.
Einige Teile versuchte ich beim Kleiderkreisel zu verkaufen- na das war eben das Letzte, was ich mit meinen Klamotten künftig tue. Um wenige Euro für ein Designerkleid zu bekommen, musste ich nicht nur die Sachen Taunsendmal überall und quer ausmessen, letztendlich rentiert es sich wegen den Versandkosten und Gebühren nicht mal , ganz zum Schweigen vom Aufwand.
Danach verkaufte ich viele Teile an Ankaufsplattformen, die letztendlich mich auch nur betrogen hatten.
Spenden hatte ich probiert- wirklich viel und oft- privat sowie bei den Karitas und Kollegen, leider nur Negatives erlebt. Vor allem eine Gemeinnützige Organisation, die ich nicht nennen möchte, hat meine Sachen am Flohmarkt verkauft!
Bin ich jetzt völlig hoffnungslos mit meinen Bergen Klamotten oder hätten Sie noch einen Rat für mich?
Danke für die tolle Tipps!
Frohe Weihnachtszeit
Liebe Sahar,
nicht jeder ist ein Minimalist. Und wenn Sie sich mit allen Kleidungsstücken wohl fühlen und diese auch tragen, muss auch nichts unbedingt aussortiert werden. Ich würde an Ihrer Stelle noch einmal genauer hinsehen, ob Sie wirklich alle doppelten Teiel brauchen und absolut gleich gerne anziehen oder ob sich darunter nicht doch heimliche Lieblingsstücke befinden, die Sie lieber haben als die anderen.
Und dann würde ich an Ihrer Stelle aus den bestehenden Sachen verschiedene Capsule Wardrobes zusammenstellen. Davon könnten Sie immer nur für jeden Anlass eine Capsule pro Quartal (oderwpro Monat etc.) im Schrank aufbewahren und die restlichen einstweilen verstauen. Und dann im nächsten Quartal wechseln, so dass Sie immer mal wieder vermeintlich „neue“ Teile tragen – diese aber dann sehr intensiv wechselnd kombinieren. Dann ist der Schrank nicht so voll, Sie müssen nichts aussortieren, was Sie gerne tragen, können sich immer mal wieder über die alten „neuen“ Teile freuen und Sie nutzen Ihre Kleidung am effizientesten. Es wäre zumindest ein Experiment wert 🙂
Herzliche Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Hallo Stephanie,
danke für den Artikel, hat mir super gefallen ich habe einige gute Tipps mitgenommen :-). Vor allem das Bild mit den Pfeilen zur Entscheidungsfindung finde ich klasse.
Ich habe aber auch einen Tipp meinerseits. Als ich von deinem Saison-Archiv Vorschlag gelesen habe ist mir gleich eingefallen, dass es bestimmt jemanden helfen könnte die Klamotten in einem Vakuumbeutel zu verstauen. [Anmerkg. d. Red.: Link zu einer kommerziellen Website wurde entfernt].
Vor allem wenn man die Sachen im Keller verstauen möchte, wie du ja schriebst oder vielleicht auf dem Dachboden, muss ja sehr darauf geachtet werden, dass die sehr gut Verstaut sind.
Also mein kleiner Tipp :-), alles in Vakuumbeuteln verstauen, dann passiert nichts damit.
Liebe Biene,
das ist ein super Tipp von Dir – vielen Dank dafür!
Leider musste ich Deinen Link entfernen, da ich hier keine Links zu kommerziellen Webseiten in den Kommentaren zulasse, wenn ich das Angebot nicht kenne, selbst empfehlen kann oder prüfen konnte. Hoffe, das ist so in Ordnung für Dich. Die Leserinnen werden sicherlich einen Vakuumbeutel finden – beim Anbieter ihres Vertrauens 😉
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Stephanie,
vielen DANK für Ihre vielen sinnvollen Mode-, Figur- und Kleiderschrank-Aufräumtipps.
Ich bin nun seit einigen Monaten immer freudig erregt, ja! wenn ich Ihren nächsten Newsletter erblicke. Mir gefällt genau das, was Sie auch wieder in Ihrer letzten Information beschreiben, dass wir reale normale Figuren haben und diese haben nun mal ihre kleinen oder größeren Punkte die geschickt und mit Leichtigkeit verpackt werden möchten. Genau das, ist was mir an Ihren Informationen so gut gefällt, eben weil es sich um ‚uns‘ handelt – einer ganz normalen Frau, die schön und trotz alledem bequem und unverkleidet aussehen möchte.
Und Ihre Art ist einfach herzerfrischend natürlich, warmherzig und niemals bewertend. Darum fühle ich mich ‚bei‘ Ihnen so angenehm und sehr wohl.
Diese Worte lagen mir schon länger auf der Seele und heute war der richtige Moment Ihnen auf diese Weise meinen herzlichen Dank für all das zu schreiben.
Mit weiterhin freudigen und herzenswarmen Grüße,
Doris aus Hamburg
Hallo, ein interessanter Artikel. Er hat mir sehr gut gefallen. Ich selbst Räume 2-3 im Jahr den Schrank auf und sortiere gut aus.
Vielen Dank für diese wundervolle Seite 🙂
Die Kleiderschrank-Inventur werde ich wohl auch kurzfristig durchziehen. Was passiert aber mit dem Ausmisten-Stapel, mit den Sachen, die eigentlich noch gut sind, aber vielleicht nicht optimal passen (oder nicht mehr)? Wegwerfen? Altkleider-Sammlung?
Ich persönlich bin ja dafür, wenigstens ein bisschen Geld für im Grunde gute Sachen zubekommen, deshalb probiere ich, möglichst viel bei einem online Auktionshaus zu verkaufen. Das kann zwar langwierig sein, aber dafür springt vielleicht ein neues Teil dabei raus 🙂
Viele Grüße, Eileen
Liebe Eileen,
das ist schön, dass Ihnen die Modeflüsterin so gut gefällt!
Zu Ihrer Frage: Wenn ich ein schönes, fast neuwertiges Kleidungsstück aussortiere, überlege ich, ob es einer guten Freundin passen könnten, der ich es dann „vererbe“. Ich freue mich dann sehr, wenn ein gutes Kleidungsstück noch ein Zuhause findet, in dem es geschätzt wird. Falls das nicht möglich ist, gebe ich die Sachen meistens in den Familienmarkt – auch Sachen, die teuer waren. Denn ich erfreue mich dann an dem Gedanken, dass es irgendwo eine Frau gibt, die sich wahrscheinlich niemals so hochwertige Kleidung selbst kaufen könnte, und die jetzt in den Genuss kommt, ein so schönes Kleidungsstück zu tragen. Und dieser Gedanke gefällt mir sehr 🙂 Vielleicht ist das ja auch für Sie ein Weg.
Herzliche Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Mode und Strukturliebhaber,
ich kann euch noch eine weitere Methode zur Sortierung (des Kleiderschranks) empfehlen: das Glücksprinzip!
Was glücklich macht, bleibt, alles andere darf gehen.
Eine wunderbarer Weg zu weniger Dingen und sich selbst.
Wenn ich herausfinde, was mich wirklich glücklich macht, lerne ich mich selbst kennen und kann im Luxus schwelgen, mich jeden Tag mit Dingen zu umgeben, die mich glücklich machen.
Keine 0815 oder Naja-geht so Outfits mehr…
[Link wurde entfernt]
Herzliche Grüße,
Angelika
Liebe Angelika,
vielen Dank für Deine Ergänzung zum Thema! Natürlich ist es wichtig, dass Kleidung dazu beiträgt, uns glücklich zu machen. Und sicherlich leistet sie dazu einen wichtigen Beitag, wenn wir uns in ihr so richtig wohl fühlen und sie unsere Ziele unterstützt. Ich denke, dass falsche Kleidung oder auch zu viel Kleidung in überfüllten Kleiderschränken uns unbewusst belastet. Daher kann sich unsere Psyche viel freier und unbelastet fühlen, wenn – neben vielen anderen Faktoren – auch der Kleiderschrank luftig und geordnet ist. Dass Kleidung alleine glücklich oder unglücklich macht, das möchten uns die Marketingleute der Modebranche gerne weis machen – ich halte davon nichts 😉
Sich mit Dingen (und Menschen!) zu umgeben, die einem ein Glücksgefühl vermitteln – das finde ich absolut wichtig!
Herzliche Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
PS: Leider musste ich den Link im Beitrag entfernen, da er auf eine kommerzielle Seite führt. Zu welchen kommerziellen Webseiten von dieser Seite aus verlinkt wird, möchte ich mir gerne vorbehalten – wie auch aus den Kommentar-Regeln hervorgeht. Sorry, aber Regeln müssen leider sein!
Hallo Modeflüsterin.
Toller Beitrag und tolles Schaubild. Es ist einfach interessant sich das Thema Kleiderschrank aussortieren nochmal so bildlich anzuschauen.
Konnte mich bisher von einigen Teilen nicht trennen obwohl ich diese einfach nicht anziehe und diese auch keinen emotionalen Wert für mich haben.
Dein Artikel hat mich motiviert nochmal durch zu sortieren 😉
Liebe Kristin,
das freut mich sehr, dass ich Dich zum weiteren Kleiderschrank-Optimieren inspirieren konnte! Nach meiner Erfahrung tut das auch psychisch gut, wenn man sich von Dingen trennt, die man nicht braucht und die auch nicht emotional wichtig sind – genieße die neue Leichtigkeit des Seins!
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Hallo liebe Stephanie,
das Buch von Elika Gibbs hätte mich wohl sehr interessiert,
aber leider gibt es dies nur auf Englisch?
Viele Grüße Gabi Sprey
Liebe Gabi,
habe kurz bei Amazon nachgesehen: Das Buch gibt es in Deutsch und in Englisch, teilweise aber nur als gebrauchtes Exemplar oder als Exemplar aus zweiter Hand. Und auch die Preise sind sehr unterschiedlich: Während es in Englisch sogar ein Kindle-E-Book für rund 16,00 € gibt, liegt das gebrauchte deutsche Buch bei über 30 € – bitte frage mich jetzt nicht warum 😉 Vielleicht ist ja doch noch das Richtige für Dich dabei.
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Hallo Stephanie,
Ich habe mich schon seit langem aber mehr sporadisch mit dem Thema Mode/Sti beschäftigt. Meine „Bibel“ war bisher das Buch „Stil mit Gefühl“ mit dem ich regelmäßig immer wieder Ordnung in meinen Kleiderschrank gebracht habe. Mal mehr, in letzter Zeit aber wieder weniger erfolgreich. Vor einiger Zeit habe Deine Artikel entdeckt und sie in den letzten Tagen intensiv studiert. Viele Aha-Effekte, (warum liebe ich den beigen Hosenanzug. Weil der Jackenschnitt „meiner“ ist, die Hose lang genug und alles in einem Material, das nicht knittert und bequem ist). Auch viel mir bereits bekanntes bestätigte, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Ich habe jetzt mal wieder entrümpelt und schön eingeräumt. toll auch das Konzept mit den 2 – 3 Basis- und 1 – zwei Akzentfarben. Meine Basis besteht aus grau und blau mit Akzenten in rot/pink und weiß/Creme.. Dabei bediene ich mich in verschiedenen Schattierungen der Farben.
Nun will ich mal die 30 Tage Aktion probieren und 30 Tage im eigenen Kleiderschrank Shoppen. Jeden Tag ein anderes Outfit aus dem vorhandenen bestand und das per Foto dokumentieren, für den Fall, dass ich mal nicht mehr weiß, was ich anziehen soll….
Dir herzlichen Dank für Deine Anregungen und weiter so!
Paula
Liebe Paula,
ich freue mich immer sehr, wenn ich höre, dass meine Beiträge hilfreich sind! Und solche Aha-Effekte können bares Geld wert sein, da sie helfen, zukünftige Fehlinvestitionen zu vermeiden.
Bei Deinem 30-Tage-Projekt bin ich auf die Ergebnisse gespannt. Vielleicht möchtest Du berichten, wie es Dir ergangen ist? Würde mich freuen!
Herzliche Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Stephanie,
an der Struktur ohne das dritte Teil arbeite ich noch. 🙂
Dass Ihnen die Themen so bald nicht ausgehen werden, kann ich mir gut vorstellen. Es gibt ja so viele Facetten in der Mode, beim Stil etc. Und es ist einfach toll, wie Sie das alles vermitteln.
Diese Woche habe ich schon mal spaßeshalber mit einem Motto begonnen: Ich habe einen Jeanssschnitt, mit dem ich gut zurecht komme und – glücklich, dass ich ihn gefunden habe – diese Jeans gleich in verschiedenen Farben gekauft: Schwarz, dunkelblau, etwas verwaschen und in einem dunklen Aubergine. Die sind mein erster Versuch, und ich muß sagen, dass es wirklich Spaß macht, Outfits um diese „Grundlage“ herum zu gestalten.
Es ist sozusagen eine bewußte Beschränkung und so etwas wie meine Abwandlung des „Projects 333“, das sich scheinbar bei den Minimalisten großer Beliebtheit erfreut: Man entscheidet sich für 33 Teile, die man die nächsten 3 Monate tragen will. Der Rest wird außerhalb des Kleiderschrankes „geparkt“. Das ist mir persönlich zu stark reglementiert, da erscheinen mir Mottos doch einfacher umsetzbar. Für nächste Woche habe ich auch schon eine Idee. Mal sehen… Und da ja alles kann, nichts muß, kann ich es ja ausprobieren oder aber auch bleiben lassen. 😉
Viele herzliche Grüße
Susanne
Liebe Susanne,
dann wünsche ich Ihnen schon mal eine spannende, „jeans-reiche“ Ausprobier-Woche! Gutes Gelingen!
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Stephanie,
ach, da bin ich aber froh, dass ich mit dem „Struktur-Problem“ im Sommer nicht alleine bin. Wie toll finde ich es, wenn jemand einfach eine schicke Jeans mit (weißer) Bluse anziehen kann und damit gut aussieht! Mein Problem: Achte ich auf die „Struktur“ in Form von Kragen und festerem Stoff, sieht es halt nach Office und nicht nach Freizeit aus. Nehme ich ein lässigeres Oberteil, fehlt halt die Struktur: z. B. gerader Schnit (geht gar nicht), „flatteriger“ Kragen (wirkt wie gewollt und nicht gekonnt.) Ein echtes Dilemma!
In Bezug auf das fehlende dritte Teil habe ich – Ihrem Rat entsprechend – mal nach Westen Ausschau gehalten. Leider bislang noch erfolglos. Nun bin ich also sehr gespannt auf Ihr „Outing“ 😉 am kommenden Sonntag. Vielleicht kann ich ja etwas für mich davon „abkupfern“. 😉 (Wir haben übrigens wieder etwas gemeinsam: Die Abneigung, im Mittelpunkt zu stehen. Meins ist das auch nicht.)
Dass Sie Ihr Outfit zeichnen würden, hatte ich fest eingeplant. Sie wären nicht Sie, wenn Sie „auf einmal“ Fotos zeigen würden. Neben Ihren fundierten Beiträgen sind Ihre Zeichnungen doch Ihr Markenzeichen, und ich finde sie immer sehr schön und gelungen!
Auf Ihren Beitrag zur Capsule Wardrobe (wann immer Sie dazu Zeit finden) bin ich auch schon gespannt. Mich fasziniert diese „Herangehensweise“ sehr. Und ich wäre dankbar, wenn es mehr Auswahl an Basics gäbe. Ich habe immer den Eindruck, je schlichter ein Teil (für mich) sein soll, desto schwieriger ist es zu finden. Und so bin auch ich immer sehr froh, wenn ich nichts Bestimmtes brauche.
Nachdem meine Inventur wieder erfolgreich hinter mir liegt und inspiriert durch Ihr spielerisches Herangehen an das Sommer-Outfit, hatte ich heute morgen auch eine „Spiel“-Idee: Ich habe mir überlegt, vielleicht mal die eine oder andere Woche unter ein „Motto“ oder neudeutsch eine „Challenge“ 😉 zu stellen. Z. B. mal nur (verschiedene!) Outfits mit z. B. schwarzen Hosen/Röcken, mal Varianten mit Cardigans, Tüchern etc. oder verschiedene Themen. Könnte doch Spaß machen und die Kreativität fördern, oder? Ich werde den Gedanken mal weiter spinnen. 🙂
Dass mit den gefalteten Kleidungsstücken mache ich übrigens so wie Sie es beschreiben. Ich konnte es nur nicht so gut ausdrücken. 🙂 Mal sehen, was am Ende als „Ladenhüter“ übrig bleibt.
Herzliche Grüße
Susanne
Liebe Susanne,
das Thema Struktur ist tatsächlich nicht einfach. Aber Struktur bedeutet ja auch, dass es beispielsweise in einem Oberteil Abnäher gibt oder Biesen-Nähte oder Schulterpassen oder einen Wickel-Ausschnitt und so weiter. All diese Dinge strukturieren den Körper. Es muss also nicht immer eine Jacke oder Weste sein. Dazu kommt die Theorie der drei Teile. Das ist normalerweise Rock oder Hose, Top und Jacke oder Blazer. Aber: Wenn der Blazer wegfällt, kann auch ein auffälliger Schal, eine markante Kette oder ein exzentrischer Gürtel diese Funktion übernehmen. Das wäre dann wieder ein eigener Beitrag… Ich weiß gar nicht, wann ich das alles noch schreiben soll!
Ihre Idee mit den wechselnden Mottos finde ich sehr interessant! Das könnte tatsächlich lustig sein, sich selbst solchen Herausforderungen zu stellen, um damit den eigenen Kleiderschrank wieder neu zu entdecken. Lassen Sie mich wissen, wie es bei Ihnen damit weiter geht?
Jetzt aber erst einmal herzliche Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Stephanie,
ich mache auch zweimal im Jahr Inventur. Gestern war es wieder soweit! Als Nicht-Sommer-Mensch (Hitze, Schwüle, Sandälchen und ich sind einfach nicht kompatibel) freue ich persönlich immer sehr auf die Zeit, wenn ich mich wieder etwas mehr „bedecken“ kann. Jäckchen, Blazer, Cardigans, Stiefeletten und ich sind nämlich sehr kompatibel. 🙂
Ich habe fleißig Anprobe gemacht, dabei einige neue Kombinationen aufgetan und freue mich schon darauf, sie auszuführen.
Einige wenige Teile von meinem bisherigen „Na ja“-Stapel habe ich gnadenlos entsorgt. Andere, bei denen ich mir nicht sicher bin, ob ich sie nicht doch vermissen würde, sind im Keller gelandet. Sollte ich sie innerhalb eines Jahres nicht anziehen, kommen auch sie endgültig weg.
Da die meisten von uns sicherlich nur einen Bruchteil ihrer Kleidung wirklich regelmäßig tragen (von Kleidungsstücken für bestimmte Anlässe wie Winterurlaub, Festlichkeiten etc. mal abgesehen), habe ich jetzt einen Tipp aufgegriffen, den ich schon lange mal in die Tag umsetzen wollte:
Ich habe alles „falsch herum“ in den Schrank geräumt. Also Bügelhaken bzw. bei Shirts, Pullis etc. Ausschnitt nach vorne. Und erst, wenn ich ein Teil getragen habe, wird es richtig herum eingeräumt. Auf diese Weise erkennt frau nach einiger Zeit ganz einfach ihre „Ladenhüter“.
Ich habe eigentlich schon lange einen sehr übersichtlichen Kleiderschrank, aber, wenn ich ehrlich bin, tummeln sich immer noch ausreichend Teile darin (bis auf Sommerkleidung – meine Achillesferse halt). Durch diesen „Einräum-Trick“ erhoffe ich mir daher noch mehr Klarheit darüber, was WIRKLICH dauerhaft in meinen Schrank gehört.
Interessant finde ich in diesem Zusammenhang auch das Projekt „5 Piece French Wardrobe“, bei dem man von hochwertigen und möglichst zeitlosen Basics (wie Blazer, Trenchcoat, Jeans, (weißer) Bluse…) ausgeht und sie pro Saison mit nur 5 weiteren (hochwertigen) Teilen ergänzt.
„Standards“ wie neutrale T-Shirts, Unter- und Nachtwäsche zählen nicht zu diesen 5 Teilen. Accessoires nur, wenn sie sehr teuer sind. Als bekennender Basics-Fan hat das Projekt für mich durchaus seinen Reiz. Wobei ich finde, dass nicht für jede dieselben Basics gelten (können oder sollen): Wer keinen Anlass z. B. für ein Kleines Schwarzes hat, braucht es ja auch nicht.
Was mich letztens beim Stadtbummel mal wieder umtrieb, war die Frage: Was wird eigentlich mit all den „Klamotten“, gemacht, die nicht verkauft werden? Die Regale quollen über, trotz Sale, Sale, Sale wollte sie offensichtlich niemand haben. (Sollte es gar daran liegen, dass, wie es mir scheint, immer mehr am Bedarf der Kundinnen vorbei produziert und geordert wird?! Und ich persönlich träume auch von Shops, in denen die Kleidung nach Artikeln und nicht nach Marken sortiert ist. Wieviel Zeit würde das sparen!!!)
Aber wo landen diese Tonnen von Textilien? Werden sie „eingestampft“, gehen sie sozusagen in gigantische Kleidersammlungen, werden sie wieder verwertet? Ich habe keine Ahnung, werde das mal recherchieren.
So, liebe Stephanie, jetzt habe ich einen ziemlichen „Roman“ geschrieben und das alles nur, weil ich gestern Kleiderschrank-Inventur gemacht habe. 😉 Lieben Dank für’s „Durchhalten“ 🙂
Herzliche Grüße und einen schönen Sonntag sendet und wünscht Ihnen
Susanne
Liebe Susanne,
auch das kenne ich gut! Bei mir sind strukturierte Jacken, Blazer, Blusen etc. ein ganz wichtiges Stilmittel – das so genannte dritte Teil eines Outfits, das alles zusammenhält. Und im Sommer ist es viel schwieriger, dieses Maß an Struktur in ein Outfit zu integrieren.
Und natürlich hast Du Recht, dass die Basics bei jeder Frau ganz anders aussehen. Denn diese Grundbausteine der Garderobe hängen ja ganz wesentlich von Stil-, Farb- und Figurtyp ab. Das Prinzip der Capsule Wardrobe finde ich allerdings genial und wollte dazu auch schon lange mal etwas schreiben. Denn damit lässt sich wirklich Stück für Stück die perfekte Garderobe aufbauen und aktuell halten. Mal sehen, wann ich dazu komme, das Thema aufzugreifen.
Zum Thema Altkleider: Da bin ich leider auch kein Experte. Ich vermute ja ganz stark, dass diese Kleider-Reste en gros in Entwicklungsländer verkauft und dort verramscht werden (wenn sie nicht ins Recycling kommen). Das ist ziemlich desaströs für die einheimische Textil-Industrie, die mit dieser importierten Second-Hand-Billigware nicht konkurrieren kann. Dazu habe ich mal eine TV-Dokumentation gesehen (aber bitte fragen Sie jetzt nicht, wo und wann!). Ich selbst frage mich oft, welche Existenzberechtigung viele der angebotenen Kleidungsstücke eigentlich haben und bin schnell überwältigt vom Überangebot in den großen Läden. Ich suche regelmäßig die Nadel im Heuhaufen und bin eigentlich froh, wenn ich gerade nichts Bestimmtes brauche…
Den Tipp mit den Kleiderbügeln kann man übrigens auch mit gefalteten Kleidungsstücken machen: einfach mit dem Falz nach vorne oder eben nach hinten auf den Stapel zurücklegen.
Weiterhin viel Freude am Kleiderschrank-Sortieren wünscht Ihnen
Stephanie alias die Modeflüsterin
Wozu wird eine Bestandsliste angelegt (bzw. die Empfehlung ausgesprochen eine solche Liste anzulegen?)
Liebe Doris,
der Hauptgrund dafür ist, dass viele Frauen gar nicht mehr wissen, was sie in ihrem Kleiderschrank haben und vor allem: wie viele Stücke davon. Eine Bestandsliste öffnet da häufig die Augen: 10 schwarze T-Shirts, 5 dunkelblaue Blazer, 4 gleichartige graue Hosen und vieles mehr sind keine Seltenheit. Dazu kommt, dass Sie einen guten Überblick haben, was Sie neu kaufen müssen. Da Sie mit einer Bestandsliste Lücken besser erkennen und – wenn Sie ein Teil absehbar ausmustern müssen – dieses auf der Bestandsliste auf „neu kaufen“ setzen können.
Natürlich kommt bei einer solchen Übung auch schnell die Grundüberlegung auf, ob Sie wirklich so viele Kleidungsstücke brauchen, wie Sie meinen… bis hin zu einer völligen Neuausrichtung der Kleidermenge im Schrank. Und: Wenn Sie hinter jedes Kleidungsstück Ihrer Bestandsliste auch noch vermerken, wie gerne Sie es anziehen, werden Sie wahre Wunder erleben. Ich kenne Frauen, die feststellen, dass sie 80 Prozent ihres Schranks eigentlich nicht besonderes gern mögen oder sich in den Kleidungsstücken gar nicht wohl fühlen.
Aber zugegeben: So eine Liste anzulegen, ist ein einmaliger, größerer Aufwand, der seinen Zweck haben sollte. Eine Bestandsliste ist immer ein KANN, kein MUSS.
Herzliche Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Also mit dem Verkauf ist mehr Aufwand als Nutzen drin. Die Ansprüche sind hoch, aber bitte gerade mal ein bis zwei Euro. Daher habe ich mir künftig diesen Aufwand gespart. Und den Kleiderkreisel habe ich auch gesehen, aber auch dann ist es mühsamer. Also gehen meine Klamotten an die Tafel. Ich vertraue der Betreiberin und sie berichtete mir auch schon begeistert, wie gut so vieles ankommt, natürlich nicht nur von mir. Ich habe es nur im Heimatort erreichen können, ein paar Mädels einzuladen, jeder kippt seine Klamotten, die er loswerden möchte, in die Mitte…ach malt es Euch wie eine Tupperparty aus :-)) ich rümpele alle viertel Jahre aus und auch zwischendurch landet das eine oder andere Stück in der Kiste. Und diverse Ordnungssysteme…vergesst sie, sie nehmen mehr Platz ein als sie sparen. Ich hatte dazu mal einen lustigen Artikel geschrieben, weil ich etliches probierte und mich für meine Naivität selbst auf die Schippe nahm. Allerdings mag ich nie Schuhe in Kleiderschränken. Einerseits sollen Schuhboxen ja belüftbar sein, also ein paar Löcher, andererseits habe ich ungern Schuhgeruch. Ich rede nicht mal von Fußschweiß sondern den starken Gummigeruch von einigen Sohlen. Es haben bei mir 2 Paar eine Gummisohle und den Geruch kriegt man nur schwer heraus. @Bettina: ähnlich halte ich es auch mit dem Aufheben, denn jeder Trend wiederholt sich. Ich lache immer über die jungschen Püppis, die Longpullis und Leggins für den neuesten Schrei halten 😀 das haben wir auch in den 80ern getragen 😀
Hallo Uli,
Sie haben völlig Recht. Der Verkauf von Kleidung ist mühsam und meist nicht sehr lukrativ – es sei denn Sie hätten wirkliche Designer-Schätzchen zu bieten 😉 Ich versuche immer, besonders gute Stücke im Freundeskreis gut unterzubringen und falls es einfach nicht passt (Farbe, Größe), gebe ich auch sehr gute Stücke zum Familienmarkt. Dann weiß ich, dass sich jemand anderes darüber freut.
Schuhe hebe ich nie im Kleiderschrank auf und würde das auch nicht empfehlen, wenn es sich vermeiden lässt. Danke für diese gute Ergänzung!
Herzliche Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Danke für die lange Antwort. Ich habe gestern Sachen ausssortiert, in denen ich mich nicht wohlfühle. und auch das Argument – alles hat seine Zeit, finde ich gut. Ich werde es in eine Kiste packen und verschenken, ab und zu sammelt ja auch die Arbeiterwohlfahrt. VG Kerstin
Hallo, ich habe mir die Anleitung ausgedruckt und werde es versuchen. Ich habe mich in den letzten zwei Jahren von allen Sachen der Größe 38 getrennt, aber auch jetzt hängt noch etwas im Schrank, was ich vielleicht nicht mehr anziehe, wo ich aber den Kaufpreis der Sachen kenne und es einfach zu schade zu weggeben ist. Blöd, aber ich komme schlecht dagegen an. Irgendein Tipp ?
VG Kerstin
Hallo Kerstin,
das kenne ich nur allzu gut!!! Ich kann Ihnen nur von meinen Aktionen in solchen Fällen berichten:
Wenn ein Kleidungsstück von einem bekannten Designer ist, würde ich es grundsätzlich nicht weggeben. Auch wenn es nicht mehr aktuell ist, dann wird es irgendwann Vintage, todschick und kann vielleicht in speziellen Vintage-Shops verkauft werden. Das bedeutet: Gut (motten- und knitterfrei) verpacken und im Keller einlagern.
Wenn Sie emotional an einem Kleidungsstück hängen, dann können Sie es fotografieren, daraus ein schönes Poster machen und sich an die Wand hängen. Oder das ganze Kleidungsstück einfach in einem 3D-Bilderrahmen zum Kunststück küren. Werden Sie kreativ! Natürlich immer vorausgesetzt, dass das gute Teil auch nicht durch kleine Änderungen zu retten ist.
Eine weitere Möglichkeit ist es, einen hochwertigen Second-Hand-Laden zu finden, der die Kleidungsstücke auf Kommissionsbasis verkauft. Damit werden Sie aber nicht viel verdienen, wenn die Stücke überhaupt Abnehmer finden. Bleibt noch die Recherche nach Online-Kleider-Tausch- oder -Verkaufs-Börsen, wie beispielsweise der Kleiderkreisel. Aber auch dort sollten Sie Ihre Erwartungen nicht zu hoch schrauben.
Aber vielleicht haben Sie eine gute Freundin oder eine Freundin der Freundin, die sich über das eine oder andere Kleidungsstück freuen würde? Manchmal ist es gut zu wissen, dass sich ein anderer Mensch über die weggegebenen Stücke freut und sie in Ehren hält, um sich trennen zu können. Das Gleiche gilt natürlich für die sozialen Dienste, die gut erhaltene Kleidung immer für Bedürftige brauchen können.
Vielleicht müssen Sie sich aber auch einfach mit der Tatsache trösten, dass jedes Kleidungsstück seine gute Zeit hatte. Wenn Sie das gute Stück oft und über Jahre hinweg getragen haben, haben sich die Anschaffungskosten längst amortisiert. Führen Sie sich vor Augen, dass alles irgendwann vorbei sein muss, damit Neues beginnen kann. Veränderung tut weh, aber ist oftmals für Erneuerung und Fortschritt unausweichlich. Hängen Sie nicht so sehr an der Vergangenheit, sondern stürzen Sie sich in die Zukunft!
Das wünscht Ihnen von Herzen
Stephanie alias die Modeflüsterin
Dieses Ritual pflege ich auch jedes Jahr im Frühjahr und Herbst. Nur, ich kann mich meist nicht gänzlich trennen, da die meisten Kleidungsstücke selbst entworfen und geschneidert sind. So wandern regelmäßig einige Teile in einer Aufbewahrungsbox im Bettkasten und neue werden kreiert.
Da sich Modestile in bestimmten Zeitabständen wiederholen, habe ich auch schon so manches Stück nach Jahren wieder ausgegraben und aufgepeppt.
Viel Erfolg mit Ihrem Blog, den ich sicher öfter besuchen werde.
Liebe Grüße von
Bettina Bartaune
Hallo Frau Bartaune!
Ihre Situation kenne ich gut 🙂 Von den selbst geschneiderten Stücken trennt man sich noch schwerer – steckt doch so viel Arbeit und Liebe darin. Da die Qualität solcher Einzelstücke besonders hoch ist, finde ich auch, dass es richtig ist, sie aufzubewahren. Und da Sie selbst Änderungen vornehmen können, lassen sie sich auch später immer wieder passend machen. Nur wenn Sie irgendwann keine Lust mehr haben, die geliebten Stücke auch anzuziehen, sollten Sie sich davon trennen.
Dass Ihnen mein Blog gefällt, freut mich natürlich besonders und ich freue mich auf unseren Austausch!
Herzliche Grüße von
Stephanie Grupe
alias die Modeflüsterin
Prima ! Vielen Dank. Genau das habe ich gebraucht … jetzt freue ich mich richtig auf meine Inventur.
Vielen herzlichen Dank.
Liebe Grüße
Doris
Hallo Frau Karpowitz!
Vielen Dank! Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Kleiderschrank-Inventur und ein gutes Händchen bei allen Entscheidungen, was bleiben darf und was nicht 😉
Liebe Grüße von
Stephanie Grupe
alias die Modeflüsterin