Wir leben in bewegten Zeiten. Zuerst Corona, dann ein Unwetter-Sommer, der in die Geschichte eingehen wird. Vor diesem Szenario habe ich mir gerade in den letzten Wochen häufig die Frage gestellt: Wie wichtig ist Mode wirklich?
Wenn Sie zu den Frauen gehören, die latent immer ein schlechtes Gewissen haben, wenn sie sich intensiver mit Mode beschäftigen, dürfte die Antwort interessant sein. Denn tatsächlich lässt sich diese Frage auf ganz unterschiedliche Weise beantworten: wissenschaftlich, psychologisch und sehr persönlich.
Ich habe den Faden einmal weitergesponnen und daraus die Bedürfnispyramide der Mode erstellt. Mit einem konkreten Beispiel, was das für mich bedeuten würde. Betrachten Sie dies als ein Gedankenspiel und entwickeln Sie Ihre eigene Lösung. Vielleicht sind Sie ja sogar überrascht von Ihrem Ergebnis…
Die Bedürfnispyramide nach Maslow – mit ersten Überlegungen zur Bedeutung von Kleidung
Der Verhaltensforscher Abraham Maslow hat bereits 1943 die Bedürfnispyramide erstellt. Denn er hat erkannt, dass die Motivation des Menschen auf bestimmten grundlegenden Bedürfnissen beruht.
Dabei sind die jeweiligen Bedürfnisse jedoch nicht gleich stark, sondern bauen aufeinander auf. Es gibt eine hierarchische Beziehung zwischen ihnen. Erst wenn bestimmte Grundbedürfnisse erfüllt sind, wendet sich der Mensch weiteren Belangen zu.
Aus diesen Erkenntnissen hat Maslow seine berühmte Bedürfnispyramide entwickelt.
Im folgenden fasse ich die 5 Stufen der Pyramide kurz zusammen und es gibt erste Ansatzpunkte, wie sich Mode bzw. Kleidung in diese Pyramide einordnen ließe:
Stufe 1: Die Grundbedürfnisse
Zu den Grundbedürfnissen des Menschen gehören die Absicherung der rudimentärsten Erfordernisse des Überlebens: Wasser, Nahrung, Fortpflanzung, Schutz vor Kälte.
Hier kommt bereits Kleidung ins Spiel. Denn Kleidung sorgt dafür, dass Menschen warm, trocken und vor den Witterungseinflüssen besser geschützt sind.
Stufe 2: Persönliche Sicherheit
Um sich sicher zu fühlen, benötigt der Mensch vor allem ein Dach über dem Kopf und eine Arbeit, die für sein Einkommen sorgt.
Kleidung spielt hier folglich dann eine Rolle, wenn sie wichtig dafür ist, Arbeit zu bekommen oder einen Beruf auszuüben.
Stufe 3: Soziale Einbindung
Die Sehnsucht des Menschen nach sozialer Einbindung, nach einem Partner, nach Freunden und nach Liebe, ist die nächste Bedürfnisebene. Diese wird relevant, sobald alle existenziellen Dinge geregelt sind.
Kleidung spielt hier eine Rolle, wenn sie dazu dient, eine soziale Gruppenzugehörigkeit zu definieren oder zu festigen.
Stufe 4: Individualbedürfnisse
Jetzt geht es um Anerkennung und Geltung. Geld, Macht, Karriere und Status strebt der Mensch an, sobald sein Bedürfnis zu überleben, sich abzusichern und sich sozial einzubinden, gestillt wurde. Jetzt geht es dem Menschen darum, zu wachsen. Nach Höherem zu streben. Sich sichtbar zu verbessern.
Klar ist, dass Mode viele Möglichkeiten bietet, ein Mehr an Geld und Status sichtbar zu machen. Vor allem Statussymbole und Luxuslabels kommen dabei ins Spiel. Im Sprichwort „Dress for Success“ liegt viel Wahrheit.
Dass diese Wirkungsweise der Mode durchaus positiv ist und sich daraus eine interessante Wechselwirkung zwischen Kleidung, Denken und Fühlen sowie Image ergibt, habe ich Ihnen an anderer Stelle bereits ausführlich geschildert.
Stufe 5: Selbstverwirklichung
In der höchsten Stufe der Bedürfnispyramide nach Maslow geht es darum, dass der Mensch sein Potenzial voll entwickeln möchte. Selbstverwirklichung in jeglicher Art steht auf dem Plan. Ob dies nun künstlerisch, sportlich, mental oder in anderer Weise geschieht, ist individuell sehr verschieden. Gibt es doch Menschen mit den unterschiedlichsten Talenten und Potenzialen, die ausgelebt werden wollen.
Die Welt der Ästhetik und Kreativität ist besonders vielfältig – Modedesign gehört sicherlich dazu. Wer sich folglich berufen fühlt, sich kreativ auszutoben und ein Faible für Mode mitbringt, wird in diesem Bereich aktiv werden.
Jetzt geht es darum, sich selbst über Mode auszudrücken, seine eigene Ästhetik auszuleben, seinen Stil zu entwickeln. Und zwar fern von rein praktischen Überlegungen, fern von beruflichen Notwendigkeiten, fern von vermeintlichen Gruppenzwängen des Umfeldes, fern von Statusdenken. Aber ganz nah am eigenen Ich, das sein modisches Potenzial (endlich?) ausleben möchte.
Die Bedürfnispyramide der Mode – ein Entwurf für Ihre Gedankenspiele
Basierend auf der obigen Hierarchie habe ich eine Bedürfnispyramide der Mode entwickelt. Diese ist dazu geeignet, Ihren eigenen, ganz persönlichen Bedürfnissen einmal nachzuspüren:
- Welche Kleidung brauche ich wirklich?
- Was ist mir bei Kleidung wirklich wichtig?
- Wie genau würden meine Key-Pieces in den jeweiligen Stufen der Pyramide aussehen?
- Bin ich modisch überhaupt in allen Levels der Pyramide aktiv? In welcher nicht und warum?
Ihre Aufgabe: Befüllen Sie Ihre persönliche Bedürfnispyramide der Mode!
Die in diesem Beitrag aufgezeigte Pyramide habe ich exemplarisch nach meinen eigenen Bedürfnissen und Vorlieben befüllt. Die Aufgabe für Sie an dieser Stelle lautet:
Füllen Sie die einzelnen Ebenen der Bedürfnispyramide mit Ihren eigenen Kleidungsstücken und Accessoires aus!
Sie können sich dazu das Arbeitsblatt der Bedürfnispyramide für Mode herunterladen, ausdrucken und Ihre Lösungen handschriftlich eintragen. Alternativ nutzen Sie die Bild-Datei einfach in einer Präsentations-Software (Powerpoint, Keynote, Canva etc.) und ordnen Sie die Fotos Ihrer Key-Pieces (Ihre wichtigsten Kleidungsstücke und Accessoires) virtuell darin ein.
Viel Spaß dabei!
Stufe 1: Bedeckung, Schutz und Praktisches
„Hauptsache angezogen, praktisch und vor den Wettereinflüssen geschützt“, könnte das Motto in dieser Stufe lauten. Es ist hinsichtlich ästhetischen Gesichtspunkten völlig egal, was Sie tragen. Es muss aber praktisch sein, Sie müssen darin Ihren Alltag (nicht den beruflichen Alltag!) bestreiten können und vor dem Wetter in Ihrer Klimazone geschützt sein.
Wir alle haben solche Kleidung, Schuhe und Accessoires. Das ist der Wintermantel, der dicke Schal oder die nicht so vorteilhafte Mütze, die einfach nur warm halten. Es sind die „Matsch-Schuhe“, auf die Sie nicht aufpassen müssen und die auch schon bessere Zeiten gesehen haben. Das ist aber auch der Sneaker, der so höllisch bequem ist und uns überall hin begleitet.
Die praktische Regenjacke oder der Parka und die Gummistiefel gehören dazu. Ebenso die abgetragenen Jeans, das einfache T-Shirt, die Jogginghose, das Sweatshirt. Aber auch die Sonnenbrille und die bequemen Gesundheits-Sandalen im Sommer bewirken genau das: Wir sind praktisch bedeckt, geschützt, können darin die meisten Tätigkeiten problemlos absolvieren und alles andere geht schon so.
Stufe 2: Berufskleidung
Von der klassischen Berufskleidung mit Vorgaben für bestimmte Berufe, beispielsweise die Polizei-Uniform, bis hin zu Kleidung, die für das berufliche Umfeld als angemessen gilt, gehört in diese Rubrik.
Dabei ist immer noch kein besonderer Design-Anspruch maßgeblich. Es ist die Art von Kleidung, die es uns ermöglicht, den gewünschten Beruf auszuüben oder den Job zu behalten. Für Polizisten und Krankenschwestern sieht dies anders aus als für Büroangestellte, die vielleicht eine „ordentliche“ Jeans, T-Shirt und Blazer benötigen oder für das Management, das nicht mehr ohne einen schlichten Hosenanzug oder ein einfaches Kostüm auskommt.
Die Übergänge sind hier fließend, besonders wenn es um die nächsten beiden Ebenen 3 und 4 geht…
Stufe 3: Kleidung, die zum sozialen Umfeld passt
Jetzt wird es spannend und sehr individuell. Denn jetzt kommt es darauf an, wie sich Ihr soziales Umfeld kleidet und wie sehr Sie sich dem Gruppenzwang unterwerfen, um „dazuzugehören“ oder zumindest nicht (unangenehm oder angenehm?) aufzufallen.
Was glauben Sie: Wieviel Ihrer Kleidung und Ihrer Accessoires besitzen und tragen Sie, da „man das eben in Ihrem Umfeld, in Ihrer Region, bei Ihren Freunden“ so trägt?
Hier liegen Stufe 1 und 3 eng beisammen, wenn Sie sich in Kreisen bewegen, in denen Sie schon herausstechen, wenn Sie etwas vom Praktisch-Unauffälligen der Stufe 1 abweichen oder sich ein bisschen fein machen.
Es ist nicht leicht, diesem sozialen Druck zu widerstehen und auch nicht immer sinnvoll. Denken Sie beispielsweise an Feste und Feierlichkeiten mit einem bestimmten Dress Code, an den Sie sich – zumindest in etwa, in Ihrer persönlichen Version – gerne halten möchten.
Auch kann es durchaus sein, dass die Art von Kleidung, die in Ihrem Umfeld getragen wird, auch Ihren Werten und Bedürfnissen entspricht – in gleicher Weise, wie Sie sich in Ihrem sozialem Umfeld gerne aufhalten und wohl fühlen.
Nur wenn Sie spüren, dass Sie sich in einer modischen Zwangsjacke befinden und Angst davor haben, gesellschaftlich sanktioniert zu werden, sobald Sie sich modisch entwickeln, höhere Ansprüche haben oder sich kreativ ausleben – siehe Stufe 4 und 5 -, dann ist vielleicht allmähliches Umdenken angesagt…
Stellen Sie sich die Frage:
- Was würde wirklich passieren, wenn ich modisch einfach das mache, worauf ich Lust habe? Hätte das wirklich so schlimme Konsequenzen? Und könnte ich damit immer noch gut leben?
- Andererseits: Welchen Leidensdruck hätte ich auf Dauer auszuhalten, wenn ich mich nicht modisch auslebe oder das Beste aus mir mache?
- Fallen Sie vielleicht nur positiv auf und werden insgeheim sogar dafür bewundert, dass Sie sich trauen, anders – Sie selbst – zu sein?
- Haben diese Menschen, die Sie kritisch betrachten, wirklich nur das Beste für Sie im Sinn? Oder sind es vielleicht nicht ganz selbstlose oder ehrenwerte Motive, die hier zum Vorschein kommen…
- Ist also mit meiner modischen „Andersartigkeit“ vielleicht sogar nur eine Art „natürliche Auslese“ verbunden, die zeigt, wer mir wirklich wohlgesinnt ist?
Meine Antwort darauf wäre eindeutig:
Mode als Ausdruck von geteilten Werten und Vorlieben – immer gerne, wenn es denn auch wirklich mein Stil ist. Mode als Anpassung im Sinne von Dress Codes – selbstverständlich, das gehört für mich zum guten Ton. Den eigenen modischen Geschmack nicht ausleben aus Angst vor gesellschaftlichen „schrägen Blicken“ – niemals!
Stufe 4: Kleidung als Statussymbol und Lifestyle-Genuss
„Das habe ich mir verdient, den Luxus gönne ich mir.“ So oder so ähnlich könnte man das Motto in dieser Stufe der Bedürfnispyramide der Mode beschreiben.
Für alle Grundbedürfnisse ist bestens gesorgt, das nötige Mode-Budget ist vorhanden, die Karriere läuft, die Lebensleistung kann endlich auch in einen genüsslichen Lifestyle umgesetzt werden – zumindest ab und zu.
Sie haben die Macht – sprich: Möglichkeit -, sich bestens auch mit luxuriöseren Kleidungsstücken und Accessoires zu versorgen.
Die Basics, die für die Grundbedürfnisse der Stufe 1 und 2 ausreichten, werden Stück für Stück durch hochwertigere Modelle ersetzt. Mode ist Ausdruck Ihrer beruflichen Position oder Ihres Lifestyles und Sie genießen es, dass Sie sich das ein oder andere besondere Stück leisten können.
Endlich wird die lang ersehnte Designer-Handtasche oder das teure Seiden-Foulard gekauft. Die Luxusuhr macht es sich am Handgelenk bequem und die Stoffe Ihrer Kleidung werden qualitativ hochwertiger.
Leider gibt es auch eine weniger erfreuliche Seite dieser Bedürfnisstufe. Manche gehen jetzt dazu über, sich mit „Must-haves“ und „It-Pieces“ oder angesagten Trends auszustatten, um den eigenen gesellschaftlichen Status zu untermauern. Logomania, Mode-Opfer und Shopping-Süchtige lassen grüßen.
Hier verschmelzen Stufe 3 und 4 zu einer status-orientierten Gemenge-Lage. Mode wird als Instrument genutzt, um zu demonstrieren: Ich habe es geschafft. Ich gehöre zu den Erfolgreichen. Ich habe mir etwas erschaffen. Und jeder soll (darf, kann?) es sehen.
Nicht verwunderlich ist: Die Luxusgüterindustrie lebt äußerst gut von dieser Stufe der Bedürfnispyramide.
Andererseits: Warum sollte man sich nicht auch einmal für Leistung belohnen und etwas Besonderes gönnen dürfen? Solange es nicht in Shopping-Orgien und maßlosen Überfluss ausartet.
Und auch Trends sind kein Teufelszeug, wenn es den Look zeitgemäß macht und zum Stiltyp passt – siehe Stufe 5.
Stufe 5: Kleidung als kreative Spielwiese und Selbstausdruck
Wie kann Mode dazu beitragen, das eigene Potenzial zu entfalten? Auf vielfältige Weise.
Zum einen ist Mode eine Form von Kunst und Design. In ihrer höchsten Form geht es um nichts Geringeres als das Streben des Menschen nach Schönheit, Ästhetik und optischer Harmonie. Der kreative Gestaltungsdrang des Menschen ist unermesslich. Daher haben Hochkulturen schon immer die atemberaubendsten Kunstwerke hervorgebracht.
Wird Mode unter diesem Gesichtspunkt betrachtet, entstehen die Kreationen der Haute Couture. Diese sind zwar nicht immer tragbar oder gar praktisch, dennoch erzählen sie vom unglaublichen Reichtum der menschlichen Vorstellungskraft.
Nur wenige Menschen können sich solche Kreationen leisten. Aber es macht einfach Freude, diese zu betrachten – auf dem Laufsteg oder nach Jahr(hundert)en im Mode-Museum. Genauso wie der Besuch eines Kunst-Museums, ist die Beschäftigung mit Modedesign eine Art ästhetische Bildung und damit eine Art der Selbstentwicklung.
Darüber hinaus können Sie Mode auch als eine Kunstform betrachten, die Sie selbst aktiv ausüben. Indem Sie Ihre Garderobe sorgfältig auswählen – und zwar unter ästhetischen wie stilistischen Kriterien – und täglich ansprechende Outfits kombinieren, die Ihre Persönlichkeit ins beste Licht rücken.
Wenn Sie Ihre Kleidung und die Entwicklung ihres ganz persönlichen Stils aus dieser Perspektive betrachten, dann ist die Beschäftigung mit Mode alles andere als oberflächlich oder eitel. Sie entspringt dem tiefen Bedürfnis nach Selbstentfaltung und ist eine Form der Selbstverwirklichung.
Nur die Kleidung, die Ihren ästhetischen Anspruch sowie Ihr innerstes Bedürfnis nach kreativem Selbstausdruck erfüllt, gehört in diese höchste Ebene der Bedürfnispyramide der Mode. Und zwar unabhängig davon, ob es sich dabei um ein teures Designerlabel, den angesagtesten Trend oder irgendeinen Look handelt, mit dem Sie auffallen wie ein bunter Hund 😉
Das sind Sie, das sind Ihre Vorlieben, Ihre Ästhetik, Ihre Freude am (Schön-)Sein.
Wie wichtig ist Mode also wirklich?
Sie sehen, die tatsächliche Bedeutung von Mode und Kleidung ist nicht einfach zu fassen. Sie kann völlig unterschiedlich ausfallen, aus völlig unterschiedlichen Perspektiven betrachtet und bewertet werden.
- Wirtschaftlich gesehen ist Mode ein Milliardenmarkt und für viele Länder eine Schlüsselindustrie für ihre volkswirtschaftliche Entwicklung.
- Gesellschaftspsychologisch gesehen hat Mode immer eine sozial verbindende oder abgrenzende Wirkung – je nachdem, wie Sie Mode einsetzen.
- Wissenschaftlich ist bewiesen, dass Mode Ihre Lebensziele, ein positives Lebensgefühl und Ihr Selbstbewusstsein unterstützt.
- Individualpsychologisch kann Mode eine Spielwiese zur Selbstverwirklichung sein. Ob Sie nun dieses höchste Bedürfnis der Stufe 5 über Mode ausleben wollen oder lieber auf eine andere Art, ist eine sehr persönliche Entscheidung.
Ein kleiner Tipp an dieser Stelle:
Richtig interessant wird es, wenn Sie sich fragen, wie die Kleidungsstücke und Accessoires, die Sie auf Ihrer Bedürfnispyramide in Stufe 1 bis 4 eingeordnet haben, aussehen müssten, wenn sich diese in Stufe 5 befinden würden…
Wie auch immer Ihre Antworten ausfallen: Sie werden nicht darum herumkommen, Ihr eigenes Verhältnis zu Mode zu definieren. Dieses kleine Gedankenspiel rund um die Bedürfnispyramide der Mode kann Ihnen jedoch dabei helfen, sich selbst und Ihre Einstellung zu Mode zu verorten.
Auf welcher Stufe der Bedürfnispyramide für Mode befinden Sie sich gerade?
Fühlen Sie sich mit dem Status Quo wirklich absolut wohl und „angekommen“?
Würden Sie sich gerne modisch weiterentwickeln? Und vor allem: mit welchem Ziel?
Ich bin gespannt auf Ihre Kommentare!
Hallo Stephanie,
ich habe interessiert Ihre Ausführungen gelesen und bin zu dem amüsanten Schluss gekommen,wohl ein Exzentiker und absoluter Individualist zu sein.
Ich liebe nämlich seit meiner Jugend(geboren 1969) den Stil und die Kleidung der Siebziger,und habe meine Garderobe immer entsprechend ausgerichtet/modifiziert.
Zur Pyramide kann ich guten Gewissens sagen: nicht mit mir,ich trage das was mir gefällt,bzw. steht.
Bei mir sind alle Dinge,die ich besitze,von der ersten Ebene bis zur fünften gleich,da ich immer darauf achte,alles gut kombinieren zu können.
Ich löse seltsamerweise weder bei jüngeren,noch bei Gleichaltrigen oder Älteren Stirmrunzeln oder Erstaunen aus…
Ich habe eher den Eindruck,dass die Leute merken: sie steht zu dem,was sie trägt,zu ihrem Körper und fühlt sich sehr wohl damit.
Liebe Grüße Cornelia
Liebe Cornelia,
das ist doch ein wunderschönes Fazit Ihrer Überlegungen zur Bedürfnispyramide! Da gratuliere ich Ihnen sehr herzlich!
Es ist übrigens meistens so: Je besser Sie Ihren Stil kennen und leben (können), desto unnötiger werden die Abstufungen 😉 Das funktioniert bei allen Stilrichtungen – auch beim 70er Jahre Stil, wenn das eben genau Ihren Stilkern trifft. Dass Sie damit authentisch wirken, beweisen die Reaktionen Ihres Umfeldes. Toll!
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Hallo, liebe Moflüs!
Ich bin alles andere als „angekommen“ …
Stephanie, Du fragst, ob wir ein schlechtes Gewissen haben, wenn wir uns mit Mode beschäftigen. Bei mir ist es eher umgedreht: Ich fühle mich mies, weil ich mich zu wenig mit Mode beschäftige!
Obwohl ich mir vorgenommen habe, hier mehr präsent zu sein, immer fleißig meine Kurs-Inhalte zu studieren und regelmäßig eine Kleiderschrankinventur durchzuführen, bin ich meist untätig.
Dabei weiß ich: Man muss Zeit und Mühe investieren (und nicht nur Geld), damit man Zeit, Mühe und Geld spart. Trotzdem: Im Alltag erscheint so vieles dringender – der Papierkram stapelt sich, der Haushalt macht sich nicht von allein und überall Baustellen … Und so fällt die Mode hinten runter.
Bis sich schließlich Löcher in den Röcken bilden, Tücher fadenscheinig werden und der Mantel nur noch fusselt … Dann kommt es zu eiligen „Notkäufen“, die man am Ende meistens bereut.
*seufz*
Bei meiner Bedürfnispyramide fällt auf, dass es eine große Diskrepanz zwischen den Stufen 1 bis 3 und den Stufen 4 und 5 gibt. Das heißt, ich habe sehr viele Kleidungsstücke oder Accessoires, die ich nicht gerne trage, sondern nur aus praktischen Erwägungen oder um von anderen akzeptiert zu werden beziehungsweise, weil sie „vorteilhaft“ wirken.
Beispielsweise möchte mein Mann immer, dass ich ein enges T-Shirt und einen kurzen Rock anziehe (was mir steht), ich selber greife aber lieber zu Schlabbershirt und langem Rock (was bequemer ist).
Oder es ist heiß und ich denke, ich gehe mal ohne BH und im Trägertop raus (oder mit Shorts) – trotzdem fühle ich mich dann hässlich und nackt. Ziehe ich mich dagegen „ordentlich“ an, schwitze ich.
Mein Mann sagt immer: „Niemand guckt da hin! Niemanden interessiert das!“ Aber wenn ich mich nun mal unwohl fühle, dann ist das doch auch keine Selbstverwirklichung? Selbst, wenn keiner mich verurteilt.
Also, man kann es nur falsch machen.
Eure ratlose Silva
Liebe Silva,
bitte fühle Dich niemals, niemals, niemals schuldig, wenn Du keine Zeit findest, Dich mit Mode zu beschäftigen! Diese Phasen kennt jeder und dann muss man eben Prioritäten setzen. Erst wenn solche Phasen sehr lange andauern, könnte man sich fragen, warum ein Hobby/eine Beschäftigung, die einen erfüllt und Freude gibt, nicht gelebt werden darf. Das wäre dann ein Thema fürs Zeitmanagement…
Aber ganz ehrlich: Eine Lösung für diesen Fall habe ich auch nicht, denn bei meiner derzeitigen Workload fallen auch einige Lieblingsbeschäftigungen flach 😉
Wie sehr man seine Kleidung nach dem Geschmack anderer Menschen ausrichten sollte, dazu habe ich eine ziemlich klare Meinung: Du solltest Dich zu allererst selbst wohlfühlen – dann aber auch wirklich und nicht nur aus praktischen oder bequemen Gründen. Dann sollte möglichst beides stimmen: Design und Wohlgefühl. Allerdings gebe ich zu, dass es da eine Grauzone gibt – wenn man dem Partner gefallen, für ihn attraktiv sein möchte. Aber sich selbst deshalb stilistisch verleugnen oder verbiegen? Niemals! Da muss der Partner dann durch, wenn er einen liebt…
Du solltest nur sicher sein, dass Deine Liebe zu weiteren, bequemen Kleidungsstücken wirklich eine Stil-Vorliebe ist und nicht mit Deiner Einstellung zu Deinem Körper zusammenhängt.
Und es gibt natürlich das Problem, dass es etwas Zeit braucht, bis der Kleiderschrank bei „bequem und stilvoll“ angekommen ist. Das funktioniert nicht von heute auf morgen, wie Du richtig schreibst.
Ansonsten plädiere ich für die Umkehrbarkeit des Verhaltens. Alle Verhaltensweisen, von denen ich nicht möchte, dass sich andere mir gegenüber so verhalten, versuche auch ich zu vermeiden. Also modisch betrachtet zum Beispiel : Ärmellos in ein enges Flugzeug einsteigen oder im Bikini/Badehose in der Strandbar sitzen, käme für mich nicht infrage. Schon aus Rücksichtnahme.
Du siehst, das ist ein weites Feld, das Du hier ansprichst. Dennoch hoffe ich, dass Du einen Weg für Dich finden wirst, der ein bisschen Beschäftigung mit Mode zulässt, der es Dir ermöglicht, stilistisch nah bei Dir selbst zu bleiben und Dich gleichzeitig geliebt und akzeptiert zu fühlen – allerdings dann bitte nur von den Menschen, die Dir wichtig sind (und zuallererst von Dir selbst!!!) und dann auch nicht um jeden Preis 😉
Du wirst einen Weg finden, der für Dich passt, einverstanden?
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Stephanie, liebe Moflüs,
Es ist inspirierend und wohltuend wieder von dir zu lesen, liebe Stephanie!
Das ist ein interessanter Auftakt nach der Sommerpause. Meine Kleidungsstücke auf Bedürfniserfüllung zu prüfen. Eine spannende Aufgabe ist das und die Kommentare ebenfalls. Ein Ergebnis meines Gedankenspiels ist, Daß ich Hosen trage um das Bedürfnis der sozialen Einbindung, Stufe 3, zu erfüllen oder aus rein praktischen Gründen, Stufe 1. und eine meiner Uhren gehört inzwischen in Stufe 4 ohne mich dafür zu schämen.
Liebe Grüße
Ursula
Liebe Ursula,
das freut mich, dass ich Dir einen neuen Blickwinkel auf Deine Kleidungsstücke und Accessoires vermitteln konnte! Interessant auch, Dein Ergebnis zu lesen 😉
Und bitte schäme Dich niemals für die Lust an ein bisschen modischem Luxus! Es gibt nur sehr wenige Menschen, die sich davon völlig freisprechen können. Mein Traum, einmal eine Chaneljacke zu besitzen, war beispielsweise so groß, dass ich sie mir zu einem besonderen Anlass zulegte, als es möglich war. Ich hatte mich in die Markenwelt einer Coco Chanel und die Werte dahinter verliebt (ihre widerspenstige Art, sich gegen rigide gesellschaftliche Normen aufzulehnen, die Befreiung der Frau vom Korsett und hin zu einer bequemen und dennoch eleganten Art, sich zu kleiden – wohl wissend, dass heute eine geschickte Markenmaschinerie hinter der Marke steht…). Und auch wenn heute Tweed bzw. Bouclè sicherlich nicht mehr zu meinen Lieblingsstoffen gehört, freue ich mich immer noch, wenn ich meine Chaneljacke trage – allerdings immer im Stilbruch mit sehr lässigen oder rockigen Teilen 😉
Also: Weiter so!
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Stephanie,
vielen Dank für diesen sehr anregenden Beitrag. Sehr spannend, die Maslowsche Pyramide auf diese Frage anzuwenden.
Mir fehlen zwei Aspekte, Mode spiegelt den Zweitgeist und
ganz besonders wirtschaftliche Entwicklungen. Insofern ist
Mode extrem wichtig für mich. Ganz besonders freut mich aktuell der nie dagewesene Grad an Individualität.
Kleidung kommt direkt mit unserem größten Organ, der Haut in Berührung. Sie ist der Puffer zwischen mir und der Welt.
Wenn man überlegt, wieviel Hype um gesunde Ernährung und Bewegung gemacht wird, darf Mode noch sehr viel nachholen.
Da ich lange Extremitäten habe, nähe ich meine Mode fast aus-
schließlich selbst. Egal, welche Ebene, das bin immer ich. Zum Glück können das die meisten Zeitgenossen nicht lesen. Zu meinem Dress Code gehören Blazer, die ich sehr liebe. Leider finde ich dazu keine guten Schnittmuster mehr.
Was mich traurig macht, für mich ist Kleidung/Mode mit sehr viel Arbeit und Anstrengung verbunden. Gebe ich zu, dass das selbst genäht ist, werde ich abgestempelt, naja selbstgenäht spart Geld. – Was grober Unfug ist. Aber mein Equipment läßt sich schlecht als Statussymbol am Handgelenk zeigen.
Da geht viel Freude und Leichtigkeit verloren. Insofern ist in der Mode nicht nur der Geldbeutel, sondern auch die figürliche Kompatibilität mit den Designer Stücken erforderlich.
Liebe Heike,
mit Deinen Erfahrungen bist Du keinesfalls alleine!
Auch wenn mir einige Designer unglaublich gut gefallen und es genau mein Stil wäre – viele davon bieten meine Konfektionsgröße einfach nicht an. Auch in hochwertigen Second-Hand-Läden finde ich oft nur Minigrößen – für eine eher sportlich gebaute Frau mit 177 cm Körpergröße und mittlerweile recht deutlichem Bäuchlein ist meistens nichts dabei. Oft ist es einfach so, dass man sich einen bestimmten Stil entweder selbst nähen oder bei der Schneiderin nähen lassen muss. Oder auf ein Eingreifen des Mode-Karmas warten muss – LOL!
Jeder, der einmal selbst ein schönes Kleidungsstück mit einem anspruchsvollen Schnitt genäht hat – einen Blazer, eine Bluse oder eine Stoffhose beispielsweise – weiß, wieviel Wissen, Können, Detailarbeit und Hingabe dazu nötig ist. Auch wenn das Ergebnis vielleicht nicht ganz perfekt ausfallen sollte – wer dies abfällig beurteilt, ist eher ignorant denn stilistisch gebildet 😉
Also: Bitte unbedingt weiter nähen, sich an den selbst erstellten Teilen für Stufe 5 erfreuen und sie stolz tragen!
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Heike, ich kenne das anders: Die Selbstnäherin wird bewundert und beneidet – kann sie sich doch sehr viel besser kleiden als die Frau ohne handwerkliches Geschick, die darauf warten muss, dass Ihr die Modeindustrie etwas Passendes anbietet.
Lass Dich nicht runterziehen!
Hallo liebe Stephanie!
Ich finde es gut, Kleidung in ein richtiges Verhältnis zu setzen. Ich beschäftige mich einfach gerne kreativ mit Dingen, die meinen Alltag beeinflussen, ob das Kochen, Wohnen oder Kleidung ist 😉 In diesen Bereichen sind die Stufen 1 und 5 für mich die wichtigsten. Stufe 2 funktioniert bei mir kleidungstechnisch ganz gut, da meine Vorlieben bezüglich Selbstverwirklichung unter Anderem schon Blazer und Co. beinhalten. Wie praktisch! Mode ist für mich, wie Kochen, ein Hobby. Auch ich bin von der Unwetterkatastrophe ganz leicht betroffen (kein Vergleich zu den Menschen, die alles verloren haben). Ich habe festgestellt, dass sich in solchen Zeiten der Fokus absolut verschiebt. Stufe 1 XS würde ich sagen und sonst nichts ist wichtig. Nicht mal das, denn wenn man keine Gummistiefel zur Hand hat, geht man barfuß und denkt keine Sekunde an Umweltgifte etc. Ich habe in der Zeit eine Online-Bestellung, die ich davor getätigt hatte erhalten: das war ein surrealer Moment. Würde man einem Menschen, der gerne Fahrrad fährt oder Briefmarken sammelt sein Hobby verbieten? Nein, oder? Also werde ich mich auch in Zukunft mit Kleidung beschäftigen, solange es Freude bringt und natürlich wenn es grade keine wichtigeren Dinge gibt. Es geht uns meistens so gut!
Die Stufen 3 und 4 haben für mich eher bremsenden Charakter und harmonieren nicht mit meinen Werten. Ich wollte mich schon immer zu jeder Zeit mit verschiedensten Menschen austauschen können und benötige keine Extra-Abgrenzung. Ich fühle mich durch Pandemie und Hochwasser diesbezüglich bestätigt: sowohl Vernunft und krude Verschwörungstheorien als auch Hilfsbereitschaft ziehen sich durch alle Schichten.
In diesem Sinne wünsche ich dir und allen Modeflüsterinnen einen schönen Sonntag!
PS: Das neue Foto von dir ist super!
Liebe Jasmin,
ja, genau so ist es. Kleidung wird absolut bedeutungslos, wenn es ums Überleben geht. Und dann ist Mode auch wieder eine der schönste Beschäftigungen der Welt, wenn man eine kreative Ader und die Muse dazu hat. So groß ist der Spagat, wenn es um Kleidung geht.
Übrigens ist auch für mich Blazer und Co. eigentlich in Stufe 5 anzusiedeln. Ein guter Blazer gehört zu meinen Essentials. Für das Beispiel habe ich bewusst zwischen einem ganz „normalen“, klassischen Hosenanzug unterschieden, den man sich zulegt, da im beruflichen Alltag eine Stoffhose und ein Blazer erwartet werden – auch wenn man gar nicht der Stiltyp dafür ist. In meinen 20er Jahren – als ich während des Studiums in den USA (Texas) im Marketing arbeitete – war das einmal so. In einer solchen Situation würde ich versuchen, dem Dress Code zu entsprechen – allerdings mit möglichst geringem Aufwand und daher in Stufe 2. Sind Blazer und Co. hingegen ohnehin in der Stil-DNA enthalten (wie später in meinem Leben), würde ich zu deutlich individueller designten Stücken greifen und diese dann in Stufe 5 verorten.
Von daher ist auch die Einteilung in die Stufen ein fließender Prozess – je nachdem, in welcher Lebenssituation man sich gerade befindet. Tatsächlich habe ich beim Erstellen der Pyramide gedanklich mein Leben durchschritten und mich oft zurückversetzt – sodass ich Beispiele für alle Stufen finden konnte 😉
Liebe Jasmin, ich hoffe, Du hast die Unwetter dennoch einigermaßen gut überstanden und nicht allzu großen Schaden davongetragen??? Dann ist jetzt hoffentlich wieder Zeit für die schönen Dinge des Lebens 🙂
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Stephanie,
vielen Dank für diesen wahnsinnig interessanten/inspirierenden Artikel! Das ist wirklich mal ein tolles Gedankenspiel.
Und es deckt auch auf, warum es dazu kommt, daß manch einer sich eben doch in Kleidung zwängt, in der er sich vielleicht gar nicht wohlfühlt. Man braucht einen Job, um zu überleben. Und solange man sich nicht auch eine gewisse soziale Einbindung und Status aufbauen konnte, kann man sich den Luxus des Regelbruchs und der freien Wahl (auch des Jobs) nicht leisten.
Darum können Prominente und Interessensgemeinschaften(=soziale Einbinding) Konventionen aufbrechen, ein namenloses, isoliertes Individuum jedoch meistens nicht. Eine Lady Gaga kann in exzentrischen Outfits herumlaufen und wird dafür gefeiert. Lisa Müller, die pickelige Supermarktkassiererin, die immer so komisch guckt, würde sich dagegen lächerlich machen und im schlimmsten Fall sogar den Job verlieren. „Sei einfach Du selbst!“ ist da sogar contra-produktiv, denn es zieht eben nicht automatisch die richtigen Menschen an, sondern verschreckt eher.
Auch erklärt es, weshalb sozialer Aufstieg oftmals so schwierig ist: Es bedeutet nämlich mit kollidierenden Welten jonglieren zu müssen. Wer aus einem sozialen Brennpunkt kommt, aber einen edlen Anzug für den Job trägt, begibt sich im häuslichen Umfeld mitunter sogar in Lebensgefahr. Aber zur Arbeit kann derjenige keinesfalls Kleidung tragen, die im häuslichen Umfeld normal wäre. Und es entstehen auch schnell Situationen, wo man sich zwischen zwei kontrastierenden sozialen Umfeldern entscheiden muß (z.B. Jugendfreunde vs. Arbeitskollegen, Familie vs. Partner).
Mein eigenes Ergebnis war nicht weiter überraschend, aber ernüchternd. Ich bin eh ein natürlicher Typ und mir war schon immer die Funktionalität viel wichtiger als die Ästhetik (was nicht heißen soll, daß ich Ästhetik nicht zu schätzen wüßte). Das wird natürlich verstärkt, wenn die eigenen Lebensumstände so sind, daß es eher ums Überleben geht. Im Zweifelsfalle gewinnt der Pragmatismus.
Darum fühle ich mich aber auch besonders zu den auf den ersten Blick vollkommen unterschiedlichen Stilwelten Safari, Grunge/Cyberpunk und Boho hingezogen. Der gemeinsame Nenner ist, daß Funktion meist wichtiger als die Form ist. Die Sachen sind praktisch, pflegeleicht und bequem und dennoch optisch ansprechend.
Ich hasse Blazer und am Corporate Style, daß man ständig an sich herumzuppeln muß, damit noch alles „gepflegt“ aussieht. Trotzdem habe ich sowas im Schrank – notgedrungen.
Aus Stufe 5 habe ich deutlich mehr Sachen als aus Stufe 4, wobei ich ein paar elegante Sachen, die man in 4 zählen könnte, eher für mich trage, also deshalb in Kategorie 5 gehören.
Viele Grüße und hoffentlich auch ein bißchen Sonnenschein bei all dem Regen!
Liebe Kathleen,
ja, Du sagst es: Viele Menschen können sich den „Luxus“ nicht leisten, im beruflichen Alltag ihren eigenen Stil vollkommen unbedarft zu leben. Oder in ihrem privaten Umfeld. Vor allem dann, wenn dies mit Sanktionen verbunden ist. Das ließe sich noch auf viele – viel zu viele!!! – Situationen übertragen.
Ich hatte einmal Kontakt mit einer türkisch-stämmigen Mitarbeiterin, die sich jeden Tag heimlich auf der Damentoilette umzog und schminkte. Am Abend dann das Gleiche wieder zurück. Da sie sich in ihrem eigenen privaten Umfeld (strenge Eltern) nicht westlich/beruflich adäquat kleiden und stylen durfte. Es war eine äußerst kompetente und liebenswürdige, aufgeschlossene, junge Frau mit hervorragenden beruflichen Perspektiven… Auch das ist Kleidung und Stil, der nicht gelebt werden darf – aus Angst vor Sanktionen. Mitten in Deutschland… Die Freiheit, seinen eigenen Stil leben zu dürfen, ist wertvoller, als wir es uns manchmal vorstellen können.
Vielen Dank, Kathleen, für diesen zusätzlichen Gedankenanstoß!
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Stephanie,
ich frage mich gerade, was alles zu Kategorie 4 zählt. Eine Rolex – klar. Eine Chanel-Tasche – klar. Aber was wäre zum Beispiel mit einer Handtasche von Marni? Sehr teuer, aber kein offensichtliches Logo und auch keine „IT-Bag“?
Lieben Gruß
Diana
Liebe Diana,
Deine Frage ist ganz wesentlich für das Verständnis des Gedankenspiels:
Entscheidend sind die ganz persönlichen Motive hinter dem Kauf.
Kaufe ich das Stück ausschließlich, da mir das Design so gut gefällt – dann würde ich sie vielleicht auch von einer No-Name-Marke kaufen und es gehört in Stufe 5.
Oder kaufe ich sie auch ein bisschen deshalb, da mich die Luxusmarke dahinter fasziniert und ich mir diesen Luxus ganz bewusst gönnen möchte? Dann ist das ein Mischling aus Stufe 4 und 5.
Das hat erst einmal noch nichts mit Logomania oder Protz zu tun.
Sich ein bisschen Luxus zu gönnen, sich selbst zu belohnen, kann eine ganz persönliche Angelegenheit sein: die teure Unterwäsche vom Luxuslabel, die Liebesgabe in Form eines Cartier-Rings aus der „Love“-Serie. Die Frage , die sich stellt, lautet: Warum erwerbe ich die Luxusmarke?
Erst wenn das Motiv hauptsächlich status-orientiert ist (wie leider viel zu häufig in unsere Medien- und Konsumgesellschaft), gerät das Bild in Schieflage.
Per se ist es nichts Verwerfliches, sich für eine Luxusmarke zu begeistern und sie sich zu leisten, wenn es möglich ist 🙂
Ich hoffe, das hilft!
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Danke dir!
Ja, meist ist es mit dem Design dann nicht getan, sondern das luxuriöse Drumherum (das Material, die Verarbeitung) sind mit entscheidend. Aber nicht, ob andere das Stück dann bestaunen und würdigen, weil es teuer war….(bestaunen und würdigen, weil es SCHÖN ist, natürlich gerne!)
Liebe Stephanie,
wie schön, die Sommerpause ist vorbei!
So ein interessanter Artikel, die Bedürfnispyramide trifft es sehr gut. Klar, dass Mode nicht wichtig ist, wenn gerade alles Hab und Gut weggeschwemmt wurde und man froh sein muss, dass man überhaupt mit dem Leben davongekommen ist. Da kommt einem die Beschäftigung mit Mode oberflächlich und selbstsüchtig vor. Allerdings gibt es überall auf der Welt ständig Leid und Ungerechtigkeit. Haben wir nicht auch eine Verpflichtung, trotzdem zuversichtlich zu sein und den Sinn für Schönes zu behalten? Und da gehört für mich neben Architektur, Garten und Kunst ganz klar die Mode dazu!
Stufe 1: Nachdem ich doch schon viele Jahre die Modeflüsterin lese, fallen hierunter nur noch die Gartenarbeitsklamotten. Mittlerweile aber auch in günstigen Schnitten und meinen liebsten „Farben“ dunkelblau und khaki.
Stufe 2: Berufsuniform weiss. Meine aktuelle berufliche Veränderung erlaubt mir aber neue Freiheiten, so dass auch hier skulpturale Hosen eingezogen sind, ausserdem gefällt mir dunkelblau als Bluse besser als weiss. Und natürlich ziehe ich mich auch auf dem Weg zur Arbeit angemessen an, trotzdem nicht unkreativ (Schnitte, Details und Materialmix).
Stufe 3: Sich an einen Dresscode zu halten, ist auch für mich Zeichen von Respekt fürs Gegenüber. Diesen kann man aber auch immer individuell auslegen. Hosenanzug ist nicht gleich Hosenanzug und ein chicer Blazer kann immer auch statt mit normaler Businesshose mit besonderen Partnern kombiniert werden.
Stufe 4: Statussymbole und Zurschaustellung von Wohlstand sind mir unangenehm, Logos gehen nur in Ausnahmefällen (wenn mir die Designer als Person so sympathisch sind wie Karl Lagerfeld oder Jil Sander, kann ich es leichter akzeptieren als die Logomania auf LV-Taschen). Diese Rubrik ist bei mir tatsächlich leer. Eine Nomos Ärzte ohne Grenzen könnte als einziges hier hereinfallen, da geht es mir aber mehr um die Unterstützung der Organisation.
Stufe 5: Mit zunehmendem Modemut finden sich hier tatsächlich mehr und mehr Stücke, die im Alltag in Stufe 2 und 3 zum Einsatz kommen. Meine letzte Errungenschaft ist eine schwarze Fakelederhose in skulpturalem Schnitt (knöchelfrei, weit, am Knöchel eng zulaufend), die ziemlich stark glänzt und beim Gehen raschelt. Im Alltag werde ich sie mit Strick in warmen Farben und eher natürlich wirkenden Schuhen zähmen. Auch eine grüne Tafthose und Onehoulder-Oberteile würde ich hier einsortieren, natürlich in toller Qualität. Und Schuhe gehören hier einige rein, feine goldene Riemchensandalen z.B. oder schwarze Lackstiefeletten mit breiter eckiger Spitze.
Liebe Stephanie, die neue Form der Kurse ist sehr praktikabel, so kann ich wunderbar am Handy „arbeiten“! Und die Idee der Modeflüsterin-Boutique ist toll!
Einen lieben Gruss in die Runde, hoffentlich geht es allen gut und ihr habt Muße für Schönes,
herzliche Grüße von Henrike
Liebe Henrike,
den „Sinn für Schönes“ finde ich auch so unglaublich wichtig!
Er ist in jeder Kultur zu finden – sogar in sogenannten „primitiven“ Kulturen. Also scheint auch das ein wichtiges Bedürfnis der Menschen zu sein: sich zu schmücken. Allerdings muss ich zugeben, dass Kleidung/Schmuck in vielen Kulturen dann doch sehr oft ein Zeichen der Stammeszugehörigkeit war oder der Zuordnung zu einem bestimmten gesellschaftlichen Rang diente. Dass Menschen Kleidung/Schmuck immer schon dafür eingesetzt haben, spricht für sich 😉
Toll kann ich mir die von Dir geschilderte Kombi aus raschelnder, skulpturaler Fake-Lederhose und weichem Strick vorstellen. Das ist ein feiner Material-Mix ganz im Sinne der Outfit-Formel 😉
Und schön auch, dass Dir das neue „Lern-Ambiente“ gefällt. Genau so war es gedacht: dass es das mobile Lernen erleichtert.
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Hallo liebe Stephanie und liebe Leserinnen,
schön, dass es wieder eine Sonntagslektüre gibt.
Mir geht’s ähnlich wie Diana, auch ich möchte mich nur in Stufe 5 bewegen, allerdings mit dem Unterschied, dass ich das in meinem Leben durchaus mit der 1. Stufe kombinieren kann.
Beruflich habe ich keinerlei Zwänge mehr, meine Anlässe sind mehr als überschaubar und ich möchte und muss mich auch nicht (mehr) irgendeiner Gruppe etc. anpassen. Irgendwann habe ich dann alle meine Stufe 1-Sachen in der bestmöglichen Qualität und stilistisch zu mir passend beisammen gehabt, was für mich ein sehr entspanntes Gefühl für Mode beinhaltet und stets Ausdruck meines Stils und meiner Persönlichkeit ist.
Somit auch für mich eine interessante Fragestellung heute und die Antwort hat mich selbst überrascht.
Liebe Grüße, Veronika
Liebe Modeflüsterinnen und liebe Stephanie,
wie schön, dass die Sommerpause vorüber ist und welch ein schönes Thema!
Nur hätte ich es nicht genannt, „Wie wichtig ist Mode wirklich?“, sondern „Wie wichtig ist Stil bzw. Kleidung wirklich für mich?“
Denn das wonach du fragst, liebe Stephanie, hat nicht wirklich etwas mit Mode zu tun. Ich glaube, je länger ich mich mit dem Thema beschäftige, um so weniger, interessiert mich Mode und umso mehr interessiert mich Stil bzw. stilvolle Bekleidung. Eigentlich interessiert mich die Frage, welche Kleidung muss ich tragen, dass sie zu mir gehört und etwas über mich, so wie ich wirklich bin, aussagt?
Das sind also die Voraussetzungen für mich, wenn ich deine Bedürfnispyramide bearbeite.
Selbstverständlich gibt es Kleidungsstücke, die meine Grundbedürfnisse zufrieden stellen müssen. Sie müssen passen, sie müssen mich im Winter wärmen und im Sommer kühlen. Sie müssen so beschaffen sein, dass sie angenehm auf meiner Haut sind und mich nicht zwicken, kratzen oder einengen. Trotzdem und interessanterweise habe ich kein einziges wirklich praktisches Kleidungsstück, keine Sneaker, keine Jeans, keine Jogginghose, kein Hoody, keine Wollmütze, keine Leinensachen usw.
In diese Kategorie würde ich meine Unterwäsche einordnen, Bodies, die mir passen und mir untendrunter ein gutes Tragegefühl vermitteln. Meine knielangen Cashmere-Cardigans und meine blickdichten wärmenden Strumpfhosen im Winter und leichte, luftige Seidenkleidchen im Sommer.
Ab der 2. Kategorie wird’s spannend oder sogar auch langweilig, denn ich trage in meiner Freizeit dasselbe, wie beim Einkaufen oder im Beruf und ich trage dasselbe, wenn ich mich in Gesellschaft befinde. Das heißt also: Kategorie, 2 und 3 verschiebt sich nach oben in die Kategorie 4. Und hier bewege ich mich eher auch nicht wirklich. Ich kaufe mir keine Luxusgegenstände, nur um etwas Luxuriöses zu besitzen, aber ich kaufe mir sehr wohl Hochwertiges, weil ich mich einfach darin wohlfühle (gehört also auch in die 1. Kategorie!), wenn die Kleidungsstücke angenehm auf der Haut sind und nicht knittern, sich verziehen, verrutschen, kratzen und dergleichen. Allerdings muss ich gestehen, ich würde mir gerne eine Protea Tasche von Mansur Gavriel kaufen, die ja in diese „Luxusbedürfnis-Stufe einzuordnen wäre.
Kommen wir zur 5. Kategorie!
Und ja, genau hier befinden sich alle meine Kleidungsstücke, die ich (im Idealfall) in meinem Kleiderschrank habe: sie alle sind Ausdruck meiner Persönlichkeit und meines Stiles.
Danke liebe Stephanie für diese für mich erkenntnisreiche Analyse!
Liebe Grüße in die Runde und noch einen schönen Sonntag wünscht euch eure
Violetta
Jaa, unsere Violetta ist auch wieder dabei. Konstruktive Kritik ist oft hilfreich. Hier allerdings passt meiner Meinung nach gerade der Titel besonders gut! Schließlich sind wir bei der Modeflüsterin und nicht der Stilflüsterin?
Liebe Grüße von Henrike
Liebe Violetta,
vielen Dank für Deine Ausführungen! Ob nun Kleidung, Mode oder Stil – ich glaube, wer hier mitliest, weiß zwischen dem einen und anderen gut zu unterscheiden. Wer dies aber leider nicht so gut kann, ist Google. Um von der größten Suchmaschine im Web verstanden – und vor allem auch gefunden – zu werden, muss es eben dann doch im Titel die „Mode“ sein. SEO lässt grüßen („Search Engine Optimization“).
Ich finde es interessant, dass für Dich anscheinend das Hautgefühl der Stoffe ganz entscheidend ist. Und Du hast Recht: Das ist so wichtig! Und wird sehr häufig vergessen. Auch dieses Stil-Element würde ich als eine sehr persönliche stilistische Vorliebe einstufen – und solche Teile würden bei mir daher auch Kandidaten für Stufe 5 sein, zumindest wenn dann auch noch das Design stimmt 🙂
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Veronika,
ich meinte auch nur, dass ich für Stufe 1-Anlässe mittlerweile Sachen habe, die mich und meinen Stil spiegeln und ausdrücken! Ich sehe nämlich keinen Widerspruch in „warm halten“ und „meine Persönlichkeit ausdrücken“.
Liebe Grüße!
Liebe Diana,
so hatte ich das auch verstanden. Was ich eigentlich sagen will ist, dass Stufe 2, 3 und 4 bei mir irgendwie gar nicht vorhanden sind.
Alles, was ich trage, erfüllt sowohl meine Grundbedürfnisse wie auch den Anspruch an meinen ganz persönlichen Stil und gleichzeitig Qualität der Produkte. Marken, Logos o.ä. sind da zweitrangig. Eine Trennung oder Einteilung in verschiedene Abstufungen von z.B. einfach/Grundbedürfnisse bis hochwertig/Ausleben der persönlichen Ausdrucksmöglichkeiten verschwimmen da oder sind einfach eins.
Bei mir ist jedes Kleidungsstück einfach und erfüllt alle meine Ansprüche. Ist schwierig, wirklich auszudrücken, was ich meine. Wenn ich morgen im Lotto gewinnen würde, sähe meine Garderobe nicht anders aus als jetzt.
Liebe Grüße, Veronika
Liebe Veronika,
was für eine wunderbare Feststellung, die Du für Dich getroffen hast! Ich freue mich, dass Du anlässlich des Gedankenspiels so schöne Schlussfolgerungen ziehen konntest 🙂
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Ich habe diesen Artikel mit großem Interesse gelesen. Seit vielen Jahren beschäftige ich mich mit Mode auf die tiefgründige Art durch die Modeflüstern. Aber ich wollte nie ein Kleidungsstück kaufen, nur weil es von der oder der Firma und damit mit einem Status verbunden war. Die Kleidung soll mir gut stehen, meinen Stil wiederspiegeln und in den letzten Jahren von guter Qualität sein – dabei nutze ich auch eher unbekannte Labels und bin oft überrascht, dass es dort prima Qualitäten gibt.
Heute achte ich mehr denn je auf Nachhaltigkeit und erstehe immer mehr Kleidung secondhand. Dank der Modeflüstern weiß ich was mir steht, mache keine Experimente und unterwerfe mich nicht mehr den aktuellen Trends nur um dabei zu sein. Deshalb finde ich auch stets schöne Secondhand-Kleidung und habe tolle Sachen in meinem Stil im Schrank.
Auf den nächsten Kurs bin ich besonders gespannt, da ich jetzt schon versuche eine erweiterte Form des Capsule-Wardrobe zu bekommen. Und ich finde, da bin ich schon gut aufgestellt.
Danke für alles, Stefanie.
Liebe Sabrina,
das Schöne an der Bedürfnis-Pyramide der Mode ist ja, dass die Art, wo und wie man an die Stücke der einzelnen Stufen kommt, völlig egal ist: Ob nun Second Hand oder selbst genäht – nur auf das Ergebnis kommt es an! Insofern ist Mode eigentlich sehr demokratisch…
Auch glaube ich, dass es einen Zusammenhang gibt: Je länger und intensiver man sich mit Mode/Kleidung/Stil auseinandersetzt, desto weniger Stücke wird man in Stufe 4 platzieren – und immer mehr in Stufe 5 😉
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Stephanie,
schön, dass du wieder da bist! Und ein Hallo an alle Mitflüsterinnen!
Dein Modell finde ich sehr interessant. Mein ganz klares Ziel war immer, mich NUR in Stufe 5 zu tummeln. Am schwersten fiel mir das mit Stufe 1 – Sachen. Für den Spaziergang bei Matschwetter, bei sehr kalten oder warmen Temperaturen hatte ich lange Kleidung, die okay war, stilistisch. Mittlerweile nicht mehr! Ich habe irgendwann angefangen, funktional UND stilistisch bei mir einzukaufen. Coole Boots, die im Matsch funktionieren, aber auch in der City als Stilbruch zum Kleid, wenn mir danach ist. Ein Puffer Jacket, das warm hält, aber nicht nach Skiurlaub aussieht. Jogpants, die ungewöhnlich geschnitten und aus gutem Material sind. Heute fallen in Stufe 1 nur Sportsachen und Strandkleidung.
Stufe 2 – glücklicherweise hatte ich nie einen echten Dresscode. Die meisten meiner Sachen kann ich so kombinieren, dass sie im beruflichen Umfeld genau so tragbar sind wie in der Freizeit.
Stufe 3 – genau wie du respektiere ich Dress Codes und bin gerne passend zum Anlass gekleidet. Aber auch hier möchte ich mich nicht verkleiden (verlieren, hat die Worterkennung vorgeschlagen – passt auch!) und authentisch bleiben…
Stufe 4: Da gibt es natürlich Sachen, die in diese Kategorie passen. Aber habe ich sie deshalb gekauft? Zumindest nicht NUR deshalb…
In Stufe 5 wird es also eng bei mir, weil sich von den Matschboots bis zum Anlasskleid ganz viele unterschiedliche geliebte Kleidungsstücke darin versammeln! 🙂
Herzlichen Gruß und schönen Sonntag wünscht
Diana
Liebe Diana,
das klingt nach einer sehr fortgeschrittenen Stilreisenden 😉
Normalerweise dauert es einige Jahre (!), bis so ein Kleiderschrank mit Schwerpunkt auf Stufe 5 hergestellt ist – es sei denn, man hat unendliche Mittel… Aber selbst dann braucht es seine Zeit, bis man das Richtige in den Shops findet. Aber der Weg ist ja bekanntlich das Ziel oder so ähnlich… 😉
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Seitdem ich selber nähe, achte ich noch mehr drauf, dass die Mode Ausdruck meiner Persönlichkeit ist und absolut zu mir passt.
Auf der anderen Seite: Camping-Urlaub mit Kleidung aus der 1. Stufe ist herrlich entspannt. Alles zu seiner Zeit eben!
Liebe Ulrike,
das ist ein wunderbarer Gedanke: „Alles zu seiner Zeit“ – und ein entspannter Umgang mit Mode ist sowieso das Beste 🙂
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin