Sie sind Ihnen bestimmt schon aufgefallen: die neuen Blusen mit Statement-Ärmeln, sprich: den abenteuerlichsten, auffälligsten Ärmelformen, von Trompetenärmel, über Glockenärmel bis hin zu mächtigen Ballonärmeln. Aber wem steht eine Bluse mit Statement-Ärmeln wirklich? Was geschieht, wenn ein eigentlich sportlich-purer Stiltyp eine solche üppige Bluse mit Rüschen oder Volants am Ärmel tragen möchte? Oft ist es genau das, was Anja alias der „Schminktante“ passiert ist: Sie fühlen sich mit einer Bluse mit Statement-Ärmeln nicht hundertprozentig wohl in Ihrer Haut. Und Sie wissen nicht wirklich, woran das liegt.
Das schreit natürlich nach einer Outfit-Analyse. Und so wurde aus einem kollegialen Hilferuf von Anja eine ausführliche Erforschung ihres neuen Looks – Bluse mit mit Statement-Ärmeln inklusive.
Und da es so viel Spaß macht, machen wir noch ein kleines Ratespiel vorweg. Sind Sie dabei?
Anjas Alltags-Stil: schlicht, einfarbig und sportlich-lässig.
Anja ist eine Frau mit klaren Ansagen und Prinzipien. Das macht sich auch in ihrem Stil bemerkbar. Schi-Schi und viel Verzierung oder auffällige Muster sind nicht ihr Ding. Vielmehr sind es schlichte, klassische und einfarbige, matte Stücke, die das Gros ihrer Garderobe ausmachen.
Ihr Hauptstil ist sportlich-lässig und ein bisschen burschikos. Dies korrespondiert mit ihrem Temperament und der Dynamik ihrer Persönlichkeit.
So viel innere und äußere Beweglichkeit drückt sich gerne in sportlichen Stil-Details aus, beispielsweise Ringelshirts und Streifen jeder Art, Tunnelzüge, Schnürungen und alles, was nach weißer, frischer Tennis- oder Cricket-Mode aussieht. Nicht zu vergessen Hoodies und weitere Elemente, die typisch für die urbane, unisex Street Fashion sind.
Schließlich ist man als Make-up Artist ja oft „on the road“. Da muss es praktisch und bequem sein.
Aber auch eine weibliche Facette von Anja zeigt sich bei bestimmten Anlässen – nicht zuletzt, wenn sie bei eleganteren Looks ihr üppiges Dekolleté, ihre schlanken Arme mit entsprechenden Kleiderschnitten dezent in Szene setzt.
Zu allem gesellt sich eine Prise Schauspieler-Gen. Das Theaterspielen ist ihre Leidenschaft und das Verkleiden gehört zu einer ihrer Lieblingsübungen. Entsprechend fällt die Auswahl von wenigen, aber bewusst gesetzten Accessoires aus – und manchmal müssen es dann eben die Statement-Ärmel sein…
Anjas Figur: proportional etwas breitere Schultern, größere Oberweite und schmale Hüften.
Anjas Figur ist am ehesten mit einem recht kurvigen Y-Typ zu beschreiben. Denn ihre Schultern sind breiter als ihre Hüften. Die vergleichsweise große Oberweite passt ebenfalls zum Y-Typ.
Anders als beim typischen Y-Typ befindet sich jedoch zwischen Brust und Hüfte eine deutlich erkennbare Taille, die zusammen mit der größeren Oberweite für mehr Weiblichkeit sorgt. Anja könnte mit ein paar Tricks und einer akzentuierten Taille ohne weiteres als X-Figur durchgehen.
Die Beinlänge von Anja ist proportional ausgeglichen – weder der Oberkörper, noch die Beine sind deutlich länger oder kürzer. Damit stehen ihr bei der vertikalen Komposition ihrer Outfits ganz viele Optionen offen.
Das Ratespiel: Finde den Fehler!
So, jetzt sind zur Abwechslung erst einmal Sie dran: Denn nachdem Sie jetzt so viel von Anja wissen und bevor Sie weiterlesen, sollten Sie sich das Outfit von Anja oben noch einmal ganz genau ansehen. Dann können Sie wahrscheinlich herausfinden, welche Details davon das Unbehagen von Anja verursachen. Nur so viel vorab: Ich erkenne vier Details, die ich am Outfit ändern würde. Und Sie?
Wenn Sie damit fertig sind, dann könnten Sie noch alle positiven Punkte notieren. Was ist am Outfit besonders gut gelungen und unterstreicht bestens Anjas Typ? Ich sehe weit über 10 Details, die perfekt zu Anja passen…
Die Analyse: Farben, Schnitte und Stil
Wie immer analysiere ich das Outfit nach den drei wesentlichen Kriterien: Farbe und Muster, Schnittdetails und Silhouette sowie Stil-Elemente. Ich komme zu folgenden Erkenntnissen:
Farben: Weiß und Hellblau mit Streifen – da kann man Nichts falsch machen oder doch?
- Das Outfit ist insgesamt nur aus weißen und hellblauen sowie hellblau-weiß-gestreiften Zonen aufgebaut. Alle Farben passen auf den ersten Blick zum kühleren Farbtyp von Anja – auch wenn zur genauen Bestimmung natürlich eine individuelle Farbanalyse nötig wäre.
- Die Wahl der frischen Farbenkombination einschließlich Streifenmuster spiegelt die sportlich-lässige Seite von Anja gut wider und passt daher zu ihrer Ausstrahlung.
- Die weiße Jeans korrespondiert perfekt mit den weißen Sneakers. Weiß wirkt clean und puristisch und zahlt auf die schlichten, klaren Stilanteile Anjas ein.
- Das Hellblau der Bluse besteht aus einem jeans-ähnlichen Material und hat daher ebenfalls den Touch lässiger Sportlichkeit. Das Material unterstützt Anjas lässigen Street-Style-Charakter.
- Dass das Oberteil dunkler gefärbt ist als der Unterkörper, kommt dem etwas kräftiger ausgeprägten Schulter-Brustbereich zugute.
- Die Streifenakzente befinden sich am Blusensaum, an der inneren Lage der angesetzten Ärmel-Volants und bei den Bindebändern, die dem Ärmel eine noch stärkere Trompetenform verleihen. Das Muster zieht den Blick auf sich – und zwar in die Hüftregion. Diese ist bei Anja schmal ausgeprägt. Das ist figürlich ein sehr positiver Aspekt des Outfits.
- Die vertikale Aufteilung der Farben entspricht ungefähr dem Goldenen Schnitt und damit einem Verhältnis von ca. 3 zu 5 Anteilen – 3 blaue und 5 weiße Anteile. Wobei das gestreifte Areal in der Hüftzone theoretisch zu beiden Farbzonen zählen könnte…
- Die gestreifte Zone des „Fake-Lagenlook“ verbindet den Unterkörper mit dem Oberkörper. Es entsteht eine farbliche Verzahnung, die das Outfit in der Mitte zusammenhält.
Eine noch stärkere Farbklammer würde sich jedoch ergeben, wenn sich in Gesichtsnähe noch ein weiterer, weißer Frische-Kick finden ließe. Im oberen Drittel des Outfits fehlt die Wiederholung von Weiß – beispielsweise in Form einer weiß gerahmten Statement-Sonnenbrille, von auffälligen weißen Ohrhängern oder von einem weiß-blau-gestreiften Blusenkragen, der mit dem Blusensaum korrespondiert.
Mein Tipp lautet daher:
Auch ein weißer oder gestreifter Besatz am Ausschnitt könnte diesen Akzent schaffen. Das Outfit wäre dann farblich noch harmonischer und runder.
Silhouette: Oben weit, unten schmal und an den Hüften ausgestellt – passt immer oder?
Eigentlich ist die Kombination „oben weit, unten schmal“ ja ein Fashion-Klassiker. Und das wäre sie auch in diesem Beispiel bei einem H-Typ. Oder bei einem O-Typ mit kleinem Busen. Oder sogar bei einem klassischen Y-Typ – falls auch die sonstigen Schnitt-Details für den Y-Typ vorteilhaft wären.
- In Anjas Fall jedoch hat der blaue Teil der Bluse eine kürzere Kastenform ohne jegliche Taillierung. Da der gestreifte Blusensaum optisch mit dem Weiß der Hose verschmilzt, entsteht am Oberkörper eine quadratische, blaue Form. Und das ist leider für ihre größere Oberweite und die breiten Schultern gar nicht vorteilhaft.
Die Breite der Schultern wird betont. Während die größere Oberweite eigentlich eine schmalere Zone im Unterbrustbereich benötigt. Diese wäre bei Anjas Figur zudem vorteilhaft, da dann auch ihre schöne Taillenkurve zur Geltung käme. Auch würde ein schmalerer Torso die blaue Zone optisch verlängern – ein Pluspunkt zum Ausgleich von breiten Schultern.
Mein Tipp lautet daher:
Anja sollte die Bluse zur Schneiderin bringen, um sie taillieren zu lassen. Auch Brustabnäher wären hilfreich, falls umsetzbar.
- Erschwerend kommt hinzu, dass der breite, relativ hohe Rundhals-Ausschnitt der Bluse die Breite der Schultern – und auch das Quadratische des Oberteils – zusätzlich betont. Der Dekolleté-Bereich oberhalb der Brust wird fast komplett bedeckt.
Genau das Gegenteil wäre für Anja vorteilhaft: das Dekolleté in Szene zu setzen und die Schultern optisch schmaler erscheinen zu lassen.
Mein Tipp lautet daher:
Anja sollte den Ausschnitt der Bluse vergrößern lassen, sodass er mindestens genauso tief wie breit ist.
- Die gerundete Form des Ausschnitts wiederum steht Anja grundsätzlich sehr gut. Denn ihre untere Gesichtshälfte ist eher spitz zulaufend und der Hals ist eher lang als kurz. Ein gerundeter Kontrast zu dieser starken vertikalen Ausrichtung von Gesichtsform und Hals stellt einen harmonisierenden Effekt dar.
- Die Schulternähte der Bluse sitzen gut: etwas innerhalb und oberhalb auf der Schulter, wie dies bei Y-Typen und eingesetzten Ärmeln vorteilhaft ist.
- Die geraden Ärmel nehmen durch einen angesetzten Volant in Hüfthöhe Volumen auf. Das kann Anja ohne weiteres vertragen, da sie schmale Hüften hat. Der Blickpunkt der Statement-Ärmel dort ist rein figürlich also durchaus vorteilhaft.
- Das Lagen-Detail des Blusensaums verdeckt den Schritt und macht es somit einem Betrachter unmöglich, die genaue Beinlänge von Anja auszumachen – gut, um die Beine optisch lang zu machen!
- Die gerade Skinny-Jeans akzentuiert Anjas schön schlanke, gerade Beine und wird diesem Sahnestückchen ihrer Figur sehr gut gerecht.
- Die Beinlänge von Anja erlaubt es zudem, den Hosensaum trendy aufzukrempeln, um nackte Fesseln zu zeigen. Und dennoch dazu flache, weiße Schuhe zu tragen, die nicht gerade zierlich sind.
Stil: Ein bisschen sportlich, ein bisschen lässig-burschikos und ganz viel Romantik – ein gelungener Stilmix?
In diesem Outfit schreit eigentlich alles nach schlicht, lässig, ein bisschen burschikos und sportlich:
- Die Materialien, die Farben, das Streifenmuster passen zu Anjas Stil.
- Die eingesetzten Basics und deren typisch sportlich-lässige Eigenschaften sind für Anja ideal: Eine Jeans, die Sneakers, der schlichte Rundhalsausschnitt, die kastig-voluminöse Form der Bluse (trotz ihrer figürlichen Nachteile, die für sich alleine betrachtet stilistisch durchaus zu verkraften wären), der angedeutete, lässige Lagenlook.
- Das puristische Styling, ohne jeglichen Schmuck oder Accessoires spiegelt unkomplizierte, natürliche Lässigkeit.
Das passt doch eigentlich alles zum oben skizzierten Stiltyp von Anja oder?
Das entscheidende Wort lautet: eigentlich. Denn „uneigentlich“ sind es die Volant-Ärmel, die das ganze Outfit dominieren und den entscheidenden Blickpunkt setzen. Volants sind der Inbegriff der verspielten Weiblichkeit. Alles ist rund, weich und fließend. Nichts ist zurückhaltend, kantig oder strukturiert.
Da kann auch das sportliche Streifenmuster nicht dagegen ankommen. Umso weniger, als die Streifen-Bänder dazu genutzt werden, um romantische Schleifen-Akzente mit mädchenhaftem Charme an der Ansatznaht der Volants anzubringen.
- Eine dezente Schleife am schlichten Ärmelabschluss – kein Problem für Anja. Ein schlichter Volumenzuwachs am Ärmelsaum, der mehr an sanfte Trompetenärmel erinnert als an einen Volant – kein Problem für Anja. Aber Volants plus mädchenhaft-verspielte Schleifen: So entsteht ein Zuviel an zuckersüßer Weiblichkeit, das sogar die femininen Stil-Facetten von Anja und ihr Verkleidungstalent überfordert.
Fazit: Zu viel romantischer Akzent an den Hüften, zu wenig weibliche Akzente an Taille und Dekolleté
Anjas Outfit ist ein Beispiel dafür, dass ganz viel in einem Outfit stimmen kann: Farben, Materialien, sogar Silhouetten, die meisten Basics und das Styling. Und dass es sich dennoch irgendwie falsch anfühlt. Denn nur ein Zuviel oder ein Zuwenig kann darüber entscheiden, ob ein Look stimmig und harmonisch oder eben nicht ganz passend erscheint.
Im Fall von Anjas Look sind es im Wesentlichen vier Details, die in ihr das ungute Gefühl ausgelöst haben, dass etwas nicht stimmt:
- Der Rundhalsausschnitt hat zu wenig Tiefe, um das Dekolleté in Szene zu setzen und die Schulterbreite auszugleichen.
- Zusätzlich fehlt am Gesicht ein frischer Akzent, der das Outfit farblich zusammenhält.
- Die kastige Blusensilhouette versteckt Anjas wunderbar weibliche Kurven an Busen und Taille und akzentuiert die breiten Schultern noch mehr.
- Die Volants samt Schleifen an den Statement-Ärmeln setzen stilistisch die falschen Signale: Anja braucht klassische, erwachsene Weiblichkeit durch Schnittführung, nicht üppige, mädchenhafte Romantik.
Insgesamt ergibt sich damit ein durchaus ansprechender Look mit interessanten Details und einer guten Portion Trendiness. Wenn Anja einfach mal Lust dazu hat, einen so exzentrischen Stil, wie Statement-Ärmel, umzusetzen und aus ihrer stilistischen Komfortzone herauszugehen, dann kann sie das in dieser Form machen. Denn es ist völlig legitim, mit modischen Erscheinungen zu spielen und sich auszuprobieren! Solange es Spaß macht.
Die gute Nachricht dazu ist: Manchmal sind es nur Kleinigkeiten, die einem Kleidungsstück den nötigen Wohlfühlfaktor verleihen. Anja wird wohl den Ausschnitt und die Taillierung der Bluse ändern lassen. Ich würde ihr zudem dazu raten, die Schleifen-Details wegzulassen. Eine pure, taillierte Bluse mit schlichten Volants am Ärmelsaum kann ich mir gut für Anja vorstellen.
Wenn auch Sie manchmal etwas Neues ausprobieren und das Gefühl haben: Da stimmt etwas nicht! Dann sehen Sie einfach noch ein bisschen genauer hin. Bis Sie sich mit den neuen Formen angefreundet und festgestellt haben, was für Ihren individuellen Stil geht und was eher nicht, kann durchaus ein bisschen Zeit vor dem Spiegel vergehen. Das ist bei mir nicht anders.
Aber die Anstrengung lohnt sich: Denn danach sind Sie wieder ein bisschen klüger. Und haben wieder etwas über den eigenen Stil gelernt. Nämlich darüber, wo eine Ihrer stilistischen Grenzen liegt, die Sie nicht überschreiten sollten – es sei denn natürlich, es macht Ihnen gerade so unglaublich viel Spaß wie Anja…
Welche neuen Trends haben Sie erfolgreich in Ihren Look integriert und wo hatten Sie Probleme? Haben Sie herausgefunden, woran das lag?
Liebe Stephanie,
danke, jetzt habe ich wieder etwas gelernt. Statement Ärmel, diesen Begriff kannte ich bisher noch nicht. Eine Bluse mit solchen Ärmeln habe ich schon länger – ein Urlaubsmitbringsel – ich finde das schon ziemlich schick aber im Alltag auch ziemlich unpraktisch, egal ob im Job oder im Haushalt. Entweder man bleibt irgendwo hängen oder hängt den Ärmel in irgendetwas rein …
Heute habe ich gesehen, es gibt jetzt auch Pullover mit Statement-Ärmeln, vielleicht werde ich doch noch mal schwach …
Liebe Bettina,
ja, dafür bin ich auch Expertin – so richtig praktisch sind solche Statement-Ärmel nämlich wirklich nicht 😉
Ich habe übrigens auch einen Pullover mit Statement-Ärmeln und zwar schon über 15 Jahre! Damals habe ich mich sofort in das gute Stück verliebt (bin ja auch H-Typ) und es war damals ein echter Außenseiter… Also wenn Dir der Look gefällt und steht: warum nicht?
Herzliche Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Stephanie, sehr interessante Analyse! Ich gebe jetzt mal noch meinen Senf dazu und wage zu behaupten, dass diese weite, kastige Bluse eigentlich keiner Figur so recht stehen wird. Schlanke A-Typen könnten vielleicht damit am ehesten etwas anfangen, aber da läuft dann wieder die Rüsche im Hüftbereich einer fließenden Silhouette zuwider. So richtig vorteilhaft konstruiert ist sie eigentlich generell nicht, wie bei vielen Statement Teilen geht es wohl mehr um kunstvolle Silhouetten-Modellage als um Kleidsamkeit. Wir kennen solche Eskarpaden aus den 80ern mit den Schulterpolstern, Hosenröcken und Keulenärmeln. Diese Teile heißen nicht umsonst Statement, wie ja auch die Ketten: wenn man nicht aufpasst, trägt einen die Kleidung – und nicht andersherum.
Dazu muss man nicht einmal ein modisch schlichter Typ sein, wie im Beispiel gezeigt. Was meinst du?
Liebe Anna,
na ja, einem schlanken H-Typ mit kleinem Busen, der zwar nicht figürlich, aber sehr wohl stilistisch etwas weiblicher wirken möchte, könnte das schon stehen. Einem A-Typ auf keinem Fall 😉
Wo Du absolut richtig liegst, ist die Tatsache, dass der Designer offensichtlich überhaupt nicht an eine figur-optimierenden Wirkung oder gar an einen Körper mit weiblichen Rundungen gedacht hat, als er die Bluse entwarf 😉
Herzliche Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Ich hätte mich, ehrlich gesagt, nie so lange mit dieser Bluse aufgehalten. War wohl irgendwie nichts Anjas Tag, als sie sich dieses scheußliche Ding andrehen ließ. Also ab in die Kleidersammlung oder – noch besser – in die Tonne. Jeder macht mal Fehler.
Liebe Ulrike,
da sind Sie aber ganz schön radikal… Ich denke, Anja hat derzeit einfach Lust auf diese Statement-Ärmel. Und bei akuter Mode-Lust ist ja bekanntlich die Vernunft teilweise ausgeschaltet 😉
Herzliche Grüße von
Stephanie alias die Modefüsterin
Hm, vielen Dank für die interessante Anmerkung!
Ich hätte meinen Stil nie als »streng« bezeichnet. Aber es stimmt … Ich mag beispielsweise Bleistiftröcke und schlichte Pumps. Die sind ja auch streng. Und ich kann es nicht leiden, wenn meine Frisur »unordentlich« aussieht. Deswegen bin ich derzeit auch mal wieder unzufrieden mit meinen Haaren …
Ich bin auch persönlich streng; also ich urteile streng über mich und andere. Das kommt wohl dann in meiner Kleidung zum Ausdruck …
Liebe Silva,
ersetze „streng“ mit „aufgeräumt“ und vielleicht passt es ja dann? 😉
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Juchhu, eine Outfit-Analyse!
Ich mag alle Modeflüsterin-Blogbeiträge, aber Outfit-Analysen lese ich besonders gern.
Diesmal war es besonders spaßig, weil wir ja auch noch »mitraten« durften!
Ich habe Anja zunächst gar nicht erkannt. Ich dachte: ›Ist sie das wirklich?‹ Nachdem ich neulich ihr »Stilinterview« bei Cla studiert hatte, wäre es mir nie in den Sinn gekommen, dass sie so eine Bluse kaufen könnte.
Für mich sind Statement-Blusen absolut gar nichts. Einmal bin ich überhaupt gar kein romantischer Typ und dann ist es mir unangenehm, wenn am Arm irgendwas rumschlackert. Am Ende bleibt man noch hängen oder tunkt mit den Volants in die Teetasse … Nein, ich mag es lieber einfach und praktisch!
Ich bin schon an einigen Trends gescheitert, die ich unbedingt mitmachen wollte.
Manche passten einfach nicht zu meinem Stil, zum Beispiel Blumenmuster, Spitze und Lingerie-Look, Sporty-Syle, Statement-T-Shirts und Hippie-Elemente … alles ausprobiert und aussortiert.
Andere Sachen fand ich zu unbequem, etwa die schulterfreien Oberteile.
Und dann gab es noch die Trends, die nicht mit meiner Figur kompatibel sind – wie Bomberjacken, kurze Jäckchen, gemusterte Strumpfhosen …
Leider habe ich aus sehr vielen Fehlern lernen müssen, bis es mir endlich gelang, VOR dem Gang zur Kasse das Gehirn einzuschalten.
So, mal sehen, wie lange ich ohne Misskauf auskomme …
Ich glaube, ich sollte generell vorsichtig mit Trends sein.
Es gibt nur einen Trend, den ich erfolgreich in meine Garderobe integrieren konnte, und das ist der Plissee-Rock. Hier musste ich aber auch lange suchen, bis ich »meinen« Schnitt fand.
Jetzt bin ich aber sehr zufrieden mit meinem zwei blauen Plissee-Röcken und werde mir auf jeden Fall noch einen schwarzen kaufen.
Liebe Silva,
das scheint, als wären jegliche „Schnörkel“ in Deinem modischen Repertoire nicht unbedingt erwünscht. Aber dass Du dennoch Plisseeröcke tragen kannst, finde ich interessant. Vielleicht deshalb, da die Plissee-Falten so schön strukturiert, parallel verlaufen und daher recht streng sind?
Herzliche Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
vielen dank für die analyse….ich fand nur die bändchen an den ärmeln zu viel. ansonsten fand ich ja, dass ihr die bluse ganz gut stand :0 ich hab eine ähnliche figur allerdings eine kleinere oberweite. sind auch dann solche kastenformen ein nogo?
LG
ornella
Liebe Ornella,
bei Y-Typen wäre immer ein tieferer V-Ausschnitt besser – und auch der Farbübergang von Blau zu Gestreift wäre etwas tiefer besser platziert. Aber eine typische Y-Frau hätte auch keine geschwungene Taille, die sie akzentuieren könnte. Von daher wäre ein gerader Schnitt nicht genauso nachteilig – es sei denn, der Y-Typ möchte femininer erscheinen. Das ist individuell sehr unterschiedlich. Es müsste daher individuell entschieden werden. Ich hoffe, das beantwortet Deine Frage zumindest teilweise 😉
Herzliche Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Sehr geehrte Frau Modeflüsterin,
gigantisch, dass man über eine einzige Bluse und die Figur einer Dame so viel schreiben kann. Ich lese lieber kurze und präzise Analysen und (Sie ahnen es wahrscheinlich) auch weniger über Mode als vielmehr über „wichtige“ Themen. Viele Grüße Ihre Pippa
… dann bleiben Sie doch einfach dabei, beste Pippa!
Annette
Liebe Modeflüsterin, da du so wunderbar zeichnest, hätte ich mir noch eine Zeichnung gewünscht, wie die Bluse nach der Veränderung aussehen könnte. Aber generell kenne ich das Problem – man möchte ein Teil unbedingt haben, und später hat man das Gefühl, da stimmt was nicht… Da ich die „Schwachpunkte“ nicht so klar analysieren kann, helfe ich mir mit „Ausprobieren“, wodurch ich aber leicher so manche – mehr oder weniger teure – Fehlkäufe im Schrank habe. Schön und interessant, mal von dieser Seite an die Fehlersuche ranzugehen!
Liebe Kerstin,
ein guter Tipp, um Fehlkäufe zu vermeiden, ist auch: ein Foto machen, darüber schlafen und am nächsten Tag das Foto noch einmal anschauen. Hilft mir immer 😉
Herzliche Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Modeflüsterin,
bei Ihrer Blusenauswahl gefällt mir das letzte, dunkelblaue Modell so gut. Leider ist es – da ausverkauft – nicht anklickbar. Können Sie mir bitte den Hersteller/Modell verraten, damit ich mich auf die Suche begeben kann?
Liebe Iris,
jetzt bin ich irritiert: Ich kann alle dunkelblauen Blusen noch anklicken und sie sind auch in den Shops noch verfügbar…
Dies sind die drei dunkelblauen Blusen im Beitrag:
Rick Cardona von Heine
Baum und Pferdgarten von Breuninger
Laurél
Ich hoffe, die Richtige ist dabei!
Herzliche Grüße von
Stephanie
Das ist ja lustig, mir ist diese Woche das gleiche passiert. Habe eine hellblaue Bluse mit solchen Ärmeln und Bändern gefunden, was bei uns am Land gar nicht so selbstverständlich ist. Probiert , wohl gefühlt , günstig gekauft , 1x getragen und unsicher geworden. Wird wohl eher keine Bluse für den Alltag werden.
Liebe Erika,
das ist wirklich ein lustiger Zufall! Ich hoffe, die Bluse bekommt doch noch etwas Frischluft… 😉
Herzliche Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Stephanie,
ich habe, angeregt durch deine Figurtyp-beschreibung und dein Ratespiel, kurz bei Anja „reingeschaut“, um mir die Bluse an ihr anzusehen. Ich war überrascht, wie feminin Anja’s Ausstrahlung auf mich wirkt.
Jetzt zu dieser Bluse: war sie teuer?, würde ich zum Schneider gehen, war sie günstig?, würde ich zur Schere greifen und die Schleifen abschneiden sowie alle gestreiften Teile der Bluse: den Saum, die inneren Volants. Und ich würde die Bluse anders stylen: femininer: lange V-Kette, spitze Ballerina oder schöne Sandaletten, Nagellack!!, eine andere Tasche und die Bluse vorne in die Hose stecken. Die Gürtelschnalle sollte noch einen Akzent setzen. Ausprobieren, ob der Saum dann doch bleiben kann, eben zum Reinstecken der Bluse in die Hose.
Ja, bei so einem Ratespiel können viele Ideen rauskommen. Finde ich persönlich spannend. Letztendlich entscheidet Anja.
Ich finde die neuen Blusen sehr schön. Ich war vorsichtig und habe mir ein weißes Rundhalsshirt mit Halbarm und Volants gekauft. Die Volants sind aus festerem Baumwollstoff und das Shirt ist aus Baumwolljersey. Leider war das Wetter noch nicht so sommerlich, doch jetzt kann ich es endlich mal tragen. Ich habe es mir zu einem bunten Blumenrock gekauft. Der Rock hat einen engen, geraden Schnitt mit Schubtaschen an den Hüften.
Toller Beitrag. Danke für die vielen Impulse.
Liebe Grüße Ingrid
Moment mal, liebe Ingrid! Alle gestreiften Teile von der schönen Bluse abschneiden?? Haben Sie mal geschaut, was dann noch übrig bleibt? Ein kastiges Stück Jeansstoff mit Ärmeln ohne jede Stilaussage. Nichts, das Anja fasziniert hätte. Hmm. Das scheint mir dann doch wohl ein bisschen zu rabiat. Weiteres Styling hin oder her.
Die Sonntagsschneiderin
Liebe Ingrid,
vielen Dank für Deine vielen Ideen zum Verändern des Outfits! Da sieht man mal wieder, dass jeder eine etwas andere Sicht auf die Dinge hat – und vor allem einen anderen Stil! Und manchmal sind es dann eben Kleinigkeiten, die den Unterschied machen.
Und ich wünsche Dir natürlich, dass Deine Bluse bald ausgeführt werden kann!
Herzliche Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Was ich an dieser Art einer Outfit-Analyse auch sehr schätze, liebe Modeflüsterin, ist ihr anregender Charakter für jede Art von Upcycling. Schnitte lassen sich verändern, fertige Kleidungsstücke allein oder mit Hilfe einer Schneiderin passend machen, wenn man erst weiß, was man wie, wo und warum anders haben will.
Da ich nun schon eine Weile recht intensiv mitlese, fiel mir das Ratespiel gar nicht schwer (gleichwohl habe ich natürlich nicht alle Details gefunden), und sogleich stellten sich Ideen im Kopf ein, wie ich einigen meiner weniger getragenen Blusen mal mit Schere und Nadel zuleibe rücken könnte…
Das schont dann auch das Budget – mit Blick auf das nächste hochwertige Basisstück 😉
Herzliche Grüße,
Annette in Nählaune
Liebe Annette,
das ist ja schön, dass ich Deine Nählaune anregen konnte! Dann bin ich mal gespant, was Deine Inspiration für tolle, „neue“ Blusen in Deine Garderobe zaubern wird… 😉 Viel Erfolg beim Ändern!!!
Herzliche Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Also, der erste Streich: Eine hellblaue schlichte Leinen-Hemdbluse hat etwas an Länge und ihre Ärmel ab Ellbogenregion eingebüßt. Aus den abgeschnittenen Teilen sind zwei breite Bindebänder entstanden, die nun den Ãrmelabschluss bilden und zu einer Schleife gebunden werden können. Das neue Volumen sitzt für mich in der Armbeuge an der richtigen Stelle – vonwegen konvexe und konkave Taillen- und Armlinie 😉 – und das Teil wirkt sehr viel lebendiger ohne zu viel Romantik-Anmutung. Sehr schön zur dunkelblauen Jeans und mit ein paar kleinen Rot-Akzenten. Experiment geglückt?
Liebe Annette,
das klingt ja toll! Kann ich mir richtig gut vorstellen 🙂
Ich freue mich sehr, dass ich Dich zu so einer schönen Aktion anregen konnte, die Dir auch noch Spaß gemacht hat! Viel Spaß beim Tragen Deiner neuen Bluse!
Herzliche Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Stephanie,
da ich Ratespiele mag hab ich doch gleich mal überlegt wo der Fehler sein könnte. Ich kam nur auf einen, aber wohl den wichtigsten! Der Blusenausschnitt passte nicht. Interessant, was du noch alles entdeckt hast! Und als Lösung für den Ausschnitt plädiere ich dafür, mit den abgenommenen Bändern einen Besatz an den Ausschnitt nähen zu lassen. Das würde ich machen, aber ich bin ja auch ein A-Typ – deshalb müssten bei mir die Volants auch am Ellenbogen sitzen, wie ich durch deine Ausführungen mal schlussfolgere. Bisher hab ich mich für diese Blusen noch gar nicht so erwärmen können, aber nun gefallen sie mir gleich besser 🙂
Liebe Grüße, Julia
Liebe Julia,
das ist ein toller Vorschlag! Die Stoffreste als Besatz zu verwenden – dann ist es auch der gleiche Streifenstoff… Danke Dir für diese wunderbare Ergänzung!
Bei den Volants gibt es ja immer zwei Dimensionen zu bedenken: ob sie stilistisch und figürlich passen. Das müsstest Du einfach mal ausprobieren – oder den Trend eben einfach weglassen 😉
Herzliche Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Modeflüsterin,
diesen Artikel fand ich super! Die Analyse des Figur und Stiltyps ,sowie das abschliessende Fazit fand ich total gelungen und ich bin beeindruckt,wie aus einem diffusen “ Da stimmt was nicht „- Gefühl eine tolle Beratung geworden ist! Ganz klasse,bitte mehr davon.
Liebe Grüße
Steffi
Liebe Steffi,
oh, das freut mich sehr! Danke Dir ganz herzlich!
Ich werde mich bemühen, auch zukünftig weitere interessante Outfit-Beispiele für eine Analyse zu finden. Solche, bei denen der Lerneffekt für die Leserinnen hier möglichst groß ist 🙂
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
die blusen sind zu teuer. wenn man nicht einmal 1000 euro rente hat.
Liebe Veronika,
das tut mir natürlich leid, dass Dein Mode-Budget eher kleiner ausfällt – wie sicherlich auch bei vielen anderen Leserinnen hier! Aber die Blusen, die ich auswähle, sind auch als Anregung gut zu gebrauchen. Wenn Du eine hochwertige Bluse findest, die Dir gefallen würde, dann könntest Du nach ähnlichen Details bei günstigeren Modellen Ausschau halten, die in Deinem Budget liegen.
Ich finde, man sollte sich immer am Besten orientieren, um dann das Machbare umzusetzen. Mache ich übrigens auch so…
Und die Figur- und Mode-Tipps hier, bei der Modeflüsterin, sind ja glücklicherweise ganz kostenlos 😉
Ich wünsche Dir weiterhin viel Freude an Mode und daran, Deinen Stil umzusetzen!
Herzliche Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Hallo Stephanie,
ich hatte auch mal ein Sweat-Shirt mit Statement-Ärmeln, so was gab es vor ca. 15 Jahren schon mal. Das Shirt war pfirsichfarben, ging bis zur Hüfte und ab den Ellenbogen war trompetenförmig korallenrote Spitze angesetzt. War immer mein Lieblingsteil, bis es irgendwann leider auseinanderfiel. Nachdem ich Deine Figur-Analyse von Anja gelesen habe, weiß ich auch warum: wir haben den gleichen Körperbau. Aus Deiner Blusen-Auswahl wären die weiße mit V-Ausschnitt und vor allem die schwarze von Rick Cardona meine Favoriten. Trotz Deines tollen Artikels über Culottes ist das immer noch nichts für mich. Und obwohl ich Maxi-Kleider an anderen Frauen immer schön finde, traue ich mich da nicht ran. Ich finde mich mit 1,70 m und Gr. 46 nicht groß und schlank genug dafür. Auf hohen Schuhen kann ich nicht gut laufen. Naja, weite Midi-Kleider sind auch schön. Und man wischt damit nicht gleich den Fußboden auf…
Ich wünsche Dir und allen Leserinnen noch einen schönen sonnigen Sonntag!
Schöne Grüße aus OWL (trotz meines Namens wohne ich noch nicht am Deich, aber bald)
Liebe Heike,
ich sehe schon: Du weißt Dir zu helfen 😉
Midikleider sind doch eine schöne Alternative zu Maxikleidern! Und auf dem (zukünftigen) Deich auch sicherlich praktischer einzusetzen…
Falls Du doch mal experimentieren möchtest: Es gibt gerade jetzt schöne Plateau-Wedges-Sandalen, die fast flach sind, aber dennoch Höhe addieren. Diese sind gerade für kräftigere Frauen ideal, um einen längeren Rock oder ein Kleid dazu zu tragen. Aber nur, wenn Du das unbedingt mal ausprobieren willst. Ich finde 170 cm grundsätzlich nicht zu klein für Maxiröcke… Und auch Größe 46 würde mich jetzt nicht davon abhalten 😉
Herzliche Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin