Um im Winter warm und schick zu bleiben, brauchen Sie die richtigen Mäntel, Winterjacken und Accessoires in Ihrer Basisgarderobe. Das muss gar nicht aufwändig sein! Einige wenige, ausgewählte Stücke reichen meist schon aus. Eine Winter Capsule Wardrobe für Ihre äußere Hülle sollte daher mit Bedacht gewählt werden.
Dabei hängt der erzielte Wärme-Grad in erster Linie von den Materialien ab. Der Stilfaktor wird durch Machart und Design der Stücke bestimmt. Da die Anschaffung guter Wintermäntel und -jacken sowie Winterschuhe und Accessoires meist ein höheres Investment bedingt, sollte auch die Farbwahl und Silhouette gut überlegt sein und zu Ihrer restlichen Garderobe passen.
Material, Stil, Farbe und Silhouette – haben Sie alles bedacht, können Sie wenige, hochwertige Teile Ihrer Winter Capsule Wardrobe möglichst häufig und über eine lange Zeit hinweg schick kombinieren. Hier finden Sie die 7 wichtigsten Tipps, die Sie bei der Zusammenstellung einer funktionierenden, minimalen Winter Capsule Wardrobe unterstützen.
Warum ist Wintermode immer so dunkel? Muss das sein?
Tatsächlich ist eine minimalistische Wintergarderobe häufig die Ursache dafür, dass die winterliche Oberbekleidung überwiegend dunkel ausfällt (siehe Tipp 1). Darüber und was den Winter dennoch bunt machen kann, habe ich im Hessischen Rundfunk gesprochen. Hier können Sie sich das Interview mit Martina Regel von HR1 anhören:
Tipp 1: Wählen Sie Ihren Erst-Mantel dunkler und länger!
Damit Ihre Warmmacher im Winter für möglichst viele Anlässe und Kombinationen einsetzbar sind, empfiehlt sich eine gut durchdachte Mischung aus langen, dunklen und kürzeren, helleren oder farbigen Mänteln und Jacken.
Ein dunkler, langer Mantel in einem Ihre besten, klassisch-zeitlosen Schnitte ist Ihr Allrounder zu allen Anlässen, auch fürs Büro oder zu eleganten Outfits.
Ihr bester Mantel-Schnitt und die Silhouette
Sehen Sie sich am besten den großen Mantel-Ratgeber an, um ein geeignetes Modell zu finden.
Wichtig dabei:
Sie sollten sich vorher überlegen, welche typischen Outfits Sie darunter tragen werden:
- Benötigen Sie beispielsweise beruflich oft einen Blazer?
- Tragen Sie gerne überweite Grobstrick-Pullover?
Dann sollte der Mantel weit genug geschnitten sein, um diese Kombi-Partner darunter tragen zu können. Dafür ist – neben anderen Schnitt-Details – vor allem die Schulter- und Ärmelweite ausschlaggebend.
Am besten ist es daher immer, wenn Sie zur Mantel-Anprobe ein Outfit anhaben, das später auch darunter passen soll.
Ihre besten Mantel-Farben
Dieser Mantel sollte in einer Ihrer Basisfarben gehalten sein, die nötige Länge haben, dass er Ihren Kleider- oder Rocksaum bedeckt und in bester Qualität angeschafft werden.
Dabei bedeutet dunkel nicht automatisch schwarz! Vielmehr sollte dieser Mantel eine Ihrer dunkelsten Basisfarben aufweisen. Das kann bei einem hellen Farbtyp durchaus eine Basisfarbe in mittlerer Helligkeitsstufe sein oder beispielsweise in einem mittleren Beige-, Kamelhaar- oder Grau-Ton.
Ihr bester Mantel-Stoff
Dieser „Erst-Mantel“ ist das Winter-Basic, das Sie über Jahre oder Jahrzehnte begleiten wird. Er ist Ihr „repräsentativer Mantel“ und daher aus der besten Qualität, die Sie sich leisten können. Verzichten Sie dabei auf Kunstfasern und schaffen Sie sich einen Mantel aus den wärmsten Wollfasern an, die Sie bekommen können!
Für Ihre minimale Garderobe reicht dieser Mantel völlig aus. Erst beim Zweitmantel denken Sie dann an alternative Farben und Schnitte, die mit weiteren, weniger oft getragenen Silhouetten und Farben Ihres Stils harmonieren.
Beispiel 1: Winter Capsule Wardrobe für kühle Farbtypen
Hier habe ich Ihnen aus den Online-Shops exemplarisch eine kleine Winter Capsule Wardrobe für kühle Farbtypen zusammengestellt (leider sind die gezeigten Produkte zwischenzeitlich nicht mehr verfügbar). Alle Teile sind untereinander kombinierbar. Sie können daraus Outfits für viele Eleganz-Level zusammenstellen.
Tipp 2: Ergänzen Sie eine kürzere, hellere Winterjacke!
Als Ergänzung zu diesem zeitlosen Alleskönner ist eine kürzere, helle oder farbige Winterjacke immer eine gute Idee. Diese ist Ihr Freizeit-Standard-Begleiter und bringt Licht und Fröhlichkeit in Ihren Look.
Ihre beste Jacken-Silhouette
Die wichtigste Überlegung dabei ist:
- Tragen Sie überwiegend Kleider- und Rock-Outfits dazu oder Hosen-Outfits?
- Wie lang ist der Saum des Oberteils in solchen Kombinationen typischerweise?
Sind die Looks, die Sie zu Ihrer Winterjacke tragen wollen, überwiegend Rock- oder Kleider-Outfits, dann benötigen Sie eine taillierte, kürzere Jacke dazu – gerne auch mit Taillengürtel. So entsteht meist eine stimmige, gefällige Silhouette, die nicht so sehr aufträgt.
Tragen Sie im Winter überwiegend Hosen-Outfits, dann kann die Saumlänge und Weite Ihrer Winterjacke variabler sein. Dann haben Sie die folgenden Möglichkeiten:
- Ihre Jacke ist kürzer und tailliert, sodass Sie dazu weitere Hosen tragen können – auch im Lagenlook mit einem Oberteil das unter dem Jackensaum hervorschaut (und den Po warm hält!).
- Ihre Jacke ist länger und tailliert oder untailliert, sodass Sie vor allem schmale Hosen dazu tragen können, der Saum des Oberteils bedeckt bleibt und auch längere Oberteile darunter verschwinden.
- Sie tragen eine kürzere, taillierte Jacke zu einer schmalen Hose – mit und ohne Layering-Effekt -, wenn Sie Ihre Figur auch im Winter in Szene setzen möchten.
Welche Entscheidung Sie treffen, hängt also von Ihren figürlichen Aspekten ebenso ab wie von Ihren Lieblings-Winter-Kombinationen. Ihre typischen Outfit-Silhouetten zu kennen, ist immer eine wichtige Grundlage bei der Zusammenstellung einer Capsule Wardrobe!
Ihre beste Jacken-Farbe und Material
Ob Ihr ideales Exemplar ein Metallic-Blouson, eine dunkelblaue Wolljacke, eine knallrote Daunen-Jacke oder eine winterweiße, fluffige Kunstpelz-Jacke ist, entscheiden Sie und Ihr Stil.
- Wenn Sie nur eine dieser Jacken besitzen möchten, dann ist eine hellere Basisfarbe Ihre beste Wahl – es sei denn, Sie sind ein dunkler Farbtyp und tragen ohnehin am liebsten dunkle Farben in Gesichtsnähe.
- Wenn Sie zwei Winterjacken in Ihre winterliche Basisgarderobe aufnehmen wollen, dann rate ich zu einer Zweitjacke in einer Ihrer liebsten Akzentfarbe.
Dann können Sie auch bei Weite, Länge und Taillierung Ihrer zwei Jacken mehr Abwechslung ins Spiel bringen.
Tipp 3: Booties mit fester, dicker Profilsohle bringen Sie überall hin!
Die winterlichen Schuhe, die am vielseitigsten zu Hosen und Röcken kombinierbar sind, die Füße warmhalten und nicht zu viel optisches Gewicht mitbringen, sind Booties. Sie haben daher die besten Aussichten, zu Ihren Winter-Capsule Basics zu werden.
Design und Material Ihrer besten Booties
Folgende Auswahl-Kriterien sollten Sie dabei erwägen:
- Winter-Booties benötigen vor allem eines: eine dicke Profilsohle. Sodass Sie auf rutschigen Winterstraßen Halt finden.
- Beim Design des Schuhs sollten Sie jedoch darauf achten, dass sie nicht zu klobig sind. Wenn Sie mögen, bringt Ihr idealer Bootie einen kleinen Blockabsatz mit. Dann passt er noch besser zum Rock.
- Das Material ist atmungsaktiv und wasserabweisend oder kann zumindest mit Pflegemitteln entsprechend präpariert werden.
- Achten Sie zudem darauf, dass die Booties groß genug sind, damit Sie entweder wärmende Sohlen einlegen oder dicke Socken darin tragen können.
- Solche Booties können Sie zu Hosen- und Rock-Outfits tragen – je weniger robust sie designt sind, zu je mehr Kombinationen und Eleganz-Levels können Sie sie tragen.
Die besten Farben für Ihre Booties
Die Farbe Ihrer Booties entscheiden Sie nach den folgenden Kriterien:
- Wenn Sie ein Figurtyp sind, der am Unterkörper eher dunkle Farben trägt und gerne seinen Unterkörper verlängern möchte, dann wählen Sie Ihre beste, häufigste, dunkle, neutrale Farbe für Ihre Booties aus.
- Wenn Sie am Unterkörper eher hellere Farben tragen, dann wählen Sie eine mittlere, neutrale Basisfarbe für Ihre Booties aus. Wobei bei helleren Booties die Sohle durchaus dunkel sein kann.
- Wenn Sie gerne eine Farbklammer zwischen Ihrer Haarfarbe und Ihren Schuhen bilden und keine Beinverlängerung nötig haben, dann wählen Sie eine Farbe für Ihre Booties, die Ihrer Haarfarbe möglichst nahekommt. Auch damit haben Sie ein höchst flexibel einsetzbares Teil in Ihrer Capsule.
Alternative zu Booties:
Wenn Sie oft und gerne Röcke und Kleider (und eher selten Hosen) tragen, können Sie statt Booties auch kniehohe Winterstiefel in Ihre Winter Capsule Wardrobe aufnehmen. Für diese gelten dann die gleichen Bedingungen, was Design, Material und Farbe angeht, wie für Booties.
Allerdings können Sie kniehohe Stiefel dann nur entweder zu Outfits mit sehr schmalen, skinny Hosen oder mit Hosen, die unterhalb des Knies sehr weit sind, tragen.
Alternative für Schnee-Wetter:
Wenn Sie in einer Region leben, in der der Winter viel Schnee mitbringt, empfiehlt es sich, einen weiteren, typischen Winter-Schnee-Stiefel in Ihr Repertoire aufzunehmen. Diese Stiefel sind eher klobig, oft zusätzlich mit Fell gefüttert oder mit einer Oberfläche aus Fell gearbeitet.
Solche Schuhe sind praktische Freizeit-Begleiter. Für elegantere Anlässe oder ins Büro und zu Rock- oder Kleid-Outfits werden Sie dann wahrscheinlich Schuhe zum Wechseln mitnehmen müssen.
Beispiel 2: Winter Capsule Wardrobe in warmen Farben
Hier sehen Sie eine Capsule Wardrobe mit warmen Farben. Auch hier passen alle Teile perfekt zusammen und können sowohl für elegantere, als auch für lässige Anlässe kombiniert werden:
Tipp 4: Die ideale Kopfbedeckung heißt Beanie, Barett, Fedora oder Stirnband!
Um den Kopf im Winter warm zu halten, haben Sie die Qual der Wahl: Mütze oder Hut. Je kälter der Winter, umso mehr werden Sie wahrscheinlich zur Mütze tendieren.
Ihre beste Kopfbedeckung
Je nachdem, welcher Stiltyp Sie sind, wird Ihnen eine der drei typischen Kopfbedeckungen stehen:
- Der Beanie ist das wärmste Exemplar. Auch wenn die Beanie-Mütze mit Umschlag eher Freizeit-Charakter besitzt, ist sie dezent genug, um auch für den Weg ins Büro an kalten Wintertagen perfekt einsetzbar zu sein.
- Das Barett hat zwar den größeren Stilfaktor, ist jedoch nicht mehr ganz so wärmend.
- Ein Hut im Fedora-Stil ist klassisch, elegant und daher für diesen Stiltyp einsetzbar. Er eignet sich aber nur, um den Oberkopf warm zu halten. Für die Ohren tut er nichts.
Wie Sie Mützen und Hüte zu Ihrer Gesichtsform finden, erfahren Sie in diesen beiden Beiträgen:
Alternative: Stirnband
Als Alternative zur Mütze ist ein Stirnband denkbar. Dieses hält Ohren und Stirn warm, jedoch nicht den Oberkopf. Allerdings gibt es Stirnbänder auch in sehr schicker Ausführung, in hochwertigen Materialien und mit ansprechenden Dekors. Und sie lassen mehr von Ihrer Frisur sehen, was vor allem bei Kurzhaarschnitten vorteilhaft ist. Daher sind sie oft die ansehnlichere und haarfreundlichere Alternative zur Mütze.
Wahrscheinlich werden Sie spontan wissen, welche Kopfbedeckung Ihr Liebling ist.
Tipp 5: Nutzen Sie Ihren Schal als Stilgeber!
Dass die Art und Weise, wie Sie Ihren Schal in ein Outfit einbinden, auch figürliche Vorteile bringen kann – darüber habe ich an anderer Stelle schon geschrieben.
In Ihrer Winter Capsule Wardrobe hat der Schal nicht nur eine Wärmefunktion, sondern ist ein wichtiger Stilgeber.
Ein Schal kann Ihren Stil in Sekundenschnelle beschreiben. Durch Material, Struktur, Farbe und/oder Muster.
Grobstrick oder Feinstrick?
Die Strickart hat Einfluss auf den Eleganz-Level. Glatter Feinstrick wirkt edel, stark strukturierter oder ungleichmäßiger Grobstrick wirkt lässig und kann sogar einen Boho-Vibe mitbringen. Achten Sie auch auf Ihren Stiltyp, bevor Sie sich für Grobstrick entscheiden!
Basis- oder Akzentfarbe?
- Ein Schal in einer Basisfarbe wirkt dezent und zusammen mit einem Mantel oder einer Jacke in einer Basisfarbe klassisch-zeitlos.
- Ein Schal in einer knalligen Akzentfarbe wirkt frech, fröhlich, präsent.
- Wird ein Mantel oder eine Jacke in einer weiteren Akzentfarbe im Colour-Blocking-Stil dazu kombiniert, erhält das Ensemble einen sehr modernen und mutigen Ausdruck.
- Ein Schal in einer soften Pastellfarbe wirkt weiblich, feminin, freundlich.
Uni oder gemustert?
- Ein einfarbiger Schal wirkt im Outfit klar, schlicht oder in einem neutralen Ensemble vielleicht sogar puristisch.
- Ein gemusterter Schal kann alle Stil-Akzente setzen, die das Muster mitbringt: Von klassisch-kariert über fröhlich-gepunktet, gefährlich-animalisch und streng-gestreift bis hin zu feminin-floral oder bunt-verwaschen-hippiesk.
Strickart, Farbe und Muster zusammen ergeben eine starke Stil-Aussage, die Sie für sich nutzen können. Insbesondere, wenn Ihr Mantel und Ihre Winterjacke neutrale Klassiker sind, lässt sich mit einem Schal ein entscheidender Stilhinweis platzieren.
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Wenn Sie diese Tipps bei der Zusammenstellung ihrer Winter Capsule Wardrobe berücksichtigen, werden Sie eine äußerliche Hülle für sich erschaffen, die immer farblich zusammenpasst. Und die Sie zu allen Gelegenheiten stilvoll warm hält.
Aber das Schönste dabei ist: Sie benötigen nur wenige, ausgesuchte Teile. Diese können Sie dann in der besten Qualität kaufen, die Sie sich leisten können. Und jahrelang davon profitieren.
Das erfordert zwar ein wenig mehr Planung. Sie werden damit belohnt, dass Sie fast blind in Ihren Garderobenschrank greifen können, wenn Sie im Winter das Haus verlassen. Und das wiederum ist unglaublich befreiend und entspannend!
Für mich gehören die obigen Überlegungen daher zu den Grundlagen einer funktionierenden Winter-Garderobe. Erst wenn dieses Fundament stimmt, können weitere Stücke darauf aufbauen und für mehr Variantenreichtum sorgen.
Es dürfte Sie nicht verwundern, dass ich begeisterte Anhängerin dieser minimalistischen Winter Capsule Wardrobe und einer Art „äußeren Winter-Uniform“ bin. Aber ich weiß natürlich, dass es auch Frauen gibt, die bei ihren winterlichen Investment-Stücken mehr Auswahl benötigen.
Zu welcher Spezies Frau gehören Sie? Wie sieht Ihre Winter Capsule Wardrobe aus?