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Warum steht mir das nicht? 6 Antworten und was diese über Ihren Stil aussagen
…und was Sie daraus über Ihren Stil lernen können.

Kennen Sie das? Sie sehen ein tolles Kleidungsstück an einer anderen Frau oder in einem Magazin. Sie sind begeistert und legen sich ein ähnliches Teil zu. Doch sobald Sie den Neuerwerb zu Hause kombinieren möchten, stellen Sie fest: Irgendetwas stimmt ganz und gar nicht. Könnte es sein, dass Ihnen das Kleidungsstück gar nicht steht? Und wenn ja: Warum steht Ihnen das Kleidungsstück nicht?

Lesen Sie in dieser Checkliste insgesamt 6 Antworten auf die Frage: „Warum steht mir das nicht?“ Und überlegen Sie, was Ihre spezifische Antwort über Ihren Stil aussagen könnte.

Ein Dankeschön an Eva und ihre Frage

An dieser Stelle sende ich ein herzliches Dankeschön an Eva, eine Kursteilnehmerin der Modeflüstern-Fashion-Formel. Bei meiner großen Umfrage anlässlich des 10-jährigen Modeflüsterin-Jubiläums hat mir Eva die folgende Frage gestellt und damit diesen Beitrag inspiriert:

„Meine wichtigste Frage an die Modeflüsterin war immer: Warum steht mir eigentlich […] nicht?

Dabei steht […] für tausend Dinge, die ich probiert habe, weil ich sie an anderen oder in Zeitschriften oder Geschäften gut fand oder weil sie gerade im Trend waren: Blousons, Norwegerpullover, Spitze, Polohemden, Hemdblusenkleider – die Liste lässt sich endlos fortsetzen.

Alle diese Rätsel kann ich mittlerweile selbst lösen. Die Frage taucht nur noch ganz selten auf. Zuletzt gerade wieder beim Durcharbeiten der Kleiderschrank-Formel: Da fiel mir eine Bermuda in die Hand, die ich eigentlich nie trage…“

Warum ist das wohl so?

Liebe Eva, Du sprichst hier ein Problem an, das ganz viele Frauen haben. In ganz unterschiedlicher Ausführung und aus ganz unterschiedlichen Gründen.

Warum Ihnen eine Bermuda nicht steht – oder irgendein anderes Kleidungsstück

Heute möchte ich diese Frage beantworten – oder zumindest eine Auswahl an möglichen Antworten zur Verfügung stellen.

Sodass Sie nie mehr ratlos vor dem Spiegel stehen. Sondern relativ schnell herausfinden können, was genau es in Ihrem Fall – bei Ihrem Kleidungsstück – ist, das dieses gewisse Unwohlsein auslöst.

Oder noch besser: Damit Sie zukünftig solche Teile schon vorab erkennen und gar nicht mehr kaufen.

So viel kann ich Ihnen bereit verraten: Es hängt mit den sechs Stil-Dimensionen zusammen…

Nutzen Sie die Stil-Dimensionen, um herauszufinden, was Ihnen steht und was nicht!

Wenn Sie die Kurse der Modeflüsterin-Fashion-Formel belegt haben, werden Sie bereits mit den sechs Stil-Dimensionen vertraut sein. Je nachdem, wie Sie sich innerhalb dieser sechs Stil-Dimensionen verorten, werden Sie Ihren persönlichen Stil anders beschreiben.

Die Stil-Dimensionen wirken wie eine Stil-Kartografie, in der Sie die Koordinaten für Ihre Stilreise finden. Gehen Sie Ihre Koordinaten ab, finden Sie auch die Ursache dafür, warum Ihnen etwas nicht steht. Zielsicher.

Wollen wir einmal gemeinsam auf Reisen gehen und die Koordinaten abschreiten?

Das steht mir nicht, weil es die falsche Farbe hat.

Ihnene sthet etwas nict, da es die falsche Farbe hat.

Das war einfach oder?

In manchen Farben fühlen Sie sich schlichtweg nicht wohl, da sie nicht zu Ihrem Farbtyp passen. Sie sind zu kühl oder zu warm, zu blass oder zu grell, zu dunkel oder zu hell für Sie.

Aber nicht nur deshalb.

Denn Farben sind auch wichtige Stimmungsmacher und Stilgeber. Passen die Stimmung der Farbe und ihre Assoziationen nicht zu Ihrer Stil-Persönlichkeit, fühlen Sie sich irgendwie „falsch“ angezogen, ohne dass Sie einen genauen Grund benennen könnten.

Es reicht nicht, dass die Farbe, die Sie tragen in Ihrem Farbpass zu finden ist. Sie muss auch in Ihrem Kopf und Bauch angekommen sein.

Lesetipp aus der Modeflüsterin-Bibliothek

Farbenlehre für Mode - Was Sie über Farben in der Mode wissen sollten

Keinen Bibliotheksausweis? Dann finden Sie alles Wissenswerte zum Thema jetzt auch im Best-of MEINE FARBEN!

Alles zum Thema Farbe in der Mode finden Sie jetzt im neuen Best-of Meine Farben.

 

Schließlich könnte es auch sein, dass das Kleidungsstück zusammen mit weiteren Teilen, die Sie gerne damit kombinieren würden, einen nachteiligen Farbkontrast ergibt. Dann sind die Kombinationen entweder zu bunt für Sie oder haben den falschen Helligkeitskontrast.

Wenn Sie figürliche Überlegungen mit einbeziehen möchten, dann könnte das entsprechende Kleidungsstück seine Farbe schlichtweg am falschen Ort an Ihrem Körper platzieren.

Nicht jede Frau ist für schwarze Hosen oder reinweiße Hosen ideal geschaffen. Nicht jede Frau verträgt ein Knallrot am Oberkörper oder Unterkörper. Und so weiter.

Schließlich könnte das gute Stück auch einfach ein farblicher Solokünstler sein. Und so gar nicht zum Rest Ihrer Garderobe passen. Es ergibt sich keine wirklich harmonische Farbkomposition, egal wie sehr Sie es auch probieren – also ein absolutes No-Go für Ihre Garderobe!

Sie sehen, die falsche Farbe kann aus ganz unterschiedlichen Gründen falsch für Sie sein. Finden Sie heraus, warum genau Ihnen eine Farbe nicht steht oder nicht zu Ihrer restlichen Garderobe passen will und Sie haben viel über Ihren ganz individuellen Stil gelernt.

Das steht mir nicht, weil es das falsche Muster hat.

Ihnen steht das Muster des Kleidungsstücks nicht.

Nun nehmen wir einfach einmal an, dass das besagte Kleidungsstück gemustert ist. Was für Farben gilt, gilt für Muster doppelt oder dreifach.

Muster bestehen aus mehreren Farben oder Farbflächen. Sie können kühler oder wärmer, dezenter oder knalliger, dunkler oder heller sein. Sie können aber auch eine komplexe Mischung aus all diesen Stil-Facetten sein.

Passen die Farben oder die Farbkomposition des Musters nicht zu Ihrem Farbtyp, werden Sie sich nie wohl darin fühlen.

Darüber hinaus sind die Formensprache des Musters sowie die Stilwelt, aus der das Muster stammt, entscheidende Kriterien dafür, ob das Muster zu Ihrer Stil-Persönlichkeit passt.

Ist ein Muster zu lieblich oder zu streng für Sie, ist es zu verwaschen oder prägnant, passt es nicht in Ihre Stilwelt.

Ist ein Muster zu klein oder groß, passt es vielleicht nicht zu Ihrer Figur oder Ihren Gesichtszügen.

Schließlich sollte auch ein Muster an der richtigen Stelle ihres Körpers platziert werden. Und das Dessin sollte sich nahtlos in das Farbkonzept Ihrer Garderobe einbinden lassen.

Gerade bei Mustern müssen sehr viele Eigenschaften stimmig sein, damit sie damit glücklich werden.

Haben Sie jedoch Ihr Muster gefunden, werden Sie es vor dem Spiegel sehen. Es wird an Ihrem Körper harmonisch aussehen.

Das steht mir nicht, weil es das falsche Material hat.

Ihnen steht das Material des Kleidungsstücks nicht.

Diese Stil-Dimension ist wohl die am meisten unterschätzte von allen: das Material Ihrer Kleidung.

Stoffe können dafür sorgen, dass wir uns in einem Kleidungsstück pudelwohl fühlen. Aber Sie können auch genau das Gegenteil bewirken.

Dabei sind die Vorlieben, wie sich Stoffe am Körper anfühlen und fallen sollten, individuell völlig unterschiedlich.

Zwischen einem feinen, leichten und einem dünnen, jedoch schwer fallendem Material, zwischen einem weich fließendem und einem steifen Stoff, der die Form wahrt und Ihre Kurven schön fest einpackt, liegen Welten.

Ebenso kann die Oberflächenstruktur von Textilien dafür sorgen, dass Sie ein Kleidungsstück lieben oder hassen. Zwischen grober Shetland-Wolle und nass fließender Seide gibt es kaum Kompromisse.

Prüfen Sie daher immer, ob sich der Stoff eines Kleidungsstücks an Ihnen wirklich wie Ihre zweite Haut anfühlt: wohlig und angenehm. Und ob der Stoff Ihren Körper vorteilhaft umschließt.

Das steht mir nicht, weil es den falschen Schnitt hat.

Ihnen steht einer dieser Blazer nicht, da er den falschen Schnitt hat.

Es gibt viele Gründe, warum Ihnen der Schnitt eines Kleidungsstücks nicht steht.

Das hängt mit der Linienführung, der Formansprache, der Silhouette und der Verteilung des Volumens zusammen.

Ist ein Kleidungsstück zu kantig oder zu weich geschnitten, passt es nicht zu Ihrem Stiltyp.

Hat es die falsche Silhouette, ist es in bestimmten Körperzonen zu weit oder zu eng geschnitten, werden Sie damit nicht glücklich werden.

Prüfen Sie immer auch die Säume des Kleidungsstücks an Taille, Beinen und Armen! Sind diese für Ihren Körper ideal platziert?

Auch die sonstige Linienführung eines Kleidungsstücks sollen Sie intensiv prüfen. Denn Linien sorgen dafür, dass einzelne Körperzonen länger oder kürzer, breiter oder schmaler wirken. Schon eine einzelne horizontale Linie an der falschen Stelle kann Sie deutlich kräftiger wirken lassen.

Schließlich geht nichts über eine perfekte Passform.

Fällt ein Kleidungsstück an Ihrem Körper herab, ohne zu ziehen oder Falten zu werfen? Können Sie sich darin wirklich gut bewegen? Müssen Sie das gute Stück ständig zurechtrücken oder zurechtzupfen, da es verrutscht?

All das sind Fragen die Sie beantworten sollten, bevor Sie sich für ein Kleidungsstück entscheiden.

Tipp: Schließen Sie doch einfach mal die Augen, bewegen Sie sich im Kleidungsstück und spüren Sie Ihrem Gefühl nach! Wie angenehm und natürlich oder unbequem und fremd fühlt sich das Kleidungsstück an Ihrem Körper an?

Das steht mir nicht, weil es das falsche Essential ist.

Ihnen sthet das Kleidungsstück nicht, da es aus der falschen Stilwelt kommt.

Ein Essential ist nichts anderes als ein Kleidungsstück oder Accessoire, das Ihre Stil-Botschaft vermittelt. Es ist ein essenzielles Mosaikstück, mit dem sie Ihren Stil umsetzen.

Das funktioniert nur, wenn das Essential Stilfacetten mitbringt, die einer bestimmten Stilwelt zuzuordnen sind.

Was aber passiert, wenn Sie ein Essential tragen, das nichts mit Ihrer Stil-Persönlichkeit zu tun hat?

Die Antwort ist einfach: Das Kleidungsstück oder auch Accessoire fühlt sich an Ihnen nicht stimmig an.

Das ist auch dann der Fall, wenn ansonsten alle bisherigen Stil-Dimensionen für Sie passen würden. Wenn also Farbe, Muster, Material und Schnitt für Sie ideal wären.

Lese-Tipp aus dem Modeflüsterin-Stil-Magazin:

Wenn sie wissen möchten, aus welchem stilistischen Kontext die Bermudas kommen, dann lesen Sie im Beitrag „Bermudas kombinieren: 42 Outfits für jeden Anlass“ nach. Sie werden eine Idee generieren, warum diese Hosenart manchen Frauen sehr gut steht, anderen jedoch überhaupt nicht.

Bermuda-Shorts kombinieren - weiße Bermudas mit beigem Blazer

 

Und noch ein Tipp dazu: Wenn sie einmal nicht wissen, woher ein bestimmtes Kleidungsstück stammt, also wo es seinen Ursprung hat, dann lässt sich dies in einer kleinen Web-Recherche schnell herausfinden.

Nutzen Sie diese Möglichkeit, über die Modehistorie mehr Klarheit über die stilistische Wirkung einzelner Kleidungsstücke oder Accessoires zu erhalten!

Das steht mir nicht, weil es die falschen dekorativen Signale setzt.

Ihnen steht ein Kleidungsstück nicht, da die dekorativen Details nicht zu Ihnen passen.

Wie Sie sich schmücken, sagt sehr viel über Sie und Ihren Stil aus.

Die dekorativen Elemente eines Kleidungsstücks – aber auch von Schuhen und weiteren Accessoires – können dazu beitragen, warum Ihnen ein Teil besonders gefällt oder eben nicht.

Alleine die Tatsache, wie stark Ihr Look dekoriert ist, kann über die Stimmigkeit Ihres Outfits entscheiden. Opulente Stiltypen brauchen viele dekorative Details, während puristische Stiltypen nur sehr wenige Dekorationen zulassen.

Darüber hinaus sollten Sie bei jeder Art von Dekoration – ähnlich wie bei Mustern und Schnitten – beachten, welche Formensprache sich dort wiederfindet.

Sind Sie der Stiltyp für eher gerundete Formen? Oder bevorzugen Sie doch lieber kantige Linien bei Ihren dekorativen Details? Oder wissen Sie, ob Sie eher großflächige oder kleinteilige Designs verkraften?

Schließlich können auch dekorative Details auf bestimmte Stilwelten hinweisen.

Auch hier sollten Sie einmal untersuchen, in welchen Epochen und von welchen Menschen bestimmte Schuhe, Taschen, Schmuckstücke und sonstige Accessoires getragen wurden.

Oft verstecken sich dahinter spannende Geschichten aus den unterschiedlichsten Kulturen! Aber passt dieser Kontext auch zu Ihrem Stil?

Gerade bei dekorativen Details liegt eine große Chance, aber auch eine große Gefahr. Nicht selten sind es genau diese Kleinigkeiten, die einen Look prägen und Ihnen das Gefühl geben, modisch angekommen zu sein. Oder eben nicht.

Wichtig an dieser Stelle ist die Erkenntnis:

Erst wenn sie die Koordinaten Ihres individuellen Stils – die Verortung Ihres Stils in den sechs Stil-Dimensionen – bestens kennen, können Sie beurteilen, warum Ihnen bestimmte Kleidungsstücke, Schuhe oder sonstige Accessoires nicht stehen.

Erst dann werden Sie Fehlkäufe vermeiden.

Erst dann ist es ratsam, eine Kleiderschrank-Inventur vorzunehmen und sich von bestimmten Kleidungsstücken zu trennen. Denn erst dann können Sie sicher sein, dass diese Kleidungsstücke niemals zu Ihnen, Ihrer Figur und Ihrer perfekten Garderobe passen werden.

Wenn Sie den oben aufgeführten Koordinaten folgen und Ihren Kleiderschrank-Bestand einmal nach diesen Kriterien selbst bewerten, werden Sie feststellen:

Leider lohnt sich nicht jede Investition in Kleidung.

Was sich jedoch immer lohnt, ist die Investition in Ihre Fähigkeiten – vor allem Ihre Fähigkeit, stilistische Details zu erkennen und zu wissen, was Ihnen wirklich steht und was nicht. Und im Zweifelsfall schnell herauszufinden, warum ein Teil nicht zu Ihnen passen will.

Denn Ihre stilistische Fähigkeit bewirkt, dass Sie Ihren eigenen Stil finden und nachhaltig weiter entwickeln können – ein ganzes Modeleben lang. Das verstehe ich unter nachhaltiger Stilberatung.

Wie das genau geht, lernen Sie in den Intensivkursen der Modeflüsterin-Fashion-Formel. Falls Sie noch nicht auf der Warteliste für die Modeflüsterin-Akademie stehen: Hier können Sie sich eintragen.

Tipp für Ihre ersten Schritte auf der Stilreise:

Modeliteratur, mit der Sie scih schlau und schön lesen!

 

Für heute hoffe ich, dass ich Ihnen mit meiner Antwort auf die Frage von Eva schon viele Hinweise geben konnte, warum Sie sich gerade in Ihrem Kleidungsstück nicht wirklich stimmig fühlen.

Lassen Sie mich gerne in den Kommentaren wissen, welches Teil in Ihrem Kleiderschrank partout nicht zu Ihnen passen will und ob Sie nun eine Ahnung entwickeln konnten, warum das so ist.

Ich bin neugierig!