Was sind die Modetrends für Herbst und Winter 2021/22? In bewährter Tradition habe ich die Laufstegmode der letzten Fashion Weeks eingehend inspiziert und für Sie die wichtigsten Trends herausgefischt. Das wird immer schwieriger. Denn die Vielfalt der modischen Erscheinungen ist kaum mehr zu bändigen.
Dazwischen schiebt sich immer wieder Altbekanntes – Trends, die schon längst zum Klassiker geworden sind.
Daher habe ich im Modeflüsterin-Trend-Barometer Herbst/Winter vor allem diejenigen Modetrends aufgegriffen, von denen ich denke, dass sie auch in den Geschäften zu sehen sein werden – oder die so absurd sind, dass ich Sie Ihnen einfach nicht vorenthalten wollte… 😉
Auf jeden Fall ist sicher: Sie werden modisch bestens informiert sein und können mitreden!
Wie immer wird das Modeflüsterin-Trend-Barometer in vier Teilen veröffentlicht:
- Teil 1: Die Stilwelten
- Teil 2: Die Farben, Muster und Materialien
- Teil 3: Schnitte und Key-Pieces
- Teil 4: Schuhe, Taschen und sonstige Accessoires (03.10.)
Begleitend habe ich Ihnen auf Pinterest ein Trend-Board erstellt. Dort können Sie die Mode der Saison auf dem Laufsteg betrachten – und die hier aufgeführten trendy Details im Original begutachten.
Ich wünsche ihnen viel Spaß bei dieser Trendschau für Herbst/Winter 2021/22!
Teil 1: Die wichtigsten Stilwelten der Modetrends für Herbst und Winter 2021
Die grundsätzlichen Stimmungen und Gedankenwelten hinter den modischen Erscheinungen zu kennen, ist oft das Wichtigste überhaupt, um Modetrends zu verstehen. Woher nehmen die Designer ihre Inspirationen? Was möchten sie kreativ über Mode ausdrücken?
Wie Sie wissen, stehen dabei nur selten die Tragbarkeit von Mode oder praktische Überlegungen im Vordergrund. Vielmehr geht es darum, wie die Designer die Welt sehen und welche Art von Frauen sie sich darin vorstellen.
Ich habe für die kommende Saison sechs Stilwelten identifiziert, die häufig zitiert werden:
Après-Ski: Oder die Frage, wie Sie sich am stilvollsten warm einkuscheln können

Gesteppte Daunen-Jacken und -Mäntel gehören zur Stilwelt Aprés-Ski und werden in vielfacher Ausführung angeboten – auch in couturigen Schnitten und Trendfarben.
Wenn Sie an ein stilvolles Ski-Resort in den Alpen denken (oder einfach an einen Yeti, der sich durch das ewige Eis bewegen muss), werden Ihnen bestimmte Bilder in den Kopf kommen: Volumige, abgesteppte Daunenjacken und -Mäntel, viel dicker Strick mit Zopfmuster, zottelige Fellstiefel und luxuriöse Pelze.
Aber keine Angst: Die Modebranche hat gelernt und somit werden jetzt glücklicherweise Pelze auf breiter Front durch Kunstpelz, Kunstfell und Teddymaterial ersetzt.
Was über allen Entwürfen quasi als Überthema zu spüren ist:
Es muss zwar – wie in den letzten Saisons – immer noch so bequem sein, dass Frau einfach in einen riesigen Kokon aus Strick, Fell und Daunen eintauchen und sich zurückziehen kann.
Gleichzeitig werden die Teile aber auch wieder exzentrischer und stilvoller. Nicht der sportliche Faktor, sondern eben das schicke „Danach“ – aprés – stehen im Fokus. Das sorgt für deutlich mehr Allure.
Die Silhouetten von Strickkleidern, Pullovern und Mänteln sind luxuriös, orientieren sich eher an der hohen Schneiderkunst, sind vielleicht avantgardistisch im dekonstruierten Look angelegt oder weisen irgendein überdimensioniertes Detail auf.
Eben alles andere als „Dienst nach Vorschrift“.
Dazu kommen interessante Lagenlooks, die für besondere Mixturen sorgen – entweder ganz in Strick oder mit einer feinen Nuancierung zwischen groben und eleganten Materialien.
Da ist viel Musik drin. Ich bin sicher, es wird sehr interessante Stücke aus Strick, Daunen und Teddyfell geben, die sich als längerfristige Investition lohnen.

Kunstpelze, Felle und Teddy laden in diesem Herbst/Winter zum Kuscheln ein. Während Stricksachen zur Hochform auflaufen und couturigen Charakter erhalten.
Preppy Chic: Zwischen spießig, elitär und revolutionär
Wenn Sie den Film „Love Story“ kennen, wird Ihnen der Begriff „preppy“ geläufig sein (falls nicht: Taschentücher bereitlegen und unbedingt ansehen!).
Preppy bedeutet so viel wie „adrett“ und wird synonym für den Stil verwendet, der an englischen und amerikanischen Elite-Schulen und -Universitäten vorherrscht.
Was Sie dabei erwartet?
Zuerst einmal ist der Preppy Chic der Überbegriff für brave Faltenröcke, weiße Blusenkragen unter Pullundern oder Pullovern, Poloshirts oder gestreifte Rugby-Shirts, karierte Blazer und Blousons sowie College-Slipper mit Kniestrümpfen. Auch Kappen dürfen dabei nicht fehlen.
Etwas erwachsener und weniger spießig wird der Look durch augenzwinkernde Übertreibungen, Bouclès und Tweeds in Luxusqualität und einem Stil-Mix, der rockige oder sexy Elemente einbringt.
Stellen Sie sich eine Mischung zwischen einer anglo-amerikanischen Elite-Lolita, einer britischen Punkrock-Göre und einer Jet-Set-Intellektuellen vor. Dann kommen Sie ungefähr bei der Interpretation an, die derzeit für Preppy Chic steht.

Der Preppy Chic zitiert den Stil von Elite-Schulen und -Universitäten. Faltenröcke, Poloshirts, Pullunder, Karo-Blazer und -Blousons gehören zum konservativen Schick der britischen Oberklasse.
Für erwachsene Frauen empfehle ich, sich die einzelnen Stil-Facetten herauszugreifen, die zu Ihrem Stil passen und diese dann in Ihren zeitlosen Basis-Stil einzubringen. Dazu addieren Sie eine Prise Stilbruch oder ein Oversize-Teil.
Also beispielsweise einen College-Slipper mit Plateausohle zum Midi-Rock tragen und dazu einen klassischen Rollkragenpullover mit tailliertem Blazer kombinieren. Oder einen karierten Oversize-Blazer mit einer weißen Bluse und Pullunder im Lagenlook inszenieren und dazu eine dunkle Jeans mit schlichten Stiefeletten tragen. Oder einfach einen Faltenrock mit geschnürten Combat-Boots rockig auflockern.
Schon ist der Preppy Chic zwar deutlich zu erkennen, ohne jedoch dabei zu schulmädchenhaft zu wirken oder ins Spießertum zu verfallen. Das ist die große Herausforderung, wenn Sie den Preppy Chic für sich adaptieren möchten.
Military Chic

Mit der Trendfarbe Khaki kommen auch weitere militärisch inspirierte Details in die Mode. Der Military Chic ist in allen Bereichen zu entdecken – auch bei Schuhen und sonstigen Accessoires.
Diese Stilwelt ist nicht neu, kommt aber jetzt wieder in Fahrt.
Hauptsächlich durch die Trendfarbe Khaki und Olivgrün inspiriert, werden jetzt wieder militärische Schnitt-Elemente und dekorative Details in vielfacher Weise einbezogen.
Dazu kommt das anhaltende Faible der Designer für geschnürte oder schlichte Combat-Boots mit dicker Sohle. Diese werden in ganz viele Looks als Stilbruch integriert (siehe Preppy Chic oben).
Sie werden solche Stil-Facetten aus der militärischen Welt in vielen weiteren Stilwelten vermischt antreffen. Achten Sie einfach darauf!
Wenn Sie der passende Stiltyp sind: Eine kleine Hinwendung an die Amazone in Ihnen verjüngt so manches ansonsten eher klassisch-konservative Ensemble blitzschnell…
So ein Combat-Boot sieht beispielsweise zur Jacke im Chanel-Stil ganz vorzüglich aus! Ebenso wie ein übergroßer Parka aus der Zeitlos-Kombi von Rolli mit Stoffhose einen modernen Look entstehen lässt. Oder eine Khaki-Hose mit Klappentaschen zum Statement-Piece im ansonsten klassisch-eleganten Outfit inszeniert werden kann.
Nicht zu vergessen der Trenchcoat, der als ehemaliger britischer Militärmantel und heutiger Modeklassiker einfach jedes Herbst-Outfit schicker aussehen lässt.
Y2K: Oder was von den 2000er Jahren modisch übrigblieb

Für mich ist es ein Schaubild der “Grausamkeiten”: Beispielsweise werden Bandeau-Tops und bauchfreie Kurz-Tops zu hüftig geschnittenen Schlaghosen getragen. Kettengürtel, farbige Brillen und kitschige Haarklammern stammen ebenfalls aus dieser Zeit – zusammen mit bunten, schrillen Farben und viel Glitzer.
Unter dem Mode-Hype „Y2K“ versteckt sich ein Retro-Look, der die Ästhetik der 2000er Jahre wiederaufleben lässt. Wobei es mir gerade sehr schwer fällt, das Wort „Ästhetik“ zu schreiben…
Die Abkürzung bedeutet so viel wie „Year Two Kilo“ („Year“ = Jahr; „2K“ oder „Two Kilo“ = englische Bezeichnung für 2000) – also das Jahr 2000.
Ganz ehrlich? Für mich sind die ersten Jahre des 21. Jahrtausends eine Epoche voller modischer Grausamkeiten:
- Erstens: Tief sitzende Baggy Jeans oder Schlaghosen, die auf der Hüfte sitzen (sprich: beim Hinsetzen liegen die Pobacken frei).
- Zweitens: Sichtbare Strings über dem Hosenbund (eine logische Folge von Punkt 1).
- Drittens: Spaghettiträger-Tops (welche Frau über 50 sieht darin gut aus?).
- Dazu kommen nicht weniger tiefsitzende Mikro-Hotpants (ohne Worte) und – als ob noch nicht genug Haut freigelegt wäre – bauchfreie Tops sowie Bandeau-Oberteile.
- Hatte ich schon wilde Muster, viele, kräftige Farben – vor allem Pink -, viel Metallic und Bling-Bling, bunte Brillen, kindliche Haarspangen sowie Jogginganzüge aus Samt erwähnt?
Nach dem Motto „Zurückhaltung war gestern“ kombinierte die Generation „Z“ all dies einfach grenzenlos (jetzt wäre mir doch beinahe das Wort „geschmacklos“ aus der Feder geflossen…).
Allen voran Paris Hilton in ihrem rosa Nikki-Trainingsanzug. Oder Britney Spears in ihren super-knappen Bühnen-Outfits. Es folgen unzählige C- und D-Sternchen, die plötzlich Star-Ruhm erhalten – Sie erinnern sich?
Das war um die Jahrtausendwende. Und was passiert jetzt?
Tom Ford packt alles wieder aus und wird damit als Mode-Gott gefeiert. Zusammen mit den renommierten Modehäusern Versace, Dsquared2, Saint Laurent, Roberto Cavalli, Mugler… und vielen mehr.
Dazu kommen aktuelle Stars und Sternchen, wie Kendall Jenner, Bella Hadid und Dua Lipa, die die Glut erst so richtig anfachen. Übrigens: Falls Sie diese Namen gar nicht kennen, ist dies ein Zeichen mehr dafür, dass diese Stilwelt nichts für Sie ist!
Seufz.
Gibt es auch etwas Positives in Sachen Y2K zu erwähnen?
Da fallen mir beispielsweise die kurzen Choker-Ketten ein. Oder Baguette-Taschen. Und kniehohe Lederstiefel. Haben Sie solche Exemplare über die Zeit gerettet, dürfen Sie sie wieder tragen – wenn Sie dies nicht ohnehin die ganze Zeit gemacht haben 😉
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Sie haben keinen Bibliotheksausweis? Hier finden Sie mehr Informationen. Oder besuchen Sie die Modeflüsterin-Akademie. Hier lernen Sie als Frau über 40, wie Sie Ihren Stil finden, sich vorteilhaft kleiden und Ihren perfekten Kleiderschrank aufbauen. Damit Sie vor dem Spiegel glücklich sind.
60er-Jahre-Revival: Wenn das Mod-Girl auf Streetwear trifft
Der Name „Mod-Girl“ sagt Ihnen vielleicht noch etwas. Unter „Mod“ wird eine Subkultur verstanden, die sich Ende der 50er, Anfang der 60er Jahre aus der britischen Unter- und Mittelschicht entwickelte.
Junge Menschen stylten sich scheinbar erfolgreich, indem sie die teure Markenkleidung und maßgeschneiderte Anzüge der reichen Oberklasse imitierten. Dazu kamen italienische Einflüsse, die den Motorroller zu einem der beliebtesten Fortbewegungsmittel und den Parka zur praktischen Roller-Kluft der Jugendlichen werden ließen.
Damit waren die „Mods“ nicht zuletzt die Antithese zu den Rockern.
Zu den wichtigsten Kleidungsstücken dieser Ära gehören – neben dem Parka – vor allem A-Linien-Miniröcke, Go-Go-Stiefel und freche Kappen im Baseball-Stil. Aber auch Krawatten über bunten Hemden und farbigen Anzügen sind keine Seltenheit.
Mischen Sie diese Optik mit modernen oder sportlich-lässigen Akzenten, wie dekonstruierte Blousons, Oversize-Blazern oder Teilen aus der allgegenwärtigen Streetwear, und Sie haben eine angesagte Stilwelt der kommenden Saison kreiert.
Dass Preppy Chic und 60er-Jahre-Mod-Stil eng zusammenhängen, dürfte auch nicht verwundern. Und so werden ihnen diese beiden Stilwelten häufig im Mix begegnen – als eine Art Neu-Interpretation der typischen Looks aus der klassisch-konservativen, britischen Oberschicht.

In der Mod-Subkultur der 60er Jahre in Großbritannien machte sich die Jugend schick. A-Linien-Miniröcke wurden zu Go-Go-Stiefeln und Baseball-Kappen getragen. Dazu kommen jetzt Parkas, Karo-Muster und farblich kräftige Anzüge als Markenzeichen dieser Zeit zurück.
20er-Jahre-Revival: Oder erlaubt ist alles, was Partylaune macht
Die „Roaring Twenties“ sind ja bekanntlich eine recht unbeschwerte Zeit zwischen zwei Weltkriegen, in der das ausgelassene Feiern und die Lebenslust im Mittelpunkt standen.
Das könnte auch auf die „Nach-Corona-Zeit“ zutreffen. Kein Wunder also, dass sich die Modedesigner kräftig aus diesem Jahrzehnt der scheinbar ewigen Partylaune bedienen.
Allen voran gab es selten so viele Glitzerkleider, Metallic-Leder, nass fließende Seide und Spitze auf den Laufstegen zu sehen. Dazu kommen schillernde, pailletten- und perlenbestickte Abendtäschchen, Stolas mit Kunstpelzen und Fransen allerorten.
Sicher ist: Die Abendmode der kommenden Saison wird höchst glamourös.
Tagsüber erfahren Ihre Glitzer-, Seiden- und Spitzen-Teile dann mit groben Strickpullovern, Tweedjacken und Co. ein passendes Downgrade.

Vor allem die glamourösen Pailletten-Kleider aus den 20er Jahren erleben jetzt ein Revival. Aber auch weitere Kleidungstücke glitzern um die Wette. Hauptsache Partylaune.
Wie lang die modische Partylaune anhält? Ob sie überhaupt starten wird? Wer weiß das schon…
Die Party hier auf dem Modeflüsterin-Blog geht auf jeden Fall im nächsten Teil des Trend-Barometers mit Farben, Mustern und Materialien weiter.
Was hat Ihnen bisher am besten gefallen? Spricht Sie eine Stilwelt besonders an? Welche werden Sie auf jeden Fall vermeiden?
Ich bin wie immer gespannt auf Ihre Gedanken!
Eine Auswahl an Teilen aus dem Trend-Barometer (Teil 1) finden Sie hier*:
*Affiliate-Links; Vorsicht: Diese kleine Auswahl ist überwiegend hochpreisig und oft nur in kleinen Größen vorhanden… Aber es ist eine gute Orientierung, um nach ähnlichen Stücken in den Shops Ausschau zu halten 😉
Teil 2: Die wichtigsten Farben, Muster und Materialien der Modetrends für Herbst und Winter 2021/22
Der Herbst wird bunt und kräftig – zumindest, wenn es um die Trendfarben der kühleren Saison geht. Aber keine Angst: Auch wenn Sie eher neutrale und gedeckte Farben lieben, werden Sie fündig werden.
Das Gleiche gilt für Materialien. Neben den üblichen Verdächtigen können Sie sich eigentlich in alles hüllen, was zu Ihnen passt und Ihnen Freude macht. Allerdings mit ein paar Schwerpunkten, die erwähnenswert sind.
Anders bei Mustern. Da gibt es eigentlich – neben den Dauerbrennern Animal Print, Blumen und Streifen und den wildesten Mischungen davon – nur ein dominantes Muster der Saison. Aber davon gleich mehr…
Die Trendfarben der Mode für Herbst und Winter 2021/22
Es erwartet Sie ein breites Spektrum an Möglichkeiten, sich farblich bunt und laut oder neutral und zurückhaltend zu inszenieren. Genau zwischen diesen beiden Polen bewegen sich auch die Looks auf den Laufstegen von London bis New York.
Kräftige Farben werden jetzt gerne mit weiteren kräftigen Farben zum Colour-Blocking inszeniert. So hat die Herbst-Depression gar keine Chance.
Auf der anderen Seite setzen sich die ganz ruhigen, monochromatischen und neutralen Looks, die Sie schon aus dem Sommer kennen, auch im Herbst weiterhin durch. Die Entspanntheit der Tage mit heißem Tee vor dem Kamin lässt grüßen (PS: Kaminfeuer gibt es auch künstlich als Video für den TV-Screen…).
Die folgenden Farbtöne werden Sie in den kommenden Monaten besonders oft sehen:
Rot: Kräftig und feurig oder wie guter, alter Wein
Bei den Rottönen haben Sie die Wahl: Zwei kräftige, intensive Feuerrot-Nuancen (die leider auf dem Bildschirm nicht annähernd so feurig wirken wie auf dem Laufsteg…) und ein wunderbar gediegenes Weinrot machen das Rennen.
Sie dürfen diese Rottöne auch gerne monochromatisch zusammen tragen – dann vielleicht noch mit einem sanften Rosa dazu. Ansonsten eignet sich Feuerrot immer für ein Statement und Weinrot für eine elegante Komposition.
Wenn Sie es gedeckter mögen, bietet sich eine Armada von neutralen Farben als Kombipartner an: Zu kräftigen Rot passen Schwarz, Weiß, Off-White und Beige-Nuancen. Zu Weinrot sehen auch weitere, wärmere Farben aus dem Beige-Sektor, wie Creme, Curry oder Camel, wunderbar aus.
Rosa und Fuchsia: Romantik mit Power
Rosa steht immer für romantische Weiblichkeit.
Allerdings nicht immer für Zurückhaltung. Denn die beiden Rosatöne, die auf den Laufstegen vorherrschten, waren beide gleichermaßen intensiv.
Und: Sie wurden häufig all-over – also am ganzen Körper – getragen. Dann zeigt sich selbst das verträumte Rosa recht prominent und erfordert Mut. Es wirkt aber auch moderner.
Alternativ können Sie Rosa mit dunklen Tönen beruhigen – ganz besonders und trendy gelingt dies mit dem Weinrot von oben.
Wenn Ihnen Rosa allerdings doch zu mädchenhaft ist, dann drehen Sie die Power noch ein bisschen mehr auf und greifen gleich zum neuen Fuchsia. Dann am besten nur als Blickpunkt im schwarzen, grauen, dunkelblauen oder olivgrünen Outfit.
Von Gelb über Orangegelb zu Orangebraun: Von Sommersonne zu Herbstlaub
Die Farbe des Jahres, „Illuminating“-Gelb, bleibt uns auch im Herbst und Winter erhalten und bringt Sonnenwärme in den Look.
Nicht aber ohne ihre herbstlichere Schwester Orangegelb hinzuzuziehen, die in der Farbe des Herbstlaubs noch mehr Wärme zu bieten hat.
Mit einem noch etwas erdiger – fast wie Braun – wirkendem Orangebraun, welches ein bisschen an Kürbisgelb erinnert, ist das gelbliche Herbst-Trio perfekt. Das Pantone-Institut nennt diese Farbe „Tomato Cream“ – eine etwas ungewöhnliche, aber höchst interessante Farbe für warme Farbtypen.
Grundsätzlich lassen sich alle Gelb- und Gelbbraun-Nuancen am einfachsten zu neutralen Farben kombinieren:
Die kühleren Nuancen tragen sich gut mit Grau, Silber und einem kühleren Marineblau, während die wärmeren Schattierungen nach Creme, Beige, Braun, einem wärmeren Dunkelblau und Khaki als passende Begleiter rufen.
Kräftiges Grün: Der Frischekick gegen das saisonale Verblühen
Fast schon antizyklisch wirkt das intensive Grün, das die Herbst- und Winterzeit auflockern soll, wenn es nach den Designern geht.
Während die Natur allmählich verblüht und ihre dunkelsten Grüntöne zeigt, soll die Mode noch einen Frischekick zurückholen – am besten im All-over-Look.
Ob das gelingt?
Tatsächlich ist Grün recht vielseitig zu kombinieren – achten Sie aber darauf, ob das Grün eher einen warmen oder kühlen Unterton mitbringt… Mehr dazu erfahren Sie in diesem Beitrag über die Farbe Grün.
Blau: Zwischen Himmel, Wasser und Winternacht
Auch die Blautöne der Saison scheinen es mit der dunklen Winterzeit aufnehmen zu wollen.
Wie sonst können Sie sich erklären, dass nun mittlere, kräftige Meerblau-Nuancen ins Rennen geschickt werden, die Namen wie „Mykonos Blue“ oder „Ibiza Blue“ erhalten?
Dazu kommen helle Blautöne mit den Namen „Clear Sky“ und „Spring Lake“. Auch das ist wohl eher der Versuch, einen Sommer zu verlängern, der für viele Menschen eigentlich keiner war…
Passender für die dunkle Jahreszeit kommen da zwei Nachtblau-Töne daher: “After Midnight” und “Rhodonite” erzählen von mystischen Nächten und werden sich für viele Frauen als das bessere Schwarz erweisen. Achten Sie nur auf den kühleren bzw. wärmeren Unterton der beiden grundsätzlich kalten Dunkelblau-Nuancen!
Was alle diese Blautöne gemeinsam haben?
Sie sind einfach nur wunderschön!
Ob zu Schwarz und Weiß, zu Creme, Beige, Camel oder Braun, zu Grau, Khaki oder Weinrot – Sie werden in der kommenden Saison sicherlich Ihr Lieblingsblau finden und auch eine Kombination, die genau zu Ihrem Farbtyp passt.
Die wichtigsten neutralen Farben für den Herbst
Zu den obigen Farben kommen in der nächsten Saison ein paar wirklich vielfältig einsetzbare, neutrale Farben – manche etwas ungewöhnlicher als andere.
Naturweiß, Creme oder helles Beigegrau:
Die Off-White-Töne der Saison heißen “Coconut Cream” und “Perfectly Pale”. Das eine hat einen leicht rötlichen, das andere einen eher gelblich-gräulichen Unterton. Weiß ist das eigentlich nicht mehr – aber helle, gedämpfte, wärmere neutrale Töne.
Wenn Sie ein wärmerer oder ein gedämpfter Farbtyp sind, könnten diese gebrochenen Töne Ihre Favoriten werden. Sie passen zu allem und sind viel vorteilhafter für Ihren Teint als hartes Blütenweiß.
Das Beige der Saison ist ein Soyabeige:
Das gelbliche, helle Creme wird teilweise auch als „Blondbeige“ bezeichnet.
Es wird entweder von Kopf bis Fuß getragen oder mit anderen neutralen Farben kombiniert. Schön dazu sehen auch Farbspritzer aus den kräftigen Pink- und Fuchsia-Nuancen von weiter oben aus. Und auch zu Lila oder Orange macht es eine sehr gute Figur.
Braun bringt Wärme:
Das Braun der Saison ist warm, mittelhell und trägt viel Gelb- und Rot-Anteil in sich. Es heißt „Root Beer“ und „Downtown Brown“.
Diese Namen sind Programm: Die Brauntöne strömen eine erdige, ruhige Gemütlichkeit aus – passend zu einem Glas Bier im Pub. Sie sind dennoch keinesfalls langweilig und allemal schick genug für die City!
Noch interessanter wird es, wenn Sie diese Brauntöne mit Gelb, Lila oder Dunkelblau kombinieren. Modern, ungewöhnlich, todschick!
Kurz und gut: Wenn Sie ein warmer Farbtyp sind, werden Sie sich über diese Brauntöne freuen!
Khaki für die Stadt-Amazonen:
Das leicht gedämpfte, aber immer noch temperamentvolle Khaki mit dem Namen “Olive Branch” inspirierte die Designer zu ihren Military-Kollektionen.
Khaki eignet sich immer für zwei gänzlich unterschiedliche Farbkombinationen:
- Mit kräftigen Farbklecksen von Gelb über Pink bis hin zu Türkis wirkt es frech und aktiv.
- Zusammen mit Silber, Gold, Weiß oder Creme erhält die Militärfarbe einen edlen, fast schon puristischen Charme.
Grau als ultimative, neutrale Farbe:
Die zweite Farbe des Jahres neben „Illuminating“-Gelb ist „Ultimate Gray“.
Das neutrale Grau ist ein Tausendsassa im Modegeschehen. Nicht zu kühl, aber auch nicht warm, nicht zu hell, aber auch nicht dunkel schmiegt es sich neben fast jede Farbe in Ihrer Garderobe.
Das Einzige, auf was Sie dabei achten müssen, ist Ihr Helligkeitskontrast. Denn mit dieser Farbe erzielen Sie maximal einen mittleren Kontrast.
Seriös, elegant und zeitlos stilvoll wirken Sie in diesem Grau immer.
Das Trendmuster der Mode für Herbst und Winter 2021/22
Ich erwähnte ja schon, dass es im Prinzip eigentlich nur ein wirkliches Trendmuster der kommenden Herbst-Winter-Saison gibt.
Wenn Sie sich die Stilwelten einmal näher ansehen, dann werden Sie es bereits erahnen: Das absolute Trendmuster lautet Karo. Schotten-Karo. Vichy-Karo. Hahnentritt. Einfach alle Karo-Varianten, die ein bisschen britisches Flair oder traditionelle, konservative Klasse mitbringen.
Karomuster werden im Preppy Chic – aber auch im 60er-Jahre-Revival! – für Röcke, Blazer, Blousons und Mäntel eingesetzt. Und für alles andere, was modisch Spaß macht…
Natürlich waren auch weitere Muster auf den Laufstegen zu sehen – sogar viele davon im All-over-Look oder im gewagten Muster-Mix.
Dann waren dies meist Dauerbrenner, wie Animal Print, klassische Anzug- oder Strickmuster und florale Dessins. Also keine besonderen Vorkommnisse im Modegeschehen – alles, wie gehabt 😉
Die wichtigsten Trendmaterialien der Herbst-Winter-Saison 2021/22
Wenig überraschen dürfte, dass die Wintersaison wieder wärmende Materialien in den Vordergund rückt. Ganz vorne dabei sind dieses Mal die folgenden Stofflichkeiten:
Stricksachen werden zum Statement
Stricksachen werden in dieser Saison zum Statement-Piece – oder besser gesagt: zum Statement-Look inszeniert.
Nicht der einfache Pullover steht im Zentrum, sondern Designer-Varianten mit teilweise exzentrischen, dramatischen Schnitten.
Vom kurzen, bauchfreien Cardigan in Kasten-Silhouette über Oversize-Pullunder mit V-Ausschnitt, Zopfpullover mit überlangen Ärmeln und Strickhosen im Palazzostil bis hin zu raffiniert geschnittenen, eleganten Strickkleidern und aufwändig gestalteten Strickmänteln ist alles dabei.
„Strick-Couture“ könnte man sagen.
In solchen Teilen können Sie sich nicht nur einkuscheln, sondern gleichzeitig zum Mittelpunkt des Gesprächs werden.
Noch nie war Strick so aufregend wie in dieser Herbst-Winter-Saison!
Kunstfell, Kunstpelz und Teddy produzieren den winterlichen Comfort Chic
Was wäre eine Vintage-Aprés-Ski-Szenerie ohne Pelze, Felle und Co.? Genau. Nicht denkbar.
Daher bilden diese künstlich erschaffenen, pelzigen Stoffwelten auch das Rückgrat vieler Kollektionen für die eisigen Monate.
Plüschtiere aller Orten. Von ganzen Anzügen über Mäntel bis hin zu Taschen und Schuhen. „Comfort Chic“ wird in dieser Saison zu einer haarigen Angelegenheit.
Dabei mischen sich Pelze, die wie echt aussehen, mit bunten Fellen, die ganz offensichtlichen Teddybär-Charakter mitbringen. Von der zottelig-lässigen Yeti-Abenteurerin bis zur Luxus-Lady beim Polo ist alles jetzt auch künstlich möglich.
Im Prinzip ist dies eine durchaus positive Entwicklung.
Bei Teddybär-Trainingsanzügen bin ich aber dann doch modisch ausgestiegen…
Leder oder alles, was so aussieht
Leder ist ebenfalls ein Material, das typischerweise erst bei herbstlichen Temperaturen so richtig Fahrt aufnimmt.
Auch wenn es gerade in den letzten beiden Jahren besonders viel sommerliches Leder in die Trend-Charts geschafft hat, so ist das Material doch rein klimatisch besser bei kühleren Temperaturen angesiedelt.
So auch in dieser Saison.
Was es sonst noch zu erwähnen gibt?
Eigentlich nur, dass sich anscheinend wieder „natürliche“ und neutrale Farben, wie Schwarz, Dunkelbraun, Cognacbraun und Grau durchsetzen und farbige Ledersorten leicht unterrepräsentiert sind.
Ach ja, und ähnlich wie bei Pelzen sind auch im Leder-Segment Kunst-Leder sowie veganes Leder deutlich auf dem Vormarsch.
Ansonsten hat sich nichts geändert. Leder hat die gesamte Bekleidungsriege erobert und kommt in wirklich allen – auch trendy – Schnitten vor: als Hemd, Hose, Rock, Kleid, Kostüm, Overall, Jacke oder Mantel.
Wenn Sie der Leder-Typ sind, dürfen Sie sich also gerne für die nächste Dekade eindecken.
Dark Denim oder wenn Jeans erwachsen werden
In der Jeansabteilung wird es dunkel. Denn helle Waschungen verabschieden sich immer mehr zugunsten von Dark Denim – die dunkle Variante der robusten Cowboy- und Arbeiterkluft.
Mit letzterem hat das neue Dark Denim allerdings nicht mehr viel gemeinsam. Die dunkelblaue Indigo-Waschung setzt sich immer mehr bei Kleidungsstücken mit couturigem Anspruch durch.
Das dunkle Jeanskleid, die Jacke, das Hemd oder der Rock werden aufwändig designt und erhalten eine elegante Silhouette. Ganz so, als wäre das Kleidungsstück aus edler Seide oder hochwertigem Wolltuch gearbeitet.
Wenn Sie auch in Jeans elegant, zeitlos, erwachsen und „sophisticated“ (deutsch: anspruchsvoll, raffiniert) wirken möchten, dann greifen Sie jetzt zur dunklen Macht der Jeans!
Modern Metallics oder die Glitzerwelt ist zurück
Die Stilwelt der 20er Jahre schreit förmlich nach allen Materialien, die glamourös glitzern. Und auch in den frühen 2000er Jahren – der Y2K-Stilwelt – waren Glamour-Details höchst beliebt.
Vor allem Paillettenstoffe in Schwarz, Silber oder Gold – aber auch in kräftigen Farben! – sind daher wieder en vogue.
Partykleider müssen jetzt funkeln, was das Zeug hält. Aber auch Schuhe in Metallic-Leder, Mäntel und Stricksachen mit Glitzergarnen und sogar Blazer und Hosen werden jetzt wie eine Diskokugel ausgestattet.
Nie war es so leicht, Ihren Stil ein Eleganz-Level höher zu beamen – für feierliche Anlässe oder einfach für die Party Ihres Lebens.
Und das war’s auch schon wieder mit Teil 2 des Trend-Barometers. Sie kennen nun zahllose Möglichkeiten, ihren Look mit trendy Farben, Mustern und Materialien zeitgemäß aufzufrischen.
Welche davon werden Sie nutzen? Was sind Ihre Favoriten?
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Eine Auswahl an Teilen aus dem Trend-Barometer (Teil 2) finden Sie hier*:
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Teil 3: Die Key-Pieces und Schnitt-Details der Modetrends für Herbst und Winter 2021/22
Bei den Schnitt-Details und Key-Pieces der Saisons sind zum einen viele alte Bekannte dabei. Diese kennen Sie bereits aus den Trend-Barometern der letzten Saisons.
Zum anderen gibt es ein paar interessante Entwicklungen – vor allem die Hosenformen und der Hosenanzug verändern sich gerade deutlich. Neben ein paar weiteren Besonderheiten – oder sollte ich sagen: Absonderlichkeiten?
Machen Sie sich am besten selbst ein Bild…
Die wichtigsten Schnitt-Details der Modetrends für Herbst und Winter 2021/22
Dieses Arsenal an Kleinigkeiten mit Stil-Botschaft kennen Sie bereits zur Genüge. Jetzt kommen Liebhaber dieser modischen Details wieder voll auf ihre Kosten:
Bubikragen oder „Ich bin ganz brav“
Der Bubikragen oder Peter-Pan-Kragen ist ein kleiner, runder, aufliegender Kragen an Blusen und Hemden. Er wurde im viktorianischen Zeitalter vor allem für Kinderkleidung eingesetzt.
Jetzt ziert er ganz viele Kleidungsstücke für erwachsene Frauen: nicht nur Blusen, sondern auch Kleider, Pullover, Jacken und Mäntel.
Wichtig zu wissen: Ein solcher Kragen wirkt zwar durch seine Rundung sehr feminin, aber auch immer etwas kindlich und brav. Kein Wunder, dass er im Rahmen von Preppy Chic und konservativer Klasse wieder zum Vorschein kommt.
Wenn Sie dieses Teil an einem Kleidungsstück finden, sollten Sie als Frau über 40, 50 oder 60 auf jeden Fall wachsam sein. Und sich überlegen, wie Sie das Brave des Looks brechen können. Ein frecher Stilbruch ist angesagt!
Cut-outs oder „Ich bin raffiniert“
Genau das Gegenteil von brav sind die Cut-outs an Kleidern und Tops, die ebenfalls die Laufstege bevölkern. Sie waren schon in der letzten Saison angesagt und führen ihren Siegeszug im Winter fort.
Ich frage mich jedoch: Wer braucht in der kalten Jahreszeit zugige Löcher – Verzeihung: Aussparungen von Stoff – am Körper?
Auch wenn ich die Raffinesse mancher Designs durchaus bewundere: Liebe Designer, könnt Ihr Euch das bitte für den Sommer aufheben?
Fransen oder „Ich bin kokett“
Fransen sind in der kommenden Saison in erster Linie eine Reminiszenz an die 20er Jahre. Wer könnte sich nicht an das kokette Schwingen von seidigen Fransen an Glitzer-Roben beim Charleston-Tanz erinnern?
Darüber hinaus gibt es aber auch eine weitere Form von Fransen – oder besser gesagt: viele weitere Formen an ganz unterschiedlichen Kleidungsstücken und aus ganz unterschiedlichen Materialien.
Da schwingen beispielsweise auch (Kunst-)Pelz-Fransen an Mänteln oder Lederfransen an Jacken und Hemden kräftig mit – mit luxuriösem oder eher robustem Charme.
Egal. Wenn Sie der passende Stiltyp für Fransen sind, werden Sie Ihre kokette Seite auf jeden Fall ausleben können.
Überlange Ärmel oder „Ich möchte mich geborgen fühlen“
Eine Erscheinung, die bei den Entwürfen der kommenden Saison sehr häufig zu sehen war, sind überlange Ärmel. Diese wurden nicht nur bei fast allen Stricksachen gesichtet, sondern auch an Mänteln, Jacken und Blusen.
Die Arme und Hände verschwinden vollkommen unter diesen Ärmeln. Es ist der totale Rückzug in ein Kleidungsstück, der uns hier vorgeführt wird.
Kennen Sie dieses Gefühl, wenn Sie sich auf dem Sofa einkuscheln und die Ärmel Ihres Pullovers oder Sweatshirts am liebsten ganz lang über Ihre Hände ziehen wollen? Sich ganz in das Kleidungsstück zurückziehen und einfach nur warm und geborgen fühlen wollen?
Das können Sie jetzt quasi in den Schnitt eingebaut bekommen.
Allerdings sehe ich im Alltag gewisse Nachteile, wenn Sie die Hände dann einmal wieder gebrauchen wollen…
Die Key-Pieces der Modetrends für Herbst und Winter 2021/22
Wenn Sie sich die einzelnen Stilwelten der Saison ansehen, werden Ihnen sofort ein paar Kleidungstücke einfallen, die stilgebend für die jeweilige Vision sind. Einige der Key-Pieces der Saison werden Sie daher nicht überraschen.
Wieder andere haben sich ganz nebenbei als heimliche Bestseller auf die Laufstege gemogelt und waren in ganz unterschiedlichen Kollektionen erstaunlich oft zu sehen.
Steppjacken und Mäntel
Ganz klar: Ohne dicke Daunenjacken und Mäntel geht im Winter fast gar nichts. In dieser Saison kommt es aber weniger auf die Füllung an, sondern viel mehr darauf, dass die Kleidungsstücke ansprechend abgesteppt sind.
„Quilted Jackets“ heißt das im Englischen. Ob die Steppung nun außen oder innen stattfindet, ist dabei nebensächlich.
Es wurden sowohl unzählige gesteppte Daunenjacken und -Mäntel als auch weitere Kleidungsstücke gesichtet, die gefüttert und abgesteppt wurden (Pssst: Sogar Taschen und Schuhe sind dabei!).
Sicher ist: Mit einem gesteppten Mantel oder einer Steppjacke sind Sie trendmäßig ganz vorne mit dabei!
Teddymantel und Co.
Der Trend zum zotteligen oder luxuriös glänzenden (Kunst-)Pelz- und Fell-Mantel ist eindeutig. Die neuen Mäntel sind groß und volumig. Figürliche Aspekte sind dabei völlig nebensächlich. Hauptsache warm!
Wenn Sie also keinen gesteppten Daunenmantel mögen, dann wäre ein Teddy-Mantel oder ein Kunst-Fell-Mantel die nicht minder trendige Alternative.
Die Hoodie-Blazer-Connection
Das ist vielleicht nicht unbedingt ein Key-Piece, aber eine interessante Kombination aus zwei Key-Pieces allemal: Blazer werden jetzt gerne mit lässigen Hoodies oder Sweatshirts getragen.
Damit sie auch sicher über die sportlichen Kameraden passen, fallen die Blazer ein, zwei Nummern zu groß aus.
Die Mischung entstammt dem Athleisure-Stil, der jetzt mit einem repräsentativeren Teil, wie dem Oversize-Blazer, aufgemöbelt wird. So wird der Übergang zwischen Cocooning zu Hause und der Rückkehr ins öffentliche Leben etwas sanfter gestaltet.
Falls Sie diese Kombi bisher nicht getragen haben: einfach ausprobieren! Derzeit am besten mit einem Karo-Blazer…
Overshirts oder Shackets: Lässige Businesskleidung
Die ganz konservative Businessmode ist angesichts der Pandemie modisch kaum noch relevant. Wie aber kann Frau dennoch auf ganz lässige Art Business-Flair in ihre Kleidung bringen?
Ganz einfach: mit den neuen „Overshirts“ oder „Shackets“ zur Stoffhose.
Die Mischlinge aus Hemd und Jacke werden jetzt zu weiter geschnittenen Anzughosen kombiniert und ergeben zusammen eine Anzug-Kombi, die deutlich lässiger ist als jeder Hosenanzug mit Blazer.
Dabei ist die Idee, ein Hemd als Blazer- oder Jacken-Ersatz zu tragen, keinesfalls neu. Das Hemd ist ein stark strukturiertes Kleidungsstück, das ein formelles Ambiente in den Look einbringt, ohne dabei auf den ganz förmlichen Blazer zurückgreifen zu müssen.
Offen über einem T-Shirt getragen, wird das Overshirt sogar super-lässig.
Aber Achtung: Wenn Sie nicht der Typ für gerade geschnittene, stark strukturierte Hemdblusen sind, dann wird Ihnen auch dieses Kleidungsstück nicht wirklich gut stehen. Für alle anderen eröffnen sich mit dem sogenannten „Shirt Suiting“ (ein Anzug mit Overshirt anstatt Blazer) durchaus interessante Perspektiven!
Hosenanzüge: Alles andere als klassisch
Wenn es doch ein Hosenanzug sein soll, dann bitte nur mit einem modernen, „edgy“ Schnitt.
Will heißen: Mit einem gerade geschnittenen, sehr maskulin wirkenden Oversize-Blazer mit breiten Schultern zur lässig-weit geschnittenen Bundfaltenhose oder Schlaghose.
Solche Hosenanzüge werden jetzt hauptsächlich monochromatisch getragen und sogar mit Westen oder Mänteln aus dem gleichen Stoff bzw. mit der gleichen Musterung komplettiert.
Übrigens: Auch in diesem Bereich wurden Karomuster häufig gesichtet!
Die „neuen“ Hosenanzüge sind Gesamtkunstwerke oder komplexe Lagenlooks aus einem Guss. Aber sie wollen so gar nicht klassisch sein, sondern mit einem lässigen, dramatischen, vielleicht sogar extravaganten Charakter überzeugen.
Mein Tipp:
Falls neutrales oder kariertes „matchy-matchy“ (alles passend) nicht Ihre Kragenweite ist, dann greifen Sie vielleicht lieber zu den Hosenanzügen in kräftigem, bunten Colour-Blocking. Auch dieses Kontrastprogramm war auf den Laufstegen zu sehen…
Pullunder: Altbacken oder trendy?
Bereits beim Preppy Chic hatte ich Ihnen von der großen Herausforderung berichtet, in diesem Stil nicht spießig zu wirken. Das gilt insbesondere für eines der Key-Pieces dieser Stilwelt: den Pullunder.
Der Pullunder wird jetzt am liebsten überlang, übergroß und mit tiefem V-Ausschnitt getragen – und zwar bevorzugt zu Midi-Faltenröcken.
Was das für Ihre Figur bedeutet, muss ich Ihnen jetzt nicht erklären oder?
Was das für Ihren Stil bedeutet: Es besteht akute Gefahr, zum Modeopfer zu werden. Wenn Sie nicht unglaublich aufpassen, einen modernen Twist in Ihr Outfit einzubauen.
Meine Befürchtung ist: Nur die wenigsten Frauen werden mit einem Pullunder wirklich cool aussehen. Aber es könnte natürlich durchaus sein, dass Sie eine dieser Frauen sind 😉
Kastig-kurze Sweatshirts, Pullover und Cardigans
Stellen Sie sich einen rechteckigen Karton vor und leiten Sie davon den Schnitt für ein Oberteil ab. Dann kürzen Sie das gute Stück, bis der Bauchnabel zu sehen ist.
So in etwa sehen die neuen kastig-kurzen Sweatshirts, Pullover und Cardigans aus.
Diese waren schon einmal vor ein paar Saisons modern – damals mit der gleichen Problematik: Sie setzen Ihre Taille in den Fokus und benötigen daher ein äußerst schmales, durchtrainiertes Exemplar.
Man könnte sie ja auch für den Lagenlook einsetzen, mögen Sie jetzt erwidern. Ist aber in den meisten Fällen nicht so. Vielmehr werden sie zu taillenhohen Hosen getragen, sodass der Blickpunkt auch ganz sicher auf Ihrer Körpermitte liegt.
Haben Sie dort eine pölsterchen-freie Zone, dann können Sie sich in dieser Saison austoben.
Plisseerock: Trendteil oder Klassiker?
Der Klassiker unter den Faltenröcken ist zurück – schon wieder. Am Plisseerock in Midi-Länge kommt in der Herbst-Winter-Saison keine Frau vorbei (oder doch?). Er ist das angesagte „It-Piece“, das auf allen Laufstegen zu sehen war.
Und zwar in allen denkbaren Farben und Materialien, von Spitze über Tüll und Wolltuch bis hin zu Strick.
Kombiniert wird der Plisseerock mit Pullundern, Pullovern und Blusen. Sind diese so richtig übergroß und hängen lang über den Plisseerock herunter: umso besser.
Es ergibt sich eine lange, weite, locker fließende vertikale Silhouette, die vor allem an großen, schlanken Frauen wirken kann. Wer hätte das gedacht…
Wenn Sie sich schon in den vergangenen Jahren einen Plisseerock zugelegt haben, dann lautet die Devise: tragen, tragen, tragen! Und zwar möglichst zu den größten und weitesten Pullovern in Ihrem Arsenal, in denen Sie fast versinken.
Miniröcke oder die Erfindung des „Fast-Nichts“
Der Minirock ist natürlich angesichts der Stilwelten Y2K und 60er-Jahre-Revival ein Key-Piece der Saison.
Er wird jetzt als Mikro-Mini gerade noch po-bedeckend oder in A-Linien-Form getragen. Mit Kettengürtel und kniehohen Stiefeln.
Muss Frau das machen? Nein.
Glücklicherweise gibt es Alternativen – wie der Midi-Rock, der noch eine Weile bleibt. Nur zwischen diesen Extremen aus sehr kurz oder sehr lang gibt es in dieser Saison recht wenig zu sehen…
Das „Kleine Schwarze“ wird zum „Winzigen Schwarzen“
Ein ähnliches Schicksal wie den Rock trifft auch das Kleine Schwarze. Es wird minimiert und aus knapp wird noch knapper. Das heißt: Noch enger, noch kürzer.
Das wollte ich Ihnen nicht verschweigen, auch wenn so ein „Winziges Schwarzes“ wahrscheinlich in den Kleiderschrank einer Frau über 40 eher nicht einziehen wird.
Paillettenkleider
Das Key-Piece der Festsaison wird wohl das Paillettenkleid werden. Das gibt es dank 20er-Jahre-Revival in Silber, Gold und dank Y2K auch in allen angesagten Knallfarben.
Hier finden sich mehr Schnitte als beim „Winzigen Schwarzen“, die auch für Frauen mit etwas mehr Pölsterchen tragbar wären.
Eigentlich. Denn so viel Glitzer macht nie schlank und wirkt auf jede Kurve wie ein Vergrößerungsglas.
Nichtsdestotrotz:
Wenn Sie sich mal wieder so richtig glamourös fühlen wollen, werden Sie in dieser Saison sicherlich ein gut gemachtes Pailletten-Prachtstück finden, dessen Schnitt zu Ihnen passt.
Und dann heißt es: Her mit dem Beyoncé-Knowles-Star-Feeling!
3 Hosen-Trends der Saison
Grundsätzlich gilt, dass die Hosen tendenziell wieder weiter werden – manchmal sogar sehr weit. Darüber hinaus gibt es sehr viele verschiedene Hosenformen, die Sie tragen können, wenn es zu Ihrem Stil und Ihrer Figur passt.
Dennoch gibt es drei Hosenschnitte, die (wieder) auffällig häufig zu sehen sind und daher anscheinend die Trend-Parade anführen:
Hose 1: Die Verkürzte
Culottes sind ja schon lange im Mainstream angekommen. Dabei gibt es viele verschiedene Silhouetten und Längen.
Dass die Key-Pieces der Hosen-Saison sehr häufig „abgeschnitten“ bzw. verkürzt sind, zeigt jedoch einen eindeutigen Trend. Dieser umfasst auch Hosenbeine, die hochgekrempelt werden.
Hauptsache die Fesseln bleiben sichtbar – oder zeigen die super-schicken Stiefel der Saison.
Hose 2: Die Gerade
Wenn Sie nach einer figürlich tollen und eigentlich zeitlosen Hose suchen, dann ist eine hoch, lange und gerade geschnittene Jeans mit dunkler Waschung nicht Ihre schlechteste Wahl.
Diese Jeansform kommt jetzt wieder in Mode. Das Gute daran ist, dass ihr hoher Schnitt ein kleines Bäuchlein einhält (und Sie können sich damit auch bedenkenlos hinsetzen), ihr gerades Hosenbein mega-lange Beine zaubert und sie dennoch nicht so eng sitzt wie eine Slim oder Skinny Jeans.
Das macht so ein gerades Modell zu einer bequemen und dennoch schicken Alternative.
Und wenn Sie mögen, krempeln Sie die gerade Jeans einfach um und schon haben Sie auch Trend-Hose Nummer 1 im Gepäck 😉
Hose 3: Die Ausgestellte
Die nach unten hin weiter werdende Hose – die sogenannte „flared“ Hose – ist ja schon lange wieder im Trend-Spiel. Jetzt läuft sie noch einmal zur Hochform auf.
Dabei gibt es drei grundsätzlich unterschiedliche, ausgestellte Hosen-Silhouetten:
- Die Schlaghose bleibt an Hüfte und Oberschenkeln anliegend und nimmt erst unterhalb des Knies Weite auf. Sie ist eine typische Hosenform aus den 60er Jahren und wird im Rahmen der Y2K-Stilwelt wieder zum Renner. Achtung: Dann sind sie häufig sehr hüftig geschnitten!
- Eine sachtere Variante ist die nur leicht ab dem Knie ausgestellte Bootcut-Jeans – der ewige Klassiker unter den Jeans. Auch diese ist dank „Flared“-Trend derzeit wieder mehr in als out.
- Die reinrassige „flared“ Hose hingegen ist eine Hose, die an der Hüfte noch anliegt, aber bereits an den Oberschenkeln und beständig nach unten hin weiter wird.
Solche Hosen sind sehr bequem und zeigen dennoch genügend weibliche Formen, um nicht nur lässig zu sein. Dazu kommt: Sie sind oft taillenhoch geschnitten – mit den entsprechenden Vorteilen für reifere Frauen.
Sie können die typischen “flared“ Hosen derzeit im Prinzip auf zwei unterschiedliche Arten stylen:
- Entweder Sie zeigen Figur und bleiben bei Ihren Oberteilen figurnah, um die Hosenweite auszugleichen. Das ist der klassische Look.
- Oder Sie tragen einen angesagten übergroßen Kuschel-Pullover, Pullunder oder Karo-Blazer dazu und optieren für eine Silhouette „weit mit weit“ – die höchst lässige Variante des Looks.
Letztere Kombination addiert zwar ein paar optische Kilos, aber das ist vielen Frauen im Winter ohnehin egal… Ihnen auch?
Das sind sie: die wichtigsten Schnitte und Key-Pieces der Saison. Wie immer ist es eine bunte Mischung aus höchst tragbaren und höchst fragwürdigen Mode-Ideen.
Dabei habe ich Ihnen das exotischste Key-Piece sogar noch vorenthalten: Catsuits. Hautenge Catsuits. Catsuits in All-over-Mustern. Catsuits mit Plüsch-Schlappen.
Bitte fragen Sie mich jetzt nicht, was sich die Designer dabei gedacht haben. Sie wissen: Ich spiele immer gerne die modische Übersetzerin für Sie – aber manche Modeerscheinungen lassen auch mich sprachlos zurück.
Was macht Sie sprachlos? Bei welchen Key-Pieces würden Sie am liebsten sofort zugreifen? Welche Key-Pieces haben Sie schon im Schrank?
Ich bin wie immer neugierig!
Eine Auswahl an Teilen aus dem Trend-Barometer (Teil 3) finden Sie hier*:
*Affiliate-Links; Vorsicht: Diese kleine Auswahl ist überwiegend hochpreisig und oft nur in kleinen Größen vorhanden… Aber es ist eine gute Orientierung, um nach ähnlichen Stücken in den Shops Ausschau zu halten 😉
Teil 4: Die Schuhe, Taschen und Accessoires der Modetrends für Herbst und Winter 2021/22
Bei Schuhen und Taschen drehen die Designer in der kommenden Modesaison so richtig auf. Fast kein Trend bleibt einfach im „normalen“ klassischen Bereich. Immer muss es irgendeine Übertreibung sein, die den Blick auf sich zieht.
Schuhe und Taschen werden in der kommenden Saison wichtige Statement-Pieces oder dienen dazu, einen Stilbruch zu inszenieren.
Sie wissen schon: Die Mode darf alles sein, nur nicht spießig! Und manchmal rettet dann eben nur noch ein ausgefallener Schuh den Look…
Die Trendschuhe der Herbst-Winter-Saison 2021/22
Was macht einen Schuh so richtig auffällig? Im Prinzip sind es: Farbe, Muster, Material, Design-Elemente oder Dekoration.
In allen Bereichen hat die Saison Interessantes zu bieten…
Kniehohe Stiefel mit dicker Sohle
Die sogenannten „chunky boots“ sind kniehohe Lederstiefel oder Stiefeletten mit einer extrem dicken, robusten Sohle. Diese sind überwiegend eng anliegend und flach und werden bevorzugt zu Miniröcken getragen.
Solche kniehohen oder wadenlangen „chunky“ Boots sind nicht nur höllisch bequem, sondern machen auch etwas größer und das Bein darüber vergleichsweise schlanker.
Solche Stiefel sind ideal für den dringend benötigten Stilbruch einsetzbar – beispielsweise dann, wenn das Minikleidchen oder der Minirock (oder überhaupt größere Teile des Outfits) eher im Preppy Chic daherkommen.
Ich könnte mir aber durchaus vorstellen, dass sich auch andere Einsatzgebiete in der lässigen, wetterfesten Garderobe ergeben…
Schnürstiefel und -Stiefeletten sowie „Combat Boots“
Diese Schuhmodelle sind knöchel- bis wadenhoch geschnitten, ebenfalls mit sehr robuster Sohle (mit und ohne Absatz) ausgestattet und erinnern – wie der Name „combat boots“ sagt – an Kämpferstiefel.
Sie waren schon in den letzten Saisons ein Renner und bleiben uns noch eine Weile erhalten.
Es gibt sie in geschnürter und schlichter Form. Beide Modelle werden gerne zum Stilbruch mit femininen oder klassisch-konservativen Looks verwendet – genauso wie die oben erwähnten „chunky boots“, denen sie sehr ähnlich sind.
Wenn Sie also Ihren alten Karo-Blazer trendy stylen wollen, dann tragen Sie einfach solche (Schnür-)Stiefeletten dazu. Einverstanden?
Kniehohe Stiefel mit weitem Schaft
Die zweite Art von kniehohen Stiefeln wird auch als „slouchy boots“ bezeichnet: knautschig-lässige Exemplare mit weitem Schaft, die ebenfalls kniehoch geschnitten sind. Wichtig: Diese haben eher 70er-Jahre-Charme, oft auch eine spitze Kappe und Absatz.
Gesehen habe ich sie sowohl zu Midiröcken als auch zu Culottes – und natürlich zu den allgegenwärtigen Miniröcken.
Wissen sollten Sie dazu allerdings, dass Sie solche Stiefelschnitte niemals schlanker aussehen lassen – kräftige Beine wirken genau so: kräftig, schmale Beine wirken im Vergleich zum Stiefelvolumen noch dünner.
Boots aus den 60er oder 80er Jahren
Silber, Gold oder Bunt, aus Lackleder oder glänzendem Leder, kniehoch und mit spitzer Kappe – so sehen viele der von den 60er und 80er Jahren inspirierten Stiefel aus. Denken Sie an das typische Go-Go-Girl und Sie wissen, was ich meine.
Bei Designern sehr beliebt erweisen sich dabei kniehohe Stiefel in Metallic-Leder. Wenn Sie solche Exemplare wirklich im Alltag tragen wollen, benötigen Sie eine Mega-Portion Beruhigung im Outfit. Beispielsweise mit viel angesagtem, matten oder flauschigem Grau.
Wenn es stilistisch zu Ihnen passt und Sie eine gehörige Portion Retro-Look oder Disco-Glitzer vertragen können: nur zu. Falls nicht: Finger weg!
Ich finde ja: Eine Investition in kniehohe Lederstiefel, die langlebig sein soll, sieht anders aus.
Overknee-Stiefel als „zweite Haut“
Overknee-Stiefel sind nicht neu, werden aber jetzt wieder modisch wichtiger. Denn die hautengen Lederstiefel, die bis zum Oberschenkel hinaufreichen, sorgen für warme Beine bei vielen der knappen Looks von den Laufstegen.
Diese Schuhart ist mehr ein Strumpf mit Sohle denn ein Schuh. Und so können Sie ihn auch einsetzen, wenn Sie keine Miniröcke tragen wollen: Unter einem etwas weiter geschnittenen Rock bleibt alles schön warm. Ist dann aber kein Trend mehr…
Darüber hinaus werden jetzt auch alle anderen Stiefelarten gerne über das Knie hinaus verlängert: auch “chunky” und “slouchy” Boots sind dabei (siehe oben).
Plüsch- und Kuschel-Schuhe
Was zuerst nur Kleidung zierte, erreicht jetzt auch die Schuhe: Es wird plüschig und kuschelig.
Der Trend zu Kunst-Fellen und -Pelzen macht auch vor dem Schuhwerk nicht Halt. All-over-Plüsch-Schlappen (für die Straße wohlgemerkt!), üppige Felle im Außen- und Innenleben von Stiefeln, Halbschuhen und Sneakers, Pelzbesätze überall und auch Schuhe mit Strick-Überzug wurden auf den Laufstegen gesichtet.
Viele Modelle wirken ganz so, als würden Sie ein Fell- oder Wollknäuel an den Füßen tragen. Auch hierbei geht die Schuhmode weit über praktische Überlegungen hinaus.
Und so werden wohl so manche Frauen in dieser Saison auf Raubtier-Tatzen durch die Gegend schreiten. Die Bayerin würde sagen: „Ja mei, wenn’s warm macht!“ 😉
Der „lifted Loafer“
Autos werden gerne tiefergelegt, der klassische Loafer wird jetzt am liebsten höhergelegt – „lifted“ eben. Der zeitlose Schuh erhält einfach mit einer mega-dicken Sohle ein trendy Upgrade – ganz im Sinne der neuen Klobigkeit.
So wirkt er jetzt ganz und gar nicht mehr langweilig, sondern übertrieben robust. Diese Übertreibung tut vor allem dem Preppy Chic äußerst gut – zeigt sie doch, dass nicht alles so brav ist, wie es scheint.
Solche Loafer sind bequem, machen größer, das Bein schlanker und setzen ein androgynes Statement im Look. Bei nassem Wetter haben sie weitere Vorteile. Damit haben Sie eine gute Chance, mit einem „lifted Loafer“ Ihrem zeitlosen Look ein gewisses Extra zu verleihen.
Verzierte Schuhe aller Art
Auffällig in dieser Saison ist, dass viele Schuhe wieder reichlich verziert werden. Schmucksteine, Glitzer, Pailletten und Nieten sind allerorten auszumachen.
Auf diese Weise erhalten alle Schuharten – ob nun Sneakers oder Schlappen – eine deutliche Portion mehr Glamour. Ob es die Sehnsucht nach mehr Party ist, die die Designer dazu antreibt?
Ist eigentlich egal. Denn jede Frau, die ihre Füße gerne in Szene setzt, wird sich darüber freuen. Selten war die Schuhmode so bequem und glamourös gleichermaßen!
Die Taschen-Trends für Herbst und Winter 2021/22
An der Taschenfront werden Ihnen im Prinzip die gleichen Trends begegnen wie bei Kleidung und Schuhen: Plüsch und Glamour auf der ganzen Linie. Dazu kommen ein paar sogenannte Trends, die eigentlich gar keine sind. Das sind die Taschen der Saison:
Felltaschen oder „Fury Bags“
Das haben Sie sich wahrscheinlich schon gedacht: Auch auf die Taschenwelt schwappt die Liebe der Designer zum haarigen Dekor über. Ob Teddy-Fell, Zottelhaar oder Kunstpelz – einfach alles wird mit künstlichem Haar aufgeplustert.
Wenn es nicht gerade in dicken Strick gehüllt wird – ich verweise auf obige Schuhmode. Beides ist natürlich eine Adaption aus der Stilwelt „Aprés-Ski“, die nur ein bisschen auf die Spitze getrieben wird.
Wenn Sie ein kleines (oder größeres) Schäfchen im Alltag herumtragen möchten, bitte schön.
„Cloud Bags“
Und noch ein englisches Modewort, damit Sie mitreden können:
Unter den „Wolken-Taschen“ verstehen die Designer jetzt Taschen aus abgesteppten, gefütterten Materialien. Was die Chanel-Tasche schon vor Jahrzehnten vorgemacht hat, tritt jetzt den Siegeszug auf breiter Front an.
Dank Aprés-Ski-Motto wird alles gefüttert und abgesteppt, was in der Hand oder über der Schulter tragbar ist. Eines ist sicher: In den Handtaschen der Saison bleiben Ihre Sachen kuschelig warm.
Warum sollte Frau den Dingen, die sie täglich durch die Welt schleppt, nicht den gleichen Komfort bieten wie sich selbst? Man finde den Haken…
Glitzer-Täschchen
Die von den 20er Jahren inspirierte, glitzernde Party-Szene bringt die süßesten, glamourösesten Täschchen hervor, die die Modewelt seit langem gesehen hat. Da glitzert und glänzt es so, dass so mache Prinzessin aus dem Märchen oder auch jede Ball-Queen zu Kaisers Zeiten ihre wahre Freude hätte.
Also: Wenn Sie Ihr Prinzessin-Gen ausleben möchten, dann profitieren Sie von diesem Trend und legen Sie sich jetzt die Abendtasche für das nächste Mode-Jahrzehnt zu!
Kettentaschen
Sie waren schon da und werden immer mehr: Taschen mit auffälligen Ketten-Details.
Während die großen Gliederketten für den Hals als Choker aus den 2000er Jahren gerade modisch wieder entdeckt werden, kommen auch viele Taschen nicht mehr ohne das Quäntchen Ketten-Lady-Charme aus.
Achten Sie einfach auf dieses dekorative Detail, wenn Sie sich gerade eine neue Ladybag zulegen möchten – oder holen Sie Ihren Klassiker wieder aus dem Schrank.
Aber Achtung: So eine auffällige Kette an der Tasche macht Sie abhängig – beispielsweise davon, welche Art Schmuck, Gürtelschnalle oder sonstige metallische Details Sie dazu im Look sonst noch tragen können…
Was bleibt und bleibt und bleibt…
Darüber hinaus gibt es Taschen-Trends, die ich nicht als solche bezeichnen würde.
- Beispielsweise geflochtene Ledertaschen: Sind Klassiker, gab es immer schon, wird es auch immer geben.
- Oder Taschen in Animal-Print – ob nun Schlange, Leo, Zebra oder Kuhfell. Diese sind immer eine willkommene Abwechslung gegen Langeweile im Outfit.
- Und natürlich die XXL-Shopper – welche Frau, die gerne ihren halben Hausstand im Alltag dabei hat, könnte darauf verzichten?
Übertreibung war und ist schon immer ein Stilmittel der Mode – auch wenn es um die Handtaschengröße geht. Gut so! Denn so hat Frau die Wahl: von der Mini-Tasche zur XXL-Version.
Das wird in dieser Saison nicht anders sein.
Sonstige Trend-Accessoires für Herbst und Winter 2021/22
Auffällig ist, dass – von Schuhen und Taschen einmal abgesehen – in dieser Saison der Fokus der Mode gar nicht so sehr auf bestimmten Accessoires liegt. Ich konnte nur zwei Trends eindeutig identifizieren:
„Chain“-Ketten
Ob kurzer Choker oder längere Kette – auch bei Schmuck waren sehr oft dicke Gliederketten um den Hals der Models zu sehen.
Dieser Trend hat schon vor ein, zwei Saisons begonnen und läuft anscheinend weiter – parallel zu den „Chain Bags“.
Tücher als Kopfschmuck
Auf den Laufstegen waren recht viele Tücher zu sehen, die auf ganz unterschiedliche Weise um den Kopf gebunden wurden.
Vom typischen Hippie-Bandana über das Lady-Kopftuch aus den 60er Jahren bis hin zu Tüchern als Haarband konnten verschiedene Einsatzarten des viereckigen Stoffstücks bewundert werden.
Mein Tipp an dieser Stelle: Suchen Sie mal auf YouTube nach „Tücher binden“ und Sie werden überrascht sein, was alles möglich ist.
Und um Möglichkeiten geht es ja schließlich in der Mode. Möglichkeiten, den eigenen Stil auszudrücken, sich figürlich vorteilhaft zu kleiden oder den großen Auftritt zu inszenieren.
Wenn es nur eine Botschaft ist, die das Modeflüsterin-Trend-Barometer für Sie bereithält, dann ist es wohl diese:
Für jede Frau gibt es eine Fülle von Möglichkeiten, modisch genau das umzusetzen, was sie will. Vielleicht ist das dann nicht immer gerade der heißeste Trend. Aber mit großer Wahrscheinlichkeit immer mal wieder 😉
Welchen Trend werden Sie in dieser Saison umsetzen? Warum passt ausgerechnet dieser so gut zu Ihnen? Und wie werden Sie diesen Trend in Ihre bestehende Garderobe integrieren?
Lassen Sie von sich hören!
Eine Auswahl an Teilen aus dem Trend-Barometer (Teil 4) finden Sie hier*:
*Affiliate-Links; Vorsicht: Diese kleine Auswahl ist überwiegend hochpreisig und oft nur in kleinen Größen vorhanden… Aber es ist eine gute Orientierung, um nach ähnlichen Stücken in den Shops Ausschau zu halten 😉
Liebe Stephanie,
jetzt sind wir also umfassend informiert über die Trends der kommenden Modesaison. Zum Abschluss noch einmal vielen Dank für diese Serie! Das Trendbarometer ist immer ein Highlight im Moflü-Jahr, sehr unterhaltsam und erspart manch einen Zeitschriftenkauf.
Mein Modebudget wird jetzt jedenfalls nicht für Schuhe oder Taschen strapaziert. Da ist dieses Mal so gar nichts, was mich richtig zum Kauf reizen würde. Overknee-Stiefel habe ich schon, allerdings aus grauem Wildleder und mit Blockabsatz, die fallen wahrscheinlich eher unter Klassiker ;).
Viele liebe Grüße in die Runde,
Eva
Liebe Eva,
das freut mich sehr, dass Du das Modeflüsterin-Trend-Barmeter so hilfreich findest! Tatsächlich kostet es mich enorm viel Zeit, diese kompakte Zusammenschau zu erstellen und für alle Trends auch Beispiele aus den Shops zu finden. Wie schön, dass dies solchen Anklang findet!
Ach ja und: Graue Wildleder-Overknees mit Absatz sind tatsächlich schon fast Klassiker… aber eben mit ein bisschen mehr Pepp 😉
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Modeflüsterin,
ich liebäugel mit ein Paar Combat-Boots. Einiges, wie z.B. einen Karorock, einen Metallic-Pullover oder diverse Teile aus Kunstleder oder Lederlook habe ich schon seit Jahren im Schrank. Meine Blusen mit Karomuster sind auch schon Jahre alt. Die Combat-Boots gefallen mir gut als Kontrast zu meinen sonst eher schickeren Röcken und Kleidern. Ansonsten trage ich einfach meine klassischen Stiefel weiter, die ich seit Jahren gerne zu allem trage. Weinrot ist eh “meine” Farbe, da habe ich auch noch einige Sachen aus vorherigen Saisons. Ich kaufe eher weniger und zeitloser. Cool ist, wenn ich Anregungen aus dem Internet bekomme. Manchmal hat man ja so was Ähnliches schon im Schrank. Und auf manche Kombinationen würde ich auch nicht kommen…
Viele liebe Grüße
Gabi
Liebe Gabi,
weniger und zeitloser zu kaufen, ist immer eine gute Idee 😉
Viele der Trends hat man so oder teilweise schon im Schrank – zumindest wenn man 40 Jahre oder älter ist… Ich finde die Combat Boots ja unglaublich praktisch, bequem und stilistisch interessant gleichermaßen. Da ich ein kleines Rocker-Gen in mir trage, kann ich sie auch zu klassischer Kleidung gut kombinieren. Bei Trends ist es immer wichtig, die richtige Dosis zu finden. Und auf keinen Fall zu viele Trends auf einmal in den Look zu bringen. Allerdings ist die richtige Dosis von der Stil-Persönlichkeit abhängig. Da wünsche ich Ihnen ein gutes Händchen!
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Hallöchen und wieder einmal vielen Dank für diese Übersicht!
Tja, Knallfarben sind zwar fröhlich und belebend, passen aber so gar nicht zu meinem Teint. Da spiele ich doch viel lieber im Team Weinrot. Lustigerweise hatte ich diesen Sommer erst, die hier erwähnte Kombination mit Rosa an (weinrotes Hemdblusenkleid mit rosa-blau-weißem Schal). Hat überraschend gut zusammengepaßt.
Bei den Stilwelten wird es schon schwieriger. Am ehesten finde ich mich da bei military und preppy wieder. Ersteres auch wieder eine erfolgreiche Sommerkombi (olivegrünes Tanktop mit beigefarbener Cargohose), zweiteres nur, wenn es Dark Academia ist, wie eine Schuluniform oder im Seglerlook daherkommt. Was ich sonst mit “preppy” assoziiere (Reitausflug, Golf- oder Tennisplatz) ist dagegen so überhaupt nicht mein Ding.
Blazer sind ebenfalls nicht meine Sache – auch nicht mit meinen geliebten Hoodies darunter (bleibe da lieber bei Hoodie unter Trench als Lieblingskombination seit Jahren). Tatsächlich orientiere ich mich dann lieber an der Herrenmode und trage die Hemdbluse unter einem schlichten Feinstrickpulli mit V-Kragen (womit wir wieder bei der Schuluniform wären).
Zu mir täte es nicht passen, aber ich denke, daß bei den momentanen Trends (wie etwa die Hosenanzüge) viele Frauen Ü50 sich gut an Judy Dench orientieren können, damit der Look altersgerecht, aber auch frisch herüberkommt.
Tja, gut aussehen tun die Mod-Sachen ja, sind aber auch etwas, das nicht für mich funktioniert. Meine XXL-Oberschenkel bei ansonsten zierlicher bis drahtiger Figur lassen die kurzen Säume nicht zu. Das macht die Kleidersuche mittlerweile schon seit Jahren schwierig, wenn die Alternative nur Präriekleider mit Blümchenmuster sind.
Y2K (danke für die Begriffserklärung) ist auch so gar nicht meine Sache, ebenso wenig wie Cutouts und Crop im Winter (kalter Rücken und Nieren…).
20er Jahre Glamour ist wahnsinnig schick, aber wie einer Vorrednerin fehlen mir da schlicht die Anlässe zu. Im Alltag würde ich das ebenso wenig tragen, wie ich Shackets für konservative Anlässe tragen würde. Ich finde die Shackets zwar toll, aber mehr für Zuhause oder eine Outdoor-Tour.
Schön finde ich dagegen tatsächlich auch, daß so langsam Anzugwesten wieder zu finden sind. Wenn schon konservativ, dann finde ich den Dandy-Stil a la Marlene Dietrich nicht schlecht. Da passen dann auch die weiten Hosen gut.
Karo? Gerne! Nur will da die Farbe und Kontrast gut bedacht werden. Ist wie mit Streifen ein Erfahrungswert. Als ich nämlich mal dachte “Hey, prima, Streifen und Karos sind endlich Muster, die für mich funktionieren.” – waren dann leider doch Fehlkäufe dabei, weil entweder die Farbe zu knallig oder der Kontrastwert zu hoch waren.
Viel Spaß noch allen!
Liebe Kathleen,
gerade anhand der Art, wie Du die Stilwelten zerlegst und präzise für Dich einordnest, erkennt man, wie weit Du schon auf Deiner Stilreise bist! Bravo! Dass man dennoch nicht immer alles komplett auf dem Schirm hat – beispielsweise die Farbigkeit des Karomusters – ist doch nur menschlich. Das wiederum würde für eine persönliche Stil-Checkliste sprechen, die Du zum Einkaufen mitnimmst. So hast Du immer alle wichtigsten Stil-Facetten griffbereit und übersichtlich bei Dir…
Weiterhin alles Gute beim Durchforsten der Möglichkeiten!
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Modeflüsterin, mir kommen fast die Tränen bei den Trends. Als V-Typ mit extrem ausgeprägter Oberweite fühle ich mich doch sehr vernachlässigt. Für mich ist die exorbitante Stofffülle indiskutabel. Auch wenn die weiteren Hosen bei mir funktionieren, müsste ich oben mit etwas Engerem gegenhalten, was ich wegen der OW vermeide. Was mich vom Stil anspricht, wäre das Hoodie unterm Blazer…genau meinst… vielleicht ein dünneres Hoodie-Shirt mit etwas taillierterem Blazer? So dass es nicht ganz so viel aufträgt? Ich liebe auch Military- Looks. Ich beneide jede Frau glühend, die ihren Oberkörper mit Epeauletten und Blasebalgtaschen aufwerten darf. Ich muss mich da auch Hosen beschränken, die ich wenigstens gut tragen kann. Und meine Combatboots, die ich so liebe. Der Rest ist schweigen. Irgendwie tragisch, denn ich gehöre zu den wenigen Frauen, die tatsächlich etwas Neues braucht.
Liebe Grüße und vielen Dank für den Artikel
Liebe Dörte,
als Y fühle ich mit dir… ich mache genau das, was du ansprichst – mit einem dünnen Mesh-Hoodie, den ich unter einem taillierten Blazer bzw. einem Blazer mit Wasserfall-Revers trage. Das funktioniert sehr gut. Ich würde auch gerne öfter oben mehr “klotzen”. Das geht auch teilweise, in der Mitte des Oberkörpers kann ich mich immerhin austoben – und dann eine dunkle Außenhülle dazu. Military kannst du oben vielleicht auch über Muster einbringen (z.B. in dunklen Tönen und dazu eine hellere Hose). Ich finde, daß man mit etwas Suchen letztlich Einiges zum Ausgleichen der Figur findet. Nur nicht aufgeben …!
Liebe Dörte,
das ist immer so: Die Trends für ich zu adaptieren – das muss jede Frau für ihren Stil und ihre Figur individuell machen. Fast keine Frau kann bei den vielen verschiedenen Trends einfach so zugreifen – das wäre ein großer Zufall, wenn es denn genau passt. Da bist Du also sicherlich nicht alleine. Mit Combat Boots und dem Faible für Military-Details passt ja sogar eine Stilwelt – das ist schon die halbe Miete! Denn dann wirst Du vielleicht auch ein Teil finden, bei dem die figürlichen Aspekte passen. Und was Hoodie mit Blazer anbelangt: Das geht sicherlich, wenn Dir das gefällt! Achte auf die Stofflichkeit (nicht zu dick und keinesfalls steif!), auf eine schlichte Ausführung der Teile, auf die vorteilhafte Umsetzung der Blazer-Schultern und -Revers sowie darauf, den Blick durch den offenen Blazer nach innen zu lenken. Den Rest macht dann die innere Farbsäule 😉
Viel Erfolg damit!
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Stephanie,
die geraden und ausgestellten Hosen werden es bestimmt in meinen Kleiderschrank schaffen bzw. sind schon darin vertreten, ebenfalls das eine oder andere Teil mit Fransen, alles andere nicht.
Bubikragen, Pullunder, lange Plisseeröcke – das habe ich alles in früheren Jahren getestet und bin damit nie warm geworden. Jetzt weiß ich dank der Modeflüsterin-Kurse auch, warum das so ist und werde den Teilen nie wieder eine Chance geben.
Ein Steppteil oder einen Hoodie habe ich noch nie besessen, mag ich einfach nicht, ebenso die Shackets und die ganz kurzen kastigen Oberteile. Letztere lassen mich mit sowieso schon kurzem Oberkörper völlig unproportioniert aussehen.
Mikro-Minis und Mini-Glitzerkleider habe ich früher getragen, finde ich für mich jetzt aber nicht mehr altersgerecht.
Mal ganz abgesehen von meinen eigenen stil- und figurbedingten Vorlieben finde ich zu der Mode in dieser Saison keinen Zugang und verspüre insgesamt wenig Begeisterung.
Viele liebe Grüße in die Runde,
Eva
Liebe Eva,
genau so erging es mir beim Recherchieren… Ich hatte das Gefühl, mich durch ganz viele modische Grausamkeiten durchwühlen zu müssen, um ein paar Trend-Schätzchen aufzuspüren. Aber ein paar interessante Details sind es dann doch geworden, wobei das natürlich immer völlig subjektiv und absolut individuell ist 😉
Es bleibt wie immer alles relativ 🙂
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Vielen Dank für diese informative und spannende Analyse! Diese Trendbarometer sind wirklich ein Highlight!
Lieben Dank, Christiane!
Als kühler, neutraler Farbtyp bin ich gegen die Farben und den Glitzerkram genauso immun, wie gegen Kuscheltier- oder Michelinmännchen Outfits. Allerdings werde ich mal vorsichtig bei den mittleren, kühlen Rottönen gucken gehen. Wobei… ein rosa Teddyjogger hätte schon auch was. Vielleicht gibt es die Jacke mit Kapuze und Öhrchen dran????
Auch bei den coutourigen Stricksachen werde ich gewiss fündig. Und nach 2,2 Fashionformelkursen bin ich auch stilsicher genug, um da etwas zu investieren. Die military Stilwelt reizt mich, ich hoffe auf “Ausreisser” in Grautönen, da ich khaki und olive so gar nicht leiden mag, kann aber auch ohne gut mit meiner Garderobe leben.
Leder fasziniert mich auch. Blusen finde ich toll, werde aber keine kaufen, weil ich die nicht so einfach waschen kann, bzw das gute Stück dann vom Waschen recht schnell unansehnlich wird. Aber bei einer kurzen Jacke in schwarzbraun mit schöner Verarbeitung könnte ich schwach werden.
Bisher finde ich das Modebarometer zum Herbst sehr vielversprechend und abwechslungsreich.
Liebe Kaya,
ja, ich könnte mir denken, dass die aktuellen Trends Deine Suche nach ein paar “kaya-typischen” Kleidungsstücken erleichtern könnten… Vor allem auch die Teile mit MIlitary-Elementen sind sicherlich genau Dein Ding 🙂
Und wenn es um rosa Teddy-Jogger mit Kapuzen geht: Ich glaube, als ich mich durch all die modischen Grausamkeiten wühlte, hätte ich sogar so etwas in der Art gesehen. Nur bei den Öhrchen bin ich mir nicht sicher – LOL!
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Guten Morgen ihr Lieben,
hmpf, bei Farben und Mustern bin ich ja total immun, was Trends angeht – schon interessant, dass das bei mir immer eher über Schnitte/Silhouetten geht!
Karo geht bei mir nur in klein, also eher Richtung Vichy. Von den gezeigten Farben mag ich natürlich die neutralen, die dunklen Blautöne – und zumindest an anderen Weinrot mit Rosa!
Was Stoffe angeht, achte ich mittlerweile darauf, unterschiedliche Texturen zu kombinieren, damit ein bisschen „Spannung“ entsteht – bin da also recht offen..
Schönen Sonntag wünscht
Diana
Liebe Diana,
mit Schnitten und Material-Mix lassen sich herrliche Kompositionen herstellen, die so gar nicht langweilig sind! Das Gleiche gilt für nur eine Lieblings-Akzentfarbe und nur ein Lieblingsmuster. Auch das sind typische Stil-Vorlieben, die einen Look interessant machen und prägen können 🙂
So viel muss es in der Mode gar nicht sein, um immer gut angezogen zu sein… 😉
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Gestern war ich ein wenig bummeln um zu sehen, welche neuen Teile in den Läden hängen. Bisher habe ich fast ausschließlich beige-rost-gelb-creme gesehen. Das steht mir überhaupt nicht. Also habe ich nichts gekauft und werde in ein paar Wochen noch einmal gehen.
Inzwischen weiß ich sehr gut, was mir gut steht, Farben, Schnitte etc. Für mich ist es wichtig, dass Mode erschwinglich ist. Ein T-Shirt für 80 € halte ich für überteuert, bei Hosen ist die Grenze auch bis 150 €.
Einen schönen Sonntag für alle
Liebe Beate,
das ist doch toll, dass Du nichts mehrt kaufst, was Dir nicht steht! Und auch keiner Versuchung unterliegst 😉
Die im Trend-Barometer aufgeführten Teile sollen nur eine bessere Vorstellung geben, wie so ein Trend in den Geschäften aussehen könnte – es sind wirklich keine Kaufempfehlungen! Denn diese Teile sind größtenteils unerschwinglich und nur in kleinen Größen erhältlich. Aber wenn darunter ein Stück wäre, das Dich fasziniert, dann könntest Du nach einem ähnlichen Teil in den Geschäften Ausschau halten. Die Looks von den Laufstegen werden ja heutzutage immer schneller kopiert… 😉
Ich habe mich beispielsweise in eine couturige Strickjacke mit Schößchen von Alexander McQueen verliebt – genau mein Stil! Aber eben nicht für 1.900 Euro… Da werde ich auch weitersuchen und – mit etwas Glück – ein ähnliches Teil finden, das ebenfalls von hoher Qualität, aber für mich bezahlbar ist. Wenn die Vision erst einmal stimmt, kommt auch das Mode-Karma in die Gänge 😉
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Puh, interessanter Überblick. Da ist nicht viel dabei, was mich reizt. Vielleicht was Nettes zum einkuscheln? Obwohl die meisten Kuschelpullover bei etwas üppiger x-Figur nicht wirklich vorteilhaft wirken.
Liebe Grüße 💕
Liebe Angelika,
dann dürfte in den kommenden Trend-Barometer-Teilen noch einiges klarer werden. Dann geht es zum Beispiel auch um Strick-Couture – das wäre dann genau für den X-Typ das Richtige 😉 Aber alles kann, nichts muss – besonders bei Trends!
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Stephanie und Leserinnen,
diese Saison werde ich wohl viel Geld sparen! Akzeptabel wäre für mich allenfalls der Military Chic, eventuell noch 60er-Jahre-Revival, wenn es etwas femininer sein soll. Alles andere ist mir zu bunt, erscheint mir zu unbequem und nicht gerade vorteilhaft für meinen Typ.
Bin gespannt auf weitere Prognosen.
Herzliche Grüße
Heike
Liebe Heike,
ist doch auch eine tolle Erkenntnis, dass Du nicht unbedingt etwas kaufen “musst” 😉
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Stephanie, liebe Moflüs,
immer mit Spannung erwartet, das Trendbarometer! Vielen Dank für die Einblicke in die kommende Herbst-/Wintersaison.
Leider muss ich sagen, dass für mich kaum etwas dabei ist. Also leider größtenteils nicht mein Geschmack und vor allem keine Überschneidungen mit meiner Stil-DNA.
Après Ski ist noch am ehesten mein Thema, da es dieses Mal nicht so sportlich interpretiert wird. Gut, die wattierte Außenhülle lassen wir mal beiseite, aber Strick trage ich im Winter auf jeden Fall und bin da offen für Insprirationen.
Auch den 20er Jahre Stil mag ich prinzipiell ganz gerne, da fehlen mir allerdings die Trageanlässe für Partymode.
Naja, ich kuschele mich dann mal in meinen Strick und hoffe auf schönere Trendwelten im nächsten Frühjahr 😉
Viele Grüße in die Runde,
Eva
Liebe Eva,
ich vermute, dass Du damit nicht alleine sein wirst. Die aktuellen Stilwelten haben vor allem für extravagantere Stil-DNAs oder für Frauen, die Stil-Mix-Expertinnen oder Retro-Queens sind, etwas zu bieten. Da ist Strick, der eher couturig daherkommt denn sportlich, wohl eines der noch am besten tragbaren und in eine bestehende, feminine wie klassische Garderobe ganz gut integrierbaren Elemente. Übrigens: Ich könnte mich auch in die Glitzer-Kleidchen mit 20er Jahre Allure verlieben… Aber eben nur in Gedanken, für mein reales Leben und meine Figur ist das auch nichts 😉
Dann sind wir schon zu zweit 🙂
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Herzlichen Dank die für diese wie immer sehr lesbare Übersicht! Ich finde die Stilwelten tatsächlich immer sehr interessant, weil man dadurch die Einzelstücke erst einordnen kann.
Als jemand, die in ihrem Stil aber schon ziemlich sicher ist (ohne dass das immer gut aussieht 😀 aber ich weiß was ich mag), würde mich allerdings jenseits dieser halbjährlichen trends mal interessieren, wie du die langfristige Entwicklung einschätzt. Ich folge den Trends hauptsächlich, weil ich früher sehr langsam dabei war, zu erkennen, wie Modetrends mein ästhetisches empfinden verändern (Stichwort Skinny Jeans). Ich hoffe, so ein bisschen mehr mein Auge zu schulen.
Könntest du mal eine langfristige mode Prognose (oder zumindest einen Rückblick über ca. 3-5 Jahre) machen? So Sachen wow dass jetzt die seit Jahren totgesagten skinny jeans wohl tatsächlich langsam von weiteren Hosen abgelöst werden, dass Kleidung generell mehr Struktur hat als im letzten Jahrzehnt, dabei aber sehr bequem und elastisch bleibt etc – das sind nur die Sachen, die mir selbst aufgefallen sind. Würde mich sehr interessieren, wie du das professionell siehst!
Liebe Isi,
die Idee mit der Langfristprognose spricht mich sehr an.
Mir geht es oft so, dass ich sehr lange brauche, mich an neue Trends zu gewöhnen oder heranzutrauen und wenn ich dann endlich Gefallen daran gefunden und herausgefunden habe, was davon mir gut steht, ist der Trend wieder vorbei 😂 .
Liebe Grüße Verena
Liebe Isi,
vielen Dank für diese thematische Anregung! Da werde ich mal darüber nachdenken, wie sich so etwas in der Art umsetzen ließe…
Wobei eine Zukunftsprognose sicherlich viel schwieriger ist als eine rückwärts gewandte Analyse. Das ist wie beim Aktienmarkt: Wie die Zukunft der Aktienwerte aussieht, kann wirklich keiner sagen (auch wenn es immer wieder jemand versucht). Aber wie sich die Börse rückwirkend entwickelt hat und welche Strömungen dafür verantwortlich waren, lässt sich analysieren. Was aber leider wiederum keine Auswirkungen auf die Vorhersagbarkeit der Werte hat… 😉
Grundsätzlich ist es so, dass sich die Trends immer mehr diversifizieren: in hunderte von kleinen “Trendchen”. Diese kann ich schon lange gar nicht mehr vollständig im Trend-Barometer aufführen. Für das Trend-Barometer entscheide ich mich für solche Erscheinungen, die ich mehrfach in unterschiedlichen Kollektionen und in unterschiedlichen Umsetzungsvarianten gesehen habe. Manche davon sind aktuell noch kaum in den Geschäften zu finden. Und somit ist es immer auch ein kleiner Blick in die Glaskugel. Was davon tatsächlich ein großer Trend wird und von vielen Menschen getragen wird, ist oft noch gar nicht vorhersehbar 😉
Ich könnte allerdings wetten, dass auch die schmalen Hosenformen nicht ganz verschwinden. Denn sie sind einfach viel zu wichtig, wenn man mit Volumen im Look spielen möchte… 😉
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Stephanie,
das verstehe ich gut, dass Prognosen immer schwierig sind. Bestimmt ist ein Rückblick auch sehr interessant! Man könnte ja auch mal analysieren, was längere Trends z.B. der 2010er waren und wie sich sowas dann subtil verändert hat. Ich denke da an die Statement Ärmel, bei denen ich am Anfang so vorsichtig war, weil ich befürchtet habe, dass die nach einem Jahr verschwinden – stattdessen haben sie einfach jede Saison eine leicht andere Form oder andere Nuancen bekommen, ohne dass die alten gleich albern aussahen.
Zu den schmalen Hosen: Ich hoffe, dass zumindest moderat schmale Hosen bleiben, denn ich fühle mich damit mittlerweile wohl 😉 Aber bei den jungen Frauen sehe ich wieder viel mehr Schlaghosen (häufig in diesen hauchdünnen Leggingsstoffen!!!) und schmale Tops, ganz wie um Y2K. Und Oversize oben wie unten…
Liebe Isi,
ja, so ähnlich habe ich mir das auch gedacht 😉
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Stephanie, liebe MoFlüs,
hach, ich liebe das Trendbarometer! Und dieses Mal war es besonders unterhaltsam – Y2K! Über diesen Begriff bin ich neulich schon gestolpert (das kommt wirklich auf uns zu…) und musste ihn gleich googeln. Und einiges davon habe ich bereits zu Originalzeiten mitgemacht, obwohl ich Gen X bin und nicht Z (bauchfrei, Hüfthosen, Glitzerhaarspangen :-)). Damals hatte ich aber das richtige Alter und als Studentin auch das richtige Umfeld dafür! Ich glaube, heute würde ich ihn den von dir gezeigten Y2K-Klamotten ziemlich albern aussehen.
Après-Ski finde ich ganz interessant, Military, Preppy und Mod kommen höchstens in klitzekleiner Dosierung in Frage, 20er Jahre finde ich schön anzusehen, passt aber nicht zu mir.
Freue mich schon auf Teil 2!
Einen schönen Sonntag wünscht
Diana
Liebe Diana,
ich musste bei Y2K auch erst mal schlucken und hatte das Gefühl, mich schon lange nicht mehr durch so viele Geschmacklosigkeiten durchgewühlt zu haben… 😉
Aber wenn man es in einzelne Stil-Facetten zerlegt, kann man sogar in solchen Erscheinungen einzelne interessante Details erkennen. Jede Leserin, die die Stil-Formel absolviert hat, wird in den Trends deutlich mehr erkennen und auch deutlich mehr Inspirationen erhalten, als es normalerweise bei einer für die meisten wohl untragbaren Modeerscheinung der Fall ist… Es kommt eben immer auf die individuelle Sichtweise, Interpretation und Umsetzung an 🙂
Auch die Mode hat eine Metaebene, die es abseits der Oberflächlichkeit zu entdecken gibt – wie ein richtig guter Roman oder ein tolles Kunstwerk. Du kannst das. Daher ist für Dich vieles tragbar oder Du machst es für Dich tragbar – wenn Du willst 🙂
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Interessant, dass der Name Y2K hier in Deutschland nicht so üblich war – ich kenne ihn seit Langem über Social Media; im Englischen ist er schon seit den 90ern üblich. Und witzig, dass das bei vielen Entsetzen auslöst – das sind meine frühesten Teenie-Jahre, dementsprechend habe ich für Manches so eine Nostalgie wie andere wohl für die 80er (die ich wiederum übel finde). Ich habe selbst gar keinen Bock auf Hüfthosen, aber der Trend steht für mich dafür, einfach mal Spaß an Kleidung und schönen, glitzernden Dingen zu haben. Ich habe das jetzt auf Tiktok auch viel bei jüngeren Frauen gesehen, z.B. bauchfreie Jersey-Blüschen oder fast Bustiers, aber dann dazu Jogginghose oder ähnliches (da man ja meist nur den Oberkörper filmt). Das scheint auch eine Mischung zu sein zwischen sexy, spaßig und bequem.
Guten Morgen liebe Stephanie und liebe Moflüs,
jetzt ist defintiv Herbst! In den Geschäften stehen regalweise Lebkuchen und die Modeflüsterin gibt das Trendbarometer heraus, das mittlerweile zu den festen Bestandteilen und Ritualen im Jahr gehört.
Die Stilwelten mag ich immer besonders. Und tatsächlich kann ich mich da austoben.
Après Ski erinnert mich so an das mondäne St. Moritz und Chamonix, schon auf meinem ersten Moodboard als 30er Jahre-Plakat vorhanden. Zum Glück habe ich schon einen dicken dunkelblauen Steppmantel mit Gürtel und muss nichts anschaffen. Auf die ganz unförmig großen Teile hatte ich zugunsten der Figur verzichtet. Bei mondänen avangardistischen Strickpullovern werde ich die Augen offen halten.
Bei Preppy Chic bin ich raus, nicht erwachsen und lässig genug.
Military ist genau meins, allerdings gemäßigt, khaki liebe ich, die Hosensilhoutte, oben weit, am Knöchel schmal, derbere Stiefel allerdings nur gemäßigt. Schulterklappen trotz Y-Typ. Trenchcoat/ Soldatenmantel. Gern auch messingfarbene Knöpfe an einer Soldatenjacke (wobei ich noch keine passende gefunden habe).
Y2K – ne ne, nicht bauchfrei bitte. Aber cropped durchaus. Mit taillenhohen Hosen gehen die knappen Shirts dann doch. Und kniehohe Lederstiefel natürlich unbedingt.
Das Revival der 60er und 20er gefällt mir durchaus, aber nur in kleinen Prisen. Aus den 60ern würde ich eher das Material Lack mitnehmen, für (bereits vorhandene) Schuhe und Boots, durchaus auch für Schmuck. Die 20er finden sich ebenfalls in Accessoires, goldene Gürtel, Schmuck. Und mein schwarzer Pailletten-Tüllrock mit Federn darf bei einem Anlass auch mal wieder raus.
Alles, was ich brauche, ist vorhanden, keine zwingende Neuanschaffung notwendig! Bin gespannt auf die weiteren Teile.
Habt einen schönen Sonntag,
herzliche Grüße von Henrike.
Liebe Stephanie, vielen Dank für deine Trend Zusammenstellung.
Ich komme gerade aus der “Dress Code – Das Spiel mit der Mode” – Ausstellung in der Bonner Bundeskunsthalle. Da passt dein Beitrag von heute selbstverständlich wunderbar.
Das Interessanteste an der Ausstellung waren die Fotoserien des niederländischen Künstlers Hans Eijkelboom, der in den Einkaufsstraßen der Welt mit seiner Kamera unterwegs ist und meist innerhalb weniger Stunden festhält, worin sich Menschen äußerlich gleichen. Alle tragen das gleiche, Jeans, Ringelshirt und Lederjacke, Jeans und Wattejacke, Hoodies oder Jogginghose usw. Hier zeigt sich, was aus den Trends im Alltag wird- nämlich weltweit derselbe Mainstream.
Wie schön, dass es auf der anderen Seite Individualismus und Stilbewußtsein gibt. Das konnte ich bei meinem gestrigen Ausstellungsbesuch vor allem bei den Besuchern beobachten: ich glaube, das war das Beste an dieser Ausstellung. So viele interessant gekleidete Menschen wie da habe schon lange nicht mehr gesehen.
Und alle hatten nichts mit den aktuellen Trends zu tun, sondern mit Persönlichkeit, Phantasie, Originalität und Sinn für Typstimmigkeit .
Ob deine Trend-Einschätzungen Einzug in die Läden und Kaufhäuser Einzug haben werden, werden wir in den nächsten Wochen beobachten können. Ich bin sehr gespannt…..
Ich denke übrigens gerade darüber nach, ob es nicht eher gerade so ist, dass es ziemlich viele verschiedene Trends (also noch viele mehr, als die von dir aufgezählten) nebeneinander gibt und man sich wie in einem Supermarkt mal hier und mal da bedient oder dass es tatsächlich eher doch so ist, wie der niederländische Fotograf feststellt,dass es einen weltweiten einfallslosen Einheitsbrei gibt?
Keines von beiden interessiert mich. Weder die Trends noch der übliche Standart.
Ich freue mich tatsächlich, dass für die kommende Saison für mich nicht dabei sein wird, denn ich brauche weder einen Steppmantel noch einen Camouflagelook oder einen Preppy-Look. Es bereitet mir ein riesiges Vergnügen, Teile zu finden, die zu MIR passen, die gewissermaßen zeitlos und nachhaltig zugleich sind. Unter meinen Kleidungsstücken darf dann auch gerne eine Skinnyhose (aber nicht aus Deminstoff) sein , also nichts, was irgendwie als In oder Out angesehen wird.
Ich denke, dass auch die neuen Trendfarben (die werden am nächsten Sonntag vorgestellt) nur dann für mich interessant sein werden, wenn es tatsächlich MEINE Farben sind.
Liebe Grüße
Violetta
Meines Erachtens sind Strick oder Daune per se kein Trend, sondern im Winter einfach praktisch und warm. Also wird das auch von allen in irgendeiner Weise getragen werden: von einfallslos bis stilbewußt ist dann natürlich alles dabei. …und vermittelt so den Eindruck von Einheitsbrei?
Was macht denn einen Trend zum Trend?
fragt sich mit Grüßen in die Runde
Irene
Liebe Irene,
der “Einheitsbrei” ergibt sich m. E. vor allem deshalb, da die meisten Trends vom Laufsteg so lange kopiert und weichgespült werden, bis sie massentauglich in den Geschäften ankommen. Von den eigentlich speziellen Details bleibt dann häufig nicht mehr viel übrig. Beispielsweise von den couturigen Elementen der aktuellen Strickmode. Nur in wenigen, meist sehr teuren Einzelstücken sind diese noch zu erkennen. Machmal ist es aber auch nur die Art, wie etwas kombiniert wird, das den Unterschied macht. Oder die Attitüde, mit der etwas getragen wird, was eigentlich rein formal nicht zusammenpasst. Die Inspirationen der Designer sind oft der einzige Hinweis darauf, wie ein Trend “zu lesen” ist…
Auch ist nach meinem Empfinden schon lange nicht mehr zwischen Trend, Trendchen, modischer Strömung oder aufpoliertem Klassiker eindeutig zu unterscheiden. Ich sehe mehr eine Art modischen Aktienmarkt, auf dem manche Erscheinungen immer mal wieder höher, andere weniger hoch im Kurs stehen. Und in dem es unterschiedliche Fusionen oder Massenverkäufe gibt, die den Kurs manchmal vorübergehen höher treiben oder sinken lassen.
Ich finde Deine Frage übrigens sehr interessant und habe daher gerade einen Beitrag in Arbeit, der genau diese Frage beleuchtet… 😉
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Henrike,
das klingt spannend! Du machst das genau so, wie Trends eigentlich genutzt werden sollten: Man pickt sich diejenigen Stil-Facetten heraus, die zum eigenen Stil passen und lässt alles andere links liegen 😉
Und wenn dann mal gar nichts für den eigenen Stil dabei ist, ist das auch nicht schlimm. Trends sollten ja nicht dazu verführen, zum Herdentierchen zu mutieren 😉
Die Strick-Couture finde ich selbst auch sehr interessant. Habe bisher aber leider nur abenteuerlich teure Stücke entdecken können, die mir gefallen würden…
Wir werden sehen, welche dieser Trends es letztendlich bis in die bezahlbare Mode schaffen.
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin
Liebe Stephanie,
als Wintertyp und Farbenfreundin bin ich begeistert. Rot- und Grüntöne in ihren kühleren Varianten, Fuchsia sowieso und kräftige und dunkle Blautöne, da bin ich schon gut aufgestellt.
Aber tatsächlich habe ich das Gefühl, in den Geschäften bisher nur Braun-, Beige- und Gewürztöne gesehen zu haben.
Karos und Glattleder passen stilistisch überhaupt nicht zu mir, bei Teddy muss ich aufpassen, dass es die ganze Erscheinung nicht zu wuchtig wirken lässt. Daher eher nichts für mich.
Aber für ein interessantes Strickteil bin ich immer offen. Am besten gefällt mir jedoch dunkler Jeans. Im Sommer habe ich ständig ein relativ dunkles Jeanskleid getragen. So eins in winterlicher Version steht ganz oben auf meiner Mode-Wunschliste.
Vielen Dank für den zweiten Teil des Trendbarometers und viele Grüße,
Eva
Liebe Eva,
das ist ja schön, dass Du mit den neuen (oder auch weniger neuen) Farbtönen etwas anfangen kannst! Natürlich muss man immer hoffen, dass auch genügend Auswahl in den “normalen” Geschäften vorhanden sein wird… Nicht nur in der Haute Couture. Ich habe das Gefühl, dass immer noch viele Teile in den Farben der letzten Saison in den Geschäften hängen – wobei Brauntöne ja auch wieder aktuell sind. Aber normalerweise sollte spätestens in den nächsten Wochen die neue Mode kommen. Mal sehen, was dann dabei ist.
Dunkle Jeans gehen ja immer. Das ist also auf jeden Fall eine gute Investition.
Liebe Grüße von
Stephanie alias die Modeflüsterin